Stille Nacht

Stille Nacht, heilige Nacht
Alles schläft, einer macht
mit dem Bohrer ein Loch in die Wand
und die Flex schneidet lautstark den Rand
Heimwerker will mit den Händen
Noch die letzten Projekte beenden

Stille Nacht, heilige Nacht
Wasserrohr angebracht
Zur Abdichtung reicht auch Montageschaum
Wasserstrahl zischt in den Weihnachtsbaum
Da gibt es ein helles Gefunkel
Und die ganze Straße wird dunkel.

Stille Nacht, heilige Nacht
Balken stört – Dachstuhl kracht
Schnell eine Stütze – den länglichen Stab!
Dachziegel rieseln die Traufe hinab
Unüberlegt war die Säge
Beim Werkeln in Erker und Schräge

Stille Nacht, heilige Nacht
alles schläft – Heimwerker lacht
Hatte zehn Glühwein, ist voll bis zum Rand
Und klebt jetzt das Laminat an die Wand
Kleistert dann nach dem Gebete
In die Badewanne Tapete.

Stille Nacht, heilige Nacht
Betonmischmaschine mal angemacht
Starkes Rumoren und viertel nach zwei
Rühriges Werken, was ist schon dabei?
Im Ofen erkaltet die Ente
Heimwerker gießt Fundamente

Stille Nacht, heilige Nacht
Alles schläft, einsam wacht
Der Presslufthammer, Hallelujah
Feststelltaste verklemmte sich da
Der Heimwerker legt sich dazu
Und schlummert in seliger Ruh

Allen dannwollenwirmal-Lesern ein frohes Weihnachtsfest und einen lauten Start ins neue Jahr!

Leuchtende Augen

Um kurz vor Weihnachten noch etwas Besinnlichkeit in die Häuser der Menschen zu tragen, habe ich mein Türsturz-Erhöhungs-Projekt nun beinahe fertiggestellt (lediglich die besonders lauten und stauberzeugenden Arbeiten werde ich erst an Heiligabend durchführen).

Zur Erinnerung: Es handelt sich um einige Türstürze, die ich neu gesetzt habe (es ist nicht bei mir zu Hause!), nun habe ich die Abstützungen entfernt (tatsächlich, es hält! Na, wer hätte das gedacht?) und es geht ans Verputzen.

Die Schwierigkeit dabei ist, das Wandniveau bis an die Türöffnung gleichmäßig zu halten. Wenn man es pi-mal-Daumen macht, neigt man (oder ich) dazu, zur Öffnung hin dünner mit der Putzschicht zu kommen, so dass es schräg wird. Daher arbeite ich mit einer Lehre aus Schalungsbrettern. Schalungsbretter sind einfache Bretter, die aber mindestens eine gerade Kante haben. Diese werden auf dem Niveau des Altputzes in die Türöffnung gesetzt und dort befestigt; entweder mit Keilen, Zargenspreizen oder, wie in diesem Fall, verschraubt mit den Resten des Original-Holzsturzes, die ich ja in der Wand gelassen und nur bündig abgesägt habe.

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Verschalte Türöffnung

Übrigens waren die Schalbretter im Baustoffhandel nicht nur günstiger als im Baumarkt; ich habe diesmal die Probe gemacht und sie Hochkant auf eine ebene Fläche gelegt: kein einziges war krumm! Das ist in diesem Fall auch wichtig, weil sonst ein Buckel in der Wand entsteht.

Der Putz (in diesem Fall ein Gipsputz) wird nun auf die (vorgenässte!) Fläche zwischen dem Altputz und den Schalbrettern aufgetragen und mit der Traufel geglättet. Bei stärkeren Schichten >25mm muss man ggf. zweimal auftragen.

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Verputzter Türsturz

Nach dem Trocknen des Putzes werden dann die Schalbretter vorsichtig abgenommen, und man hat idealerweise eine glatte, verputzte Fläche zur weiteren Bearbeitung.

Wer routiniert ist und jeden Tag 20 Türstürze verputzt, bekommt das sicherlich auch ohne die Verschalung hin. Aber so ist es ein einfaches Mittel, eine wirklich ebene Wandfläche zu erstellen und es treten auch später keine Probleme beim Einbau der Zarge auf.

Bei dieser Baustelle muss ich jetzt (für’s Erste) nur noch ein paar Gipskarton-Flickereien machen und dann geht es nächstes Jahr weiter mit neuen Projekten. Nächste Woche gibt’s noch einmal dannwollenwirmal, dann ist das Jahr auch schon bald wieder rum! Also, zwischen Gänsebraten und Weihnachtskerzen bitte auch nächsten Sonntag wieder einschalten und das Erlernte direkt mit viel Staub und Dreck nachbauen, das sorgt für staunende Gesichter und leuchtende Augen. Bis dahin!

Bakelit

So, ich hoffe, alle hatten viel Spaß und Freude mit dem Basteltip von letzter Woche? Ich werde auch noch ein bißchen basteln, ich habe nämlich noch das Außenlichtschalter-Projekt vor der Brust. Was es damit auf sich hat?

Nun, als ich das Haus im Frühjahr verputzt habe, musste ich eine alte Verteilerdose entfernen, dabei ist sie leider zerbrochen und seitdem hängt die halbe Dose nebst dazugehörigen Leitungen und dem Lichtschalter „auf halb acht“ an der Wand und baumelt im Wind. Das geht nun schon über ein halbes Jahr so, einerseits, weil ich nicht so richtig Zeit dafür hatte, andererseits, weil ich sie natürlich möglichst originalgetreu ersetzen möchte: Bakelit ist das Zauberwort, das sind die schwarzen, glänzenden Dosen und Schalter, und genau so ein Ding muss da wieder hin, bitteschön!

Leider sind Bakelitdosen verdammt schwer zu bekommen und so erhielt ich den Tip, einen Antik-Baustoffhandel zu besuchen. Den Laden, den ich zuerst anrief, bügelte mich mit der Information ab, dass er sowas nicht verkaufe, denn wenn mir dadurch die Bude abbrenne, wäre er ja Schuld. Hm. Ich fuhr also zu einem anderen und betrat ein riesiges Gelände voller antiker Baumaterialien, angefangen von alten Balken, Nägeln, Fenstern, über Badewannen, Türen, Zäune, Steine und, und und. Über dem Gelände erhob sich das Kontor auf einem Hügel, aus diesem trat sogleich der Inhaber heraus und erklärte mir, welche verschlungenen Pfade ich gehen sollte, um in die Elektroabteilung zu gelangen (Zwischen den Ziegeln durch, dann auf Gartenhaus zu, links, links, wieder rechts, um die Ecke, dann gibt es ein Regal auf der linken Seite…) Ich könnte mir dann raussuchen was ich bräuchte und dann bei ihm bezahlen. Im Übrigen wäre das gesamte Gelände kameraüberwacht, also jetzt nicht dass er denken würde, ich…aber es wäre eben so. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nichts geklaut! Naja, kann er ja nicht wissen. Ich habe mich natürlich komplett verlaufen, bin aber dann mit Hilfe eines anderen Mitarbeiters zum Elektro-Regal gelangt:

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Die Elektroabteilung!

Es gab hier also kofferweise Bakelit! Alles dreckig und spinnenwebenüberzogen, aber das war mir ja erstmal egal. Ein Kofferboden war durchgefault, was mich zur Annahme führte, dass hier eher selten jemand käuflich tätig wird.

Leider habe ich meine begehrte vierarmige Abzweigdose nicht gefunden, es waren tatsächlich nur zwei Abzweigdosen da, die auch noch ohne Deckel, dafür jede Menge Schalter und Steckdosen. Um nicht vergeblich die immerhin rund 50 km gefahren zu sein, nahm ich zwei Klingelknöpfe mit, damit auch unsere Klingel zu Hause im Stil der 20er Jahre bedient werden kann. Und der zweite zur Sicherheit, falls einer nicht funktioniert.

Auf dem Weg zum Kontor kam ich dann an einer alten, schäbigen Badewanne mit dem Preisschild „1150,-“ und einem kaputten Fensterflügel für 400 Euro vorbei, und da schwante mir, dass diese Knöpfe eventuell nicht so richtig günstig werden könnten. Tatsächlich wollte man mir 25 Euro pro Stück abknöpfen. Zwar werden solche Sachen bei ebay & Co. tatsächlich für diese Summen gehandelt, angesichts der Präsentation, des Zustands und der Fülle der Artikel dort habe ich aber ehrlich gesagt mit ’nem Zehner für beide gerechnet. Als ich dann erklärte, einer wäre ja nur Ersatz, habe ich immerhin beide für 30,- bekommen und habe dann diesen schrägen Laden mit gemischten Gefühlen wieder verlassen. Vielleicht bin ich auch einfach zu unerfahren im Antiquitätenhandel.

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Bakelit-Klingelknöpfe

Als die Knöpfe dann sauber waren, sahen sie tatsächlich sehr hübsch aus, und wenn beide funktionieren, verkaufe ich den zweiten, aufgehübschten vielleicht auch bei ebay und habe dann wahrscheinlich das Geld wieder raus! 🙂

Die Abzweigdose habe ich dann online bei Lux-Est bestellt, da gibt es neben dem ganzen Bakelit-Programm auch wunderschöne Leuchten, Möbel, Uhren und viele Dinge im Industrie/Vintage-Design.

Ich habe dann einen Verdrahtungsplan der alten Dose gemacht und dann alles auseinandergerissen, die neue Dose angebracht und die Leitungen wieder so wie vorher verlegt.

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Sitzt!

Jetzt müsste ich eventuell die Kabel noch wieder hübsch weiß anstreichen und fertig ist die Sache. Hat letztendlich nicht mal eine Stunde gedauert, und dafür habe ich es so lange vor mir her geschoben. Naja, das aufwändige hier war natürlich die Beschaffung. Aber jetzt weiß ich ja, wo ich (nicht) nach sowas suchen muss…

Alles funktioniert, die Außenleuchte leuchtet, die Klingel klingelt, und ich genieße jetzt den Sonntag, wo der Regen regnet und die Wolken wolken. Bis nächste Woche!

 

 

 

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Der dannwollenwirmal-Basteltip: Leuchtsterne

Der heutige dannwollenwirmal-Basteltip widmet sich einer kleinen adventlichen Bastelei, die für besinnliche Gefühle und leuchtende Kinderaugen sorgen wird: Leuchtsterne! Keine Sorge, es handelt sich um ein leichtes Projekt, das auch von ungeübten Heimwerkern schnell und mühelos angegangen werden kann.

Schwierigkeitsgrad:

leicht bis sehr leicht

Das brauchen wir:

– Bohrhammer
– einen Atomreaktor
– Bauschaum
– eine Betonpumpe
– Ausstechformen
– eine absolut lückenlose Werkzeugsammlung
– eine Wasserstoffbombe

…und schon kann’s losgehen!

Schritt 1

Ist der Platz für die Leuchtsterne gefunden (zum Beispiel am Kinderbettchen), wird dort zunächst großzügig die Wand aufgestemmt. Bei zweischaligen Wänden kann die äußere Schale stehen bleiben. Es wird empfohlen, im oberen Bereich einen Sturz oder einen Stahlträger, je nach Größe der Leuchtsternfläche, einzubauen. Wie das geht, habe ich ja bereits hier erklärt. Tragende Wände sind möglicherweise oberhalb abzustützen. Die Baustützen sollten dann mehrere Wochen stehen bleiben, können aber gut mit Tannengrün dekoriert werden und fügen sich dadurch nahtlos ins vorweihnachtliche Bild des trauten Heimes ein.

Schritt 2

Das entstandene Loch in der Wand wird nun gesäubert und mit Beton ausgegossen. Da wir ja nicht kleckern, sondern klotzen wollen, würde ich dazu einen Betonmischer mit Betonpumpe mieten, das macht auch mehr Spaß als in einem kleinen Kübel herumzuplanschen und es ist dabei auch DEUTLICH MÄNNLICHER! Einige Kubikmeter Beton werden bereits für einen vierstelligen Betrag frei Haus geliefert.

Schritt 3

Der Beton wird nun wandbündig geglättet und Ausstechformen (idealerweise natürlich Sterne) eingesetzt. Diese Formen bleiben drin, bis der Beton ausgehärtet ist und werden dann mit einem kleinen Meißel ausgehöhlt. Wird dabei versehentlich zu viel abgemeißelt und dadurch die Sternform runiert, muss die gesamte Prozedur wiederholt werden, also bitte vorsichtig sein!

Schritt 4

Die Sternenlöcher werden nun mit Bauschaum bündig ausgefüllt. Sollte der Bauschaum nicht ausreichen, muss eventuell mehr Bauschaum genommen werden.

Schritt 5

Ist der Bauschaum ausgehärtet, wird er flächenbündig abgeschnitten. Die so entstandenen Sternformen werden nun mit Leuchtfarbe gestrichen. Dazu bietet sich am besten Tritium an. Es entsteht als Nebenprodukt bei der Kernspaltung in Druckwasser-Reaktoren. Man besorgt sich also am Besten einen solchen Reaktor und beginnt mit der Kernspaltung. Bitte die Wasserkühlung nicht vergessen! Ambitioniertere Heimwerker, denen die Kernspaltung zu simpel ist, können Tritium gewinnen, indem sie eine Wasserstoffbombe explodieren lassen. Hier bildet sich Tritium als Nebenprodukt und kann mit einer herkömmlichen Rührschüssel aufgefangen werden.

Schritt 6

Da Tritium radioaktiv strahlt, sorgen Sie während des Betriebes der Leuchtsterne bitte für eine gute Durchlüftung. Alternativ könnte der Raum auch vollständig mit Wasser oder Beton (die Betonpumpe ist ja vielleicht noch in der Nähe?) ausgefüllt werden.

Und nun, viel Spaß beim Nachbasteln!