Dann wollen wir mal…

Unser Häuschen haben wir 2011 gekauft. Ein 20er Jahre-Stadthaus im schönen Porta Westfalica. Rund 140 m² Wohnfläche in solider Substanz bewohnen wir mit vier Personen. Beim Kauf im Oktober 2011 konnte ich mich dank Selbstständigkeit und tolerantem Compagnon und Mitarbeitern ein Vierteljahr handwerklich austoben und das ganze Haus einzugsfertig renovieren und umbauen. Die Haustechnik (Elektro, Heizung…) war soweit ok, aber wir haben einen Wanddurchbruch gemacht (diese Aktion ist auch mal einen Blogartikel wert…), im Obergeschoss eine Wand weggenommen und das Bad vergrößert (mit Sockel, Fliesen, Sanitär etc.). Außerdem viel viel geputzt (sowohl mit Zementputz als auch mit Reiniger…), Türen eingebaut, tapeziert, gestrichen usw.

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Der Dachboden im jetzigen Zustand. Die Vorbesitzer hatten wohl auch schonmal was vor, daher steht dort schon Dämmmaterial.

Und nun geht’s eben unter dem Dach weiter. Warum ich darüber blogge? Ich möchte einfach mal die einzelnen Schritte zusammentragen, sei es als Unterhaltungslektüre, oder auch damit der ein oder andere ein paar Tips findet (wie es geht oder auch nicht geht…)-ich habe mir alles mögliche mühsam zusammenrecherchiert, und meine Erkenntnisse gebe ich nun weiter. Wie das Ganze am Ende wird, weiß ich zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht 🙂

Das Dach ist komplett unisoliert, es liegen also die „nackten Pfannen“ drauf, also auch ohne Unterspannbahn. „Eigentlich muss man alles neu machen!“ würde der Handwerker sagen. Die „einfachste“ und naheliegendste Lösung wäre tatsächlich, vor einem etwaigen Ausbau das Dach neu decken zu lassen; zumal die Deckung noch die Originale aus den 20er Jahre ist 🙂 Es sind noch alle Pfannen drauf, aber hier und da gibt es Spalten zwischen den Dachziegeln und wenn’s kräftig regnet, kommt auch schonmal Wasser drunter her.

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Auch diverse Dachlatten sind schon vom Vorbesitzer vorhanden. Leitungen für Strom, Antenne, LAN liegen auch schon oben.
Leider noch keine Heizung…

Nun, die 25.000 € für eine Neueindeckung habe ich zufällig nicht in der Schublade. Und auch viele andere Hauskäufer müssen nach Kauf und Grundrenovierung erstmal kleine Brötchen backen. Also: Sparen, sparen, sparen. Ich hätte ja auch die Zeit-den Platz brauchen wir nicht unbedingt. Aber die fehlende Isolierung tut schon weh. Das Treppenhaus ist wie ein Kamin, unten ist ein Heizkörper, und oben der Dachboden, wo die ganze Wärme wieder wegzieht.

Die Aufgabenstellung also: Isolieren und dann ggf. Ausbau, ohne Neu-Eindeckung. Aber so, dass man in ein paar Jahren (sparen, sparen, sparen…..) eine Neueindeckung machen kann, ohne dass die Isolierung in Mitleidenschaft gezogen wird. Sprich: Isolierung und Ausbau als vom Dach entkoppeltes System.

Dann wollen wir mal…

Immer mit der Ruhe

Beruhigt Euch, Leute! Ich renne nicht ins Verderben. Heute vier (!) Anrufe von besorgten Leuten, ob ich mir das wirklich gut überlegt hätte und die Isolation einfach so „unters Dach proppen“ möchte. Nein, nein!

Ich habe mich mit dem Thema äußest lange beschäftigt und nun eine für mich gute Lösung gefunden, die ich hier liebevoll aufgemalt habe:

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Das Problem ist ja immer, dass die Isolierung nicht nass werden darf. Das verhindert nach Außen (Regenwasser, Schnee) die Unterspannbahn, also eine Folie, die normalerweise (also sagen wir etwa seit den 70er Jahren) beim Decken unter den Dachziegeln verlegt wird und eindringendes Wasser (z.B. Schlagregen oder Schnee, der unter die Dachpfannen geweht wird, oder andere kleine Undichtigkeiten) in die Regenrinner ableitet. Also eine zweite Dachschicht, wenn man so will.

Bei älteren Dächern gibt es diese Unterspannbahn nicht und würde man nun die Isolierung einfach „unters Dach proppen“ (ist proppen eigentlich ein ostwestfälisches Originalwort?), würde es nicht lange dauern und sie würde feucht werden und einen schönen Nährboden für diverse Schimmelpilzsorten abgeben.

Man könnte also nun eine Unterspannbahn nachträglich improvisieren indem man die Folie um die Sparren herumführt. Ein nahes Familienmitglied hat das auch mal so gemacht und es hat auch irgendwie funktioniert (zumindest der sichtbare Teil des Dachbodens ist immer noch trocken, und das ist schon 30 Jahre her!).

Ich habe mir bei einer Holzfirma einen Ausbau abgeguckt (ja, ich gestehe…), bei dem anstatt Folie DWD-Platten (Diffusionsoffene Wand- und Dachplatte) benutzt wurden, die zwischen die Sparren gesetzt werden. Die Platten sind wasserabweisend und haben sogar noch Vorteile gegenüber der Unterspannbahn: sie haben eine zusätzliche dämmende Wirkung und halten im Sommer die Wärme draußen.

Also, wie in der Skizze zu sehen werden links und rechts an die Sparren Dachlatten geschraubt, darauf kommt die DWD-Platte. SO ist erstens nichts mit der Deckung verbunden und man kann unabhängig irgendwann das Dach neu decken; zweitens entsteht hinter der Platte ein Abstand zu den Latten der Deckung. Dadurch staut sich das Wasser nicht und es gibt eine Hinterlüftungsebene. Wenn das evtl. auf der Platte auftretende Wasser gut weg kann und die Platte noch belüftet wird, wird Schimmelbildung vermieden. Das Wasser auf der DWD-„Rutsche“ wird übrigens dann über eine Art Traufblech hinausgeführt in die Dachrinne.

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Vorarbeiten mit Dachdeckermörtel

Heute waren erstmal die Vorarbeiten dran. Gefühlte 90% der Zeit bei Renovierungen verbringt man ja mit Dingen, die später kein Mensch sieht. Hier zum Beispiel: Die Dachziegel sind alle von innen verschmiert (hat man früher so gemacht, wird heute nicht mehr gemacht); hier und da ist der Mörtler rausgefallen und obwohl ich ja eine 1a-Unterdeckung plane muss man den Regen ja nicht herausfordern und so habe ich die größten Lücken wieder schön geschlossen.

Der Vorbesitzer hat das übrigens auch schon probiert, mit PU-Schaum (kennt man vom Türeneinbau), ist natürlich eine einfache Lösung aber erstens dehnt sich das Zeug aus und wird bei großzügiger Anwendung möglicherweise das Dach schonnal selbst abdecken, zweitens zieht dieser Schaum Feuchtigkeit, wenn die Oberfläche spröde wird. Ich habe die vorhandenen Schaumnähte nicht rausgekratzt, aber mich dann doch für Dachdeckermörtel entschieden.

Übrigens, Dachdeckermörtel: Der ist eigentlich für das Setzen von First- oder Gratziegeln (wo die Schwerkraft Dein Freund ist!); zum Ausbessern ist er von der Konsistenz (eher so wie grober Sand) und der Haftung (gegen Null) nur bedingt geeignet. Man braucht also etwas Geduld, ich habe ihn dann irgendwann mit einer Prise normalem Zementmörtel versetzt, was die Haftung verbesserte. Generell sollte man das Zeug aber schon benutzen weil er (Achtung solides Halbwissen) soweit ich weiß elastischer und robuster als normaler Mörtel ist, und da so ein Dach sich ja ständig bewegt…

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Luflöcher schaffen

Wo oben zugeschmiert wird, wird unten rausgekloppt: Wie schon erwähnt, braucht die DWD-Platte eine Hinterlüftungsebene, außerdem muss später das Traufblech unter den Dachziegeln hergeschoben werden. Zu diesem Zweck habe ich also „mal eben“ an allen Traufen die untere Lage Mörtel weggenommen. Nicht ganz einfach: liegend mit Hammer und Meißel zärtlich zwischen den Dachziegeln stemmen.

Dabei leistete mir dieses Werkzeug gute Dienste:

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Das habe ich da oben gefunden (ein alter Schürhaken oder irgend eine Befestigung?). Ich konnte also ein Loch in die unterste Mörtelschicht stemmen und dann mit diesem Ding den Rest nach und nach rausziehen, um nicht die Dachziegel zu beschädigen (ein paar hab ich trotzdem ‚geknackt‘.

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Gebrochene Dachlatte

Beim Inspizieren seiner Dachziegel entdeckt man dann auch den ein oder anderen Mangel, wie oben im Bild eine gebrochene Dachlatte, die ich wieder geschient habe. Man sollte also tatsächlich regelmäßig sein Dach untersuchen (macht kein Mensch…)

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Gute Butter!

Auf dem Dachboden hat tatsächlich mal jemand gewohnt! Zwischen Holzuntergrund und ein paar hingelegten Bahnen Linoleum fand ich „Die Welt“ aus dem Mai 1960. Damals hatte die Butter noch ein besseres Image 🙂

Planung ist alles…

…und je mehr man vorher plant, desto weniger muss man vor Ort herumprobieren.

So habe ich meinen „Dachaufbau“ unter anderem mit dem großartigen Online-Tool U-Wert-Rechner gemacht. Der U-Wert oder Wärmedurchgangskoeffizient ist das Maß für den Wärmestrom, z.B. von Luft durch ein Bauteil. Je geringer der U-Wert, desto  besser die Isoliereigenschaften.  So hat beispielsweise ein Einfachglas einen U-Wert von über 5, moderne Dreifachverglasung kommt auf 0,8.

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Dachaufbau im U-Wert-Rechner

Wie das Bild vom U-Wert-Rechner zeigt, liege ich mit meiner geplanten Dämmung etwa bei den Anforderungen der enEv 07. Ob das wirklich so ist, wird sich zeigen, aber es gibt erstmal ein gutes Gefühl 🙂 Weiterhin gibt das Tool noch praktische bauphysikalische Hinweise wie Feuchtigkeits. und Temparaturverläufe.

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Sparren-Aufdoppelung

Währenddessen geht es nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch weiter. Da die Isolation von 160mm nicht zwischen die Sparren passt, müssen diese „aufgedoppelt“ werden. Ich habe mir dazu vom Holzhändler Latten 38/78 mm besorgt, die nun mit langen Schrauben an den Sparren angebracht werden. Dadurch erreiche ich eine Sparrentiefe von etwa 210 mm. Da passt dann alles rein: 30mm Konterlattung und Hinterlüftungsebene, 22mm DWD-Platte, 160mm Isolation.

Tobezimmer

Schöne Idee eigentlich mit dem Tobezimmer oder der Pension „unterm Dach“. Alles verworfen, der Spitzboden ist jetzt isoliert. Oder besser gesagt: Der Spitzboden-Boden ist isoliert. Der eigentliche Spitzboden bleibt ungedämmt. Klingt zunächst vielleicht unlogisch („viel Dämmung hilft viel“), aber es gibt ein paar gute Gründe:

Bauphysikalisch ist es eigentlich das Beste, den Dachboden gar nicht auszubauen. Unser Dachstuhl ist deshalb seit fast 100 Jahren nicht vergammelt, weil er zwar witterungsgeschützt, aber dabei doch rundum belüftet ist. Ans Holz kommt von allen Seiten Luft und sollte mal etwas Wasser durch die Pfannen kommen, kann es durch die Belüftung gut wieder trocknen. Wenn ich alles einpacke, kann nichts „atmen“ und nichts trocknen.

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Achja, praktisch: selbstklebendes Treppenvlies zur Abdeckung des „Baustellenwegs“

 

Wer seinen Dachboden isolieren möchte und den Platz nicht braucht, sollte mal drüber nachdenken, einfach den Fußboden des Dachbodens mit Isolierung auszulegen, so wie ich es jetzt beim Spitzboden gemacht habe. Braucht weniger Material als die Dachschrägen und ist nicht durch die Sparren unterbrochen.

Weiterhin habe ich keinen belüfteten First. Die Unterdeckung (siehe hier) braucht aber eine Hinterlüftung, die Luft strömt von der Traufe her rein und muss ja irgendwo mitsamt der gesammelten Feuchtigkeit wieder raus. Als große Belüftungsfläche dienen jetzt die Dachflächen des Spitzbodens. Hier habe ich die Verschmierung der Ziegel nicht nachgebessert und es gibt diverse Spalten und Ritzen, so dass zwar kein Regen hineinkommt, aber doch die geforderten Lüftungsöffnungen da sind.
DIN 4108 Teil 3 fordert hier:

– Traufe: mindestens 200 cm² je m Traufe und mindestens 2 ‰ der dazugehörigen Dachfläche
– First: mindestens 50 cm² je m und mindestens 5‰ der dazugehörigen Dachfläche.

Ich habe auch wieder die Filzstiftsammlung von Sohnemann geplündert und das Ganze aufgemalt:

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Aufbau und Isolierung Spitzboden

Der „Spitzbodenboden“ ist also mit Glaswolle auf der Zwischendecke ausgelegt. Auch hier muß vermieden werden, dass das Zeug nass wird, also gibt es eine Abdeckung aus diffusionsoffener Folie. (Hält Wasser ab, aber wenn doch mal Feuchtigkeit drin ist hat sie wenigstens die Chance mal wieder rauszukommen). Die ist an den Rändern so tief gezogen, dass sie dann an die Unterdeckung anschließen kann. Wenn sich also oben Wasser ansammeln sollte, kann es über die DWD-Platten zur Traufe hin abfließen. In der anderen Richtung fließt der Luftstrom definiert in den Firstbereich und nicht in die Zwischendecke.

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Folie zum Anschluss an die Unterdeckung

Das mit den Folien ist auch so eine Wissenschaft für sich. Früher dachte ich mal, Folie ist Folie. Gar nicht wahr: So unterscheidet man beiepielsweise Dampfbremse und Dampfsperre. Wie der Name vermuten lässt, ist eine Dampfsperrfolie praktisch komplett dicht, eine Bremse lässt Feuchtigkeit hindurchdiffundieren (diffusionsoffen). Gemessen wird das mit dem SD-Wert. Je kleiner dieser Wert, desto besser der Feuchtigkeitsdurchlass. Mittlerweile gibt es auch Folien, die ihre Durchlässigkeit variieren können. Ich habe bei mir Dampfbremsfolie mit einem Wert von 100m verbaut (=Diffusionseigenschaft wie 100m Luft). Ich werde dem Tobezimmer dann regelmäßig einen Besuch abstatten, ein bisschen toben und gleichzeitig nach Feuchtigkeit schauen 🙂

 

Das Kabuff

Kabuff, oder auch schön: Kabäuschen (das ist glaube ich eher rheinländisch). So was habe ich auch! Im Eingangsbereich befindet sich hinter einer Bretterwand mit Türchen ein etwa 1,5 x 1,5m großer und etwa 1m hoher Verschlag. Allein schon wegen der niedrigen Deckenhöhe lohnt es sich nicht, den mit auszubauen, und ich werde ihn daher einfach so lassen wie er ist, allerdings die Wand zum Hauptraum mit dämmen und bei der Gelegenheit auch den Boden dämmen, denn der Boden ist ein Stockwerk tiefer die Decke und da kann sicher etwas Dämmung nicht schaden.

Gedämmter Kabuff

Kabuff, mit Bodendämmung

Zu diesem Zwecke besorgte ich einige Dachboden-Dämmelemente. Die gibt’s zum Beispiel von Fermacell oder von Rigips in verschiedenen Stärken. Unten ist Hartschaum, darauf eine Gipsfaserplatte. Durch ein Stufenprofil (ähnlich Nut+Feder) lassen sich die Elemente aneinanderlegen und normalerweise werden sie noch mit einem speziellen Kleber verklebt und mit speziellen Schrauben verschraubt. Das habe ich mir aber gespart, weil wir uns vermutlich nicht ständig im Kabuff aufhalten werden. Wobei der Raum bei genauerer Überlegung durchaus Potential hat:

-Geheimes Weinlager
-Abstellplatz für Dinge, die man garantiert nie wieder braucht
Erziehungsmaßnahme
Schwiegermutter (nur ein Test, ob Du mitliest 🙂 )

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Dämmelement im Detail

Diese Elemente sind eine gute Sache bei Häusern, wo der Dachboden nicht ausgebaut, die oberste Geschossdecke aber dennoch gedämmt werden soll. Durch die Gipsfaserplatte sind sie ziemlich unempfindlich gegen Temperatur und Feuchtigkeit, das Ganze geht schnell und die Fläche ist sofort begehbar. Auch als Abstellraum kann man sie gut nutzen. Und wenn doch mal ausgebaut werden soll, kann man mit weiteren Schichten Gipsfaserplatte eine stabile Fläche schaffen. (Dann hat man allerdings eine ganz schöne Aufbauhöhe).
So richtig günstig ist der Spaß mit etwa 20€/m² allerdings nicht.

Ich habe eine Stärke von 120mm genommen, die Plattengröße ist 1500x500mm, gibt es aber auch als 1000×500.

Nun geht es erstmal ein paar Tage in den Urlaub, leider habe ich doch nicht die ganze Unterdeckung fertig bekommen, es fehlen noch 2 Sparrenfelder und der Erker. Herr Erker, und meine Damen und Herren Mitleser, müssen nun eine Woche warten, bevor es weiter geht.
Also, haltet durch 🙂 Danach bin ich sicherlich voller neuer Energie und der Rest des Ausbaus geht in wenigen Tagen Wochen … naja jedenfalls geht es dann weiter.

Tu Schaum hinein, wird auch zu Stein

Materialien wie Bauschaum, Silikon, Heißkleber, Draht und Knetgummi umweht seit jeher der Nebel des Pfuschs. Pampe irgendwo reinschmieren ist nach wie vor populär bei Heimwerkern und gestandenen Handwerkern. Aber alle diese Dinge haben auch ihre Berechtigung.

Nehmen wir den Bauschaum, korrekterweise „Montageschaum“. Der ist gedacht zur punktuellen(!) Anwendung bei der Montage von Türzargen oder Fenstern. Weiterhin gibt es 1K- und 2K-Schaum. 2K-Schaum besteht aus zwei Komponenten, die erst direkt vor der Anwendung gemischt werden. Beispielsweise gibt es Sprühdosen, bei denen unten eine Kammer durch Drehung geöffnet werden muss und sich dann die beiden Komponenten mischen.

Beim 1K-Schaum ist die zweite Komponente Wasser, bzw. die Luftfeuchtigkeit. Diese Komponente kann man noch etwas verstärken, wenn man die Bauteile vorher mit Wasser benetzt (Zerstäuber), macht aber ehrlich gesagt kaum einer.

Montageschaum macht viel mit, er hat gute Dämmeigenschaften und ist auch recht resistent gegen Feuchtigkeit. Was er nicht mag, ist UV-Strahlung. Man sollte ihn also nur an Stellen verbauen, an die kein Tageslicht kommt, da er sonst porös wird.

Wie weit bin ich denn? Die Platten sind fertig (endlich), auch der Erker ist ausgekleidet und nun habe ich besagten 1K-Schaum benutzt, um die Ritzen zu verschließen, die noch zwischen den Faserplatten und den Dachsparren sind. Man kann da nicht ganz ohne Spalten arbeiten, und damit auch wirklich keine Feuchtigkeit an die Dämmwolle kommen kann, habe ich alle Lücken ausgeschäumt.

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Schaumvorrat!

Durch ein System mit Schraubkartuschen und separater Sprühpistole kommt das ganze etwas günstiger als bei einzelnen Dosen aus dem Baumarkt.

Dass auch bei mir mal was schief geht, schreibe ich hier natürlich nicht rein gebe ich gerne zu, und so begab es sich, dass der Mechanischmus der Sprühpistole sich verabschiedete, eben als ich eine neue Dose angeschlossen hatte. Der Effekt war, dass die komplette Dose Schaum sich unter Hochdruck entleerte und nicht zu stoppen war. Wirklich filmreif, wie mir der Bauschaum um die Ohren flog! Heute konnte ich dann die defekte Pistole umtauschen und die Schäumerei beenden.

 

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Die Zwischensparrendämmung startet

Nun geht es tatsächlich zügig voran: Ist der Grundstock erstmal gelegt (also die Auskleidung mit DWD-Platten), kann man gut drauf aufbauen. Und so habe ich heute schon gut ein Drittel der gesamten Zwischensparrendämmung an einem Tag geschafft.

Glaswolle ist ein fürchterliches Zeug! Ich konnte nur mit Handschuhen und Staubschutzmaske arbeiten, und auch nach der Dusche juckt immer noch alles. Bei einem Neukauf würde ich auf jeden Fall zu Steinwolle anstatt Glaswolle raten. Sie ist feuerfest, hat einen besseren Schallschutz und ist angenehmer beim Verarbeiten. Aber die Glaswolle war nunmal schon da (zur Erinnerung: Der Haus-Vorbesitzer wollte ja seinerzeit schon ausbauen und hat das Material bereits alles auf dem Dachboden gelagert, teilweise sogar schon zugeschnitten), und so nehme ich eben, was da ist.

Der Nachteil bei älterem Klemmfilz (=die Glaswolle, die zwischen die Sparren geklemmt wird), ist, dass sie nicht mehr so gute Klemmeigenschaften hat und daher schnell aus den Sparren herausfällt. Ich habe dann etwas getrickst und mir Folienstreifen zurechtgeschnitten, die ich vor die Isolierbahnen getackert habe (die blauen Streifen oben im Bild). So halten die Glaswolleteile besser und die Streifen können auch drauf bleiben, wenn als nächster Schritt die Dampfbremse kommt.

 

Swimmingpool und Badewanne

Die Glaswolle ist nun fertig verbaut und wie schon erwähnt, muss diese vor dem eigentlichen Ausbau (also der Beplankung mit Gipskarton/Gipsfaser/Holz…) mit einer Dampfsperre (bzw. Dampfbremse, die habe ich gewählt weil sie etwas diffusionsoffen ist) versehen werden. Das ist eine spezielle Folie, die über dem Isolierstoff gespannt und befestigt wird. Sie verhindert, das Raumfeuchtigkeit an den Isolierstoff kommt und es dann unter der Beplankung zu Schimmel und anderen Feuchtigkeitsschäden kommen kann.

Die Folie wird mit Klammern (ich habe meinen neuen Elektrotacker dabei wirklich lieb gewonnen!) an den Sparren befestigt.
Besonders wichtig sind bei der Dampfbremsfolie die sogenannten Anschlüsse. Folgende Anschlüsse werden unterschieden:

Anschlüsse an Holzbalken

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Anschluss unten und oben an die Balken des Dachstuhls

Für die Anschlüsse an Holzbalken (oben und unten am Dachstuhl) habe ich mir ein flexibles, blaues Klebeband von Knauf empfehlen lassen. Es ist tatsächlich ähnlich teuer wie TESCON NO 1, aber klebt auch sehr gut. Übrigens: Bei allen geklebten Anschlüssen dient das Klebeband nur zur Abdichtung. Die mechanische Befestigung erfolgt auch hier durch Tackerklammern. Es wird immer erst passend abgeschnitten, dann getackert und schließlich geklebt.

Anschlüsse ans Mauerwerk

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Anschluss ans Mauerwerk mit Kleber und Anpresslatte

Für den Anschluss ans verputzte Mauerwerk habe ich einen Kartuschenkleber benutzt, der speziell für diesen Verwendungszweck geeignet ist. Danach habe ich eine Latte mit der Mauer durch die Folie verschraubt. Die Folie zieht man nicht ganz stramm hinter die Latte, sondern es wird eine Falte gelassen.

Durchdringungen

Das sind beispielsweise Lüftungsrohre, die durch die Folie laufen. So einen Fall hatte ich bei mir nicht; es empfiehlt sich dafür aber auch ein Klebeband wie das blaue von Knauf.

Überlappungen

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Überlappung zweier Folienbahnen, daneben Befestigung am Sparren mit Klammern

Da man den ganzen Raum kaum mit einer Folie am Stück bekleiden kann, gibt es logischerweise Überlappungen von zwei Bahnen. Die sollte man tatsächlich nicht ganz knirsch aneinanderstoßen, sondern großzügig überlappen lassen. Dafür gibt es wieder ein anderes Klebeband, weniger flexibel und auch weniger teuer.

Anschlüsse an Dachfenster

Die Anschlüsse an Dachfenster sind etwas fummelig und gehen am Besten so:

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Einschnitte: Erst oben und unten, dann senkrecht

Die Folie wird waagerecht an der oberen und unteren Kante des Fensters eingeschnitten. Danach macht man einen senkrechten Schnitt mittig.

Die Fenster haben umlaufend eine Nut; die beiden seitlichen Folienstücke werden nach innen in Richtung Nut geklappt und an der Nutkante geschnitten:

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Zuschnitt an der Fensternut

Die Folie wird nun in der Nut verklebt:

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Anschluss ans Dachfenster

Die abgeschnitten Folienstücke werden unten und oben angesetzt (mit Überlappungs-Klebeband), und dann genauso auf der Nutkante zugeschnitten und in die Nut verklebt wie an den Längsseiten.
Die Übergänge zwischen den Folienteilen werden ebenfalls mit dem Klebeband (blau) verklebt – für Überlappungsklebeband überlappen sich die Teile zu wenig.

Diese ganzen Anschlüsse sind ziemlich zeitintensiv, man sollte hier auch wirklich gewissenhaft arbeiten, denn wenn irgendwo Feuchtigkeit eindringt, nützt die ganze Dampfsperre nichts. Am Besten, man stellt sich vor, dass man einen Swimmingpool baut und alles säuberlich abgedichtet und verklebt werden muss.

Auf den Sparren werde ich übrigens noch Latten aufschrauben. Erstens, weil die Latten schon da sind (Vorbesitzer…), und zweitens kann ich darauf später die Halterungen für die Gipskarton-Profile anschrauben, ohne die Dampfbremsfolie zu beschädigen.

Nun, ich werde wohl noch einige Tage an diesen Anschlüssen fummeln. Damit es hier im Blog nicht zu langweilig wird, habe ich etwas im Archiv gekramt und zeige Euch in den nächsten Artikeln, wie man aus einem kleinen doofen Badezimmer ein großes tolles macht. Mit Wand versetzen, Podest bauen, bodengleicher Dusche, halbrunder Badewanne, Fliesen, Deckenspots und dem ganzen drum und dran. Bis bald!

 

 

Hochtrageparty

Allmählich werde ich mich geistig auf Phase II des Dach-Ausbaus vorbereiten. Nach der Isolierung steht jetzt der eigentliche Ausbau an und das Material dazu ist sogar schon da:

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da unten ist es schonmal…

Ich habe die etwas handlicheren Einmann-Platten im Format 2,60 x 0,60 gewählt, da die normalen Gipskartonplatten wohl nicht durch’s Treppenhaus passen würden. Ich bin auch gespannt, wie die 4m-Metallprofile da hochkommen. Ich glaube, ich werde eine Baumaterial-Hochtrageparty machen. Kiste Bier & Grill an, vielleicht kann ich damit den ein oder anderen motivieren, mir zu helfen 🙂

Die Deckenprofile könnte man ja notfalls auch unten schneiden. Apropos schneiden: In letzter Zeit haben wir auch auf der ‚anderen‘ Baustelle darüber gesprochen, wie man die Metallprofile am Besten schneidet. Rigps beispielsweise rät davon ab, das mit der Flex zu machen, weil durch die Hitze der Korrosionsschutz an der Schnittstelle zerstört wird und Rostgefahr besteht. Andererseits ist es in der Praxis mit der Blechschere besonders an den Kanten fummelig. Wenn man aber die beiden Stege mit der Blechschere einschneidet, das Profil dann über eine Kante abbiegt und dann den Rest schneidet, sollte es besser gehen. Wichtig ist eine gute und scharfe Blechschere.

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Stand der Dinge

Und so sieht es oben aus: an den Sparren habe ich auf der Dampfbremsfolie die noch vom Vorbesitzer vorhandenen Latten aufgeschraubt, das gibt eine schöne Anpressung für die Folie und ich kann dort gut die Abhänger für die Profile aufschrauben. Die Folie sollte übrigens nicht zu stramm gespannt werden, sondern darf auch ein wenig durchhängen. Gerade an den Wandanschlüssen lässt man auch eine kleine ‚Schlaufe‘. Ziel ist, dass die mechanische Befestigung (Tackernadeln/Kleber usw. siehe HIER) nicht zu sehr auf Zug beansprucht wird.

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Freier Holzbalken im Eingangsbereich

Im Eingang, wo die Kopffreiheit eher reduziert ist, möchte ich den oben zu sehenden Balken frei lassen, also als Sichtbalken nicht verkleiden und mit Gipskarton direkt anschließen. Es  wird sicherlich eine Herausforderung, das hübsch hinzubekommen.

Weiterhin plant man ja immer ein paar Schritte im Voraus und so mache ich mir schon Gedanken über den Bodenbelag. So sieht es im Moment noch aus:

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Jetziger Untergrund

Am liebsten hätten wir helle Holzdielen, aber die sind einerseits recht teuer und zweitens hat man bedingt durch die Tatsache, dass die ja auf Konterlattung verlegt werden, einen gewissen Bodenaufbau und ich müsste eine kleine Stufe am Eingang designen. Alternative wäre neben den diversen Parkett- und Dielen- Klick-Imitaten das sogenannte Vinylparkett. Das ist ein Bodenbelag im Klick-Verfahren, die Oberfläche aus Vinyl, fühlt sich aber durch die Maserung sehr holzähnlich an und ist ein robustes Zeug. Liegt bei uns im Kinderzimmer und hat schon einige Härteproben überstanden…

Laminat mag ich mittlerweile gar nicht mehr sehen. Wenn’s preisgünstig sein soll, z.B. für die Mietwohnung, ok, aber die Standard-Buche-Baumarkt-Ausführung habe ich mittlerweile ‚über‘; es ist auch relativ Fußkalt, klackerig und wollmausanziehend.

Bei Holzdielen gibt es Qualitätsunterschiede. Die unterste Qualitätsschiene ist Rauspund, der aber für sichtbare Böden eher nicht verwendet wird, beispielsweise weil er derart nachtrocknet, dass Nut und Feder auseinanderrutschen und man dann ziemlich große Fugen hat. Der richtige Dielenboden ist deshalb teurer, weil nicht nur das Holz besser ist, sondern weil er vorgetrocknet ist (ca. 9% Restfeuchte) und sich dadurch weniger verzieht. Vielleicht mache ich aus den verschiedenen Bodenbelägen mal einen eigenen Blogbeitrag.

Ach, und Anmeldungen für die Hochtrageparty nehme ich ab sofort in den Kommentaren entgegen. 🙂

 

Kribbelig

Die Hochtrageparty war ein voller Erfolg! Nun, genaugenommen war es keine richtige Party…eher habe ich meine Auszubildenden zwangsverpflichtet freundlich gebeten, mir zu helfen, und nach getaner Arbeit gab es dann auch lecker Bratwurst vom Grill. Vielen Dank an dieser Stelle! Begründet habe ich das alles mit ausbildungsnaher Tätigkeit, Muskelaufbau, Logistik und Materialtransport. Sollen sie so ins Berichtsheft schreiben! 😉

Ehrlich gesagt war es doch äußerst anstrengend und ich hatte mir es auch etwas leichter vorgestellt, aber immerhin waren es rund 80 Gipskartonplatten (Einmannplatten), das war schon etwas sportlich. Im Vorfeld hatte ich Bedenken wegen der Metallprofile, die immerhin 4m lang sind. Ich hatte schon befürchtet, einen Kran ordern zu müssen, aber es hat erstaunlich gut geklappt, wenn man sie zu zweit fast hochkant durchs Treppenhaus balanciert.

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Da ist es!

Die GK-Platten habe ich auf dem Dachboden vorsichtshalber auf zwei Stapel aufegeteilt. Alle auf einen Haufen wären (rechne, rechne….) rund 1,2 Tonnen Punktlast für die Holzbalkendecke und wer weiß, ob sich dann der ganze Ausbau nicht erledigt hätte.

Das ganze Material ist jedenfalls oben und allmählich werde ich kribbelig! Nun muss es auch bald weitergehen! Leider habe ich im Moment noch zu wenig Zeit…

Nebenbei mache ich mir bereits Gedanken über die Beleuchtung. Angedacht habe ich Einbaustrahler. Bisher habe ich immer Halogen verwendet, aber die LED-Technik wird ja auch immer besser und mittlerweile gibt es auch Leuchtmittel, die den Raum nicht mehr in ein aschfahles Leichenhaus-Licht tauchen und deutlich heller sind als ein Glühwürmchen (das war lange nicht so!). Beispielsweise GU-10 LED-Leuchtmittel in 5 oder 7 Watt. Hat jemand Erfahrung? Gerne in den Kommentaren niederschreiben!

GU-10 bezeichnet dabei den Sockel, das ist der selbe Sockel wie bei den gängigen Hochvolt-Einbaustrahlern. GU-10 gibt es eigentlich nur als Hochvolt, der Vorteil der Niedervolt-Technik (längere Lebensdauer der Leuchtmittel) ist mit den LEDs hinfällig. Die Farbtemperatur ist als warmweiß erhätlich und das Beste ist, man kann sie ja tatsächlich dimmen! Philips hat beispielsweise für seine Leuchtmittel eine Liste mit Dimmern veröffentlicht (Hier der LINK) und auch bei unserem Elektro-Großhändler gibt es eine persönliche Dimmerberatung. Das direkte Dimmen von LEDs scheint also nicht mehr viel komplizierter zu sein als das Dimmen von induktiven Lasten, also dem Trafo der Niedervolt-Einbaustrahler; dafür braucht man ja auch spezielle Dimmer.  Und die 5W-Variante hat immerhin 320 Lumen (400 bei 7W), was etwa einer 40W-Glühlampe entspricht. Ich werde das Ganze dann mal ausprobieren und hier Bericht erstatten. Aber ich fürchte, bevor ich Lampen einbauen kann, habe ich noch etwas mehr Arbeit vor mir…

Was ist sonst noch passiert? Auf meiner B-Baustelle (die im Moment die A-Baustelle ist) helfe ich einem Kollegen im Moment beim Trockenbau und Tapezieren. Die wichtigsten Erkenntnisse daraus in den letzten Tagen:

– Nachdem ich Hohlwanddosen jahrelang mit einer 67mm-Lochsäge gesetzt habe, habe ich mir letztens mal eine 68mm gekauft. Und siehe da: Die Dose lässt sich gewalt- und fluchfrei in das Loch setzen und sogar drehen und waagerecht ausrichten. Ohne Hammer, einfach so! Das ich da nicht eher drauf gekommen bin. Aber warum verkaufen die blöden Baumärkte dann alle 67mm?

– Beim Tapezieren das A und O: Heizung aus, Heizungsrohre die Wärme abstrahlen aus, Durchzug vermeiden.

– Tolle Videos gibt’s bei Youtube von M1Molter, zum Beispiel ein schönes Tutorial zum Thema Reibeputz.

– Irgendwann werde ich das Haus mal verreibeputzen

– Dazu brauche ich aber ein Gerüst

– oder ich seile mich ab, Ausrüstung ist vorhanden und  gelernt habe ich das auch mal!

– und ich hätte Lust auf Fensterlädern! Früher hatte das Haus mal Fensterläden, und das wäre doch toll, wenn die wieder da wären. Gar nicht so zum zumachen, sondern weil es so hübsch ist. Also Reibeputz und Fensterläden.

– Rechts vom Haus wäre eigentlich noch Platz für einen PKW-Stellplatz. Und den Randstreifen an der Straße müsste ich auch mal pflastern. Und den Weg zur Haustür auch.

– Ich mache das alles, wenn ich irgendwann mal ganz viel Langeweile habe!

– Warum habe ich eigentlich nie Langeweile?

 

Zicke

Auf dem Dachboden ist nun immerhin schonmal die Heizung angekommen. Zum Glück mussten Vorlauf und Rücklauf nicht ganz vom Kessel geholt, sondern konnten ein Stockwerk tiefer an die relativ dicken Heizungsrohre angeschlossen werden.

Oben sollen es ja mal zwei Räume werden (Arbeitszimmer und Gästezimmer), und pro Raum ist mittig ein flacher Heizkörper vorgesehen, der am Drempel montiert wird. Die Rohre liegen nun schon und sind auch fertig angeschlossen:

Heizungsrohre Drempel
Vorbereitung für den Heizkörper

Mein Onkel Norbert, dessen Firma ich an dieser Stelle mal wärmstens empfehlen möchte (Norbert Brockmann aus Kirchlengern!), ist nicht nur absolut zuverlässig und macht klasse Arbeit, sondern verstand sich auch gut mit meiner Tochter (2), die ihm während der Anschlüsse in ihrem Zimmer die gesamte Puppensammlung samt Zubehör erklärte.

Die Anschlüsse liegen nun schon an der richtigen Stelle und Höhe, so dass ich dann nur noch (nur noch?) den Drempel drumrumbauen muss.

Ich würde jetzt gern endlich weiter machen, aber die Sekundärbaustelle beim Kollegen muss auch fertig, man lässt ja nichts angefangenes liegen. Da fliese ich im Moment das Bad und hatte das erste mal mit einer Fußbodenheizung zu tun, die mit eingebaut wurde.

Bei einer elektrischen Bad-Fußbodenheizung (die bestimmt toll ist, wenn es fertig ist, aber zum Einbauen…naja…) handelt es sich um ein aufgerolltes Gittergewebe, durch das ein Heizdraht verläuft. An einem Steuerthermostat wird der Heizdraht angeschlossen und außerdem noch ein Temperaturfühler (im Leerrohr), der mit im Boden verlegt wird. Für die beiden Leitungen müssen im Boden Nuten gefräst werden, weil sie zu sehr auftragen.

Von der Vorgehensweise her wird das Gewebe ausgerollt (es darf aber nicht unter festen Gegenständen wie Duschtassen und Badewannen verlegt werden, und auch nicht unbedingt in Bereiche wo in den Boden gebohrt wird wie WC);  ist man an der Wand angelangt, wird das Gewebe eingeschnitten, der Draht geradegebogen und in der Gegenrichtung zurückgerollt. Auf keinen Fall darf (so sagt Google und auch die mäßige Anleitung) der Heizdraht durchgeschnitten werden, weil dann alles explodiert und sämtliche Materie durch den Heizdraht eingesaugt wird.

Als ich mit meinen Bahnen am Ende angelangt bin, war noch einiges über und nun ist die Vorgehensweise so, dass man den überschüssigen Draht vorsichtig aus dem Gewebe heraustrennt und dann noch irgendwie versucht unterzubringen (an der Wand langlegen..). Allerdings dürfen die Drähte sich auf keinen Fall kreuzen, noch zu nah aneinander liegen, noch zu nah an der Wand liegen usw…so eine Fußbodenheizung ist also ganz schön zickig. Ich bin gespannt, ob das alles so funktioniert und werde dann hier Bericht erstatten. Ich sehe mal zu, dass ich dann auch mal ein paar Bilder mitbringe. Bis die Tage 🙂

 

Einen am Kopp.

Beim Sehtest zum LKW-Führerschein steckt man den Kopf in eine runde Schale, auf die Lichtpunkte projiziert werden (meine Mutter schläft dabei immer ein, stelle ich mir auch lustig vor). Dabei ist bereits vor einiger Zeit herausgekommen, dass mein oberes Gesichtsfeld eingeschränkt ist. Ich sehe dann vieles nicht, was über mir passiert. Das hat wenig Folgen für den Straßenverkehr, aber ich stoße mir ständig irgendwo die Birne. Bei meiner Dachbodenbaustelle hat das noch eine andere Qualität, weil dort scharfkantige Profile sind; und siehe da: nach meiner letzten Blessur hat es mich nun wieder mal getroffen und ich trage eine neue, dekorative Narbe und habe nun beschlossen, immer fast immer meistens regelmäßig mit Helm dort zu arbeiten.

Dachboden Isolation 40mm
Trotz am Kopp: noch ganz dicht.

Währenddessen habe ich die letzte Isolierungsschicht abgeschlossen; zwischen bzw. hinter die Metallprofile an der Decke und den Schrägen gibt es nun noch eine Schicht Steinwolle „Trennwandplatte“ in 40mm Stärke, um auch die letzten Kältbrücken der Sparren abzudecken, im U-Wert noch ’ne Schippe draufzulegen und auch im Winter dort oben zu schwitzen. Ohne Heizung! Die Heizung muss man dank der astronomisch dimensionierten Isolationsschicht nur einschalten, wenn uns ein sibirischer Sturm heimsucht oder das ganze Haus wegen einer Erdplattenverschiebung in Richtung Nordpol abdriftet.

Rigips Profil
Und die ersten Platten sind dran, hurra!

Ich bin froh, dass ich auch die Steinwolle geschafft habe, wobei sie gefühlt etwas „angenehmer“ ist als Glaswolle. Obwohl, eigentlich egal. Pest und Cholera. Hausfrauentip: Nach dem Kontakt mit Glas- bzw. Steinwolle, also wenn alles piekt und juckt, nicht warm duschen, sondern kalt, da sich durch das warme Wasser die Poren der Haut öffnen und die stechenden Teilchen erst recht in die Haut kommen. Dort wandern sie dann umher, bauen Nester, legen Eier und schließlich besteht man fast nur noch aus Glaswolle, ist aber dafür gut isoliert und kommt schön warm über’n Winter.

 

 

Überraschungspreis

Für einige Irritationen der Leserschaft sorgte das Bild vom letzten mal, dass eine Beplankung mit Gipskarton direkt auf der Isolierung zeigte. Einige Leser meinten, man könne sich die Platten sparen und die Steinwolle direkt weiß streichen bzw. tappziern, einige wunderten sich, dass Isolierung ohne Dampfbremse zu sehen ist:

Rigips Profil

Während ich den ersten Einwand absolut nachvollziehen kann (die Steinwolle macht sich auch akustisch gut! Im Moment ist das ein schalltoter Raum da oben), muss ich zu Letzterem sagen, dass unter bestimmten Voraussetzungen eine Isolationsschicht vor die diffusionshemmende Schicht gebracht werden darf.

Nach DIN 4108-3 gibt es die sogenannte 20%-Regel (oder auch 1/3 zu 2/3), die besagt, dass 20% des Isolierstoffes vor der Dampfbremse liegen dürfen (teilweise wird dieses Verhältnis sogar als optimal eingestuft). Der Grund ist, dass diffundierender Wasserdampf nach 1/3 Diffusionsschicht den Taupunkt erreicht.

Nun, also ehrlich gesagt verstehe ich es auch nicht so richtig. Dass es so ist, beweisen aber u.a. folgende zwei Links, mit denen man sicher auch tiefer in die Materie einsteigen kann:

http://www.ing-büro-junge.de/html/geneigtes_dach.html

http://www.wissenwiki.de/Bauphysik_Sanierungs-Studie#Goldene_Regel_1.2F3_zu_2.2F3

Vielleicht liest ja jemand mit, der es gut erklären kann. Für eine verständliche Erklärung würde ich einen Überraschungspreis aussetzen! Also dann mal los…