Das Kabuff

Kabuff, oder auch schön: Kabäuschen (das ist glaube ich eher rheinländisch). So was habe ich auch! Im Eingangsbereich befindet sich hinter einer Bretterwand mit Türchen ein etwa 1,5 x 1,5m großer und etwa 1m hoher Verschlag. Allein schon wegen der niedrigen Deckenhöhe lohnt es sich nicht, den mit auszubauen, und ich werde ihn daher einfach so lassen wie er ist, allerdings die Wand zum Hauptraum mit dämmen und bei der Gelegenheit auch den Boden dämmen, denn der Boden ist ein Stockwerk tiefer die Decke und da kann sicher etwas Dämmung nicht schaden.

Gedämmter Kabuff

Kabuff, mit Bodendämmung

Zu diesem Zwecke besorgte ich einige Dachboden-Dämmelemente. Die gibt’s zum Beispiel von Fermacell oder von Rigips in verschiedenen Stärken. Unten ist Hartschaum, darauf eine Gipsfaserplatte. Durch ein Stufenprofil (ähnlich Nut+Feder) lassen sich die Elemente aneinanderlegen und normalerweise werden sie noch mit einem speziellen Kleber verklebt und mit speziellen Schrauben verschraubt. Das habe ich mir aber gespart, weil wir uns vermutlich nicht ständig im Kabuff aufhalten werden. Wobei der Raum bei genauerer Überlegung durchaus Potential hat:

-Geheimes Weinlager
-Abstellplatz für Dinge, die man garantiert nie wieder braucht
Erziehungsmaßnahme
Schwiegermutter (nur ein Test, ob Du mitliest 🙂 )

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Dämmelement im Detail

Diese Elemente sind eine gute Sache bei Häusern, wo der Dachboden nicht ausgebaut, die oberste Geschossdecke aber dennoch gedämmt werden soll. Durch die Gipsfaserplatte sind sie ziemlich unempfindlich gegen Temperatur und Feuchtigkeit, das Ganze geht schnell und die Fläche ist sofort begehbar. Auch als Abstellraum kann man sie gut nutzen. Und wenn doch mal ausgebaut werden soll, kann man mit weiteren Schichten Gipsfaserplatte eine stabile Fläche schaffen. (Dann hat man allerdings eine ganz schöne Aufbauhöhe).
So richtig günstig ist der Spaß mit etwa 20€/m² allerdings nicht.

Ich habe eine Stärke von 120mm genommen, die Plattengröße ist 1500x500mm, gibt es aber auch als 1000×500.

Nun geht es erstmal ein paar Tage in den Urlaub, leider habe ich doch nicht die ganze Unterdeckung fertig bekommen, es fehlen noch 2 Sparrenfelder und der Erker. Herr Erker, und meine Damen und Herren Mitleser, müssen nun eine Woche warten, bevor es weiter geht.
Also, haltet durch 🙂 Danach bin ich sicherlich voller neuer Energie und der Rest des Ausbaus geht in wenigen Tagen Wochen … naja jedenfalls geht es dann weiter.

Akrobatik und Attraktionen

Nach dem großen Regenguß vorletzte Woche habe ich dann doch zwei Stellen gefunden, an denen Wasser durch das Dach gelangt ist; einmal oben im Spitzboden (kann man durch die Folie auf der Isolierung gut erkennen), und einmal im Eingangsbereich, den ich noch nicht ‚verkleidet‘ habe; am Spitzboden ist es eine Ecke an der sich die Grate und der First des Daches treffen, und beim Eingang unter einer Dachkehle. Scheinbar gibt es also Undichtigkeiten eher an solchen Stellen als in der Dachfläche.

Ebenso wie beim Dachfenstereinbau holte ich mir für diese Problemchen professionelle Unterstützung durch den Zimmermann, Dachdecker und Multifunktionsmenschen C. aus M., der angstfrei, aber auch sicherungsfrei spektakulär das Dach erklomm und sich die beschädigten Stellen ansah. Das sorgte für Aufsehen bei Nachbarn und Passanten und ich finde, eine kleine Jonglage hätte sich noch gut gemacht.

Dachreparatur
Dachreparatur mit Walzblei

Zur Reparatur wurde Walzblei benutzt. Es wird in passende Stücke geschnitten (da es so weich ist, geht das mit einem Cuttermesser oder einer (Blech-)Schere) und mit einem Kunststoffhammer dann auf dem Dach der Form der Dachziegel angepasst. Mit Silikon wird es an den Dachziegeln befestigt.

Am First wurde dann eine Leiter aufs Dach gelegt, und damit diese nicht komplett herunterrutscht (wobei, das wäre wirklich spektakulär gewesen!), wird sie in einen Dachhaken eingehängt. Diese Sicherheitshaken sind bei Neubauten Pflicht, schauen dann aus der Deckung heraus und dort lassen sich Dachdecker- oder Kaminkehrerleitern einhängen. Selbst bei unserem alten Dach gab es einen solchen Haken, zusätzlich habe ich dem Artisten noch einen Sicherheitsgurt aufgezwungen; das scheint ja bei Dachdeckern relativ unüblich zu sein, wenn ich da an meine Branche (Bühnenbau) denke, dort wird auch bei geringeren Höhen grundsätzlich gesichert.

Aber es gibt -wusste ich auch nicht- spezielle Dachdeckerschuhe, mit Autoreifen besohlt und daher zumindest bei trocknen Dächern wohl recht griffig. Ich habe es nicht ausprobiert und emfehle meinen Lesern auch ausdrücklich, das nicht nachzumachen!

Holz-Dreiecke
Schräge Flächen verlangen schräge Zuschnitte

Während das Dach nun hoffentlich dicht ist und ich den nächsten Schauer mal abwarte, geht die Innenauskleidung munter weiter. Meine Güte, es sind aber wirklich verdammt viele Schrägen! An den kürzeren Dachseiten habe ich von neun Sparrenfeldern sechs mit Schrägen.

Erker
Der Erker wird der krönende Abschluss

Die größte Herausforderung kommt dann zum Schluss: Der Erker, oben im Bild, ist schon aufgedoppelt, aber wartet noch auf seine Unterdeckung. Das wird bestimmt noch viel Gefummel aber ich plane, diese Woche mit der Unterdeckungsaktion fertig zu werden.  Wohl an 🙂

 

Zwischenstand

Die gute Nachricht: Es geht voran! Die schlechte Nachricht: zum Bloggen sind die momentanen Arbeitsschritte nicht besonders abwechslungsreich. Ein Sparrenfeld nach dem anderen wird liebevoll ausgekleidet, und die einzigen „Highlights“, die diese Routine unterbrechen sind ab und zu mal eine Schräge, ein Dachfensteranschluss oder die Verwendung des Chuck-Norris-Klebebands Tuscon No. 1. Aber es geht gut voran und ich habe ungefähr ein Drittel fertig. Für ein Sparrenfeld ohne Besonderheiten brauche ich mittlerweile etwa 45 Minuten; eine deutliche Geschwindigkeitssteigerung im Vergleich zu den ersten Feldern. 🙂

Unterdeckung mit Holzfaser-Dämmplatten

Es wird immer dichter…

Sehr froh bin ich übrigens über die Traufbleche, die ich mir fertig zugeschnitten online bestellt habe. An dieser Stelle eine Lanze für
…ähhh jetzt wollte ich ein wenig Werbung machen für den Spenglerei-Shop, wo ich gut und günstig diese Bleche her habe, nun gibt’s die Seite scheinbar nicht mehr. Das bringt mich jetzt ins Grübeln. Sollte ich diesen Laden in den Ruin getrieben haben? 😉

Schrauben-Sortiment zum Dachboden-Ausbau
Allerlei Schräubchen

Ich habe eine Menge Fanpost eine Anfrage bekommen, welche Schrauben ich denn für was verwendet habe, daher hier eine kleine Übersicht:

6 x 120 für die Sparren-Aufdoppelung
4 x 60 für das Befestigen der seitlichen Latten zur Aufnahme der Holzfaserplatten
4 x 40 für das Anbringen der Holzfaserplatten
4 x 20 für die Befestigung des Traufenblechs an der Holzfaserplatte (so kurz damit die Schraube nicht durchgeht; dadurch bleibt die Plattenoberfläche unversehrt und es kommt keine Feuchtigkeit hinein)

Übrigens alles Holzschrauben bzw. Spanplattenschrauben mit Torx-Antrieb. (Außer die 4×20, die gab’s nur mit Kreuz).

Interessante Randnotiz: Wenn ich nur die DWD-Platten anbringen würde und gar keine Isolierung, hätte ich immerhin einen (theoretischen) U-Wert von 1,56! Also besser als so manches altes Fenster.

In einer Woche bin ich ein paar Tage weg und mein Ziel ist es, bis dahin die Unterdeckung fertig zu haben. Also, Anfeuern bitte! 😀

 

 

 

Housebuyer’s guide

Die Unterdeckung in den Sparrenfeldern zieht sich hin und es ist nicht so spannend, immer davon zu berichten, wenn nicht gerade etwas wirklich aufsehenerregendes dabei passiert – daher kam mir folgender Gedanke: Wir waren neulich mal bei Freunden, die sich ein Haus kaufen wollen und ich sollte beraten, auf was man denn da so achten muss.

Es gibt im Netz eine ganze Reihe Checklisten, die ich damals auch gewälzt habe, aber ich finde die meisten nicht so richtig praxisgerecht und vielfach steht auch einfach Stuß drin („Legen Sie ein Blatt Papier ins geöffnete Fenster und machen sie es dann zu. Wenn Sie das Blatt noch bewegen können ist das Fenster nicht dicht“).

Von daher jetzt meine persönliche, subjektive, mit Sicherheit nicht vollständige (dafür gibt’s die Kommentar-Funktion!), aber wunderbar abschreckende Liste auf-was-man-beim-Hauskauf-achten-… könnte.

 

Das allerwichtigste ist wirklich die Lage. Die wird man nie ändern können. Man könnte sogar ein doofes Haus abreißen und neu bauen, kann man alles machen, aber die Lage kann man nicht ändern. Das muss einem wirklich gefallen und auch sonst sollte zumindest viel passen: Nachbarschaft, keine große Straßen, Lärm (auch mal mit geschlossenen Rollos drinnen aufhalten und Ohren spitzen), gewachsenes Viertel vs. Neubaugebiet, Schulen/Kindergarten/Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe usw.

Das Baujahr fand ich auch immer interessant. Die Häuser von Anfang des 20. Jahrhunderts (1920er/30er) sind meist solide gebaut, Stein auf Stein, Holzbalkendecke. (Tritt)schallschutz gab’s damals noch nicht so viel, aber sonst weiß man da meist, was man hat.
Nach dem 2. Weltkrieg waren die Baumaterialien nicht so üppig, da wurden auch mal Reste verbaut (50er Jahre) oder eben eher kostengünstig. 60er Jahre sind oft die typischen Siedlungshäuser. Für alle Häuser bis zu dieser Zeit gilt, dass man energetisch sicher was machen muss und dass sie oft etwas ‚verbaut‘ sind, man also die Aufteilung heutzutage anders machen würde. Meistens gibt es nur kleine Badezimmer, mitunter verschachtelte Durchgangszimmer und gerne genommen der später als Anbau ausgebaute Stall.
In den 70er, 80er Jahren kamen dann Bungalows und Fertighäuser immer mehr in Mode, ich fand das immer eher abschreckend weil energetisch oft nur mit sehr großem Aufwand was zu retten ist und auch das Thema Asbest immer wieder auftaucht. So ab den 90er, 2000er Jahren wurde dann eher nach heutigem Stand gebaut und man kann da vom Grundsatz her erstmal nicht viel falsch machen.

Vorbesitzer: Es ist eigentlich ziemlich egal, wer der Vorbesitzer war, außer er war Heimwerker. (Ja ich weiß, dies ist ein Heimwerkerblog…) Je mehr ein Haus ‚verbastelt‘ ist, desto katastrophaler kann es sein. Selbst bei ursprünglich mal guter Substanz kann ein einzelner Mensch (mit seinen Kumpels) unfassbar viel verpfuschen. Typische Anzeichen für Heimwerkerspuren sind: Verkleidungen aller Art (Holzpaneele an Wänden und Decken), Gipskartonplatten auf Steinwand, auf Wände verklebtes Styropor, Gartenlauben-Anbauten, offen zu sehender Bauschaum (dann Besichtigungstermin gleich wieder abbrechen), helle (noch feuchte?) Farbflecken um irgendwas (Schimmel/Pfusch/Risse) zu vertuschen, in Wände eingebaute Aquarien usw.
Sicher gibt es auch gute Heimwerker, aber oftmals ist es in solchen Fällen gut, zumindest die Augen offenzuhalten.

Arbeiten wir uns nun mal von unten nach oben und startem mit dem Keller. Wenn das Haus keinen Keller hat, hat man halt weniger Abstellplatz, die Heizungsanlage ist irgendwo im Wohnbereich untergebracht und es kann nichts mit Wasser vollaufen.
Eine Teil-Unterkellerung kann den Nachteil haben, dass es an den Übergängen von Kein-Keller zu Doch-Keller Risse gibt weil sich die Gebäudeteile unterschiedlich verhalten. Muss aber auch nicht sein.
Keller in äteren Häusern sind nie furztrocken. Man wird da immer was finden, und ein Feuchtigkeitsmesser wird in den Wänden mehr Feuchtigkeit anzeigen als weiter oben. Es wird möglicherweise auch Ausblühungen im Mauerwerk geben und rieseligen Putz. Das ist bei alten Häusern in gewissem Rahmen auch normal. Sicherlich sollte man/könnte man irgendwann mal die Außenwand freibuddeln, Feuchtigkeitssperre anbringen, Drainage legen, Wände trocknen. Oder eine der vielen anderen Möglichkeiten betreiben, um den Keller trocken zu bekommen. Aber will man das wirklich? Meiner Meinung nach sind Alarmsignale folgende:
– Alle Kellerwände sind verputzt und verkleidet und übergetüncht und es gibt Außen keine Feuchtigkeitssperre; d.h. die Feuchtigkeit die von Außen in die Wände kommt kann nicht nach innen Weg weil verputzt-da muss man sich mit dem Gedanken anfreunden, irgendwann den Putz zu entfernen bzw. man sollte bei der Besichtigung schon genauer hinschauen
– Schimmel: Wenn oberflächlich eher schlecht gelüftet, wenn tiefer drin ist mehr im Argen
– Aufsteigende Feuchtigkeit nach oben: Im Erdgeschoss nachsehen, speziell im Fußleistenbereich, am Schornstein etc. Sich Lösende Tapete, Stockflecken, bröckelnder Putz, muffiger Geruch können Anzeichen dafür sein, dass die Feuchtigkeit der Kellerwände nach oben steigt. Wenn alles trocken ist, ist diese Feuchtigkeit vielleicht seit 100 Jahren nicht weiter hoch gekommen und wird das dann wohl auch in nächster Zeit nicht mehr probieren. Ist der Keller etwas höher gebaut, hat man oftmals noch einen Sockel von 80-100 cm, bevor das Erdgeschoss kommt. In diesem Bereich haben dann die Kellerwände die Chance, Feuchtigkeit nach Außen abzugeben, deshalb steigt bei solchen Häusern oft nix hoch.

Im Erdgeschoss gibt es viel zu entdecken. Schauen Sie sich die Raumaufteilung an. Passt das; wenn nicht, kann man was ändern? Nehmen Sie einen Grundriss mit und lassen Sie die Phantasie spielen.

Elektrik: Auf jeden Fall die Hausverteilung anschauen. Besteht diese nur aus Schraubsicherungen, ist sie schon sehr in die Jahre gekommen. Etwa seit den 70er Jahren werden Sicherungsautomaten (die kleinen schwarzen Schalter) verbaut. Wenn man in den Räumen vierundvierzig verschiedene Schalter- und Steckdosenmodelle findet, ist die Elektrik sehr wahrscheinlich ziemlich verbastelt. Seit den 80ern etwa werden die Lichtschalter mit den großen Schaltflächen verbaut. Kleine Knips-Schalter lassen eher darauf schließen, dass nicht nur die Schalter, sondern auch die Verkabelung uralt ist. Wer schonal einen Fehlerstrom-Schutzschalter gesehen hat, könnte darauf achten, dass so einer verbaut ist, idealerweise pro Stockwerk einer. Mit einem zweipoligen Spannungsprüfer könnte man auch feststellen, ob die Steckdosen „geerdet“ sind, sprich ein Schutzleiter verbaut ist. Wer damit keine Erfahrungen hat, sollte im Zweifel einen Elektriker zur Besichtigung mitnehmen.

Heizung: Moderne Heizkörper sind flacher und eckiger als die alten und haben vor allem den Vorteil, dass sie die Luft umwälzen. Die dicken alten waren eher Wärmestrahler, d.h. in der Nähe der Heizung ist es warm, weiter weg dann schon nicht mehr. Der Austausch ist aber nicht so superteuer, und wir haben auch noch ein paar alte im ersten Stock. Rostflecken unter dem Heizkörper verraten, dass er nicht dicht ist. Schauen, wie alt der Heizkessel ist. Unserer war gut 20 Jahre alt, ich finde das geht noch einigermaßen (wobei die neuen natürlich viel effizienter sind blabla…), aber wenn es an die 30 Jahre geht ist da auch ein zeitnaher Austausch einzuplanen. Ölheizung mit Tanks fand ich gefühlt immer doof, Gasheizung besser. Aber ich bin kein großer Heizungsfachmann und habe auch wenig Ahnung von neuen Heizkonzepten wie Pellets, Wärmepumpe etc. Achja: Elektroheizung geht meiner Meinung nach heutzutage gar nicht mehr, höchstens noch als ergänzende Fußbodenheizung. Nachtspeicheröfen oder auch toll beworbene Elektro-Radiatoren sind bei Hauskauf m.E. ein Indiz für „neue Heizung muss rein“.

Sanitär: Mir fallen immer zuerst die Bleirohre ein. Wenn man mit dem Fingernagel seinen Namen reindrücken kann, ist es eher Blei. Mir ist aber bei den 265 Häusern, die wir besichtigt haben, kein einziges untergekommen. Ansonsten bin ich großer Freund von zentraler Warmwasserversorgung über die Heizungsanlage (bzw. moderner mit Solar…). Wenn in jedem Zimmerlein ein Boiler hängt,verbraucht der jedes mal Strom, kann bei den kleinen Geräten nur 5l speichern und kann eben auch kaputt gehen.

Fenster: Nach dem fünften, besichtigten Haus haben Sie ein Gefühl für Fenster. Einfachglas geht gar nicht mehr. Fenster mit diesen schwarzen Dichtungen, die in den Ecken aufgehen sind 80er, Anfang 90er-Fenster. Die kann man wohl „erstmal“ drin lassen. Zwischen den Scheiben gibt es eine silberne Schiene, darauf ist der U-Wert abgedruckt. Nach der aktuellen Energieverordung darf dieser nicht höher als 1,3 sein; Passivhaus-Fenster kommen runter bis 0,8. Unsere Fenster hier haben um die 1,4, und ich habe sie nicht sofort rausgerissen. Allerdings haben wir auf der ‚Wetterseite‘ zwei Fenster mit Dreifach-Verglasung und Raumschifftechnik eingebaut, die einen Wert von 0,7 haben.
Fast wichtiger finde ich aber, ob die Fenster auch dicht sind. Fahren sie mit dem Finger in dem Spalt am Flügel entlang. Wenn der Abstand des Flügels zum Rahmen sich ändert, ist das Fenster verzogen. Kann man ggf. wieder richten, wenns dumm kommt zieht es aber und muss ausgetauscht werden.

Haustüren: Haustüren ohne Isolierglas oder mit Ritze unten müssen einfach ausgetauscht werden. Meiner Meinung nach hat es wenig Zweck, damit rumzueiern. Neben der energetischen Seite ist da ja auch noch das Argument Einbruchsschutz. Ganz billig sind die Dinger allerdings nicht; 2000-5000 Euro kann man anpeilen.

Decken: Wasserflecken oder großflächig übergepinselte Stellen sollten Alarmsignal sein. Bei Gipsdecken in älteren Häusern sollte man sich nicht zu sehr über feine Risse erschrecken. Das ist relativ normal und führt nicht zum Herunterkrachen der Zwischendecke.

Wand und Boden: Verbringen Sie nicht Stunden mit dem Inspizieren der Wand- und Bodenbeläge. Aller Vorraussicht nach muss man da sowieso was neu machen. Wir hatten dass Glück, dass wir kaum was machen mussten (weiße Rauhfaser an allen Wänden, unten Holzdielen in gutem Zustand, oben Parkett, nur zwei Räume mussten wir neu belegen), aber in der Regel muss man das einplanen. Von daher ist bei der Besichtigung Phantasie gefragt: wie werden die Räume bei uns mal aussehen? Nicht von der Blümchen-Tapete abschrecken lassen.
Schimmel ist auch hier ein Thema: Schauen sie speziell in die Ecken der Außenwände. Übergepinselte Flächen sollten hier Alarmsignal sein. Ist der Schimmel oberflächlich (lässt sich von der Tapete abbürsten) kommt es wahrscheinlich von mangelnder Lüftung, sitzt er aber tiefer im Mauerwerk, ist die Wand feucht.

Garten: Die Gartengröße sollte so sein, dass man die Bewirtschaftung auch schafft. Auch wenn man sich sagt „wir brauchen ja nicht viel an Bepflanzung“ muss man doch Dinge tun wie Rasen mähen, hier und da was Beschneiden, Unkraut bekämpfen etc. Das kann bei 1400 m² schonmal anstrengend werden. Achja: Wenn der Garten zum Haus hin abschüssig verläuft, kommt bei starkem Regen sicherlich auch hier ein Feuchtigkeitsproblem zutage.

Dach:Sehen Sie sich den Dachstuhl an-wenn das Holz bröselig oder mehlig ist muss dieser oftmals überholt werden.
Deckung: Wenn Ziegel fehlen (gerade am First und den Graten, also die ‚Kanten‘ des Daches) ist das kein gutes Zeichen. Eine Deckung hält auch nicht deutlich länger als 80,90 Jahre. Wenn sie schon so alt ist, sollte man auch da eine Neueindeckung zumindest für die Zukunft einplanen. Fehlende Unterspannbahn (Folie unter den Dachziegeln) erschwert den Dachbodenausbau-aber wie es trotzdem geht, steht ja in diesem Blog 🙂
Ist das Dach übrigend nicht gedämmt, sollte man auch das kurz- bis mittelfristig einplanen. Auch wenn man nicht ausbauen will, kocht ein Kochtopf ohne schlechter als einer mit Deckel.

Fassade: Große Risse würden mich skeptisch machen. Schauen Sie auch nach Feuchtigkeitsschäden (Putz blättert großflächig ab usw.)
Schauen Sie sich die Nordwest-Seite an, das ist meist die Wetterseite.

 

So, das war ganz schön viel! Sicher gibt es noch mehr Punkte oder hier und da andere/ergänzende Meinungen. Nutzen Sie die Kommentarfunktion! Ratsam ist auch, wenn es konkreter wird, einen Gutachter mitzunehmen.

Zusammengefasst hier die aus meiner Sicht wichtigsten Punkte:

-Lage
-Gute Substanz
-nicht verbastelt
-keine versteckten Gesundheitsgefahren

Alles andere wird sich schon finden 🙂 Wie man selber renoviert, kann man ja hier lesen. Aber Achtung: Wer dafür keine Zeit oder kein Talent hat und alles abgeben muss, sollte schon mit einem ganz schönen Kostenpunkt rechnen. Hier mal so ein paar ganz grobe Preisrahmen aus unserer Renovierungszeit (Stadthaus ca. 10×10, EG, 1. OG, Dach, Keller), die Handwerkerleistungen die ich mir zumindest mal habe anbieten lassen:

– Dach neu decken: 20.000 – 25.000 €
– WDVS Außenfassaden verputzen, streichen etc. ca. 20.000 €
– Haustür mit Einbau 3000 €
– Hintertür 2000 €
– Heizung: ca. 7 Heizkörper tauschen, hier und da bisschen was ändern ca. 2500 €
– Sanitär: Ein Bad neu machen ca. 10.000 €
– Fenster tauschen ca. 450 €

– selber machen, denn da weiß man was man gemacht hat: unbezahlbar 😉

 

 

 

Traufenkasten-Kasten

In den letzten Tagen war ich wenig zuhause und konnte daher auch wenig Produktives dort leisten. Heute habe ich dann das erste Dach-Viertel fertig verholzt (also der Norden ist dicht! Da kann mir keiner mehr was!) und kümmerte mich um die kleinen Ecken.

Man ist ja geneigt, in den Winkeln und Ecken wo man nur liegend, kriechend oder keuchend hin kommt, wo Spinnennetze, Dreck und Marderköttel sind, schludrig zu werden. In die Ecke kriechen, sich mehrfach den Kopf stoßen und irgendwas aufschürfen, merken, dass man ein Werkzeug vergessen hat, zurückkriechen, Werkzeug holen, wieder reinkriechen, Schraube verloren, wieder zurückkriechen…. und so weiter; dann schnell das Nötigste irgendwo hinschrauben oder irgend eine Pampe in ein Loch schmieren und nix wie raus da. So ähnlich, als müsste man im Dschungelcamp unter Wassser und mit ekligem Getier eine Schatztruhe öffnen-die wird man dann auch nicht erstmal entgraten.

Das ist natürlich falsch und verwerflich! Gerade in doofen Ecken muss man sorgfältig arbeiten. Und ehrlich zu sich selber sein. Und nicht alles auf den nächsten/übernächsten Arbeitsgang schieben („Warte ab, wenn erstmal Farbe drauf ist! Du siehst nix mehr davon!“). Je besser man den Grund macht, desto besser (und einfacher) werden die darauf aufbauenden Arbeiten. Wenn das Fundament zum Haus schief ist, können auch die Tapeten das nicht wieder rausreißen.

Das also als Appell an mich selbst.

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Traufenkasten unverkleidet, mit zwei Latten zur Aufnahme der DWD-Platte

Doch ich schweife ab; eigentlich wollte ich berichten, dass ich heute die DWD-Beplankung dahingehend verbessert habe, dass die Traufenkästen nun von Innen verkleidet sind. Traufenkasten ist die Verkleidung des Dachüberstandes. In der Traufe (also dort, wo die Dachziegel ‚zuende‘ sind), hatte ich ja die Traufbleche untergeschoben und diese an die Unterdeckung angeschlossen. Diese Traufbleche sind natürlich, weil nachträglich eingebaut, nicht durchgängig sondern liegen immer zwischen zwei Sparren. Dadurch entsteht naturgemäß zumindest die Möglichkeit, dass dieser Traufenkasten von Innen Kontakt mit Feuchtigkeit hat, sei es durch einen schrägen Regentropfen oder einfach die Außenluft. Ihn einfach mit Glaswolle vollzuproppen wäre also nicht besonders ratsam, weil die Isolierung dann hier Feuchtigkeit ziehen könnte und was nützt die schönste Unterdeckung, wenn man dann doch wieder solch eine Schwachstelle hat.

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Fertige Verkleidungen

Also habe ich mich entschlossen, die Isolierung komplett von diesem Traufenkasten zu entkoppeln und diesen, wie im Bild oben zu sehen, mit einer DWD-Platte zu verschließen. Dazu am unteren Ende der Sparren zwei kleine Latten befestigen und dann mit Reststücken der Holzfaserplatten das Ganze verschließen. So bleibt der Traufenkasten auch frei und wird belüftet („kann atmen“, das ist ja immer ein geflügeltes Wort bei sämtlichen Baubeurteilungen), denn wir haben ja hier schon festgestellt dass es beim Haus eben nicht so ist wie an der Wursttheke, denn bei Letzterem ist es immer gut, wenn alles ordentlich eingepackt ist.

Auch auf die Gefahr hin, wieder abzuschweifen, kommt mir der Gedanke, ob der ganze Dämmungs-Boom (WDVS) wirklich der Weisheit letzter Schluss ist. Als die „Altbauten“, wie hier 1926, errichtet wurden, hatte die Menschheit schon einige Jahrhunderte Erfahrung im Hausbau fernab vom Höhlenleben. Also unterstelle ich, dass die Häuslebauer Anfang des 20. Jahrhunderts nicht völlig dämlich waren und sich bei gewissen Sachen was gedacht haben, zum Beispiel was den Aufbau und die Belüftung von Außenwänden angeht.

Nicht mal 100 Jahre später stellen wir das alles komplett in Frage und packen unsere Häuser in dicke Dämmstoffhauben ein, die schon zerbröseln wenn man ein Fahrrad dagegenlehnt oder sich ein Specht verirrt. Das ist zwar für die Heizkosten und die Umwelt schön und gut, aber was da bauphysikalisch passiert ist zumindest auf lange Sicht noch ziemlich unklar. Denn so lange gibt es das Ganze noch nicht (seit 1990 etwa werden die aktuellen Dämmstoffe verbaut), und über Langzeitschäden kann man daher noch nichts sagen. Im Übrigen finde ich den Gedanken, dass irgendwann alle Häuser gleich aussehen, ziemlich abschreckend.

Ich bin da kein Experte und es ist auch nur eine subjektive Einschätzung, aber vielleicht sollte man nicht alles uneingeschränkt toll finden, was auf den ersten Blick ‚logisch‘ erscheint und auch noch gut propagiert beworben wird.

Der Umweltaspekt brennt unter den Füßen, und daher bin ich großer Freund energetischer Verbesserungen; da gibt es ja auch viele andere Stellschrauben, an denen man drehen kann. Ich bin gespannt, wann WDVS wieder „out“ ist und das ganze Poroflopp wieder von den angeschimmelten Fassaden runtergekratzt werden muss; wobei auch da freut sich das Malerhandwerk 😉

 

Das teuerste Klebeband der Welt

Ich wollte ja noch etwas berichten von Anschlüssen an nervige Störenfriede wie Dachfenster, Rohre, Schrägen…nun also erstmal das Dachfenster. Neben dem neu eingebauten gibt es bereits drei weitere Dachfenster (sowie ein Fenster in einem Erker, das wird bestimmt auch nochmal Fummelei…), die nun auch in meine Unterdeckung eingebunden werden müssen. Es gibt zu diesem Zweck von Velux oder anderen Herstellern auch schon vorgefertigte Lösungen,aber das wäre ja zu einfach.

Nun passen meine Fenster genau zwischen die Sparren, also seitlich kann ich ohnehin nicht viel anschließen. Der kritische Bereich ist obendrüber, denn man kann sich vorstellen: wenn ich meine Platten einfach bis ans Fenster schraube und dann doch mal Feuchtigkeit von oben runterläuft, wird die Soße schön aus dem Fensterrahmen pladdern.

 

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rin inne Rinne

Deshalb installiert man oberhalb des Dachfensters eine schräge Rinne, die eventuelle Flüssigkeit in das benachbarte Sparrenfeld ableitet. Dort kann sie dann über die Platten und das Traufblech bis ins Freie fließen (es sei denn im Nachbarfeld ist auch ein Fenster 🙂 )

Ein Stück Folie habe ich dazu hinter eine passende Dachlatte getackert und die andere Seite wird an die Unterseite der DWD-Platte geklebt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Rinne schräg läuft und ein Abfließen ins Nachbarfeld gewährleistet ist.

Besonders viel Freude macht das Kleben an der Innseite der Holzplatten. Als Tip kann ich weitergeben (leider bin ich auch erst nach dem zweiten Fenster drauf gekommen), dass man den Plattenstoß kurz oberhalb dieser Rinne wählt. So kommt man mit der Hand noch einigermaßen gut rein und kann das Klebeband andrücken.

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Tescon No 1

Apropos Klebeband: Das teuerste Klebeband der Welt-oder zumindest das teuerste, das ich jemals gekauft habe kostete pro Rolle stolze 24,50 € (Fünfzig Mark! Naja Mark gibts nicht mehr…): Tescon No 1. Es schafft eine wasserfeste Verbindung der Rinnen-Folie mit der Innenseite der DWD-Platte (mit Grundierung) und schafft wahrscheinlich auch alle möglichen anderen Verbindungen. Ich denke, Tragflächen von Raketen sind damit angeklebt. Es klebt wirklich unglaublich und toppt selbst mein ziemlich gut klebendes Dampfsperre-an-Wand-Anschlussklebeband. In den Verarbeitungshinweisen steht nichts von „Untergrund muss trocken und straubfrei sein blabla“ sondern lediglich: „Klebt nicht auf gefrorenen Flächen“.

Also, es war einfach eine Investition fürs gute Gefühl! Der Regen da draußen kann mir und meinem Fenster nichts! Ich habe Tescon No 1 benutzt!

Es gibt sogar noch eine Pro-Version, sagte der nette Herr vom Holzhandel. Damit klebt man dann Vulkane zu.

 

Einbau eines Dachfensters

Wenn man schon in einer schönen Gegend wohnt, sollte man diese auch sehen, und daher wünschte ich mir ein Fenster in Richtung Westen, um den Ausblick auf die Porta Westfalica und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal zu haben.

Da ich mich selbst nicht so ganz allein an die Sache herantraute, holte ich mir die Hilfe eines befreundeten Dachdeckers und tatsächlich war das Ding an einem halben Tag eingebaut, alles gar nicht so schwierig wie befürchtet.

Dachfenster 1
Das „Loch“ machen

Zunächst geht’s los mit der destruktiven Phase: Die Dachziegel an der Stelle losnehmen, wo später das Fenster hin soll. Gut überlegen, wie hoch es soll, die untere Reihe Ziegel definiert das ‚Raster‘, denn während man links und rechts und oben Ziegel kürzen kann, liegt die untere Reihe ja auf der entsprechenden Dachlatte auf. Diese Reihe muss dann vom Eindeckrahmen überlappt werden.

Das Loch im Dach wird gefühlt riesig groß (man muss ja immer etwas mehr Ziegel wegnehmen für den Einbau), und man hat das Gefühl eines Totalabbruchs, aber es kommt auch viel Licht rein und letztendlich ist das Dach nicht komplett eingestürzt.

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Halterungen am Fenster

Am Fenster werden nun die Halterungen angebracht, und auf die Sparren wird oberhalb und unterhalb des späteren Fensters eine stabile Dachlatte aufgeschraubt. (Mit Wasserwaage ausrichten!)  Die Abstände zum Fenster und zur Ziegelreihe entnimmt man der Einbauanleitung, das ist sicher bei jedem Fenster etwas anders. Nun noch die vorhandenen Dachlatten aus dem Sparrenfeld herausschneiden und schon…

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Da ist es!

kann das Fenster (bzw. erstmal der Rahmen; der Flügel wird zum Einbau ausgehängt und am Ende wieder eingesetzt) eingesetzt werden. Auf dem Bild sieht man, wie die Befestigungswinkel auf den neuen Dachlatten (grün) montiert sind. Etwas aufwändiger ist das Ganze, wenn man eine Unterspannbahn hat. Da muss ein entsprechender Ausschnitt geschaffen werden und oberhalb des Fensters eine schräge Rinne, um herunterlaufendes Wasser ins benachbarte Sparrenfeld umzuleiten. Da es bei mir keine Unterspannbahn gibt, habe ich diese Arbeit dann später und kann mir dafür eine schöne Lösung ausdenken. Aber auch der Einbau mit Unterspannbahn ist in der Anleitung ganz gut dokumentiert.

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Eindeckrahmen

Um das Fenster herum wird nun der sogenannte Eindeckrahmen befestigt. Den gibt es passend zu jedem Fenster zu kaufen. Er wird aus mehreren Teilen zusammengebaut und schließt das Fenster genau passig ein. Wenn der Eindeckrahmen fertig ist, kann auch wieder ‚eingedeckt‘ werden. Die Reihe Ziegel unter dem Fenster ist ja noch ganz, an den Seiten und oben müssen nun die Ziegel wieder aufs Dach bzw. an den Rändern des Fensters geschnitten werden. Der Schaumstoffstreifen des Eindeckrahmen (siehe Bild oben) liegt noch unter dem Ziegel, und die Dachziegel reichen dann etwa bis an die Kante innen von dem Streifen ans Fenster heran. Der Rest bleibt  Abstand zum Fenster, z.B. zum Säubern von Moos. Die Schnittkanten werden angezeichnet und die Ziegel mit der Flex zurechtgeschnitten (Staub & Dreck).

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Was für ein Ausblick!

Nun werden die Ziegel wieder eingedeckt, wir haben an den Rändern einige gebohrt und mit einer speziellen Edelstahlschraube mit Gummi-Unterlegscheibe an den Sparren befestigt, damit auch wirklich keiner runterrutscht (gerade die gekürzten Ziegel an den Rändern liegen ja nicht mehr so stabil wie im Verbund).

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Befestigung oben

Hier im Bild nochmal die obere Dachlatte und der Teil des Eindeckrahmens, der oberhalb des Fensters liegt und das Ganze von oben regendicht macht.

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…und unten

Und hier der untere Teil. Hier ist der Eindeckrahmen (im Bild das graue, geriffelte) flexibel und kann in die Mulden der Dachziegel gedrückt werden.

Also, das Fenster ist drin und ich werde mal den ersten Regenschauer abwarten 😉

Soll ich jetzt dazu raten, das selbst zu machen? Wie immer gilt, dass man bei einem Fachbetrieb natürlich einen Haufen mehr Fachkompetenz  hat und auch jemanden benennen kann, der haftet. Aber so ist das ja bei allen Heimwerkersachen..

Auf jedenFall schadet es nicht, sich jemanden dazuzuholen, der das Ganze schonmal gemacht hat. Und auch der Sicherheitsaspekt muss bedacht werden: Gerade wenn man nicht so geübt ist, Vorkehrungen gegen Absturz treffen! (PSA/Gurt mit Sicherung) Den Bereich unter der Baustelle absperren und dann mit Bedacht ans Werk. Viel Erfolg 🙂

 

 

Steter Tropfen…

…höhlt den Stein. Uns so geht es weiter, Sparrenfeld für Sparrenfeld wird ‚ausgekleidet‘ damit eben keine steten Tropen ins Innere gelangen. Dabei gibt es scheinbar kein einfaches 08/15-Feld, sondern jedes hat seine Herausforderungen. Ein Dachfenster hier, ein Lüftungsrohr da, immer gibt es kleine „Problemchen“ und man muss etwas improvisieren. Die Umsetzung dieser Einzellösungen zeige ich hier in den nächsten Tagen.

laser
Sparrenabstände auslasern

Zwei hilfreiche Tricks habe ich noch zum Messen: Wegen der Aufdopplung ist es immer etwas umständlich, die Abstände zwischen den Sparren zu messen. Hier eignet sich ein Laser-Distanzmesser. Ich habe mir angewöhnt, bei jeder Platte neu zu messen, da die Sparrenabstände in älteren Häusern auf ganzer Länge gerne mal um ein paar Zentimeter abweichen können.

Den zweiten Trick habe ich in einer Bausparkassen-Zeitschrift gefunden (ist das jetzt speißig? 🙂 ) Um die DWD-Platten rechtwinklig zu sägen, habe ich bisher immer mehrere Punkte abgemessen und eine Linie gezogen. Man kann aber auch einfach das Maß am Zollstock festhalten, am anderen Ende den Bleistift und an der Kante entlangfahren. Schon hat man eine genaue Linie und mit etwas Übung geht das irgendwann richtig gut. War mir nie richtig bewußt, dass man das so machen kann.

bohrer
Männerbohrer!

Zwischendurch habe ich noch zwei Löcher gebohrt: Für die spätere Heizung müssen Zulauf und Rücklauf von einer Etage drunter hochgelegt werden. Dazu habe ich einen ‚Schneckenbohrer‘ mit 22mm Durchmesser und einer gefühlten Länge von etwa acht Metern und in einer gewaltigen Schweinerei aus Staub und Dreck diese beiden Öffnungen gemacht. Der Vorteil ist, dass man wirklich komplett durch die Zwischendecke hindurch kommt und nicht die Hälfte von oben und die Hälfte von unten bohren muss (und man sich wahrscheinlich nie trifft).

Also: es geht allmählich voran und man sieht erste Ergebnisse 🙂 Das motiviert. Heute wird ein neues Dachfenster in extra-hoch eingebaut. Bericht folgt!