Die Datsche in Klösewitz

Planung ist das halbe Leben! Oder so. Oder war es gutes Werkzeug? Das ist jedenfalls die halbe Arbeit. Die anstehende Fassadensanierung (immerhin nähert sich der März in großen Schritten) will wohl überlegt sein und je mehr man sich bei sowas im Vorfeld Gedanken macht, desto schneller und reibungsloser (Der Auftrag des Reibeputzes geschah dann doch sehr reibungslos?!) sollte das ganze dann hoffentlich vonstatten gehen.

Was ist der Plan?

Für alle, die vielleicht nicht täglich hier vorbeischauen, sei an dieser Stelle der Plan erläutert: Unser Dach muss gedeckt werden, also es wird auch gedeckt, und ich möchte das dann hier aufgebaute Baugerüst nutzen, um unsere marode unschöne Fassade zu pimpen. Der bestehende Putz wurde an unzähligen Stellen schlecht ausgebessert und in Richtung Sockel gibt es auch einige Hohlstellen.

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Hohlstellen oberhalb des Sockels

 

Wenn das Gerüst steht, wird der Boden mit Malervlies und die Fenster mit einer selbstklebenden Folie abgedeckt, denn ein wenig Sauerei wird da schon entstehen. Als erstes wird die ganze Fassade per Hochdruckreiniger gesäubert, wobei sich erste lose Putzstellen lösen dürften. Die größeren Hohlstellen (also lose Teile des bestehenden Putzes) werden abgeschlagen und mit Zementputz bündig angearbeitet. Nach Trocknung wird die ganze Fassade dann erstmal mit Tiefgrund grundiert. Das mache ich traditionell mit einer Unkrautspritze, weil ich mich nicht totquasten will. Spritzen ist auch laut Datenblatt erlaubt.

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Vom Vorbesitzer liebevoll ausgebesserte Putzkanten, auch hier Hohlstellen am Sockel

 

Aus religiösen Gründen wird das Haus nicht gedämmt (und die, die hier tatsächlich regelmäßg mitlesen, sollten sich das denken können), sondern nur der Putz erneuert. Wir denken uns also die Dämmplatten weg und machen mit der Armierung weiter. Mit der EnEV geht das konform, weil der alte Putz nicht abgeschlagen sondern nur überputzt wird. Ansonsten hätte man nämlich dämmen müssen!

Es wird Klebe-und Armierungsmörtel (das gleiche Zeug wie beim WDVS) auf die gereinigte und grundierte Fassade aufgetragen. Es wird erst eine Lage per Zahntraufel aufgezogen und dann das Armierungsgewebe eingelegt. An den Fensterkanten wird vorher Eckwinkel-Armierung angebracht und die Ecken von Gebäudeöffnungen (Fenster, Türöfnungen etc.) noch diagonal armiert. Wie genau, zeige ich dann wenn es so weit ist.

Nach dem Eindrücken des Gewebes wird dann mit dem gleichen Mörtel das Ganze glattgespachtelt, entweder auch mit der Traufel oder mit meinem Fassadenspachtel, mal sehen, was dann besser von der Hand geht. Als Oberputz nutze ich meinen Favoriten Siloxan-Reibeputz 1,5mm Körnung; das bedeutet, das bei der vorherigen Schicht alle Unebenheiten bis, naja, sagen wir mal 2mm im Putzbild untergehen und eher zu vernachlässigen sind. Aber man darf halt nicht bucklig mit dem Mörtel rumschmieren, dann sieht das Ganze nachher aus wie Rudis Datsche in Klösewitz.

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich nicht eine Schicht Mörtel mehr einbauen sollte. Der Maurer, der mir den Trick mit den Putzlehren gezeigt hat, meinte, das Gehemins wäre ja, erst eine Schicht aufzuziehen, die durchtrocknen zu lassen und dann die Sache mit der Zahnkelle und der Armierung zu machen. Hmmm…
Achja: Vor dem Oberputz kommt noch ein Putzgrund auf den glattgezogenen Armierungsmörtel.

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Highlights deutscher Putzerkunst

Nun hat mein Lieblings-Baustoffhändler mir doch tatsächlich das Angebot gemacht, dass ein Außendienstler der Firma Laier, die die ganzen Putze herstellen, herkommen und sich das Ganze anschauen würde. Bestimmt, weil ich hier der megaberühmte Blogger bin und alles. Ich nehme das natürlich gerne an und werde dann berichten, wie die ideale Lösung aussieht.

Genauso unsicher bin ich mir, ob ich dem Ganzen nach dem Oberputz noch einen (Egalisierungs-)anstrich verpassen muss oder nicht? Dafür spräche ja, dass die Fensterbänke (aus Stein) keinen Oberputz bekommen, aber schlußendlich ja auch weiß sein sollen, dann müsste ich sie also extra streichen, und ob man da wieder genau den Ton trifft? Dagegen spricht, dass 1,5mm Struktur an sich nicht besonders viel ist und wenn ich da noch eine dicke Egalisierungspampe draufschmiere, das Ganze dann wieder aussieht wie besagte Datsche in Klösewitz. (Gibt es eigentlich Klösewitz?)Aber das wird mir ja der Herr von Laier hoffentlich alles gut beantworten können.

Was kostet der Spaß? Meine werten Leser sind ja immer an den Kosten interessiert. Wäre ich ja auch. Beim Baustoffhändler kann ich eventuell etwas günstiger shoppen, weil ich das Ganze ja den Rest des Jahres auch irgendwie gewerblich betreibe und mir einbilde, entsprechend gute Konditionen zu bekommen. Hochgerechnet auf normale Verkaufspreise kann man mit Materialkosten von 12,75 € / m² planen, komplett mit Grundierung, Armierungsmörtel, Putzgrund, Oberputz, Egalisierungsfarbe, Abdeckmaterial. Etwa 1/3 davon ist der Oberputz (Siloxan-Reibeputz), das geht eventuell günstiger wenn man da keine fertige Eimerware, sondern Sackware nimmt, aber ich arbeite ja viel und oft mit genau diesem Putz und liebe das Zeug einfach. Nichts ist in meinen Augen besser zu verarbeiten und garantiert ein so gleichmäßiges Ergebnis.

Wie lange dauert das? Puuuh, wenn ich das wüsste! Im Putzen bin ich zwar einigermaßen erfahren; gerade von dem Oberputz habe ich schon einige hundert Quadratmeter gemacht. Aber an der Fassade, die Armierung usw. – da bin ich noch ein Greenhorn. Ich fange auch an der Hinterseite des Hauses an (vorne hui, hinten pfui!), damit ich nach vorne hin besser werde. Das Gerüst steht standardmäßig vier Wochen, aber eine Verlängerungswoche liegt, aus meiner Erinnerung heraus, bei etwa 80,- Euro, das ist dann nicht ganz so wild, wenn es doch etwas länger dauert.

Ich meine mich auch erinnern zu können, dass ich für die Reibeputzgeschichte (an der Decke!) etwa zehn Minuten pro m² gebraucht habe. An der Wand sollte das schneller gehen, also sagen wir mal 7 Minuten/m². Das sind bei großzügig gemessenen 280 m² dann etwa 33 Stunden, also eine knappe Woche kann man schon etwa für den Oberputz rechnen, plus die ganzen Vorarbeiten. Also werde ich mal so vier bis fünf Wochen einplanen.

Ach, im Übrigen gibt es auch Neuigkeiten von der Holzfront! Das Holz für die Fensterläden ist bestellt – anstatt „astrein“ (und damit auch astrein unbezahlbar) habe ich nun die Variante „nachsortiert“ genommen. Die Rahmen der Fensterläden werden aus Fichte-Rahmenholz 26x93mm, die Lamellen aus Fichte 11×68. Ach, dabei gibt es ja auch fertige Lamellentüren! Aber das kann erstens jeder und zweitens ist das nicht für draußen und drittens kein Fensterladen, basta. (Trotzdem ein schöner Shop – auch mit schönen Fußboden-Ideen!)

Die Lamellenverbindung werde ich wohl mit Lamello-Dübeln (passt ja auch vom Namen) machen, ob ich mir da aber tatsächlich die Fräse kaufe, weiß ich noch nicht, die kann man sich auch leihen. Allerdings war ich heute im Holzwerkzeugladen (huiii, da hätte ich vielleicht besser nicht reingehen dürfen) und liebäugele mit einer schicken Festool-Oberfräse. Oder, um einen alten Musikerwitz abzuändern: Meine größte Angst, wenn ich mal sterben sollte, ist, dass meine Frau mein Werkzeug zu den Preisen verkauft, die ich ihr sagte, was es gekostet hat.

War das jetzt grammatisch richtig? Egal. Ich werde mir jetzt mal Rudis Datsche in Klösewitz anschauen, da muss dringend mal die Fassade gemacht werden.

Lieber Dr. Sommer…

Manchmal fühle ich mich ja wie der Dr. Sommer der Heimwerkerei, erreichen mich doch regelmäßig Mails mit Fragen rund ums Bauen und Renovieren. Ich appeliere ja immer, die Fragen gern hier im Blog in den Kommentaren zu stellen, dann haben alle was davon. Aber hin und wieder picke ich mir mal ein Thema heraus und stelle es hier ausführlicher vor, heute mal die Innendämmung.

In letzter Zeit kamen tatsächlich viele Fragen zur Innendämmung. Schließlich ist dieses Vorgehen zunächst einfacher als die Außendämmung. Der geneigte Heimwerker kann besser innen ein Ständerwerk an die Wand schrauben, das kann man ja fast vom Sofa aus machen, als draußen per Gerüst herumzuturnen und Dämmplatten zu verkleben, die er dann beim nächsten Sturm wieder zwischen Nachbars Gartenzwergen zusammensammeln darf.

Meine generelle Meinung zum Thema Dämmung habe ich ja unter anderem hier bereits kundgetan. Hinsichtlich der Fassadendämmung rate ich in der Regel eher davon ab. Wenn man nicht gerade Wände aus Wellblech hat, sondern beispielsweise eine doppelt gemauerte Wand mit Luftschicht dazwischen, ist die Einsparung durch eine Dämmung nicht groß genug, um wirklich als lohnenswert bezeichnet werden zu können. Und mit jeder Dämmung verändere ich auch das bauphysikalische Gleichgewicht und muss erstmal schauen, was dann passiert, und das am Besten im Vorfeld.

Eine Innendämmung kann Sinn machen, wenn man beispielsweise einen bisherigen Nutztrakt mit dünnen Wänden (Stall, Garage, Scheune etc.) zur Wohnfläche umbauen möchte (Siehe das Stallausbau-Projekt: hier). Eine bereits fertige Wohnung komplett von innen zu dämmen ist allerdings zweifelhaft, u.a. weil jede vorhandene Innenwand, die mit der Außenwand verbunden ist, eine Kältebrücke abgibt.

Bevor man sich für eine Innendämmung entscheidet, sollte man die Komponenten mal in den hier schon öfter von mir gezeigten U-Wert-Rechner (Link) einhacken.

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Beispielaufbau im U-Wert-Rechner

Im Beispiel habe ich mal den Aufbau der Innendämmung aus dem Stallausbau hier im Blog eingegeben. Innen geht es mit Streichrauhfaser Gipskarton los, dann eine Dampfbremse mit entsprechender Verklebung und OSB-Platte, wobei einer OSB-Platte mit verklebten Fugen auch die Eigenschaften einer Dampfbremse zugesprochen werden kann. Dahinter dann der Isolierstoff und schließlich das Mauerwerk. Wie die Feuchtigkeitskurve zeigt, ist der kritische Punkt die Innenseite des Mauerwerks. Wenn Luftfeuchtigkeit an die 100% geht, kommt es an der Stelle zu Tauwasser und, wenn dieses nicht abgeleitet wird oder trocknen kann, zu möglicher Schimmelbildung. Hier mal als Beispiel mit einem Vollklinker als Außenwand:

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Beispiel mit Vollklinker

Die Außenwände sind in der Regel natürlich nicht aus Vollklinker, aber hier sieht man gut, dass die Kurve die 100% erreicht und so Tauwasser entstehen kann.

Generell ist es immer ratsam, von Innen nach Außen diffusionsoffener zu werden. Hier mal als Beispiel:

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Falscher Aufbau: Nach Außen diffusionsoffener werden!

Hier habe ich mal die OSB-Platte nach Außen gesetzt und darauf eine PE-Folie geplant. Spätestens an der diffusionsdichten Folie bildet sich ruck-zuck Tauwasser.

Und wie sieht es energetisch aus? Das Beispiel mit 100mm Minerwalwolle WLG (=Wärmeleitgruppe) 035 ergibt einen U-Wert von 0,29 W/m². Der U-Wert gibt an, wie viel Wärme durch die Bauteile nach Außen abgegeben wird. Je kleiner der Wert, desto besser die Dämmwirkung. 100mm Dämmplatte nach außen (WLG035) ergibt den selben Wert:

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Außendämmung

Hier wird man in der Regel dickere und „bessere“ Dämmplatten benutzen, was wiederum bei der Innendämmung irgendwann zu Platzproblemen führt.

Was ist das Fazit?

Eine Innendämmung ist nur zu empfehlen, wenn die Wände energetisch wirklich schlecht sind und es idealerweise keine vorhandenen Zwischenwände (Stichwort Kältebrücke) gibt sondern diese erst nachträglich gebaut werden (z.B. Trockenbauweise an der Innendämmung montiert). Von Innen nach Außen muss man diffusionsoffener werden, und der geplante Aufbau sollte beispielsweise mit dem U-Wert-Rechner vorher durchgeplant werden.

Übrigens: Immer wieder beliebt ist es ja, die Außenwände einzelner Zimmer, die zweifelhaft sind (Mauerwerksausblühungen, Schimmel usw.) einfach mal zu verkleiden und von Innen per Ständerwerkswand (Vorsatzschale) zu dämmen. Das klingt nicht nur nach Pfusch, sondern ist es im Zweifel auch, kann doch kein Mensch mehr sehen, was die Wand da hinter der Dämmung macht. Besser ist es da, die Wand zu sanieren und dem eigentlichen Problem auf den Grund zu gehen.

Und generell gilt: Im Zweifel einen Experten fragen. Oder mal im Bau-Forum. Oder eben: Dr. Sommer!

Leser fragen – dannwollenwirmal antwortet

Ein knappes halbes Jahr ist meine letzte Fragerubrik jetzt her, dann wird es höchste Zeit, denn der Wissensdurst im Lande ist schier unstillbar. Und da das Leben die schönsten Geschichten schreibt, nehme ich mir auch heute wieder eine Auswahl von Original-Suchbegriffen vor, mit denen Menschen auf meinem Blog gelandet sind und versuche, sie gewohnt kompetent zu beantworten.

„schneller fliesen legen mit verschraubung“

Was für eine vorzügliche Idee! Fliesen einfach an die Wand schrauben geht tatsächlich deutlich schneller als umständlich mit dem Kleber herumzuschmieren. Zur Verschraubung gibt es zwei Arten: Entweder wird die Fliese mittig gebohrt und dann einfach mit einer Zentralschraube an die Wand gebracht, oder, wenn man aus optischen Gründen nicht bohren möchte, benutzt man eben Schrauben mit Unterlegscheiben in den Ecken. Weitere Befestigungsmethoden sind natürlich Bauschaum, Knete, Spucke oder regelmäßige Gebete.

„entkerner von beruf wände einreißen“

Entkerner ist tatsächlich ein sehr schöner Beruf. Gab es bis Mitte der 80er Jahre hauptsächlich den Beruf des Kirschen-Entkerners, ist nun der Wandeinreiß-Entkerner immer mehr im Kommen. Voraussetzung für die Berufsausbildung zum Entkernen ist Einfühlungsvermögen, ein gewisses destruktives Potential, Teamfähigkeit („Geh mal da vonne Wand wech, Walter! Die kommt getz!“) und gute Noten in den Fächern Hammerschwingen und vereinfachte Bauphysik.

„nach reibeputz riß fenster waren zu“

Allgemein bekannt dürfte ja sein, dass bei geöffneten Fenstern sofort Risse in Reibeputzflächen entstehen. Ein Riß bei geschlossenen Fenstern ist daher kaum erklärlich. Es kommen nur folgende Ursachen in Betracht:
– Fenster war doch nicht zu
– War gar kein Reibeputz
– Ist gar kein Riss
– Die Illuminaten

„was mache ich wenn die bodengleiche dusche zuwenig gefälle hat“

Hier haben sich unter Experten in den letzten Jahren zwei Vorgehensweisen etabliert. Entweder stellt man dauerhaft eine flachsaugende Tauchpumpe in die Dusche, die das Wasser direkt in den Abfluss pumpt; oder man bedient sich eines Nass-Staubsaugers, der das Wasser aufsaugt und dann allerdings regelmäßig geleert werden muss. Hier kann ggf. der Ehepartner zur Hand gehen. Die einfachste Lösung ist sicherlich, die Duschbrause direkt in den Abfluss zu hängen und auf das Duschen ganz zu verzichten. Hier gibt es Alternativen der Trockendusche mit Puder oder dem regelmäßigen Besuch öffentlicher Badeanstalten.

„innenwand imbad dämen ser laut bei duschen ytongsteine“

Hier kann ich nur sagen: Ein ganz klares ja, aber. Viel Erfolg!

„spachteln auch wenn man in der wohnung lebt“

Wenn man selber in der Wohnung lebt, ist Spachteln natürlich völlig vertane Zeit, genauso wie alle anderen Schönheitsarbeiten wie Streichen, Tapezieren, Verlegen von Bodenbelägen oder Anbringen eines Toilettendeckels. Ein Rohbau lässt sich mit wenigen Mitteln wie einem Poster oder einem kleinen Ficus schnell wohnlich gestalten. Auch ohne aufwändige Maler- und Spachtelarbeiten wird man sich schnell wohlfühlen, wenn man einfach nicht so genau hinguckt.

„www.estrich buckelig kein platz nach oben was nun“

Auch wenn es die benannte Domain (noch!) nicht gibt: Hier gestaltet sich ein problematisches Szenario. Wenn der Estrich so buckelig ist, dass nach oben, also zur Decke, überhaupt kein Platz mehr bleibt, kann man dieser unangenehmen Situation nur mit unkonventionellen Lösungen begegnen. So wäre es beispielsweise möglich, im Bereich des Estrichbuckels die Decke aufzutrennen und den Platz des darüberliegenden Stockwerks zu nutzen:

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Lösung für Estrichbuckel

Gehört das darüberliegende Stockwerk bereits zu einer anderen Wohneinheit, ergibt sich auf diese Weise auch der gegelmäßige Austausch und Plausch mit den Nachbarn und es wird ein wichtiger Beitrag gegen die Anonymisierung unserer Städte geleistet.

„konterlattung kleben statt schrauben“

Das ist ein Leitsatz, den ich unbedingt unterstützen möchte, nachzulesen in meinen neuesten Ratgebern:
„Mumpe statt Meister“
„Ruhig schlafen unter zweifelhaften Decken mit Chloroform“
„Lebendig begraben – Chancen und Risiken“
und
„Wohnen im Trümmerfeld – Ideen aus Schutt“

„fliesen halbhoch rigips lücke fugenmörtel“

Auch hier: ein ganz klares Ja.
Bitte aber beim halbhohen Rigpis unbedingt auf die Lücke im Fugenmörtel achten.

„fetisch geschichte klebstoff lösen von selbst büro urlaub“

Ein Klebstoff-Fetisch ist auf jeden Fall ein besonderes, ähmm, Hobby, das natürlich auch Probleme mit sich bringen kann. Vieles davon löst sich von selbst, wenn man einfach mal Urlaub vom Büro macht.
Oder wurde eine Fetisch-Geschichte im Büro an die Wand geklebt, die sich nun nach dem Urlaub von selbst gelöst hat?
In beiden Fällen kann ich auch hier nur zum ausgiebigen Einsatz von Bauschaum raten, kann sich doch hieraus auch schnell ein praktischer Bauschaum-Fetisch entwickeln, der auch gesellschaftlich hinlänglich akzeptiert wird.

 

Nun, ich hoffe, ich konnte wieder einmal einige Wissenslücken schließen und Unklarheiten beseitigen. Nicht dass am Ende noch bei der halbhohen Fetisch-Geschichte beim Duschen ohne Gefälle die Ytong-Steine buckelig werden.
Viel Spaß beim Nachbasteln und bis nächste Woche! 🙂

 

Happy Birthday

Nun ist es doch tatsächlich das erste mal, dass der Blogtag (also Sonntag) auf meinen Geburtstag fällt. Oder andersrum. Aber was kann es schöneres geben, als mit Euch zu feiern, liebe Leser? Kommt doch schonmal rein, bitte Schuhe ausziehen, weil der Estrich da vorne an der Ecke noch nicht ganz trocken ist, und ein bißchen mit dem Baugerüst aufpassen. Die Kabel da? Würd ich, nee, würd ich nicht anfassen. Normalerweise kann da zwar nichts…alles in Ordnung? Liebling, machst Du kurz die Sicherung wieder rein?

Ich muss nur ganz kurz hier den Tisch freiräumen, dann kann das auch mit der Torte losgehen. Ich bin hier nur gerade…ja, Vorsicht mit dem Lötkolben. Hätte ich, ja, hätte ich sagen müssen. Da habe ich doch tatsächlich diesen Baumarkt-Akkuschrauber geschenkt bekommen. Nett gemeint, ohne Frage! Total lieb! Aber macht natürlich überhaupt nicht genug Drehmoment, das Mopped. Jetzt gucke ich hier grade mal, ob man da was machen kann und-äähmm.. ob ich den wieder zusammen kriege? Ja, die Schrauben hatte ich ja hier irgendwo – oder hier? Naja, erstmal zur Seite. Setzt Euch doch, bitte, klar, hm, was trinken? Ich hab leider gar nicht so viel im Haus. Guck mal hier, ob das noch haltbar – nicht? Aber Bier kann ja eigentlich nicht schlecht – ach doch, ja.

Das Fenster? Tjahaaa, falsch geliefert. Ja eben. Statt Thermoboost mit drei-komma-achter-Verdampfungswert dann einfach nen linksanschlagendes Flügelspreizkippdrehelement geschickt, Ankerbohrungen passen auch nicht und, ja genau, deswegen ist die Folie da drin, also WAR die Folie da drin, die ist leider letzte Woche, bei dem Wind, naja, aber man gewöhnt sich dran, ist immer gut belüftet. Seit wann das mit dem Fenster? Schatz, mit dem Fenster? Joa, September oder so. Ach, August, ja, möglich. August. Muss ja nur die Folie wieder festmachen, dann ist das ja, das ist ja dann quasi wieder dicht. So’n Haus muss ja auch atmen.

Schatz, was machen die Häppchen? Schön die überbackenen Mettbrötchen. Müssten ja eigentlich gleich – was heißt der Ofen geht nicht? Haste wieder die Spülmaschine gleichzeitig angehabt? Geht natürlich nicht. Hab ich ja alles einphasig – ja, ich gucke gleich mal. Sicherung kanns eigentlich nicht sein, die ist überbrückt. Oder ich klemms mal aufs Obergeschoss, das ist ja vor dem Zähler … ja, sonst bring die Brötchen doch erstmal roh. Mett muss ja auch nicht zwingend, genau. Doch, das müsste eigentlich noch gut sein?!

Wer noch so zum Gratulieren da war? Joa, Bauaufsicht war heute morgen da, aber jetzt hauptsächlich nicht direkt wegen dem Geburtstag, nee, eher wegen dem Anbau, jaja, wegen der Baugenehmigung, aber letztendlich, das ist ja eigentlich kein bewohnter Raum. Da schlafen ja im Grunde nur die Kinder drin. Das man dafür nun extra – genau, alles Geldschneiderei. So wie mit dem Ofen. Allesbrenner, hier, schaut mal. Kannste eigentlich alles, komplett, reinschmeißen. Haben damit ja auch son bißchen das Müllproblem gelöst. Also so die normalen, ja, kannst sagen alles was sonst gelber Sack war, zack, Allesbrenner. Spanplatte auch super, Rigips dauert halt, und da musste schon richtig Hitze haben.

Jagut, und deswegen waren die dann auch von der Umweltirgendwasbehörde – genau, ja, aber gestern schon. Der war eben nur nochmal hier, hat so ne Verfügung, irgendwas gebracht, irgend nen Wisch, Unterlassung, weiß nicht, ist auch, ja genau, jetzt im Allesbrenner. Hehe. Zwölf kW, das Gerät. Ja, das geht schon. Wenn der richtig bollert schlagen draußen die Bäume aus.

Aber sonst, ja, ganz ruhig weg. Geschenke hauptsächlich Werkzeug, aber ich muss fast alles umbauen und tunen. Hier, den hab ich aufgebohrt. Kommt ja sonst nix. Heut nachmittag kommt noch Familie, denken gibt Torte, müssen aber hauptsächlich helfen mit dem Dachstuhl. Jaaa, ganz blöde Geschichte,  brauchte ’n Meter Balken, genau das Maß, dachte ich könnte den da oben erstmal rausnehmen – genau, einfach mit der – ja, ging aber nicht, also Dachstuhl ist halt jetzt – aber nur die eine Seite, jaja. Also wennde von Norden guckst, siehste es eigentlich – nicht. Oder wollt ihr kurz mit? Nee, muss auch nicht. Muss sowieso erst auf den Kran warten.

Nee, aber sonst, ja wirklich, alles bestens. Toilette? Da, zweite Tür links. Musst ein bisschen aufpassen wegen dem Wasserschaden. Wenns geht, die Tür schnell wieder zumachen. Geh ich die Tage ran, auf jeden Fall. Wo das..? Nee, weiß ich nicht genau. Müsste irgendwie von oben kommen. Oder von unten. Die Tür ist ziemlich dicht, da kommt nicht viel durch. Ja, Wasser abstellen, ja, aber dann hat man ja auch gar nix mehr.

Oh, pass auf! Oh, das tut mir leid. Ja, da zischt ab und zu der heiße Dampf raus. Hängt wohl mit der Solaranlage zusammen. Die hab ich ja komplett selber – ja, online. Solaranlagen zum Selberbauen, .de, oder so. War kein Thema. Zack, aufs Dach und so… gut, nur mit dem Dampf ist halt blöd. Ab und zu kommt was ausser Wand. Dann mach ich immer Bauschaum rein, aber nächsten Tag kommt ne neue Stelle wo’s zischt. Ja, das sucht sich seinen Weg. Kann man aber nix machen. Coolpack?

Nee, ja, ach so, wollt ihr wieder. Ja, hat mich gefreut! Jaja, ich feier noch schön. Muss nachher nur nochmal hier ans Fundament. Findet ihr raus? Genau, da, wo’s zieht, hehe. Ja, die Tür, die müsste übernächste Woche dann auch … ja oder noch ein Brötchen auf’n Weg? Vorsicht vorne mit dem Bauschutt, da müsst ihr etwas vorsichtig…ja, hui! Nächste Woche müsste ich den Rest hier fertig haben, jaja, man hat immer was zu tun. So ist das im Eigenheim. Biste hinten fertig, fängste vorne wieder – Ahh, da kommt ja der Betonmischer! Tschüüüüüss! Machts gut! Und danke fürs Geschenk! Was ist denn überhaupt … ahh, kleben statt Bohren? Find ich super! Danke!!!