…und Tschüss!

Liebste Leser, das waren nun fünf Jahre dannwollenwirmal – der Heimwerkerblog. Am 17. September 2013 erschien der erste Beitrag, und fast auf den Tag genau fünf Jahre später fällt nun hier, wie angekündigt, der sprichwörtliche Hammer.

Was haben wir nicht alles zusammen erlebt, liebste Leser! Vier Bäder haben wir renoviert, etliche Zimmerdecken abgehängt, Türen eingebaut, Zäune errichtet, Gartenhäuschen umgedreht, Fensterläden gebaut, Wände, Decken und Fassaden verputzt, Türstürze eingemauert (ja, sie halten alle noch!), Dachfenster ausgetauscht, Terrassen gebaut, sogar mehrere, Holzdielen verlegt, Tresen gebaut, Prinzessinenlampen gebastelt, Werkzeugkisten gemacht und Treppenhäuser auf links gezogen.

Und was haben wir nicht alles für nette Leute kennengelernt! Wer erinnert sich nicht an Mario und Felicitas in Szenen aus dem Leben, oder an Wolfgang Kottmüller aus Lehrte, der durch eine Ausschreibung versehentlich 34 Ein- bis Zweifamilienhäuser in Eigenregie bauen musste? Außerdem haben wir regelmäßig Baumarkt-KundenBaumarkt- Mitarbeiter und sowieso Baumärkte unter die Lupe genommen, ohne auch nur ein gutes Haar daran zu lassen.

Ich hoffe, ich konnte nützliche Ratschläge in der Rubrik „Leser fragen – dannwollenwirmal antwortet“ verteilen. Auch Sport- Bastel- und Campingtipps waren reichlich dabei. Und wenn ihr mal wieder mit Bauschaum rumschmiert und mit Rödeldraht pfuscht: ihr habt das nicht von mir!!

Seit September 2013 gab es ungefähr jeden Sonntag einen Beitrag, insgesamt waren das 262 Artikel, die immerhin 361.332 Besucher angelockt und 589.756 Aufrufe erzeugt haben. Kommentiert wurde 813 mal, Spam nicht mitgezählt. Der zugriffreichste Monat war der Januar 2017 (im Januar gab es immer die meisten Klicks, weil die Leute wahrscheinlich gute Renovierungsvorsätze haben), kurioserweise wurde dieser Spitzenwert dann im Fabruar 2017 fast halbiert und seitdem auch nie wieder erreicht. Vielleicht hat Google in dem Monat seinen Algorithmus  verändert, keine Ahnung.

Aber um Klicks geht es ohnehin nicht, ich habe ja noch nie geschrieben, um Lesern zu gefallen, sondern auch gern mal Unerwartetes, Überraschendes und Kurioses. Ich glaube, und auch die vielen Rückmeldungen untermauern es, dass es keinen Blog gibt, der die ganze bierernste Heimwerkerei so sehr auf die Schippe genommen hat wie dieser. Ich behaupte mal, der Spagat zwischen Unterhaltung und Information ist rückblickend ganz gut gelungen, vielleicht mit einem kleinen Überhang in Richtung Unterhaltung 😉

Also, liebe Leser, ich mache jetzt hier die Werkzeugkiste zu, mit einem lachenden und einem weinenden Auge; ich werde Euch vermissen, aber freue mich jetzt auch auf andere Kreativitätsausbrüche, denn irgendwo müssen sie ja immer hin, die ganzen wirren Ideen. Ach, und sollte das mit dem dannwollenwirmal-Buch klappen, erfahrt ihr es auch hier. Liveprogramm und Kinofilm natürlich auch, ist klar!

So, durchgefegt habe ich, in der Ecke liegt noch die übliche leere Silikon-Kartusche, und die Wand da, die müsste eigentlich halten. Was das für ein langer Riss ist? Keine Ahnung, ich muss jetzt auch weg!

 

Rückenwind

So, allmählich wollen wir mal aufräumen hier. Was? Ich weiß, ich weiß, fünf Jahre ist schon ganz schön lang für ne Baustelle. Aber ich hatte ja auch mit einigen Problemen zu kämpfen. Damals, die falsch gemischte Farbe? Oder die Sache mit der Bauschaumdose? Na, also.

Das da hinten? Jaaaa, ist halt nicht ganz fertig geworden. Und das Loch da auch nicht. Und hier vorn wollte ich ja eigentlich auch noch… ich denke man gewöhnt sich daran. Man kann ja auch ne Blume davor stellen. An die Wand da über das Dings hängen wir einfach ein Bild. Und soooo schief ist das hier vorne ja nun auch wieder nicht.

Das Werkzeug räum ich schon mal in den Anhänger. Bitte? Klar werkel ich weiter. Nein, wird nix verkauft. Die nächsten Projekte kommen bestimmt. Nur nicht hier. Hier ist ja fast alles fertig. Okay, wenig Substanz, jaja. Alles nur Bits und Bytes. Hoffentlich löscht das keiner, dann bleibt ja gar nichts mehr! Nochmal von vorne geht nicht.

Ob das noch tropft dahinten? Nein, kann eigentlich nicht… obwohl doch, ein wenig. Ja, gucke ich nochmal, jaja. Und da hinten spachtel ich noch mal nach, ist ja gut.

Hier hab ich noch ein paar Reste, die kann ich ja hier lassen? Nee, okay, nehm ich mit. Ja, auch hier, das sperrige Ding. Wenigstens den alten Heizkörper? Ach, schade. Vielleicht vergesse ich ja was.

Hier, das ist die Liste mit den Sachen, die nicht fertig geworden sind. Ja, ganz schön viele Seiten. Aber die Fertig-Liste ist noch länger! Na, also!

Ich komme nächste Woche noch mal wieder und fege durch. Gucke noch mal die Ecken durch und sammle meine Reste ein. Muss ja alles sauber und besenrein hinterlassen werden. Und alles was fertig ist, kannst du natürlich behalten. Die andere Liste nehm ich mit, ein Stück, in meinem Windschatten.

Daenske laeskedrik

Willkommen zurück, liebste Leser! Hoffentlich habt ihr die Sommerpause entspannt verbracht. Ich hatte urlaubsmäßig auf jeden Fall viel Entspannung in einem schwedischen Holzhaus. Da es dieses mal ein handyfreier Urlaub war, gibt es hier nicht, wie sonst üblich, die Unzulänglichkeiten der Ferienwohnung als Bildershow zu bestaunen, es bleibt also beim Text. Wobei es eigentlich kaum Unzulänglichkeiten gab, außer, dass das ganze Häuschen keine einzige Tür hatte. Aber elterliche Privatsphäre wird ja sowieso überbewertet. Klar, ich hätte natürlich einfach Zargenschaum mitnehmen und ein paar Türen einbauen können, aber der hat einfach nicht mehr in den Anhänger gepasst. So ein Minibagger ist wirklich verdammt sperrig!

Interessant war übrigens noch die Wasserversorgung: Durch den trockenen Sommer war die Quelle, die das Häuschen gewöhnlich versorgt, versiegt und das Wasser wurde aus zwei IBC-Containern in die Leitung gepumpt. Erkenntnis: Eine vierköpfige Familie verbraucht etwa 1500 Liter in 10 Tagen.

Damit sich Ruhe und Entspannung nicht zu sehr durchsetzen, gab es auf der Rückfahrt dann das Kontrastprogramm: Zwei Tage Legoland in Dänemark mit Achterbahn und Nervenkitzel. Und da wollte ich mal schlau sein: Im empfehlenswerten Podcast Lückenhaft & Pietätlos habe ich gehört, dass das Essen im Legoland so teuer sein soll. Angeblich kostet ein Essen für vier Personen dort an die hundert Euro. Nix da! Da essen wir doch abends schön bei uns im Hotel und zahlen lediglich…hmm….124 Euro. Na Dankeschön.

Ohnehin, ich und Dänemark werden wohl in diesem Leben keine Freunde mehr. Im Jahr 2013-oderso waren wir dort mal im Urlaub. Hauptsächlich erinnere ich mich an einen Wind von konstanten 100 km/h. An den Strand hätte man durchaus ein paar rostige Metallteile zum Sandstrahlen mitnehmen können. Das Häuschen war nett, aber landschaftlich fand ich es etwa so reizvoll wie die A 42 bei Bottrop. Sicher, es gibt da bestimmt auch schöne Ecken! Die liebe Verwandtschaft fährt regelmäßig dorthin und postet schicke Bilder in die Familien-WhatsApp-Gruppe.

Auch dieses mal hatte ich wieder ein dänisches Erlebnis der besonderen Art: Im Urlaubs-end-Sparwahn bin ich los, um ein paar Getränke im Supermarkt zu holen, auch hier wieder, um die Legolandpreise zu umgehen. Das Töchterchen wünschte sich Apfelschorle, also gut, kann ja nicht so schwer sein. Scheinbar ist dieses Getränk in Dänemark aber völlig unbekannt und nach einer Nachfrage war ich irgendwann von drei Verkäuferinnen umringt („Really, with APPLE?“) die sehr bemüht waren und mir das Getränkeprogramm geduldig erklärten. Aus diesen Erklärungen entnahm ich, dass dieses Produkt dem gewünschten wohl am nächsten kam:


Der Tod in Flaschen!

„Laeskedrik“ heißt laut Übersetzer-App einfach Limonade, und von außen sieht das Zeug ja auch aus wie Apfelschorle. Die Verkäuferin sagte was von „Mix with water“, aha, ein Mix mit Wasser also. Na passt doch.

Tatsächlich erwies sich das Ganze dann als Holundersirup. Selbst als Mix mit viiiiel Wasser ist das Zeug keinesfalls erträglich! Es ist wie mit Öl: Bereits ein Tropfen kontaminiert hunderte von Litern Wasser. Ich habe dann eine halbe Flasche davon irgendwie hinuntergewürgt. Der Rest der Familie verweigerte das Gebräu komplett. Ich habe immer noch eine Flasche davon zuhause stehen, also falls jemand Interesse hat? Sonst nehme ich sie zum Türen abbeizen oder Farbe verdünnen, das müsste auch gehen.

Ich komme jetzt erstmal wieder an und lade gleich mal das Werkzeug aus dem Anhänger. Bis nächste Woche!