Die kleine Spachtelschule, Teil II

Die Ereignisse überschlagen sich im Moment und tatsächlich ist es – glaube ich – das erste mal, dass der Blog hinterherhinkt, also dass ich schneller arbeite als schreibe. Denn während ich bereits mit dem Reibeputz angefangen habe (mit dem ich hochzufrieden bin, aber dazu dann demnächst mehr), schulde ich der geneigten Leserschaft ja noch Teil zwei der kleinen Spachtelschule. Vielen Dank übrigens für das viele positive Feedback und die Kommentare, da war Teil 1 wohl doch ganz hilfreich 🙂

Ich hoffe, ihr habt Eure Hausaufgaben gemacht und das letzte Woche erlernte geübt (klar kann man auch in fertigen Wohnungen üben!), denn dann können wir uns heute noch drei Dingen widmen: Das Benutzen von Bewehrungsband, das Spachteln von Kantenschutzprofilen und die Übergänge zwischen den einzelnen Flächen.

Bewehrungsband (oder Fugendeckstreifen/Armierungsband/was auch immer) wird dann benutzt, wenn die Gefahr des Reißens von Fugen im Trockenbau besteht. Zwar ist der von mir verwendete Spachtel schon ziemlich reißfest, und auch Kreuzfugen habe ich vermieden, aber bei gewissen Anwendungsfällen macht der kleine Streifen schon Sinn. Beispielsweise können dies Innenecken, Übergänge zwischen einzelnen GK-Flächen oder andere kritische Bereiche sein, in denen es zu Bewegungen und damit zu Rissen kommen kann.

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1. Schritt: Spachtel auftragen

Im Beispiel hatte ich einen kleinen Ausriss in einer Innenecke und habe diesen gespachtelt, aber auch mit einer Bewehrung versehen. Als ersten Schritt wird Spachtelmasse als „Bett“ für den Streifen aufgetragen.

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Bewehrungsstreifen wird in das Spachtelbett hineingedrückt

Auf dem Bild sieht man leider den Streifen nicht so gut, aber er wird im zweiten Schritt in das Spachtelbett hineingedrückt; dabei darauf achten, dass er nicht knickt oder wellig liegt.

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Spachteln

Nun wird der Streifen zärtlich gespachtelt. Ich mache das mit der Gipserkelle, weil mir der Streifen mit dem Breitspachtel immer schnell gerissen ist. Naja, vielleicht Übungssache. Wenn man jedenfalls zu ’scharf‘ spachtelt, reißt das Band.

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Anhübschen

Nun wird der Spachtel noch schön geradegezogen. Beim Abstoßen und Schleifen muss man etwas vorsichtiger sein als sonst, um das Gewebe nicht zu beschädigen.

Apropos Beschädigen: Eine Gewisse Aufmerksamkeit sollte man beim Trockenbaukampf den Außenecken widmen. Da ja dort nur Gips auf Gips zusammenkommt, man sich aber an Außenecken gerne mal den Kopf stößt, die Einkaufskiste aneckt oder die Tischkante dagegen knallt, verwendet man hier sogenannte Eckschienen/Dünnputzeckleisten/weitere Namen… und in diesem Internet wird so viel Blödsinn erzählt, wenn es um diese Schienen geht, dass ich einmal tief durchatme und an dieser Stelle erkläre: Eckschienen werden nicht festgetackert, festgeschraubt oder genagelt. Vor allem werden sie nicht mit BAUSCHAUM oder TESAFILM angeklebt. Das einzige, was gebraucht wird, ist Gips, etwas Geschick und gute Laune.

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Gipsbett für Eckschiene

Ähnlich wie beim Gewebeband wird zunächst ein großzügiges Gipsbett an der Kante angelegt. Beide Seiten der Kante werden üppig mit Spachtel versorgt. Bei Eckschienen sollte man mit dem Gipsspachtel nicht sparsam sein. Es ist übrigens natürlich dasselbe Zeug, was in die Fugen kommt.

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Eindrücken der Schiene

Nun wird die Eckschiene passend zugeschnitten (Blechschere, habe ich ja wieder) und in das Gipsbett gedrückt. Aus den Löchern quillt die Masse raus, soll aber auch so sein. Richtig auf die Kante drücken, sonst steht sie nachher ab.

Achja: Die Enden der Eckschiene sollten auch nicht abstehen:

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Krumme Enden durch das Schneiden

Durch das Schneiden passiert das schonmal, aber wenn die Schiene erstmal eingespachtelt ist, schauen dann die Ecken raus. Besser also vorher geradebiegen:

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Besser!

Die Eckschiene ist zwar schon ziemlich dünn, aber immer noch etwas dicker als die dahinterliegene Fläche ohne Schiene. Diese beiden Niveaus müssen also angeglichen werden. Dazu wird quer zur Eckschiene gespachtelt:

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Quer spachteln

Dadurch wird der Höhenunterschied sehr unauffällig ausgeglichen. Man könnte auch längs zur Eckschiene hinspachteln, aber dann wird man im Bereich der Schiene eine kleine Erhöhung haben, die beim quer Spachteln auf viel mehr Breite verteilt wird. Ja, es verbrtaucht mehr Spachtelmasse. Für ein Dachfenster habe ich mit dieser Methode auch mal einen halben Sack verbraucht. Aber ein Sack kostet der Bruchteil eines Dachfensters 😉

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eingespachtelte Eckschienen

Dadurch, dass das Spachtelwerkzeug nicht richtig auf der Fläche aufliegt, entstehen schneller mal Grate. Dadurch nicht entmutigen lassen! Die kann man auch im zweiten Gang füllen. Wichtiger ist, dass man keine Dellen und Täler hat. Die „Lehren“ für den Spachtel sind die Auflageflächen Gipskartonplatte auf der einen und Eckschiene auf der anderen Seite. Und dazwischen muss in einer Linie die Spachtelmasse rein.

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Erker

Beim Erker sieht man im Bild die Eckschiene noch durchschimmern. Die Oberfläche fühlt sich aber glatt an und so reicht es mir für meinen Reibeputz. Sollte aber einfach nur gestrichen werden, müsste man hier ggf. noch mal rübergehen.

Als letztes Thema greife ich einen der Top-Suchbegriffe meiner Seite auf: „Übergang Drempel Dachschräge“ ist scheinbar ein Thema, das die Nation beschäftigt. Man könnte es auch verallgemeinern und die Übergänge zwischen einzelnen Gipskartonflächen untersuchen. Das ist übrigens was anderes als Übergänge von Gipskarton auf Mauerwerk: hier wird in der Regel mit einer Acrylfuge gearbeitet (die aber auch nicht handbreit ist 🙂 )

Für den Übergang gibt es zwei Herangehensweisen. Welche man wählt, hängt von der Endbehandlung ab. Wenn die Fläche tapeziert oder gestrichen wird, geht man wie folgt vor:

1. Der Übergang wird ganz normal gespachtelt
2. Zwischen den Flächen wird ein Kellenschnitt gemacht (habe ich hier schonmal erklärt; also mit Kelle oder Messer die Spachtelmasse gerade einschneiden; damit es gerade wird, z.B. das Werkzeug an einer der Flächen entlangführen)
3. die entstandene Fuge mit Acryl füllen

Alternativ zum Kellenschnitt kann man auch ein Trennband kleben (Alternative: Malerband, hab ich mal gehört), das etwas herausgucken lassen und nach dem Aushärten des Spachtels bündig abschneiden und die entstandene Lücke ggf. mit Acryl füllen. So sind die beiden Flächen durch das Band getrennt, und genauso wie beim Kellenschnitt wird dadurch ein Riss zwar nicht unbedingt verhindert, aber kontrolliert und erscheint dann idealerweise als schnnurgerade, mini-kleine Fuge.

Ich habe mich allerdings gegen diesen Übergang entschieden, weil ich eine Oberfläche aus Reibeputz plane. Konsequenterweise hätte ich dann den Kellenschnitt im Reibeputz fortführen müssen und das hätte sicher schei besch kack nicht so gut ausgesehen.

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Gewebeband grob einspachteln

Also habe ich, und das wäre die zweite Herangehensweise, durchgehend gespachtelt, aber ein Bewehrungsgewebe eingelegt, das Gleiche wie oben beschrieben. Dieser Streifen wurde ganz normal eingespachtelt und dann abgestoßen+geschliffen. Diese Vorgehensweise ist auch hier beschrieben-übrigens auch eine gute Informationsquelle für alle anderen Arten von Anschlussfugen.

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Gespachtelter Drempel

Nun, das Spachteln ist jetzt durch und ich werde meine Anschlussfugen in den nächsten Jahren gut beobachten. Sobald da etwas reißt, seid ihr die ersten, die es erfahren!

Inzwischen sind die Holzdielen für den Boden bestellt, die Wände grundiert und die ersten Flächen geputzt. Wie das alles weitergeht, und warum Bauschaum als flächige Wandgestaltung nur bedingt geeignet ist, demnächst auf diesem Blog.

 

 

Immer Ärger mit dem Erker

Nachdem das halbstündige Zucken der rechten Gesichtshälfte nach Lesen des Suchbegriffs „Streichrauhfaser direkt auf Fliesen“ nachgelassen hatte, lege ich meine Blogstatistiken zur Seite und berichte über das Fortkommen auf dem Dachboden der Träume, den wir alle so ins Herz geschlossen haben.

Zunächst mal habe ich einiges an Empörung durch den Zentralrat der Fliesentischbesitzer die Trockenbauergilde erfahren. Wenn man so einen Heimwerker/Handwerkerblog schreibt, steht man ja immer unter strenger Beobachtung und ich glaube, nirgends gibt es so viele Schlaumeier gutgemeinte Ratschläge wie beim Bau. Ein Bekannter von mir baut gerade ein Haus und sagt, täglich kommt ein (anderer) Kumpel vorbei und weiss was anderes besser. Besser als Architekt, Handwerker und als Bauherr sowieso. Ähnlich ist es wahrscheinlich nur mit Autos. Ich mag mir gar nicht die Anzahl der Verbesserungsmails vorstellen, würde ich einen Autoschrauber-Blog schreiben 🙂

Jedenfalls sieht es in einem Bild aus dem vorletzten Beitrag so aus, als hätte ich eine 60cm breite GK-Plattte quer genommen und mein Profilraster läge bei 60 cm, was natürlich zu viel wäre. Tatsächlich aber liegt das Profilraster bei 35cm und das Bild täuscht, weil ich da ein paar Reste verbaut (also gestückelt) habe. Rigips beispielsweise emfpiehlt nicht nur eine Blechschere zum schneiden, sondern einen Abstand der Profile von höchstens 40cm bei Decken und Schrägen, weil sonst die Platten irgendwann durchhängen können. Also liege ich mit meinen 35 ganz gut und ich muss nicht wieder alles abreißen. Aber es zeigt ja auch, dass die Leser aufmerksam mitlesen und schließlich lebt so ein Blog ja auch vom Meinungsaustausch. Also nichts für Ungut, ich freue mich immer über Meinungen und auch Kritikkkkgggrrrrrr.

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nochmal!

Apropos Rausreißen: Ich habe den Erker tatsächlich nochmal neu gemacht. Wie bereits angedeutet, hatte ich die Unterkonstruktion hinsichtlich Menge und Abstände etwas zu lasch gemacht, hatte dann zwar die Platten irgendwie festgekriegt, aber um die ganze Konstruktion mäanderte der Hauch des Pfuschs. Nun habe ich auch im Erkerbereich CW-Profile angebracht, was den Erker zwar etwas verkleinert (ist trotzdem noch genug Kopffreiheit), aber die Platten haben eine vernünftige Befestigungsauflage.

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Profil an der Erkeröffnung

Auch an der Öffnung, also dem Übergang zwischen Dachschräge und Erker, habe ich ein Profil angebracht. Macht man das so? Keine Ahnung; einer der wenigen Bauschritte, die ich nicht ergoogelt oder irgendwo gelernt habe, hier hab ich jetzt mal einfach gemacht. Die Trockenbauergilde darf gern ihre Meinung kundtun!

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Fertig beplankter Erker

Aber, yeah Baby, man sieht ja im Bild, es ist ziemlich cool geworden! Die Platten sind alle schön fest und es klappert und bewegt sich auch nix.

Was man auch sieht, ist die Fensterbank: da habe ich die Schräge unterbrochen, denn wenn ich mit der Schräge gegangen wäre, hätte ich eine 40cm tiefe Fensterbank. Also habe ich dort vorher eine Vertikale eingebaut, auch nicht ergoogelt, sondern CW-Profile gekantet und eingebaut, so:

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Auflage für Fensterbank

Und der Erker ist jetzt endlich fertig! Mein lieber Herr Gesangsverein, der hatte es wirklich in sich. Wenn drei Schrägen aufeinanderstoßen, finde ich das schon ziemlich anspruchsvoll. Danach ging es mit Geraden weiter und das war dann vergleichsweise einfach, so dass ich am Ende des Tages auch die Südseite fertig beplankt hatte:

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Fertige Südseite

Die eigentliche Arbeit, das habe ich beim Erker wieder gemerkt, liegt tatsächlich in der Unterkonstruktion. Wenn die gerade und sinnvoll ist, geht das Beplanken fast wie von selbst. Jetzt nur noch die halbe Westseite mit Platten versehen, den Drempel bauen und dann wird aufgeräumt und gesaugt und dann kommt das Spachteln dran. Darauf freue ich mich schon irgendwie, denn Spachteln macht (mir) Spaß und wer gut spachtelt, braucht wenig zu schleifen.

Ich habe noch ein bisschen Angst, dass die Fensterbank in Kombination mit dem Drempel eine Doppelstufe ergibt und dann doof aussieht, aber ich habe auch gerade keine bessere Idee. Vielleicht von Euch jemand? Drempel oder Fensterbank vorziehen nimmt zu viel Raum weg. Fensterbank auf Drempelhöhe zurücksetzen geht nicht weil dann schon das Fenster kommt. Wie es wirklich aussieht, sieht man wohl erst, wenn der Drempel steht.

Habt ihr eigentlich das mit der Blechschere mitgekriegt? Ich hatte ein paar Kumpels angerufen, aber keiner hatte das Ding. Ich habe mir jetzt eine neue gekauft. Vom Baustoffhandel – und das Ding ist wirklich der Hammer. Obwohl die vorige aus dem Baumarkt ja auch schon ganz gut (und genau so teuer) war, ist diese noch ein Stück besser und Profile schneiden geht wirklich wie durch GuteButter. Allrounder C. aus P. hat mir erklärt, was es mit Blechscheren auf sich hat, denn es gibt linksseitige, rechtsseitige und mittlere(?) Scheren. Und zwar: Bei linksseitigen fällt der „Abfall“ nach links, bei rechtseitigen nach rechts. Die mittlere Produziert keinen Abfall höhö..
Ach, und die Farbe des Griffs steht für die Härte, die das Ding verarbeiten kann. Eine Wissenschaft für sich! Bei Profilen ist die Seite relativ egal, aber wenn man im Spenglerhandwerk arbeitet, filigrane Sachen schneidet usw., ist das sicher wichtig.

Ich habe eine mittlere gekauft, weil ich zum Kaufzeitpunkt den Unterschied noch nicht kannte, und da die mittleren deutlich vergriffener waren als die linken und rechten, sieht es so aus, als sei ich nicht der einzige der dachte: keine Ahnung was links und rechts ist, also lieber mal mittel nehmen 🙂 („Wollen Sie C-33 oder D-45 oder normal?“ – „äääh…normal!“)

Das mit dem „ergoogeln“ klappt übrigens kaum noch, weil irgendwie immer mein Blog als Ergebnis kommt? Ist das nur bei mir so? personalized-google? Ein Aufruf an die werte Leserschaft: Bitte mal

„trockenbau erker drempel“

googlen. Kommt bei Euch auch dannwollenwirmal als erstes?

Das wäre mir sehr unangenehm wenn auf der ganzen Welt  in ganz Deutschland die Bilder meiner ersten (halbschönen) Erkervariante als Referenzobjekt auftauchen.

Bitte probiert das mal aus und sagt mir Bescheid!

Was ist, wenn das wirklich überall so ist? Fällt die Trockenbauergilde endgültig über mich her?
Lauert man mir nachts auf, bewaffnet mit Cuttermessern und Magazinschraubern?
Werde ich demnächst an der Supermarktkasse angefaucht mit „Du weißt ja wohl dass Du da Armierungsband mit reinspachteln musst?“
Gehen Tausende von Bauschäden im Lande auf meine Kappe?

Nächste Woche zeige ich, wie man ein Vogelhäuschen baut…

 

 

Glühbirnebirnebirne!

Lieber Leser, da wir ja neulich gemeinsam über verschiedene Deckeneinbaustrahler sinniert und zusammen das Drehbuch zum Deckeneinbauthriller durchlebt haben kommt jetzt hier, etwas Off-Topic aber dafür sowas von lebensnah, der Tip für die Dimensionierung von LED-Strahlern: Glühbirnen-Watt mal 10 gleich Lumen der LED! Nicht verstanden? Wenn man früher eine 40W-Glühbirne hatte, kann man die (zumindest was die Helligkeit anbelangt) durch eine LED-Lampe mit 400 Lumen ersetzen. Danke WDR5, da habe ich das gehört. Fand ich wirklich hilfreich, ganz ohne Ironie.

Wobei, eigentlich mag ich ja Glühbirnen sehr gerne. Das warme, flimmerfreie Licht, der leuchtende Wendel, die Wärme, die abgestrahlt wird…das ist irgendwie schon  fast nostalgisch-schön und mit LEDs, oder erst recht mit den unsäglichen Energiesparlampen, nicht zu ersetzen. Und ich mag es auch, eine Glühbirne Glühbirne zu nennen. Über das Wort „Birne“ rümpfen die Pseudoexperten die Nase („Elektrisches Fallobst“-„Birnen gibt’s beim Bauern und nicht beim Elektriker“), aber ich werde nun stolz die Birne Birne nennen, als Hommage an dieses Stück Geschichte, das der EU-Kommission ähnlich wie gewisse Staubsauger, Kaffeemaschinen und Olivenölkännchen zum Opfer gefallen ist.

Eigentlich wollte ich  gar nichts über Lampen erzählen, sondern von meinem Drempel berichten. Der Drempel ist das Stück Wand, wo die Schräge wieder gerade wird, um dort beispielsweise Heizkörper anzubringen oder etwas Stellfläche zu schaffen.

Drempel auslasern
Drempel mit Laser vermessen

Die Höhe des Drempels darf man eigentlich selbst festlegen. Man kann ihn auch ganz weglassen (werde ich an einer Seite auch tun). Es wird empfohlen, die Gipskartonplatten bis zum Boden durchlaufen zu lassen (auch wenn man die strenggenommen nicht sieht) und dann an die fertig beplankte Schräge den Drempel anzuschließen.

Zunächst wird die Lage des Drempels an Boden und Dachschräge markiert. Wenn die Bodenlinie gezeichnet ist, kann man mit dem Laser (Lot-Funktion) daran entlanggehen und die Endposition an der Schräge abtragen. Achtung: An dieser Position endet die spätere Verplankung, das Profil wird entsprechend tiefer angebracht.

Drempel Unterkonstruktion
Unterkonstruktion Drempel

Am Boden wird ein UD-Profil mit Dämmunterlage aufgeschraubt, dort hinein werden CW-Profile als Ständerwerk gestellt und verschraubt. Da ich nur noch wenige 100mm-CWs hatte und noch viele 60mm (falsch bestellt? falsch geliefert? egal…) übrig hatte, habe ich die äußeren Steher mit 100mm gemacht (und an der Wand verschraubt) und alles dazwischen mit 60mm CWs, allerdings quer ins UD-Profil gestellt. (Ich verfalle grad in die Handwerkersprache! Doppelt aufgedoppelt und bündig abgeklöppelt, dabei die Muffe gekörnt und die Schelle gebogen! Verzeihung. Aber man sieht ja im Bild, was gemeint ist).

Die Steher werden alle gleich lang geschnitten, darauf wird dann das obere UW-Profil gelegt und es ist dadurch schon einigermaßen gerade. Finetuning auch hier mit dem Laser, und dann wird das obere Profil in der Kante mit der Schräge verschraubt. Zwischendurch immer wieder die Senkrechte mit der Wasserwaage kontrollieren, denn man neigt dazu, das obere Profil durch die Schrauben nach oben zu ziehen und dann wird der ganze Drempel schief.

Heizkörper Halerung Drempel
Halterungen für den Heizkörper

Mein Onkel hat mir aufgetragen, in den Drempel stabile Halterungen für den späteren Heizkörper einzubauen, und früher hieß es immer „Tu schön was der Onkel sagt!“, also habe ich das lieber mal gemacht.

Heizkörper auf Gipskarton ist eine blöde Idee, deshalb wurden an den vorher definierten Positionen Latten in die Profile eingeschraubt, und diese habe ich zusätzlich noch mit einer schrägen Latte Richtung Boden abgefangen (Holz auf Gehrung gesägt, vorgebohrt und angeschraubt). Der Heizkörper wird dann durch den Gipskarton ins Holz befestigt und das hält deutlich besser.

Generell sollte man an Stellen, an denen später Regale, Hängeschränke usw. montiert werden, Holz einarbeiten oder direkt eine Holz-GK-Kombi anbringen. Es gibt zwar Hohlwanddübel und Gipskartondübel, und es gibt auch Gute (da sind wir wieder bei Würth!), aber für richtig schwere Lasten ist Gipskarton einfach nicht gedacht.

Drempel
Da ist er!

Oben sieht man den fertig beplankten Drempel. Ist er nicht wunderschön? Und wenn erstmal Farbe drauf ist!

Beim Spachteln wird am Übergang Drempel-Dachschräge ein Bewehrungsstreifen mit eingespachtelt, damit hier keine Risse entstehen. Als Drempelhöhe habe ich hier übrigens 80 cm gewählt. Das hatte den Grund, das in der Ecke rechts im Bild auf dem Boden ein Balken verläuft, mit dem der Dachstuhl mal verstärkt wurde. Um diesen Balken im Drempel integriert zu haben, mussten es mindestens 80 cm Drempelhöhe sein. Es ist aber eine ganz passable Höhe; nicht zu hoch und damit zu viel Platzverlust, und nicht zu wenig und damit die Möglichkeit, Heizung, Steckdosen usw. komfortabel einbauen zu können.

So, und hier (und hier! und hier auch! und da gibt’s auch welche! und hier noch!) gibt’s noch Glühbirnen. Das muss aber unter uns bleiben!