Fußleistenfinish

Während ich noch über den Suchbegriff der Woche „muss ich bei reibeputz ordentlich spachteln“ (gefolgt von „kann ich fliesen auf einer laufenden fussbodenheizung verlegen“) schmunzeln muss, hatte ich ja versprochen, noch etwas zum Thema Fußleisten – sozusagen als letzten Bauabschnitt- zu berichten.

Völlig unterschlagen habe ich übrigens meine Aufstiegslösung zum Spitzboden. Über den neuen Räumen ist ja der nicht ausgebaute Spitzboden, und da muss ich eigentlich nur mal hoch wenn ein Komet einschlägt; von daher hatte ich mich gegen eine richtige Bodentreppe entschieden (die ich immer mit zieht-durch-die-Ritzen assoziiere), sondern das Ganze wie folgt gelöst: In der Zwischendecke ein Einstigesloch gelassen, mit Brettern abgedeckt und darauf eine dicke Styroporplatte, um keine Kältebrücke zu schaffen. Den Rigips an der Stelle ebenfalls ausgespart und eine OSB-Platte in der passenden Größe zugeschnitten. Diese grundiert (mit Putzgrund) und dann, genau wie den Rest der Decke, mit Reibeputz verputzt. Tatsächlich kann man also auf Holz putzen; wenngleich ich das für größere Flächen eher nicht empfehlen würde (Holz vs. Feuchtigkeit usw.), aber für so eine kleine Serviceklappe allemal okay. Mit vier Gewindestangen (oder Stockschrauben, um genau zu sein) von oben, die durch vier Löcher in der verputzten Platte gucken und dekorativen Hutmuttern wird das Ganze verschraubt und kann bei Bedarf wieder relativ problemlos geöffnet werden.

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Spitzboden-Klappe

Doch nun zu den Fußleisten! Fußleisten an Trockenbauwände ist jetzt nicht so richtig dankbar, Nageln kann man vergessen und Durchschrauben eigentlich auch. Ich hatte mich dann für die Clips entschieden, die Packung Clips für 12 Euro waren aber nach gefühlten zweieinhalb Metern alle und irgendwie war das mit der Montage auch doof. Nicht so richtig doof, aber Spaß ist auch anders. Vom Holzhändler kam dann der Tip mit dem Kleben. „Kleben statt Schrauben“ verbannte ich ja bis dato immer ins Reich der Baumarkt-Werbelügen, aber probieren wollte ich es dann doch mal.

Die Aussage war die folgende: Geklebt werden kann entweder mit Acryl oder mit Silikon. Acryl, wenn man sie irgendwann wieder abkriegen möchte, Silikon, wenn sie bombenfest und auf ewig dran bleiben sollen. Klar, dass ich Silikon genommen habe 🙂

Wichtig ist ein gleichmäßiger und dauerhafter Anpressdruck. Wie im Bild zu sehen, habe ich mir dazu kleine Latten geschnitten und Gewichte benutzt (in diesem Fall von einem Pavillon) und damit die vorher mit Silikon (nicht zu viel und NEIN, NICHT BAUSCHAUM) versehenen Fußleisten an die Wand angedrückt. Und was soll ich sagen, es hält tatsächlich ganz fabelhaft, geht schnell und man kann die Leisten nach belieben nachjustieren, bevor das Silkon trocknet.

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Anpressen!

Ich hatte nur noch folgende Problematik optischer Natur: Holz ist ein Naturprodukt-blabla, und der darunterliegende Rauhspund von 1926 ist, genauso wie die neuen Massivholzdielen, nicht 100prozentig eben, und so hat man unter der Fußleiste mal ein paar Millimeter Differenz, weil mal eine Brettkante etwas höher steht als die nächste. Bei Laminat ist das eher kein Problem, bei Holzdielen gehört das aber ja irgendwie dazu.

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vorher…

Hier ging’s jetzt ans Acryl: Ich habe sowohl beim Wandanschluss (für’s perfekte Finish), aber auch am Boden eine ganz schmale Acrylfuge (Kartuschenspitze nicht abschneiden) gemacht, am Boden unter Zurhilfenahme von Malerkrepp, damit die Dielen nicht einsauen, und damit einen guten Übergang hingekriegt.

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Acrylfuge am Boden

Es gibt jetzt keine Spalten mehr unter den Fußleisten, das Bild zeigt den Vergleich. Hier habe ich Acryl anstatt Silikon genommen, weil es matter ist und überstreichbar. Eine Silikonfuge habe ich probiert, sah aber total kacke nicht so gut aus.

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…und nachher

Man muss allerdings bedenken, dass Acryl ein kleiner Staubmagnet ist. Acryl hat eine rauhere Oberfläche als Silikon, und so bleibt Staub leichter haften (kann man auch an Acryl-Badewannen beobachten, in denen sich Staub leichter absetzt als beispielsweise auf Fliesen)

Nochwas: wo wir eben beim Thema Befestigung in Trockenbauwände waren, stelle ich zum Schluss noch den einzig wahren Trockenbaudübel vor (zumindest den Besten den ich kenne). Und tatsächlich haben die Künzelsauer schon wieder diesen Battle gewonnen! (Nein, ich werde nicht von Würth gesponsort – wobei, warum eigentlich noch nicht?). Das ganze Trockenbaudübel-Baumarktregal kann man dagegen getrost vergessen! Der Gipskartondübel von Würth, erhältlich für einfache und doppelte Beplankung und in verschiedenen Größen, wird ins Loch gesteckt, mit einer Zange vorgespannt (man braucht also die Zange dazu, das ist der Nachteil, und der Preis natürlich) und dann festgeschraubt. Ich habe damit sämtliche Möbel und Bücherregale da oben fixiert (die Schwedenmöbel bleiben ja scheinbar nur noch stehen wenn man sie mit dem Haus verbolzt und kippen sonst spontan jedem vorbeilaufenden Kind auf die Rübe), und auch im Hauptberuf schon diverse Dinge damit an Trockenbaudecken befestigt. Auch mein Onkelchen, Heizungsbauer vom Fach, schwört darauf und die Heizkörperkonsolen sind ebenfalls damit befestigt. Aber das nur nebenbei.

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reinstecken

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…und mit der Zange…

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…spreizen

So, dies war tatsächlich der letzte Bauabschnitt des Projekts „Dachboden“, das Ding ist fertig! Beim nächsten mal erfolgt noch eine Nachbetrachtung (ich freue mich schon selbst auf die vorher-nachher-Bilder) und auch wenn meine Frau meint, es würde jetzt ja auch erstmal reichen und sie sei froh, wenn etwas Ruhe einkehrt, juckt es mich natürlich in den Fingern und wenn Werkzeug zu lange herumliegt, setzt es Rost an, das weiß ja jeder. Apropos Werkzeug: Ich habe zwei Testgeräte bekommen und die müssen natürlich auch ausprobiert werden! Also geht’s bald heiter weiter in Richtung Treppenhaus. Zwei Dachschrägen und eine Nische dämmen und tapezieren, Treppe von unten Schleifen und Lackieren, Geländer Schleifen und Lackieren und am Ende die Stufen, analog zur bestehenden Treppe, mit Teppich belegen. Erhöhter Schwierigkeitsgrad: man kommt da überall schlecht dran, weil es ja ein Treppenhaus ist. Mal sehen, welche hanebüchene Hilfskonstruktion mir da noch so einfällt. Dranbleiben lohnt sich also! Und ich probiere jetzt mal den Klettergurt und die Seilwinde auuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu

Häkchen dran!

Ich habe tatsächlich mal ein paar Minuten Zeit zu bloggen, wenn mich auch der Hauptberuf im Moment 24/7 einnimmt (andererseits hat Spiegel online gerade ein Feature „Geld verdienen mit Blogs“, wer weiß…? 🙂 ). Das Gerüst ist schon wieder weg, aber es war äußerst nützlich und der Traufenkasten erstrahlt auf immerhin rund sechs Metern in neuem Glanz.

 

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Vorher

Der Traufenkasten (oder heißt es Traufkasten?) auf der Nordseite war schon beim Kauf des Hauses an einigen Stellen morsch und hing stellenweise durch (auf dem Bild noch eine der besseren Stellen). Weiterhin habe ich bei dieser Aktion zwei Dachziegel angeknackst; dort ist zwar ein Traufblech untergeschoben, aber es ragt dummerweise dort nicht ganz in die Dachrinne hinein:

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Ach, Mist…

Und es ist wie so oft im Leben: Wenn man Mist baut und sich irgendwie durchmogelt, bekommt man später mal die Quittung und so pläddert das Regenwasser neben der Dachrinne her. Habe ich das alles schon erzählt? Naja wenn, ist es lange her.

Für das Dachziegelproblem habe ich zwei noch vorhandene Traufbleche eingesetzt und schön in der Regenrinne enden lassen. Die Sache mit dem Traufkasten war etwas komplizierter. Zunächst wurden die schadhaften Stellen entfernt:

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Traufkasten im Abbau und vom Vorbesitzer fachgerecht zugemörtelte Dunstabzugsöffnung

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Traufkasten mit Putzträger

Der Kasten ist untendrunter tatsächlich nicht mit Holz gebaut, sondern mit einer Holzmatte als Putzträger. Den losen Putz habe ich nun allerdings entfernt und passende Holzbretter eingesetzt.

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Assistenz mit Material

Das neue Material musste Töchterchen natürlich zu Fuß vom Holzhandel holen, um schon in jungen Jahren an die Härten des Lebens herangeführt zu werden.

10Neues Brett!

Ich habe gebäudeseitig eine Auflagekante weggemeißelt, auf der das neue Brett aufliegt und regenrinnenseitig durch das Seitenteil des Traufenkastens alle 10 cm vorgebohrt und verschraubt. Die Auflagekante wurde dann wieder angeputzt:

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Putz geht ja immer…

Wenn man zwei Materialien aufeinander stoßen lässt, muss man zur Vermeidung von Rissen eine Dehnungsfuge einbauen; den Putz würde man hier mit einem Kellenstich unterbrechen, bei der kleinen Fläche habe ich es mit meiner Visa-Gold einer Plastikkarte gemacht:

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Kellenstich mit Plastikkarte

Diese Dehnungsfuge, die Schraubenlöcher und auch die Übergänge der einzelnen Holzplatten habe ich mit Acryl ausgeführt, das nachher überstreichbar ist.

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Baustelle im Abendlicht

Nach Verputzen, Verfüllen der Fugen und Abtrocknen lassen habe ich das Ganze dann weiß gestrichen. Die Übergänge alter auf neuer Kasten wurden übrigens auch angeputzt und dann mit Fassadenfarbe gestrichen.

Das Rollgerüst ist übrigens sehr flexibel und auch für Treppen geeignet:

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Rollfüße, ausspindelbar

Ich habe leider kein schönes „Nachher“-Bild gemacht. Aber nur für ein Foto nochmal das Rollgerüst ausleihen?

Vielleicht probiere ich nochmal diesen Hubsteiger…?