Szenen aus dem Leben, Folge 4

In den Rollen:
Mario, ambitionierter Heim- und Handwerker, Schrauber, Stemmer, Nagler und Wisser. Beruflich Lagerist.
Felicitas, seine Freundin, beruflich macht sie Leuten die Nägel
Jacqueline, die Tochter von Felicitas‘ Schwester
Frau Beermann, Erzieherin in Jacquelines Kindergarten

Szene: Innenraum Kindergarten. Als Eltern-Kind-Aktion werden gemeinsam Laternen für das baldige Laternenfest gebastelt. Einige Eltern sitzen auf deutlich zu kleinen Stühlen und schnippeln geduldig mit ihren Kindern an den Laternen herum. Es herrscht eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Plötzlich hört man Gepolter vom Flur.

Mario (schreit): Schackeline! Komm hier bei die Tante bei! Komm wir wolln doch hier mitte Laterne! Runter da getz sonst fängsse dir’n paar!
Felicitas: Da hinten isses.

Die Tür  zum Gruppenraum öffnet sich, Mario und Felicitas kommen mit der kleinen Jacqueline im Schlepptau herein. Mario trägt einen stark verschmutzten Blaumann und riecht penetrant nach Öl. Er hat einen kleinen Karren mit Werkzeug dabei, Felicitas trägt ein Blech mit Muffins.

Frau Beermann:Ach, hallo! Da ist ja Jacqueline! Und die Mutti konnte heute nicht? Freut mich, ich bin Frau Beermann.
Mario: Jau. Nee hier sie is die Schwester. Schackelinz Mutti is heute mein ich bein Frauenarzt. Aber wir kommen hier schön zun Basteln! Zeich ma her wie dat geht hier?
Felicitas: Ja, meine Schwester ist heute leider verhindert, deswegen kommen wir mit. Ich habe auch ein paar Muffins mitgebracht!
Frau Beermann: Ach, das ist aber nett! Maya, Taya, Aya, wollt ihr auch einen Muffin? Guck mal die sind aber lecker! Hmm, schmecken ein bißchen ölig?

Mario (zu Felicitas): Hömma wo haste denn dat Muffin-Blech her? Ist dat ausse Garage?
Felicitas: Ja?
Mario: Oh, dat nehm ich immer zun Ölwechsel!

Frau Beermann erklärt den Laternen-Bastelbogen und verteilt Schere und Klebestift. Mario macht sich am Werkzeugwagen zu schaffen.

Mario: So, hier, dat könn wa doch schön mitte Laubsäge! MDF-Platter hab ich mit!
Frau Beermann:; Ja, nun, äähh, wenn sie wollen, können sie natürlich auch…

Mit ohrenbetäubendem Krawall startet Mario seine Säge mit Verbrennermotor. Die ersten Kinder verlassen weinend und kreischend den Raum. Die Luft ist schnell von den Abgasen geschwängert und hinterlässt einen bitteren Geschmack auf der Zunge, der aber gut zu den Ölmuffins passen würde.

Mario: Oh, getz hab ich hier bissken in‘ Tisch gesägt. Aber sonst is schon ganz gut geworden! Guck mal, Schackeline!
Felicitas: Mach das Ding aus!
Mario: Jaja, is ja gut. Weissewatt, mit Laterne überlass ich Euch mal. Is mir zu filibran.
Frau Beermann: Ich glaube, das ist eine gute Idee. (zu Felicitas): Vielleicht setzen Sie sich zum Basteln hier ans Fenster. Leider geht die Deckenleuchte im Moment nicht…
Mario: WAT? Kann ja gar nich sein! Lass ma gucken hier.
Frau Beermann: Die Birne habe ich schon gewechselt, das ist es nicht…
Mario: Birnen wachsen aufn Baum! Wo happta denn die Verteilerdose? Ah hier.
Frau Beermann: Sie müssen aber jetzt wirklich nicht…
Mario: Quatsch, kein Ding für den King! Hähä! Ham wa doch gleich! Oh was dat fürn Kabel?

Er zieht an einer Leitung, die sich daraufhin über eine Länge von etwa vier Metern aus der Wand löst. Der Putz platzt ab und rieselt auf die Auslegeware. Das Kabel schwingt durch den Raum, gefährlich nah an den Kindern vorbei.

Mario: Junge, Junge, wie ham die dat denn hier verdrahtet? Schackeline, tu den Papa mal die Zange!

Unter einem grünlich-blauen Lichtbogen fliegt Mario von seinem Standgerüst aus zwei aufeinandergestapelten Kinderstühlen schwungvoll von der Wand, mitten in die bereits fertiggestellten Laternen; nicht ohne dabei den Ventilkopf des Heizkörpers mit dem Fuß abzureißen. Ein Schwall von Heizungswasser ergießt sich über den Basteltisch mit den Ölmuffins. Die Kinder, die noch da sind, weinen. Aber: die Deckenleuchte geht wieder!

Mario: So, siehstewoll, Problem gelöst! Gut, mit dat Wasser müssta sehen. Irgendwann is der Heizkreis leer. Dat müsste bald aufhörn. So, muss getz erst nach Ömmes, Karre springt nich an. Lass mir noch per Muffins über wa? Viel Spaß noch!

Sprachs, setzte sich ins Auto und donnerte davon. Felicitas und Frau Beermann schauen ratlos auf einen Gruppenraum voller Schutt und Wasser. Aus dem Heizkörper zischt ein konstanter Strahl. Ein verbrannter Geruch liegt in der Luft. Eine Sprechpuppe sagt „Dada, Papa!“ Ausblende.

WKD

Diese Woche habe ich ein mögliches Heilmittel gegen Werkzeugkaufdrang gefunden. Werkzeugkaufdrang, oder kurz WKD, bezeichnet die Begierde nach einem Werkzeug, die erst gestillt ist, wenn man es sein eigen nennt. So berichtete ich ja letzte Woche von einem kurzzeitigem Schleifgiraffen-WKD. Das Objekt der Beigierde wäre der Festool Planex LHS-255, kostet wie gesagt knapp vierstellig, ich hätte also mein ganzes auf den letzten Baustellen verdientes Geld da reingesteckt (das ist ja meine eigentliche Motivation, dieses Baunebengewerbe zu betreiben: mir vom Erlös cooles Werkzeug zu kaufen! Nicht unbedingt wirtschaftlich, aber macht Spaß!) und meine Frau hätte vermutlich prompt die Scheidung eingereicht (wobei sie den wahren Preis eines Werkzeugs noch nie erfahren hat). Ich habe nun folgendes gemacht: Mir bei BÖLLZ eine Schleifgiraffe/Langhalsschleifer ausgeliehen und damit auf zwei Baustellen die Decken geschliffen; festgestellt, dass das Ding zu schwer ist, unhandlich, mir nach drei Sekunden der Nacken wehtut und ich das bißchen, was ich schleifen muss, auch mit dem Handschleifer mit 100er Gitterblatt akkurat wegkriege. Und zack, waren die WKD-Symptome zu, sagen wir, 90% beseitigt. Ein bißchen ist geblieben, denn der geliehene Apparat war natürlich kein LHS-255, der sich selbst an der Decke festsaugt, dadurch überhaupt nicht schwer ist, praktisch nur geführt werden muss und sicherlich die Wonne pur ist (Außerdem spielt er sicher beim Schleifen Entspannungsmusik und riecht nach Mandelöl). Trotzdem erstmal zu den Akten gelegt, bis zum nächsten Lottogewinn.

Ja, tatsächlich habe ich diese Woche wieder ein paar Trockenbaudecken eingeschoben, aber da ich das ja schon so oft hier beschrieben habe, widmen wir uns mal einer kleinen Nebenbaustelle, denn es gab dort auch einen (bereits ausgemauerten) Doppel-T-Stahlträger, den ich „mit verkleiden“ sollte, ich habe mich dann aber zum Verputzen entschieden, damit der Trägerbereich nicht dicker als die Wand wird, außerdem bin ich ja generell eher Freund vom ‚vernünftig neu aufbauen‘ als ‚Schäbiges verkleiden‘.

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Stahlträger

Wie man sieht, ist der Träger nun bereits ausgemauert. Wenn man einen ganz nackten Träger hat, benötigt man zunächst eine Haftbrücke zwischen Stahl und Zement. Es gibt da verschiedene Herangehensweisen, ich habe hier ja mal von der Methode Porenbeton und Fliesenkleber berichtet, das klingt zunächst mal etwas pfuschig, ist aber scheinbar ein probates Mittel und der besagte Träger erfreut sich immer noch seinem rissfreien Glanze.

Eine andere Möglichkeit ist eine spezielle Grundierung, z.B. Ceresit CT-19 als Haftvermittler und dann schön mit halben Steinen ausmauern. Aber das hat mich ja alles nicht gekümmert, das hat ja schon früher mal jemand gemacht. Ich habe also zunächst den Träger vom Rost befreit (es gab wohl vor Jahren dort mal einen Wasserschaden), also abgeschliffen, und dann mit einer Rostgrundierung gestrichen:

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Rostschutz-Grundierung

Übrigens ist die Reihenfolge, die man auf den Bildern sieht, nicht wirklich der Königsweg. Natürlich würde man normalerweise erst den Träger verputzen und dann die Trockenbaudecke einziehen. Aber manchmal bestimmen halt die Umstände die Reihenfolge und so geht der Putz diesmal halt nur bis zu den Profilen. Aber richtig nachteilhaft ist das auch nicht (es sei denn, man entfernt irgendwann mal die GK-Decken, aber das wird wohl so schnell nicht passieren). Wichtig ist ein Kellenschnitt/Bauteiltrennung zwischen Trägerputz und angrenzender Decke und natürlich sowieso die Trennung zwischen GK-Decke und Wandanschluss, wie hier schonmal beschrieben mit Trennfix-Band. Aber das nur am Rande.

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Streckmetall

Um den Träger herum wird nun ein Putzträger angebracht, hier sogenanntes Streckmetall. Wenn ich noch keine Profile angebracht hätte, wäre eine Befestigung evtl. in der Holzbalkendecke möglich gewesen, nun musste ich auf gehärtete Stahlnägel zurückgreifen und das Streckmetall direkt in die Ausmauerung des Trägers nageln. Wichtig ist, das Gitter wirklich stramm um den Träger zu ziehen. Wenn es durchhängt, guckt es nachher aus dem Putz raus.

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Eckschienen

Ist das Streckmetall beidseitig gut befestigt, habe ich Putz-Eckschienen gesetzt. Diese werden normalerweise nicht genagelt sondern an Fensterlaibungen, Türöffnungen usw. in ein paar Putzbatzen gesetzt und dann hübsch eingeputzt, in diesem Fall habe ich sie allerdings ausgelotet und auf das Streckmetall genagelt; so hatte ich einen schönen Kantenabschluss und gleichzeitig zwei Lehren, zwischen denen sich akkurat verputzen ließ.

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die ganze Pracht

Das knifflige am Stahlträger ist nicht nur, dass Putz schlecht darauf haftet, sondern dass er auch ‚arbeitet‘, sich also im Sommer mitunter etwas ausdehnt. Um hier keine Rissprobleme zu bekommen, habe ich einen faserarmierten Putz (hier: Sopro RAM 3) benutzt:

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Fertig!

Will man darauf tapezieren oder streichen, empfiehlt sich noch eine Nachspachtelung mit einem Gipsputz oder Gipsspachtel. Achja, woher ich die ganzen Produktempfehlungen habe? Richtig, vom Baustoffhändler. Zur Probe habe ich die gleiche Problemstellung auch in ausgewählten Baumärkten vorgetragen. Die Top5-Antworten waren:

5. Da würd ich kleben statt bohren
4. Herr Schmidt müsste das wissen, der ist aber heute nicht da
3. Acryl2. Silikon
1. Bauschaum

War nur Spaß. Im Baumarkt gibt es ja keine Antworten.

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Kabelei

Das noch: In fast alle Decken, die ich so mache, werden ja heutzutage LED-Spots eingelassen und dementsprechend verlege ich vorher die Leitungen. Und je-des-ver-dammte-mal muss ich in den Löchern nach den Kabeln angeln! Ja, wo ist es denn? Muss hier doch irgendwo sein? Mittlerweile nehme ich schon das iPhone als Sonde: Videokamera an und ins Loch halten, dann rundherum drehen wie ein Periskop und damit die Leitung suchen. Und nun dachte ich, ich hätte die Lösung und habe die Kabel schön fixiert, so wie im Bild oben, dann aber gemerkt (als die Decke zu war), ich muss das eine Loch doch nochmal nachmessen und etwas weiter rechts bohren, und nun war das Kabel nicht nur wie gewohnt weg, sondern auch durch die Festkleberei fast unerreichbar. Was bei unerreichbaren Kabeln passiert habe ich ja schon hier beschrieben; zum Glück habe ich es dann wieder gefunden und ich musste nicht die ganze Decke wieder auffräsen oder sprengen.

Also, vielleicht hat ja jemand mal den ultimativen Tip gegen Kabelangeln. Immer her damit. Ja, und ich weiß, dass es nicht Kabel, sonder Leitung heißt, aber ich sage auch Glühbirne, einfach, weil das Wort so schön ist, und ich bin hier schließlich als Wortakrobat tätig, so!

Was kommt demnächst? Bevor es an die nächste Multifunktionsbaustelle geht, habe ich hier ja auch immer noch meine Dachfenster, die ja immer noch den Schlitz vom Dachdecken haben, den würde ich gerne vorm Winter noch etwas ausschäumen (ja, da darf man dann tatsächlich auch mal Schaum benutzen) und verleisten. Im Dachfenster-Rollo-Shop gibt’s auch gerade kräftige Rabatte, da könnte man das Ganze auch endlich mal mit Rolladen ausstatten. Nicht, dass ich das schon seit zwei Jahren plane – man kommt ja zu nichts. Nächste Woche ist nochmal Pause vor der nächsten Baustelle, aber im Blog schauen wir Mario und Felicitas beim Laternebasteln im Kindergarten zu. Mario packt schon diverse Maschinen zusammen und Felicitas backt lecker Thunfischmuffins. Rabimmelrabammelrabumm, wird das ein Spaß!

 

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Das tapfere Schneiderlein

Ist das nicht schön? Stimmt, das ist nicht schön! Wobei, eigentlich ist das schon alles ganz schön. Nachdem ich tagelang dem Müßiggang gefrönt habe (Familientreffen werden linear entspannender, je älter die Kinder sind!), wird jetzt am Wochenende kräftig reingehauen, damit die aktuelle Baustelle fertig wird. Also während ihr, liebe Leser, diesen Artikel beim Frühstücksei und Käffchen lest, rühre ich, ein Fuß auf der Leiter und den anderen auf einem Fenstersims in schwindelerregender Höhe, todesmutig in einer giftigen Pampe herum! Aber lasst es Euch ruhig schmecken, ich komme schon zurecht.

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Finish!

Das Projekt momentan sind mal wieder abgehängte Decken, und ich habe nun Spachtelgang zwei und drei aufgetragen, denn die GK-Decken werden nicht gereibeputzt oder tapeziert, geschweige denn gefliest (wobei das eine echte Herausforderung wäre!) sondern nur weiß gestrichen, und da muss man schon die Spachtel-Skills kräftig aktivieren, damit es nachher auch glatt wie ein Pfirsich wird. Ich habe zum ersten mal den „Finish-Spachtel“, eine Fertigmischung für den letzten (oder vorletzten) Spachtelgang benutzt, und bin schon, naja, nicht geflasht, aber doch positiv angetan. Die Qualität am Ende entspricht dann „Q3“ (es gibt Q1-Q4), wobei die Ziffer, grob gesagt, die Anzahl der Spachtelgänge bezeichnet. Q1 genügt für GK-Flächen, auf die später z.B. gefliest wird, Q2 ist der Standard für Reibeputz (>1mm) oder Rauhfasertapete, und wenn nur gestrichen wird, landet man bei Q3 oder sogar Q4, wobei ein guter Q3 meiner Meinung nach schon ziemlich glatt aussieht (warte nur ab, wenn erstmal Farbe drauf ist!). Das Finish-Zeug macht jedenfalls einen guten Abschluss und ist sehr ergiebig.

Es wurde eine gewisse Begehrlichkeit in mir nach einer Schleifgiraffe/Langshalsschleifer geweckt; nicht, dass ich besonders viel zu schleifen hätte (wie bereits hier erwähnt: wer gut spachtelt, braucht kaum zu schleifen!) aber es ist eben doch mühsam, staubig und lästig. Ein gutes Gerät, z.B. von Festool, kostet aber schnell mal vierstellig, und das lohnt sich wohl doch erst bei größeren Flächen. Hinfort mit dir, oh Werkzeugtraum!

Apropos Werkzeug, diese Woche endet der #BuiltwithBosch-Test des Bosch Multicutters GOP 55-36. Es war bisher der ausgiebigste dannwollenwirmal-Test, und ich habe es nicht bereut. Fazit ist nämlich: der Multicutter ist einfach immer da. Er liegt lauernd in seiner Systemkiste und wird einfach ständig gegriffen, für alle möglichen und unmöglichen Tätigkeiten. Ich hätte vorher nicht gedacht, dass ich ihn auf einer (nicht mal besonders spektakulären) Baustelle tatsächlich so oft und zu so verschiedenen Anlässen benutzen würde:

Ecke aus Gipskarton ausschneiden
Kabelschlitz sägen
Balken ausklinken
Schwierige Spachtelstelle glattschleifen
kurz mal Stück Metall sägen
Fliesenkleber entfernen
Fußleiste ausklinken
Fliesenfuge ausschneiden
Schraube bündig abschneiden
Spachtelfase in einer GK-Ecke herstellen
Fußbodenhöhe angleichen
Tapete entfernen
Rundung ins Holz schleifen……….

Das sind nur ein paar Beispiele aus drei Tagen Baustelle. Das Ding liegt immer daneben und ist schnell gegriffen; ich habe ihn zum Schluss gar nicht mehr abgekabelt. Und mir wurde eine Menge Quälerei erspart. Der kommt jetzt einfach auf jede Baustelle standardmäßig mit und ich wette, ich werde ihn jedes mal benutzen, das tapfere Schneider-lein 🙂

Wobei ich nun nach langem Härte-Testen auch eine Anwendung gefunden habe, an der selbst der Multicutter gescheitert ist: Das Schneiden von bereits verlegten Bodenfliesen. Allerdings sei auch erwähnt, dass das Gerät hierzu auch nicht wirklich gedacht ist. Im Zubehör wird der Aufsatz ACZ82RD maximal für das „Schneiden von weichen Wandliesen“ empfohlen.

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Hier soll geschnitten werden!

Das Schneiden von bereits verlegten Bodenfliesen ist ohnehin immer etwas tricky. Der einzig gangbare Weg, den ich bisher beschritten habe, ist das Schneiden mit einer Flex einem Winkelschleifer mit entsprechender (Diamant)scheibe.

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Hartmetall-„3MAX“-Abrasive-Aufsatz

Der oben verbildlichte Aufsatz eignet sich hervorragend zum Ersetzen einer einzelnen Fliese, indem er sowohl die Fuge ausfräst als auch den Fliesenkleber raketenartig wegraspelt.

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Hier die Fuge…

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da der Mörtel mit dem Aufsatz AVZ 78 RT2

Für die Mörtelentfernung habe ich dann den ebenfalls hartmetallbeschichteten Delta-Aufsatz „AZV RT2“ benutzt. Das ging unfassbar gut!

 

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Jetzt kommts: Bodenfliese schneiden

Die Bodenfliese habe ich mit viel Geduld und Spucke zur Hälfte durchtrennt bekommen. Dann habe ich den Kuhfuß angesetzt und die Fliese zärtlich angehoben. Das hat bei zwei Fliesen auch gut geklappt, bei der dritten (und letzten, wie immer) dann leider nicht:

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Kacke!

Da hat es jetzt leider einen Riss gegeben. Ich denke, hier wäre reichlich Bauschaum das Mittel der Wahl. Oder dick Farbe. Kommt da nicht sowieso der Schrank hin?

Nunja, shit happens, vielleicht gibt es ja noch eine solche Fliese im Archiv.

Weiter oben wird nun die fertig gespachtelte Decke noch gestrichen und dann noch die Dachbodenlukenabdeckung eingebaut. Da habe ich ein paar Muster angefordert, nächste Woche wird Bericht erstattet, da tauchen wir dann ein in die Welt der Kunststoffplatten.

Bis dahin wünsche ich wie immer: Viel Spaß beim Nachbasteln, immer eine Handbreit Staub unter der Sohle und stets dran denken: Es ist noch kein Türsturz vom Himmel gefallen! Oder so.

Cheerio!

 

 

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Vliesknispel

Holladiho, wir gehen in die vorletzte #BuiltwithBosch-Testwoche und ich konnte letztes mal tatsächlich etwas Begeisterung erzeugen mit dem Tip, dass sich das Gerät gut zum Tapeten entfernen eignet. Es gab einige Fragen dazu, daher jetzt hier mal gesammelt die Infos: Als Aufsatz habe ich den „ATZ 52 SC, starr“ benutzt, je nach Neigung des Gerätes konnte ich sogar die abzutragenden Altschichten aussuchen. Es gibt anstatt der starren auch eine flexible Klinge, das habe ich allerdings noch nicht probiert. Man muss natürlich berücksichtigen, dass die Klinge nur ein paar Zentimeter breit ist. Wer also vierhundert Quadratmeter extrem festsitzende Titantapete abknispeln möchte, sollte sich vielleicht mit dem Gedanken einer gezielten Sprengung anfreunden eine Ersatzklinge auf Lager legen.

Auf dem dannwollenwirmal-Youtube-Channel habe ich dazu übrigens auch ein Beweisvideo bereitsgestellt; nun habe ich immerhin schon Musik eingebunden, und sicherlich werden die Videos auch bald noch hübscher werden, sobald ich die attraktive Kamera-Assistentin etwas mehr Zeit und Muße dafür habe. Ferner bitte ich Euch darum, den Kanal zu abonnieren, denn ab 100 Abonnenten kann ich eine Channel-URL definieren, zum Beispiel:

www.youtube.com/channel/Bauschaum-besser-als-sein-Ruf
www.youtube.com/channel/Risse?WelcheRisse?
oder www.youtube.com/channel/IchDachteDafürBrauchtManKeineBaugenehmigung

Unter allen Abonnenten werde ich im März 2019 eine Tube Alleskleber verlosen. Na, das ist doch was!

3
Rockt: Tapeten-Ex #builtwithBosch

Das gegenwärtige Deckenprojekt kommt voran und ich plane, kommende Woche fertig zu werden. Diese Woche habe ich alle Räume mit Platten versehen und bei zweien den ersten Spachtelgang fertig. Hmm, die letzte (dritte) Lage mache ich mit Finnish-Spachtel, bin mal gespannt, wie hübsch das wird.

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Einhausung für die Dachbodentreppe

Wie oben zu sehen, habe ich auch den Rahmen für die Dachbodentreppe gebaut, die Unterkonstruktion habe ich ja schon letzte Woche gezeigt, jetzt wurden die senkrechten Platten gesetzt, dabei erstmal zu lang gelassen und dann bündig abgeschnitten. Das geht mit einer Gipskartonsäge, oder, weil ja Multicutter-Testwochen sind, natürlich auch damit, Ruckzuck den Aufsatz von Tapetenmesser zu Dachbodenlukenseitenplattenabschneider gewechselt und schön an der Kante entlanggefahren:

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Scharfes Messer, unscharfes Foto!?

Die Kanten wurden dann mit einer Kantenschutzschiene versehen, die entsprechend eingespachtelt wird, ähnlich wie bei den Dachfenstern, da hatte ich das schonmal erklärt. Auch schon wieder fast zwei Jahre her! Übrigens immer noch keine Risse zwischen Drempel und Dachschräge. Werde in einem Jahr wieder schauen 😉

Zum Schluss noch, aber nur weil er so schön ist, der Suchbegriff der Woche: „bröckelnder putz decke mit vliestapete überkleben“.

Klar, warum nicht.

Auf den Plätzen zwei bis fünf:

– „Wasserrohr undicht, mit Vliestapete überkleben?“
– „Kernschmelze mit Vliestapete abdecken?“
– „Fundament stabilisieren mit Vliestapete?“und
– „Vliestapete scheiße tapeziert. Sieht unmöglich aus. Mit weiterer Vliestapete überkleben?“

 

Tapeten-Raclette

Munter geht es weiter mit der Deckenabhängung, und auch das nächste Deckenprojekt steht schon in den Startlöchern. Muss wohl irgendwie Mode sein!

Die ersten anderthalb Räume sind schon beplankt, nächste Woche geht es dann mit dem größten Raum weiter. Ich bin im Moment zeitlich im Hauptberuf etwas eingebunden, daher geht das werkeln nicht so fix wie erhofft. Ein schönes Gimmick wird, denke ich, die Dachlukenverkleidung:

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Umrahmung mit CD-Profilen und Ausschnitt für die Dachbodentreppe

In der alten Decke ist eine Dachbodentreppe. Da die neue Decke etwa fünf Zentimeter tiefer wird, habe ich mir für die Treppenluke eine Verkleidung mit einer Kunststoffplatte ausgedacht. In der GK-Decke wird dementsprechend eine Öffnung frei gelassen und die Platte dann per Magneten einfach auf die Bodenklappe geklickt. Das ist dann leicht und einfach abzunehmen und nach Benutzung der Treppe wieder anzubringen. Mit dem #builtwithBosch Bosch-Multicutter (richtig, es sind immer noch Testwochen) habe ich am CD-Profil entlanggeschnitten; das ist allerdings beim ersten mal etwas wellig geworden (das rächt sich dann beim Spachteln), da wäre ich mit der kleinen Gipskartonsäge eventuell besser dran gewesen; ist aber vermutlich eine Gewöhnungssache.

Gute Dienste leistete der Cutter mal wieder beim nachträglichen Schlitzen für Antennen- und Elektroleitungen:

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Schlitz für Leitungen

Der Hit war allerdings der breite Messer-Aufsatz zum Entfernen von Tapeten! Im Bereich der neuen Schlitze habe ich ja erst die Tapeten entfernt, um die Schlitze dann nachher wieder sauber verspachteln zu können. Mit dem oszillierenden Messer einmal unter die Tapete gegriffen, da ging sie dahin, und das schnell, elegant und präzise. Ob das bei allen Tapeten- Wand- und Kleisterarten so gut funktioniert, werde ich erst feststellen, wenn ich bei allen Freunden und Bekannten einen Probe-Quadratmeter Tapete entfernt habe. Oder hat jemand aus der Leserschaft Interesse? Ich werde dann hier (auch über die Reaktionen) berichten.

Ansonsten habe ich mittlerweile einen effizienten Weg gefunden, wenn es um Direktabhänger geht: Zunächst rundherum die UD-Profile anbringen (Laser!), dann die CD-Profile alle passend in die UD’s einlegen und hinschieben (das erste 20-25 cm von der Wand und dann von der Wand aus in 50cm-Schritten); dabei die CDs an einem Ende etwas mit der  Blechschere anschrägen, dann verkanten sie nicht in den UDs. Als nächstes die Direktabhänger über die CDs schieben und festschrauben; dann runterbiegen, die CDs per Laser justieren und mit Profilverbindungsschrauben befestigen. War das jetzt zu wirr?! Geht jedenfalls genau so schnell wie die Erklärung 😉

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Direktabhänger in Aktion

So, nun will ich mal losziehen und mit dem Multicutter ein paar Tapeten ablösen! Eigentlich könnte ich ja bei uns im Wohnzimmer mal anfangen, da ist heute Raclette-Abend, das dauert ja sowieso immer so lange mit den Pfännchen, warum also nicht zwischendurch mal die Leistungsfähigkeit des neuen Werkzeugs präsentieren?

Mahlzeit!