Baumarkt-Eröffnung

Daraus, dass ich kein großer Baumarkt-Fan bin, habe ich ja noch nie einen Hehl gemacht. Eigentlich untypisch für einen Heimwerker, aber nach diversestestestesten Qualitätsenttäuschungen bin ich ja mittlerweile bekennender Baustoffhändlerfreund. Doch manche Sachen benötigen eben doch den Baumarkt, beispielsweise ein Holzzuschnitt für eine Schrankwand (Nachbarschaftshilfe!), und zufällig traf es sich, dass bei uns um die Ecke ein 12.000 Quadratmeter(!) großer Baumarkt just vor zwei Wochen eröffnet hat. Da gingen ja selbst mir die Augen über. Direkt am Eingang tummeln sich Mitarbeiter, die die Kunden abfangen und in die richtige Richtung lotsen. Der Zuschnitt war mit zwei(!) Mitarbeitern besetzt, ohne Klingeln, ohne Wartezeit. Nicht schlecht! Auch die Werkzeugauswahl war erstaunlich gut. Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, den neuen Markt dem dannwollenwirmal-Check zu unterziehen und die Kompetenz der Mitarbeiter auf Herz und Nieren zu testen. Hier die Ergebnisse als Dialog-Protokolle.

Abteilung: Sanitär
Ich: Hallo, wo finde ich denn den dreifünfundfünfziger Rohrmuffenflansch auf Eckstutzen? Müsste doch hier irgendwo sein?!
Mitarbeiter: Den was?
Ich: Hundertfünfziger Biegebogen mit Dreh-Eck-Element und Muffenstutzen. Um nachher auf den Abfluss zu kommen, Mensch!
Mitarbeiter: Abflussrohre, HT-Rohre, die sind im nächsten Gang.
Ich: Nee nee nee, HT nützt ja nix ohne IB! Und da fehlt mir eben der Übergang von PK auf ZB! Sonst passt ja auch die Steigneigung nicht.
Mitarbeiter: Ja, da weiß ich jetzt auch nicht so genau…
Ich: Wenn sie wenigstens eine Ventilabziehmuffe hätten? Müsste aber dreiviertel Zoll sein. Mit Nippel bitte, ach, wissense was, ich nehme zwei.
Mitarbeiter: Dreiviertel Zoll müsste da vorne…
Ich: Passt der denn auf die Nut vom Halbachtel? Oder bricht dann die Flansch?
Mitarbeiter: Dürfte eigentlich nicht brechen, nee…
Ich: Gut, denn sonst hätte ich natürlich ein Problem!
Mitarbeiter: Ja, klar…
Ich: Ich nehme noch zwei Bogenschellenmuffen und drei Muffenschellenbögen mit. Such ich mir raus! Danke erstmal!

Abteilung: Holzzuschnitt
Ich: Hallo, diese Platte bitte einmal schneiden.
Mitarbeiter: Okay, welches Maß?
Ich: So. (Breite die Arme aus)
Mitarbeiter: Das müsste ich schon genauer wissen.
Ich: Ja, welches Maß wird denn meistens so genommen?
Mitarbeiter: Das ist unterschiedlich.
Ich: Hmm, na dann sägen sie mal so… hundert Meter ab.
Mitarbeiter: Hundert Meter? Die Platte ist ja nur zwei sechzig.
Ich: Ja, prima, dann nehmen wir zwei sechzig!
Mitarbeiter: Also gar nicht abschneiden!?
Ich: Doch, klar! Ist das hier nun der Zuschnitt oder nicht?
Mitarbeiter: Aber sie müssen mir schon sagen, wie viel ich abschneiden soll!
Ich: Was fänden Sie denn hübsch?
Mitarbeiter: Ich, äh… keine Ahnung!
Ich: Können Sie auch ein Muster sägen?
Mitarbeiter: Nein!
Ich: Na gut, ich überleg’s mir nochmal. Danke!

Abteilung: Farben
Ich: Hallo, ich hätte gern eine Farbe gemischt!
Mitarbeiter: Wofür soll die Farbe denn sein?
Ich: zum Streichen!
Mitarbeiter: Jaja, innen oder außen, Holz oder Metall, was für’n Untergrund..?
Ich: Ja, so ne Wand.
Mitarbeiter: Also innen?
Ich: Nein, nein!
Mitarbeiter: Also außen?
Ich: Nee, nee.
Mitarbeiter: Ja was denn nun?
Ich: Im Wohnzimmer.
Mitarbeiter: Also doch innen!
Ich: Ja ja.
Mitarbeiter: Und welcher Farbton?
Ich: So ein grünliches schwarzblau.
Mitarbeiter: Hier sind die Farbkarten, am Besten sie suchen sich da was raus.
Ich: Ja, das ist schwierig. So wie dieses hier, nur mehr ins grünblaue.
Mitarbeiter: Also sie müssen sich schon eine Farbe aussuchen.
Ich: Dieses hier, nur etwas grauer.
Mitarbeiter: Ich kann nur die Farben mischen, die da drauf sind.
Ich: So ähnlich wie ihr Pullover, nur etwas grauer und ins gelbe gehend. Können sie nicht mehrere von diesen Farben hier mischen?
Mitarbeiter: Nein, man kann eine Farbe mischen.
Ich: Dann nehme ich diese, mit der hier.
Mitarbeiter: EINE!
Ich: Ach, ich glaub‘, ich nehme doch weiß.

Abteilung: Garten
Ich: Hallo, ich hatte im Markt in M. letztes Jahr nen Apfelbaum gekauft, den hab ich dann beschnitten, und nun kommt da nix mehr.
Mitarbeiter: Wie haben sie den denn beschnitten?
Ich: Naja, gekürzt halt.
Mitarbeiter: Und wo?
Ich: Direkt überm Boden.
Mitarbeiter: Wie, überm Boden?
Ich: Naja, bündig halt!
Mitarbeiter: Sie haben den ganzen Baum abgeschnitten?
Ich: Klar! Im Februar zurückschneiden, stand doch drauf!
Mitarbeiter: Aber doch nicht ganz abschneiden!
Ich: Was ist dat denn für ne Erbsenzählerei hier! Schnitt is Schnitt!
Mitarbeiter: Zurückschneiden heißt, die einzelnen Äste und Zweige…
Ich: Ja, hab ich ja! Alle weg!
Mitarbeiter: Also, Ersatz kann ich Ihnen da nicht geben.
Ich: Na gut. Wenn sie wollen, mach ich noch ein paar Probeschnitte bei Ihren Bäumen da draußen?
Mitarbeiter: Bloß nicht!

Abteilung: Elektro
Ich: Guten Tag! Ich schließe gerade mein Haus ans Trafohäuschen an. Da sind aber nur so große Klemmen drin. Und ich habe nur so’n kleines Kabel. Brauch ich da einen Adapter?
Mitarbeiter: Ans Trafohäuschen? Da dürfen Sie gar nix machen! Das macht der Energieversorger! Und der Elektriker!
Ich: Die Farben passen auch nicht. Ich hab gelb, grün, blau, schwarz, braun, grau, und da drin ist schwarz, grau….
Mitarbeiter: Lassen Sie bloß die Finger davon! Das ist lebensgefährlich!
Ich: Ich bin gelernter Schmied, da werd‘ ich ja wohl so’n Kabel angeschlossen kriegen. Also grau muss auf rot oder andersrum?
Mitarbeiter: Kann ich Ihnen nix zu sagen! Wie sind Sie da überhaupt rein gekommen?
Ich: Das lässt sich relativ schnell aufhebeln. Haben Sie auch diese großen Schraubenschlüssel für die Trafoklemmen? Oder kann ich da mitte Wasserpumpenzange…?
Mitarbeiter: Nein, haben wir nicht! Sie machen sich strafbar! Rufen Sie beim Energieversorger an!
Ich: Naja, wenn’s sein muss…aber vielleicht haben Sie ja wenigstens Sicherungsautomaten mit Mehrfachabgang.
Mitarbeiter: Wofür das nun wieder?
Ich: Für die Hausverteilung! Zwanzig Steckdosenstrippen passen nicht in die Klemme von dem Automaten! Oder muss ich da was löten?
Mitarbeiter: dreht sich um und geht weg
Ich (hinterher rufend): Oder brauch ich gar keine Sicherungen? Müssten ja im Trafohäuschen schon drin sein! Und was ist jetzt mit den Farben? Was ist denn Erde? Braun, oder? Erde ist doch immer braun!?

Finale: An der Kasse
Ich: So, diese Schrauben nehm ich mit, kann man da noch was am Preis machen?
Kassiererin: Ich denke nicht, wieso?
Ich: Sagen wir, ich gebe Ihnen zwölf.
Kassiererin: Die kosten 14,99!
Ich: Was zahl’n se denn dafür im Einkauf? EK?
Kassiererin: Weiß ich nicht. Wenn was damit nicht stimmt, müssen Sie nochmal in die Abteilung gehen.
Ich: Doch, alles super. Na von mir aus. Aber hier der Schlauch, da würd ich dann wohl zwei zum Preis von einem nehmen.
Kassiererin: Das geht doch nicht! (Blickt sich hilfesuchend nach ihrer Kollegin um)
Ich: Oder ich tausche. Hier die Uhr gegen den Schlauch?
Die Schlange hinter mir wird länger.
Kassiererin: Hören Sie, entweder Sie bezahlen jetzt ganz normal, oder Sie gehen an die Info damit…
Ich: Wenn ich die Schrauben, den Schlauch und die Primeln nehme, können wir aber nächstes mal was am Preis machen, stimmts?
Kassiererin: Mal sehn. 69,98 bitte.
Ich: Das überweise ich dann.
Kassiererin: Bitte?!
Ich: Oder ich mache die Tage nen Scheck fertig.
Kassiererin: Sie müssen das schon jetzt bezahlen!
Ich: Achso! Na dann will ich es doch nicht. Wiedersehn!
Kassiererin: STORNO!

Wie man sieht, haben die Mitarbeiter die Test-Situationen durchwachsen gemeistert. Die Gartenabteilung war zudem etwas ungehalten, als ich mit dem Bewässerungsschlauch die anderen Kunden naßgespritzt habe. Und im Elektro war man gar nicht sooo begeistert, als ich zeigte, dass auf der Trommel mit Erdkabel 244 Meter drauf sind! Achja, der Gabelstapler fährt sich gar nicht schlecht, auch wenn der gar nicht zum Verkauf steht? Merkwürdig. Und dass man die Flex nicht an den Hochregalen testen darf, hat mir auch keiner gesagt.

Alles in allem würde ich drei von fünf Sternen vergeben. Die Tests aus den Dialogen dürfen übrigens auch gern übernommen werden. Ich freue mich schon auf die deutschlandweiten dannwollenwirmal-Leser-Baumarkttests! Nur dran denken: Immer in Fluchtrichtung parken. Viel Erfolg!

 

 

Hosen runter: meine Werkzeugsammlung

Der Suchbegriff der Woche „deckenstrahler mit acryl fest kleben“ ließ mich diesmal nicht gleich schreien, aber immerhin stutzen. Okay, die Idee mit dem Acryl als Kleber (hält tatsächlich gut, hat nur eine lange Trockenzeit; rund 24 Stunden) hatte ich ja hier auch schon, aber einen Deckenstrahler überhaupt kleben zu wollen – dazu gehört immerhin Mut. Frohes Schaffen, lieber Sucher.

Heute wollte ich meinen werten Lesern mal einen kleinen Überblick über meine Werkzeugsammlung geben, natürlich nach Kategorien geordnet, mit ein paar Kaufempfehlungen und als Ratschläge die Essentials, die sich in den letzten Jahren als nützlich herausgestellt haben.

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Der Werkstatt-Anhänger

Wie ich ja bereits hier beschrieben habe, legte ich seinerzeit für jedes Gewerk eine eigene Werkzeugkiste an. Für diese Kisten sowie die Elektrowerkzeuge habe ich Regale in meinen Anhänger gebaut, untendrunter ist dabei noch genug Platz, um z.B. Gipskartonplatten oder sperrige Dinge zu transportieren.

Elektrowerkzeuge

Fangen wir mit den Elektrowerkzeugen an. Am wichtigsten: ein guter Akkuschrauber. Ich habe hier einen von Makita (18 Volt), wobei ich da kein Markenfetischist bin; allerdings würde ich hier dem professionellen Gerät gegenüber der Baumarktvariante eindeutig den Vorzug geben. Dazu gehört idealerweise ein zweiter Akku, Ladegerät und ein vernünftiger Bitsatz.
Mein neuestes Gerät, das ich aber tatsächlich ständig benutze, ist ein Akku-Bohrhammer (Makita DHR243Y1J) Ich bin begeistert von der Kraft und Ausdauer, einzig die Löcher im Boden, bei denen das Bohrmehl schlecht abtransportiert wird, kosten Akkureserven. Aber durch den Zweitakku ist auch das kein großes Problem.
Ausführlich habe ich ja hier den Bosch Multicutter getestet, den ich mittlerweile ebenfalls als (für mich) essenziell bezeichnen würde. Ohne den Test hätte ich mir den kaum zugelegt, aber ich bin selbst überrascht, dass ich ihn wirklich für alle erdenklichen Aufgaben benutzen kann. Erst kürzlich habe ich ein Küchengestell, das mit Nageldübeln in Wand und Boden befestigt war, per Multicutter freigelegt, sprich: Nageldübel bündig an der Wand abgeschnitten. Hat prima funktioniert.
Ebenfalls regelmäßig in Benutzung ist die Akku-Handkreissäge, der kabelgebundene Bohrhammer, kleine und große Flex, Stichsäge und das Baustellenradio 🙂 Die Tigersäge wird seit dem Multicutter kaum noch genutzt, der Exzenterschleifer schon häufiger; Oberfräse, Elektrohobel und Flachdübelfräse sind in der Kellerwerkstatt und werden im Moment leider sehr selten benutzt.

Mauern

Zum Mauern habe ich eine klassische Mörtelkelle, eine Traufel, ein Reibebrett und eine Fugenkelle als Grundausstattung. Für den Reibeputz habe ich ein separates Set Traufel und Reibebrett. Außerdem noch einen Maurerhammer, Schwammbrett, Filzbrett, Lot und, achja, eine Eckkelle habe ich auch noch (benutze ich aber selten). Zum Anmischen von Mörtel etc. zwei große Maurerkübel und einige Maurereimer sowie ein vernünftiges Rührwerk (hier: Collomix XO-1) – absolute Empfehlung! Bohrmaschine und Quirl machen da nur die Knochen kaputt und eine Mischmaschine lohnt sich bei Kleinmengen nicht. Zum Anfeuchten von Steinen und Mauerwerk übrigens noch einen Quast und, für kleine Stellen, eine Sprühflasche mit Wasser.

Maler

Hier versuche ich, möglichst wenig mit dem Pinsel zu arbeiten und viel zu rollen. Daher habe ich für Lackierarbeiten immer schmale und breite Schaumstoffrollen mit den entsprechenden Griffen dabei; für Wandfarben breite Rollen und einen Teleskopstiel. Weiterhin natürlich Abdeckband und einen breiten Fassadenspachtel, den man nicht nur zum Spachteln, sondern auch als Hilfe für gewisse Farbkanten benutzen kann.

Holz

Hier drin findet sich ein Holzbohrerset, Schleifklotz mit verschiedenen Schleifpapieren, Leim, Schraubzwingen, Keile zum Türeinbau, ein Stechbeitel-Set, Zargenspreizen, die ein oder andere Raspel, Forstnerbohrer, Lochsägen verschiedener Durchmesser und all das, was mir grad nicht einfällt. Aufwändigere Holzdinge (wie seinerzeit die Fensterläden) mache ich eher in der Heimwerkstatt, wo eine richtige Werkbank steht; unterwegs habe ich nur das ’nötigste‘ Zubehör dabei.

Fugen

Ja, ich habe eine Kiste für Fugendinge, die ist allerdings zu 65% von halbleeren Kartuschen bevölkert, aber sei’s drum. An Werkzeugen gibt es eine Kartuschenspritze, eine Flasche Spüli (Trennmittel für’s Abziehwerkzeug), ein Blumenzerstäuber mit Spüli-Wasser-Gemisch (Trennmittel für die Fuge), ein Eisstiel vom Magnum als Abziehwerkzeug und eine alte Plastikkarte für sonstige Modellierungen. Achja, ein Cuttermesser noch. Mehr braucht es hier nicht!

Abriss

Diverse Wanddurchbruchsbohrer und Stemmaufsätze für den Bohrhammer, Spachtel, Kuhfuß/Brecheisen, Handmeißel und Fäustel, Schutzbrille, grobe Schraubendreher, Cuttermesser, Sprengstoff.

Fliesen

Zahntraufel und Zahnspachtel mit verschiedenen Zahnungen, Gummihammer, „Papagei“-Knabberzange, natürlich Fliesenschneider, und zum Löcher schneiden einen Diamantaufsatz für die Flex, das ist tatsächlich das allerbeste was es in der Richtung gibt. Zum Verfugen Kelle, Gummirakel und zum Abwaschen habe ich mir als jüngste Errungenschaft einen Fugen-Boy (Eimer mit zwei Walzen und Schwammbrett etc.) zugelegt. Auch wenn ich nicht mit Fliesenkreuzen arbeite, habe ich einen Eimer mit Zollstock-Stückchen, um hier und da mal was zwischenlegen zu können. Die Diamantscheibe für die Flex ist ebenfalls noch eine Empfehlung.

Trockenbau

Scharfes und gutes Cuttermesser, Rigips Kantenhobel, Gipskartonhobel und eine grobe Säge sollten hier schon drin sein. Zum Spachteln dann eine Gipserkelle und eine Traufel, ich habe auch gern einen mittleren Fassadenspachtel dabei. Zum Anrühren ein kleiner Quirl für den Akkuschrauber, großer Kreuzschraubendreher für das Nachdrehen von Schrauben, und als Bonus noch der Winkel-Akkuschrauber und andere Helferlein wie Laser oder Plattenheber (hier meine Konstruktion).

Elektro

Seitenschneider, Spitzzange, VDE-Schraubendreherset, Kombizange, Abisolierzange, Abmantler, Messgerät, ein Schwung Baustellenfassungen, Lochsäge 68mm für Hohlwanddosen oder Einbauspots.

Zubehör

All das, was man immer gebrauchen kann: Maulschlüssel- und Inbussets, Pflaster bzw. Verbandskasten, Rolle Müllsäcke, Handfeger und Kehrblech, Klebeband, Wasserwaage, Zollstock, Tieflochmarker (z.B. von Pica), Litermaß, Staubschutzmaske und, und, und.

Schrauben

Eine Kiste mit den gängigsten Befestigungssachen fährt auch immer mit: Trockenbauschrauben Grob- und Feingewinde sowie mit Bohrspitze, alles in verschiedenen Längen, Nageldübel 6mm in kurz (mit Kragen) und lang, diverse Dübel sowie meine beiden Standardschrauben 4×40 und 5×60(?) oder so, in den großen Packungen. Naja, und sonst sammelt sich halt hier alles an, was grad so übrig war.

Komplettiert wird das Ganze noch durch eine Leiter, die ich als Anlege- und Stehleiter, aber auch als Treppenhausleiter multifunktional benutzen kann. Außerdem darf der große Stabsauger nicht fehlen, ein paar Arbeitsscheinwerfer, Verlängerungskabel und Mehrfachsteckdosen.

War’s das!? Der Beitrag ist (wie alle!) natürlich offen für Ergänzungen aus der Leserschaft – wer noch einen heißen Tip hat oder bei mir Begehrlichkeiten wecken möchte, schreibe es bitte in die Kommentare. Vielleicht hab‘ ich ja auch noch was vergessen.

So, ich muss sagen, ich vermisse nichts! (*Stand 18.03.2017, 21:55 Uhr) Ich habe alles, was ich brauche und muss praktisch nicht mehr suchen, denn jedes Teil hat seinen festen Platz. Nachdem ich mich bis vor einigen Jahren mit (mit Verlaub) Scheißwerkzeug herumgequält habe, habe ich mittlerweile einen dauerhaften Zustand der Erleuchtung und Glückseligkeit erreicht. Und wenn dieser Zustand unterbrochen werden sollte, weil sich etwa ein neues Werkzeugbedürfnis anschleicht, kann man diesen durch Erwerb des entsprechenden Werkzeugs glücklicherweise schnell wieder herbeiführen. So ein Glück aber auch. Da fällt mir ein, so eine Tischkreissäge, die würde mir schon noch fehlen….

 

 

Beichtauswertung

Die Würfel sind gefallen und ich bedanke mich aufs herzlichste für die rege Teilnahme beim dannwollenwirmal-Gewinnspiel „Meine Bausünde“. Es waren wirklich entzückende Sachen dabei und wenn es nach mir ginge, würde jeder Beitrag einen Preis erhalten. Dafür habe ich leider zu wenig Firmen gefunden, die was springen lassen 😉 so dass es bei den angekündigten vier Preisen bleibt. Hier die Gewinner, ohne Platzierungsreihenfolge, weil alle Geschichten so schön sind:

Der 7teilige Schraubendrehersatz von WERA geht an Marco, der mich mit seiner Kantenfasenhobelgeschichte doch sehr erheitert hat. Übrigens habe ich dieses Werkzeug hier auch mal vorgestellt. Der Kantenhobel funktioniert für 12,5mm-Platten hervorragend, er bringt nämlich zwei Fasen an die Plattenkanten, die beim Spachteln nützlich sind. Marco hat es mit 9mm-Platten (die eigentlich ohnehin kaum eine Berechtigung haben) versucht und damit reihenweise Platten zerstört, bevor das vermeintlich überflüssige Werkzeug mit Schwung in den Gipskarton flog.

Das Jokari-Abisolierwerkzeug geht an Jörn, der einen Mauerdurchbruch (den stelle ich mir jetzt mal so 2,50m hoch und 1m breit vor, dann ist es noch lustiger) mit Bauschaum aufgefüllt und diesen dann verputzt hat. Respekt! Was ich auch schonmal gemacht habe: doofe Gipskarton-Stelle mit Bauschaum verfüllt, dann mit Glasfaser gespachtelt. Geht auch! Aber Mauerdurchbruch ist noch eine Nummer stumpfer. Chapeau!

Der Bierbach-Sortimentskoffer „Haus und Garten“ geht an Martin, der es beim Hausbau nicht nur geschafft hat, das Telefonkabel fast mit dem Spaten zu durchtrennen, sondern durch diverse Verrechnungen nun auch einen pfahlähnlichen Übergabeschacht im Beet stehen hat. Aber, und das ist genau die richtige Einstellung: da kommt Buchsbaum dran! Jawoll! Buchsbaum als großflächiges Kaschier-Utensil war mir bisher gar nicht so präsent. Was das für Möglichkeiten eröffnet…

Der Bierbach-Sortimentskoffer „Haushalt“ geht an Janina, die ihren Fehlkauf von weißen, strukturierten Terrassenplatten derart plastisch beschrieben hat, dass man geradezu mitleiden möchte, wenn sie kriechenderweise Blättchen davon absammelt, das Unkraut aus den Fugen kratzt oder mit der Zahnbürste das Reliefmuster schrubbt. Vielleicht doch mal drüber nachdenken, Laminat draufzulegen? Ja, das müsste auch für Außen sein. Hat der im Baumarkt gesagt.

Alle gesammelten Geschichten lassen sich hier bei den Kommentaren nochmal nachlesen. Den Gewinnern herzlichen Glückwunsch und allen Teilnehmern vielen dank für Eure Storys! Jede einzelne hat mir wohlige Schauer über den Rücken gejagt 🙂

Zu guter letzt will ich mal auch noch meine Beichte ablegen:

Mein größter Fehlkauf  (neben allerlei Werkzeugen, die ich viel zu selten benutze) ist ein Schlauchwagen der Marke CMI vom Obi (darf ich doch sagen, oder?), der mir bei jeder Benutzung das Qualitätsniveau der einschlägigen Baumärkte vor Augen führt. Und ich sehe gerade verzückt, es gibt ihn immer noch: LINK!

Der in der Werbung als besonders stabil angepriesene Wagen macht einen höchst fragilen Eindruck. Die Räder sind mit Plastikschrauben befestigt und fallen ständig ab. Beim Drehen der Schlauchkurbel muss man das wackelige Gestell mit Fuß, Knie und zwei weiteren Personen stützen. Bei den Schlauchanschlüssen wurde praktischerweise auf funktionierende Dichtungen verzichtet, so dass der Wagen im Betrieb ein sehenswertes Wasserspiel in alle Richtungen vorführt und alles in seiner Umgebung komplett überschwemmt. Wenn man Pech hat, löst sich beim Kurbelvorgang die Achse vom Wagen und die Seitenteile rollen auf die Straße. Da macht Gartenarbeit Spaß!

Als meine größte Bausünde würde ich eine bezeichnen, die mittlerweile zum Glück verjährt ist. Ich muss damals 16 oder 17 gewesen sein, und habe mit Kumpels eine Art Lager- und Partyraum in einer Scheune mit einer Zwischendecke ausgestattet. Die alte Decke wurde entfernt und es blieben nur die dicken Deckenbalken, die alles andere als gerade waren. Als obere Schicht haben wir Spanplatten auf diesen Balken verlegt, und zwar irgendwie. Die Deckenbalken waren unterschiedlich hoch, und so wurden die Spanplatten eben so weit gebogen und festgespaxt, bis alles dicht war. („Stell Dich mal auf die Ecke, damit die runterkommt!“) Nut und Feder passen da natürlich nicht mehr, klar. Da wurden die Platten auch mal überlappend gelegt.

In die nun entstandenen Felder wurde Glaswolle geproppt, und zwar irgendwie. So dass es halt voll ist. Dampfbremse? Nö. Als letztes wurden die damals sehr beliebten Profilbretter direkt unter die Deckenbalken geschraubt, fugenlos bis an die Wände und dekorativ an den krummen Balken entlanggebogen. Die Bretter haben sich natürlich mit der Zeit ausgedehnt und wenn man heute diesen Raum betritt, wölbt sich das Ganze gefährlich nach unten. Aber: es hält bis heute! Und es gab sogar Zierleisten am Wandanschluss.

Ach, und nen Estrich gab es auch noch! Bis der gerade war, wurde er bestimmt 30 oder 40 Zentimeter hoch. Der Raum ist jetzt ein bißchen niedriger, und man muss eine Stufe reingehen. Passt schon!

So, genug gebeichtet. Reicht mit Pfusch 🙂 Wir geloben alle Besserung, ok? Sagen wir, zumindest im Sichtbereich.

Bis nächste Woche!

 

 

Außer Tresen nix gewesen

So, liebe Leser, es wird Zeit: Eine knappe Woche bleibt noch, um Eure kleinen und großen Bausünden zu beichten und dabei attraktive Preise abzuräumen (Genauere Infos hier). Ein paar schöne Schmankerl sind schon eingegangen, aber ich bin sicher, es gibt noch mehr da draußen. Also traut Euch ruhig und teilt uns Euren schönsten Pfusch mit!

Beim Hallenumbau geht es munter weiter, und auch das anvisierte Ziel, zum Monatswechsel umzugsbereit zu sein, wurde erreicht. Hier und da noch etwas „Feintuning“, aber mit der Umräumerei konnten wir pünktlich starten, und irgendwann ist dann sicherlich auch wirklich alles fertig.

Apropos fertig: Der Selfmade-Empfangstresen ist quasi vollendet. Die Unterkonstruktion und die Beplankung habe ich hier ja schon beschrieben, nun ging es letzte Woche an die Deckplatte. Eine Massivholzplatte in dieser Größe und mit der Rundung ist entweder nicht existent oder nicht bezahlbar, und auch mit der herkömmlichen Küchen-Arbeitsplatte kommt man wegen der Form nicht weit. Die Deckplatte habe ich unserem Holzwurm Tom C. überlassen und mich währenddessen um andere Dinge (schlau rumlabern) gekümmert. Ist echt großartig geworden! Ein wahrer Blickfang:

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Tataaa!

Als erste Lage wurde eine 22mm-OSB-Platte mit den Stehern der UK verschraubt; hierbei wurde auch auf das Ausgleichen von Höhenunterschieden geachtet, damit das Ganze später nicht wellig wirkt. Die OSB wurde in der Rundung segmentweise geschnitten und mit Flachdübeln verbunden. Schießlich wurde mit viel Gefühl die Rundung gesägt.

Als Oberbelag haben wir dann ein Parkett genommen, das auf der (abgeschliffenen!) OSB-Platte vollflächig mit Parkettkleber verlegt wurde. Die Kante wurde schließlich mit einer Aluschiene verkleidet. Der kleine Spalt zwischen (angefastem) Holz und Schiene wird schließlich noch mit dunkelbraunem Silikon gefüllt. Voila!

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…und von hinten

Auch der Teppich wurde verlegt, das hat für’s „erste Mal“ (mal abgesehen von diversen Hauruck-Aktionen, achja, und meinem Treppenhaus!) recht gut geklappt. Die jeweilige Bahn wurde im Raum ausgelegt, in die Ecken gedrückt und mit scharfem Messer mit Hakenklinge geschnitten. Dann wird eine Hälfte zurückgeklappt (ohne die Position des Teppichs zu verändern) und darunter der Kleber per Zahnspachtel aufgetragen. Dann wird die Hälfte in den Kleber gedrückt und danach die zweite Hälfte verklebt. Nach rund 40 Minuten wird das ganze dann mit einer Walze (gibt’s bei Böllz für schmales Geld) angedrückt. Tatsächlich verschiebt sich das Ganze bei der Hin- und Herwinderei doch noch ein paar Millimeter, daher kann man auch überlegen, die Ränder zunächst etwas großzuügiger zu schneiden und den Endschnitt erst zu machen, wenn’s wirklich final liegt.

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Teppich: Stufen wurden mit Eckschienen aus Alu versehen

Später habe ich dann die Fußleisten angebracht, eigentlich eine undankbare Aufgabe, aber wie geil sind denn bitte EINKLEBELEISTEN??

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Einklebeleiste

Bei der Einklebeleiste handelt es sich um eine PVC-Leiste, die an die Wand geschraubt und danach mit schmalen Streifen des Bodenbelags beklebt wird. Dazu hat die Leiste bereits einen Klebestreifen integriert. Die Vorteile:
– Dadurch, dass die Verschraubung verdeckt ist, kann man das Ding quasi alle halbe Meter mit was anderem an die Wand tönstern. Die Verschraubung muss nicht gut aussehen, sondern halten, und das hat tadellos geklappt! Hier übrigens mit langen Trockenbauschrauben (Feingewinde), die dann im dahinterliegenden UW-Profil greifen.
– Das Schneiden der Streifen geht Ruckzuck, weil man die Leiste als Schneideschiene benutzen kann (da ist eine Nut drin, in der das Messer laufen kann)
– Das Schneiden der Leisten geht leicht, z.B. mit einer Blechschere; es gibt aber auch extra Stanzen dafür
– Ich habe erst überall Gehrungen geschnitten, ABER man kann die Leiste ebensogut um die Ecken biegen (vielleicht dabei noch etwas warm machen? Hab ich gar nicht probiert)
– und: es sieht 1a aus, als ob man richtig was drauf hat. Ideal für Fußleistenblender 🙂

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Um die Treppe: Ecken kann man einfach biegen

Jetzt sind noch viele, viele Stromkabel zu verlegen und noch viel umzuräumen, so dass es erstmal nicht langweilig wird. Nächste Woche geht’s hier wie gewohnt weiter und dann werden die Gewinner gekürt. Also, schnell noch mitmachen! Holleriho!