Sommerpause V: Neulich im Bau-Forum

Das war sie auch fast schon wieder, die Sommerpause! War doch gar nicht so schlimm, oder? Ich bin guter Dinge, dass ich nächste Woche wieder voll durchstarten kann und ich damit die Sommerpause immerhin eine Woche kürzer als letztes Jahr halten konnte! Es gibt ja auch schon wieder so viel zu erzählen; und der Bauschaum müsste dann auch durchgetrocknet sein.

Also, diese Woche noch ein mal Konserve, aber was Schönes aus dem Bauforum.

Neulich im Bau-Forum

Gast123: Hallo, ich bin neu hier und habe eine Frage. Ich hoffe ich bin hier richtig. Ich möchte [irgendwas bauen/renovieren/machen] und habe mir das so gedacht: [so habe ich mir das gedacht]. Was meint ihr dazu?

KorinthenkackerABC: Benutz doch bitte die Suchfunktion. Den Thread hatten wir 1996 schon.

Moderator47: Ich habe den Thread mal verschoben/mit dem Thread von 1996 zusammengelegt.

Meister64: Um Himmels Willen!

Gast123: Was denn?

Schlaumeier23: Na dann viel Spaß! Die ganze Bude wird Dir unterm Arsch wegschimmeln!

Schlaumeier24: So wird das niemals erdbebensicher!

NocheinSchlaumeier: *Händeüberkopfzusammenschlag* *augenroll* *KopfaufTischkantehau*

SchlechtesGewissen99: Finger weg! Auf jeden Fall musst Du einen Statiker, einen Bausachverständigen und einen Bademeister fragen!

Sprüchekloper83: Silikon statt Präzision!

Gast123: Ich dachte, ich bekomme ein paar konstruktive Tips?

Schlaumeier23: Aber nicht für diesen unausgegorenen Mist!

Meister88: Ich würde eine 24er Spannmuffenverriegelung einbauen. Dann mit Konterlattung auf die Querbalkenlage aufdoppeln und bündig abkanten. Die Zwischenräume mit IsoBims 83, besser 84 verkragen und verspreizen. Verklemmt aufgefederte Muffenverdopplung ist doch wohl vorhanden??? Ansonsten gute nacht…

Gast123: ???

Schlaumeier24: Das war doch eine gute Erklärung! Wenn Du mit einfachsten Begrifflichkeiten nichts anfangem kannst, ist dies vielleicht nicht das richtige Forum.

Moderator47: Hab ich ja gesagt!

SchlechtesGewissen: Auf jeden Fall einen Fachmann, sag ich ja!

Sprücheklopfer83: Mit Silikon und Schaum kann man ganze Häuser baun!

Gast124: Ich bin durch Google hier gelandet weil ich das gleiche Problem habe aber so richtig produktiv ist das ja nicht hier…?

Moderator47: Wegen Kritik musste ich leider Deinen Account sperren!

Schreinermäuschen74: Ich denke, mit ein bißchen Deko sieht das alles gleich viel besser aus. Die Risse über dem Türsturz kann man super mit so Efeuranken abdecken und wenn man so lange Stöcker zusammenbindet, kann man die super in die muffige Ecke stellen, das lenkt von den Stockflecken ab. Ich stelle auch gerne so Schalen mit Obst auf, einfach zum Anschauen. Und gegen den beißenden Abflußgestank helfen sicher Duftstäbchen. Liebe Grüße und Knuddel von Babsi!

Sprüchekloper83: Ist die Handwerkskunst am Ende, bringt Silikon die schnelle Wende!

NocheinSchlaumeier: *MitflacherHandvorStirnhau* *KopfgegenWandschlag* *nichthinschauenkann*

Gast123: Danke allen für die Antworten, ich habe jetzt eine Firma beauftragt.

Sommerpause IV: Albträume im Malergroßhandel II

Viel Mitgefühl und ungläubiges Staunen habe ich für diese Episode vom Mai 2016 geerntet:

Albträume im Malergroßhandel II – Ein Lustspiel in drei Akten

I.Akt

Der Handwerkermarkt eines Malergroßhandels einer ostwestfälischen Stadt. Ich trete ein, es ist weit und breit kein Verkäufer zu sehen, man hört allerdings Fachsimpeleien und Gelächter aus einem Nebenraum.

Nach rund fünf Minuten betritt ein Fahrer des besagten Malergroßhandels das Geschäft und bleibt zunächst ratlos am Tresen stehen.

Fahrer: Wo sind die alle?
Ich: Keine Ahnung. Mittag?
Fahrer: Jetzt schon? Neee…. (schreit): Hallooooo?

Eine Verkäuferin löst sich nach geraumer Zeit aus der lachenden Gruppe, fertigt dann den Fahrer ab, setzt sich weit weg von mir an den Tresen und wirft mir einen abschätzigen Blick zu: Der ist doch nie im Leben Maler.

Ich: Guten Tag. Ich habe letzte Woche diese Farbe bekommen, und der Farbton passt nicht. Es ist nicht dunkelgrün sondern Türkis. Stelle die Eimer auf den Tresen, daneben die Farbschablone zum Vergleich.
Schnepfe: Dann lassen sie mich mal sehen. Hält Farbschablone an etwas heruntergelaufene Farbe am Eimer. Also, dass kann ich jetzt so schlecht beurteilen.
Ich: Das sieht ein Blinder! Das ist eine völlig andere Farbe!
Schnepfe: Aha, na wenn sie meinen. Und was sollen wir jetzt bitte tun?
Ich: Ich hätte gern eine Gutschrift für die Farbe, weil sie ganz offensichtlich falsch gemischt ist.
Schnepfe: Das werden unsere Außendienstler mit Sicherheit anders sehen.
Ich: Welche Außendienstler?
Schnepfe: Ich werde das an den Außendienstler des Mischmaschinen-Herstellers weitergeben. Aber ich glaube kaum, dass wir das einfach gutschreiben können.
Ich: (zeige ihr Bild auf dem Handy) Hier sieht man das Ergebnis! Sieht aus wie Disneyland!
Schnepfe: (betrachtet angewidert das Bild) Also da seh ich jetzt gar nichts drauf. Das ist ja viel zu hell.
Ich: Eben, zu hell.
Schnepfe: Ich bespreche das mit den Kollegen und wir melden uns dann.

II. Akt
Am Telefon

Ich: Hallo?
Verkäufer: Ja hallo, sie haben ja die Farbe zurückgebracht.
Ich: Genau, und?
Verkäufer: Ja, der eine Eimer ist tatsächlich falsch gemischt. Da war wohl ne Düse verstopft oder ne Kartusche leer. Aber der andere ist tadellos! Warum haben sie den nicht genommen?
Ich: Als der eine Mist war, habe ich nicht auch noch den zweiten ausprobiert!
Verkäufer: Sie müssen beide ausprobieren! Dann hätte ich ihnen beide gutschreiben können!
Ich: Und so?
Verkäufer: Nur den einen!
Ich: Die Logik verstehe ich nicht?
Verkäufer: Also sie können sich jetzt aussuchen ob sie den richtigen Eimer hier abholen oder ob ich ihn kostenfrei entsorge. Den anderen schreibe ich gut.
Ich: Ich hole ihn ab.Vielleicht machen sie für den anderen dann wenigstens nen guten Preis.
Verkäufer: Sie haben hier ja sowieso nur Premium-Preise, höhö!

Intermezzo

Zwei Tage später trudelt die Rechnung ein. Der 2,5 Liter-Eimer Farbe kostet fast 90 Euro.

III. Akt
Der Handwerkermarkt eines Malergroßhandels einer ostwestfälischen Stadt. Der Verkäufer vom Telefon ist da.

Ich: Hallo, wir hatten telefoniert wegen der falsch gemischten Farbe.
Verkäufer: Was? Weiß ich gerade gar nicht?
Ich fasse nochmal kurz die Vorgeschichte zusammen.
Verkäufer: Ahja, hier, das ist ihr Eimer.
Ich: 90 Euro brutto finde ich jetzt aber nicht gerade den Super-Preis?
Verkäufer: Doch, ist ein guter Preis! Das ist der Mercedes der Farben! So wie Originalbremse von Audi. Wenn sie was gutes haben wollen, ist das eben der Preis.
Ich: Hier gibt es doch nur diese Sorte!
Verkäufer: Ja, wir ham auch was billigeres aber das ist scheiße. Außerdem hab ich ja den einen gutgeschrieben!
Ich: (lauter) Ja, der war auch FALSCH!
Verkäufer: (patzig) Sie sind -verpflichtet-, den Farbton vorher zu prüfen!
Ich: Und sind sie nicht verpflichtet, richtig zu mischen? Ich dachte das wäre ein Fachhandel?
Verkäufer: Ich mische ja nicht! Das macht die Maschine!
Ich: Ja also ist jetzt die Maschine verantwortlich?
Verkäufer: Genau! Wir haben da gar nix mit zu tun! Das mischt ja alles die Maschine. Das geht ja alles automatisch! Und sie sind verpflichtet…
Ich: (kurz davor, den Inhalt der überteuerten Pampe gleichmäßig über den Tresen zu kippen) Ich gehe erstmal davon aus, dass sie richtig mischen und sich der Farbton beim Trocknen ergibt! Wenn ich sofort angerufen hätte, hätten sie mir wahrscheinlich auch genau das erzählt!
Verkäufer: Der Kunde ist immer verpflichtet! Damals gabs mal einen Fall, da hat der Kunde falsches Laminat gekriegt. Der hat das alles verlegt. 500 Quadratmeter! Und nachher stellt sich raus, oh, falsch. Haben wir falsch kommissioniert, haha! Aber da ist der Kunde in der Pflicht. Selbst Schuld! Achja, und der Preis, hier sehn sie, das ist die teurere Farbgruppe. Der Hersteller hat Preisgruppe A und B. Andere Hersteller haben vier oder fünf Preisgruppen! Pastellfarben sind günstiger als die kräftigen. Wussten sie das nicht?
Ich: Nein, das wusste ich nicht und hab ich auch noch nie gehört. Übrigens habe ich auch im H. [Endverbrauchermarkt der gleichen Unternehmensgruppe] gefragt, da kostet die Farbe „nur“ 26 Euro pro Liter, also deutlich weniger!
Verkäufer: Ja, aber H. hat mit uns nix zu tun! Das sind ganz andere Produkte! Und das ist ist…
Ich: …die Originalbremse unter den Mercedesfarben, jaja. Ich nehme jetzt den Eimer und diskutiere nicht mehr. Wiedersehen!
Verkäufer: Danke, und noch einen schönen Tag!

Epilog; Checkliste:

Kein Wörtchen der Entschuldigung gehört – Check
Zwei Stunden Arbeit für die Katz – Check
Baumarktfarbe für 26 Euro im richtigen Farbton gekauft, die hervorragend deckt – Check
Da bestimmt nicht wieder Farbe mischen lassen – Check
Alle Freunde und Bekannten davor warnen – Check
Den Laden hier im Blog kräftig durch den Kakao ziehen: Check!

Sommerpause III: Das große Heimwerker-Lexikon

Habt ihr ordentlich Vokabeln gepaukt? Dann bitte einmal abfragen lassen:

Das große Heimwerker-Lexikon

abknispeln
[das] filigranes und vorsichtiges Abtragen von Material, etws bedächtiger als ->kelftern und deutlich weniger grob als wöltern. Beispiel: „Hier anne Fliese musse n paar Millimeter abknispeln! Oh, kaputt.“

Altbau
[der] perfekte Ausrede für alles, was schief, feucht, krumm, toxisch und hässlich ist. Beispiel: „Dat is Altbau, dat krisse nich grade“

annücken
[das] meist provisorische Verbinden zweier Elemente, vorzugsweise mit Draht oder Schnur. Beispiel: „Dat Rohr könnwa ja ersmal einfach da annücken!“

ausschäumen
[das] großflächiges, möglichst unüberlegtes Füllen von Ritzen, Spalten, Fugen und Löchern mit ->Bauschaum. Beispiel: „Hier dat Loch kannze ausschäumen!“

Bauschaum
[der] universales Baumittel für sämtliche erdenkliche Lebensbereiche. Naben den klassischen Anwendungsbereichen wie Zargen- oder Fenstermontage auch geeignet für Fundamentgründungen, Wandbekleidungen oder Haarschmuck. Beispiel: „Da in dat Loch machse später schön Bauschaum rein!“

Bild
[das] Objekt zum Verdecken nicht gelungener Wandstellen. Beispiel: „Dat lassen wa getz so. Kommt später nem Bild vor.“

dengeln
[das] handwerkliches Universalverb. Beispiele: 1. „Dat Rohr musse unten bissken plattdengeln.“ 2. „Könnwa den Balken da direkt anne Wand dengeln?“

Farbe
[die] letzte Schicht einer Wandbekleidung, die sämtliche Ungenauigkeiten im Toleranzbereich von acht Zentimetern mit Sicherheit völlig unsichtbar macht. Beispiel: „Warte ab, wenn erstmal Farbe drauf ist! Sieht dat kein Mensch mehr!“

felmern
[das] ähnlich wie knispeln, ein flächiger, sanfter Materialabtrag. Beispiel: „Da anne Leiste musse oben bissken wat abfelmern“

freiprokeln
[das] Steigerung zum normalen ->prokeln; beinhaltet zusätzlich eine Zielführung, nämlich das Freimachen. Beispiel: „Warte, muss grade erst dat Rohr bissken freiprokeln“.

fummeln
[das] hantieren in engen Arbeitsbereichen oder mit Kleinteilen. Beispiel: „Hier, fummel dat mal ab!“

jackeln
[das] lösen (oder befestigen) von zwei Bauteilen mit mittelfesten, rhytmischen Auf- und Ab- oder Seitwärtsbewegungen. Etwas größere Bewegungen als beim ->jickeln. Beispiel: „Musste bissken jackeln, is festgerostet!“

jickeln
[das] ähnlich wie ->jackeln, allerdings mit kleineren, schnelleren Bewegungen. Beispiel: „Sitzt noch nich ganz! Müssenwa nochn bissken jickeln!“ Kann auch eine Fahrtätigkeit bedeuten, Beispiel: „Morgen muss ich erst nachem Baumarkt jickeln!“

jickern
[das] vgl. ->jackeln und ->jickeln, allerdings mit sehr kleinen und schnellen Bewegungen. Beispiel: „An den Griff musse bissken jickern!“

kelftern
[das] Abtragen von Material, ähnlich wie hobeln, aber ohne Hobel. Beispiel: „Obere Schicht würd ich paar Millimeter abkelftern!“

klöppeln
[das] sanftes Justieren mit dem Hammer oder ähnlichem Werkzeug. Beispiel: „Könnwa nachher bissken rundklöppeln!“

kommen
[das] Verb für bedrohliche Sachverhalte. Beispiel: „Geh wech, Günni! Die Wand kommt“, „Pass auf, dat kommt gleich!“ oder „Oh, wenn et kommt, dann aber richtich!“

ködeln
[das] Einbringen von ->Mumpe in sehr kleinen und verdeckten Bereichen. Beispiel: „Kannze da nich nochen bissken wat vonne Mumpe reinködeln?“

matschen
[das] großflächige Einbringen von ->Mumpe in lokal nicht strikt begrenzten Bereichen. Beispiel: „Da müssen wa halt nachher ne Kartusche Mumpe reinmatschen!“

Mottek
[der] Vorschlaghammer. Beispiel: „Zeich ma den Mottek. Pass auf, dat kommt gleich!“

möllmern
[das] mittelstarke Einbringen von ->Mumpe, deutlich mehr als bei der ->Ködelung aber weniger reichlich als beim ->matschen. Beispiel: „Hier wird nachher einfach mit Silikon rübergemöllmert“.

muckeln
[das] ungestört vor sich hinarbeiten, Beispiel: „Da kann ich den ganzen Samstag schön vor mich hinmuckeln“ oder eine Arbeit unter Zuhilfenahme von dezentem ->Pfusch beenden, Beispiel: „Hier mit dem Fenster hab ich mir son bissken zurechtgemuckelt.“

Mumpe
[die] Universalbezeichnung für eine mittelkonsistente Masse, Festigkeitsbereiche zwischen Himbeergelee und Fensterkitt; alles, was nicht flüssiger oder fester ist, darf als Mumpe bezeichnet werden, z.B. Silikon, Bauschaum, Acryl, Mörtel, Gips… Beispiel: „Schnell! Hier oben muss Mumpe rein!“

braten
[das] 1. mittelmäßiges Schweißen („Dann wolln wer mal den Winkel da dran braten!“) oder 2. großflächiger Justierschlag („Da kannze einmal mitten Mottek rüberbraten!“

ömmeln
[das] waagerecht verteilte Einbringen von ->Mumpe (Beispiel: „Die Fuge kannze man besser noch bissken wat reinömmeln!“) oder die etwas sanftere Variante des ->klöppelns (Beispiel: „Die Klammer kannze noch wat fester in die Ritze ömmeln!“

patschen
[das] Verteilen von ->Mumpe mit der Handfläche oder einem anderen ungeeigneten Werkzeug. Beispiel: „Hier die Stelle musse noch wat reinpatschen!“

Pfusch
[das] unschöne Bezeichnung kreativer Arbeitsweisen. Beispiel: „Wer hat datt denn gemacht? Wat fürn Pfusch. Dat könnwa man alles rausreißen!“

prokeln
[das] vgl. ->freiprokeln, entfernen (oder lösen) von Material in schmalen Öffnungen durch stabförmiges Werkzeug oder Zeigefinger. Beispiel: „Kommt nix durch! Tu ma bissken prokeln!“

röntern
[das] Lösen von zwei Bauteilen durch sehr grobe Bewegungen. Entspricht etwa Faktor zwei des ->jackelns. Beispiel: „Die dicke Stange musse da ma richtich losröntern!“

schengeln
[das] 1. knappes Verfehlen eines Baueils („Da bin ich ja haarscharf dran vorbeigeschengelt“), 2. kreisrundes ->jickeln („Musse einfach abschengeln! Pass auf der kommt!“

schmieren
[das] einbringen von ->Mumpe ohne geeignetes Werkzeug. Beispiel: „Hier hab ich schön Silikon reingeschmiert. Sieht doch kein Mensch!“

Schrank
[der] im Gegensatz zum ->Bild ein Objekt, dass noch größere Fehlstellen in Wänden verdeckt und auch für ->Pfusch beim Fußboden benutzt werden kann. Stellen, auf die mal ein Schrank gestellt wird, müssen im Grunde überhaupt nicht bearbeitet werden. Beispiel: „Egal, da kommt sowieso nen Schrank hin!“

schubbern
[das] Abtragen von Material mit einer Bürste/Drahtbürste o.ä. Beispiel: „Nachher bissken rüberschubbern, dann geht das doch!“

Silikon
[das] universale ->Mumpe zum Füllen von Spalten bis ein Meter Breite. Beispiel: „Da kommt nachher ordentlich Silikon rein!“

tönstern
[das] Universalverb für sämtliche handwerkliche Tätigkeiten. Beispiel: „Hier ham wa die Tapete anne Wand getönstert.“; „Da wird ja noch Paneele druntergetönstert.“; „Morgen is Muttertach! Wollnwa ma noch schnell die Blume in Pott tönstern!“

tüdeln
[das] Vorgang des ->annückens, meist mit Draht. Beispiel: „Anhängerkupplung brauchse nich! Kannze hier bissken mit Draht festtüdeln!“

verkleiden
[das] Verdecken von hässlichen, doofen oder unliebsamen Stellen und guter Nährort für Schimmelpilze. Beispiel: „Dat krisse nich grade. Würd ich nachher einfach verkleiden!“

weggucken
[das] Theorie, in der Dinge plötzlich schön/gerade/winklig/akzeptabel werden, wenn man sie nur lange genug betrachtet. Beispiel: „Dat guckt sich weg!“

wöltern
[das] Steigerungsform von ->röntern. Beispiel: „Dat dicke Dingen könnwa man mitten Kran da ausse Erde wöltern!“

 

Welche Begriffe fehlen noch, liebe Leser? Bitte kommentieren, damit wir das Lexikon gemeinsam perfektionieren können.

Nächste Woche frage ich dann erstmal Vokabeln ab! 😉

Merken

Sommerpause II: Der erste!

Heute als kleines Sommerpausen-Bonbon: der aller-aller-allererste dannwollenwirmal-Post vom September 2013:

 

Dann wollen wir mal…

Unser Häuschen haben wir 2011 gekauft. Ein 20er Jahre-Stadthaus im schönen Porta Westfalica. Rund 140 m² Wohnfläche in solider Substanz bewohnen wir mit vier Personen. Beim Kauf im Oktober 2011 konnte ich mich dank Selbstständigkeit und tolerantem Compagnon und Mitarbeitern ein Vierteljahr handwerklich austoben und das ganze Haus einzugsfertig renovieren und umbauen. Die Haustechnik (Elektro, Heizung…) war soweit ok, aber wir haben einen Wanddurchbruch gemacht (diese Aktion ist auch mal einen Blogartikel wert…), im Obergeschoss eine Wand weggenommen und das Bad vergrößert (mit Sockel, Fliesen, Sanitär etc.). Außerdem viel viel geputzt (sowohl mit Zementputz als auch mit Reiniger…), Türen eingebaut, tapeziert, gestrichen usw.

IMG_2198

Der Dachboden im jetzigen Zustand. Die Vorbesitzer hatten wohl auch schonmal was vor, daher steht dort schon Dämmmaterial.

Und nun geht’s eben unter dem Dach weiter. Warum ich darüber blogge? Ich möchte einfach mal die einzelnen Schritte zusammentragen, sei es als Unterhaltungslektüre, oder auch damit der ein oder andere ein paar Tips findet (wie es geht oder auch nicht geht…)-ich habe mir alles mögliche mühsam zusammenrecherchiert, und meine Erkenntnisse gebe ich nun weiter. Wie das Ganze am Ende wird, weiß ich zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht :)

Das Dach ist komplett unisoliert, es liegen also die „nackten Pfannen“ drauf, also auch ohne Unterspannbahn. „Eigentlich muss man alles neu machen!“ würde der Handwerker sagen. Die „einfachste“ und naheliegendste Lösung wäre tatsächlich, vor einem etwaigen Ausbau das Dach neu decken zu lassen; zumal die Deckung noch die Originale aus den 20er Jahre ist :) Es sind noch alle Pfannen drauf, aber hier und da gibt es Spalten zwischen den Dachziegeln und wenn’s kräftig regnet, kommt auch schonmal Wasser drunter her.

IMG_2197

Auch diverse Dachlatten sind schon vom Vorbesitzer vorhanden. Leitungen für Strom, Antenne, LAN liegen auch schon oben.
Leider noch keine Heizung…

Nun, die 25.000 € für eine Neueindeckung habe ich zufällig nicht in der Schublade. Und auch viele andere Hauskäufer müssen nach Kauf und Grundrenovierung erstmal kleine Brötchen backen. Also: Sparen, sparen, sparen. Ich hätte ja auch die Zeit-den Platz brauchen wir nicht unbedingt. Aber die fehlende Isolierung tut schon weh. Das Treppenhaus ist wie ein Kamin, unten ist ein Heizkörper, und oben der Dachboden, wo die ganze Wärme wieder wegzieht.

Die Aufgabenstellung also: Isolieren und dann ggf. Ausbau, ohne Neu-Eindeckung. Aber so, dass man in ein paar Jahren (sparen, sparen, sparen…..) eine Neueindeckung machen kann, ohne dass die Isolierung in Mitleidenschaft gezogen wird. Sprich: Isolierung und Ausbau als vom Dach entkoppeltes System.

Dann wollen wir mal…

Merken