Hosen runter: meine Werkzeugsammlung

Der Suchbegriff der Woche „deckenstrahler mit acryl fest kleben“ ließ mich diesmal nicht gleich schreien, aber immerhin stutzen. Okay, die Idee mit dem Acryl als Kleber (hält tatsächlich gut, hat nur eine lange Trockenzeit; rund 24 Stunden) hatte ich ja hier auch schon, aber einen Deckenstrahler überhaupt kleben zu wollen – dazu gehört immerhin Mut. Frohes Schaffen, lieber Sucher.

Heute wollte ich meinen werten Lesern mal einen kleinen Überblick über meine Werkzeugsammlung geben, natürlich nach Kategorien geordnet, mit ein paar Kaufempfehlungen und als Ratschläge die Essentials, die sich in den letzten Jahren als nützlich herausgestellt haben.

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Der Werkstatt-Anhänger

Wie ich ja bereits hier beschrieben habe, legte ich seinerzeit für jedes Gewerk eine eigene Werkzeugkiste an. Für diese Kisten sowie die Elektrowerkzeuge habe ich Regale in meinen Anhänger gebaut, untendrunter ist dabei noch genug Platz, um z.B. Gipskartonplatten oder sperrige Dinge zu transportieren.

Elektrowerkzeuge

Fangen wir mit den Elektrowerkzeugen an. Am wichtigsten: ein guter Akkuschrauber. Ich habe hier einen von Makita (18 Volt), wobei ich da kein Markenfetischist bin; allerdings würde ich hier dem professionellen Gerät gegenüber der Baumarktvariante eindeutig den Vorzug geben. Dazu gehört idealerweise ein zweiter Akku, Ladegerät und ein vernünftiger Bitsatz.
Mein neuestes Gerät, das ich aber tatsächlich ständig benutze, ist ein Akku-Bohrhammer (Makita DHR243Y1J) Ich bin begeistert von der Kraft und Ausdauer, einzig die Löcher im Boden, bei denen das Bohrmehl schlecht abtransportiert wird, kosten Akkureserven. Aber durch den Zweitakku ist auch das kein großes Problem.
Ausführlich habe ich ja hier den Bosch Multicutter getestet, den ich mittlerweile ebenfalls als (für mich) essenziell bezeichnen würde. Ohne den Test hätte ich mir den kaum zugelegt, aber ich bin selbst überrascht, dass ich ihn wirklich für alle erdenklichen Aufgaben benutzen kann. Erst kürzlich habe ich ein Küchengestell, das mit Nageldübeln in Wand und Boden befestigt war, per Multicutter freigelegt, sprich: Nageldübel bündig an der Wand abgeschnitten. Hat prima funktioniert.
Ebenfalls regelmäßig in Benutzung ist die Akku-Handkreissäge, der kabelgebundene Bohrhammer, kleine und große Flex, Stichsäge und das Baustellenradio 🙂 Die Tigersäge wird seit dem Multicutter kaum noch genutzt, der Exzenterschleifer schon häufiger; Oberfräse, Elektrohobel und Flachdübelfräse sind in der Kellerwerkstatt und werden im Moment leider sehr selten benutzt.

Mauern

Zum Mauern habe ich eine klassische Mörtelkelle, eine Traufel, ein Reibebrett und eine Fugenkelle als Grundausstattung. Für den Reibeputz habe ich ein separates Set Traufel und Reibebrett. Außerdem noch einen Maurerhammer, Schwammbrett, Filzbrett, Lot und, achja, eine Eckkelle habe ich auch noch (benutze ich aber selten). Zum Anmischen von Mörtel etc. zwei große Maurerkübel und einige Maurereimer sowie ein vernünftiges Rührwerk (hier: Collomix XO-1) – absolute Empfehlung! Bohrmaschine und Quirl machen da nur die Knochen kaputt und eine Mischmaschine lohnt sich bei Kleinmengen nicht. Zum Anfeuchten von Steinen und Mauerwerk übrigens noch einen Quast und, für kleine Stellen, eine Sprühflasche mit Wasser.

Maler

Hier versuche ich, möglichst wenig mit dem Pinsel zu arbeiten und viel zu rollen. Daher habe ich für Lackierarbeiten immer schmale und breite Schaumstoffrollen mit den entsprechenden Griffen dabei; für Wandfarben breite Rollen und einen Teleskopstiel. Weiterhin natürlich Abdeckband und einen breiten Fassadenspachtel, den man nicht nur zum Spachteln, sondern auch als Hilfe für gewisse Farbkanten benutzen kann.

Holz

Hier drin findet sich ein Holzbohrerset, Schleifklotz mit verschiedenen Schleifpapieren, Leim, Schraubzwingen, Keile zum Türeinbau, ein Stechbeitel-Set, Zargenspreizen, die ein oder andere Raspel, Forstnerbohrer, Lochsägen verschiedener Durchmesser und all das, was mir grad nicht einfällt. Aufwändigere Holzdinge (wie seinerzeit die Fensterläden) mache ich eher in der Heimwerkstatt, wo eine richtige Werkbank steht; unterwegs habe ich nur das ’nötigste‘ Zubehör dabei.

Fugen

Ja, ich habe eine Kiste für Fugendinge, die ist allerdings zu 65% von halbleeren Kartuschen bevölkert, aber sei’s drum. An Werkzeugen gibt es eine Kartuschenspritze, eine Flasche Spüli (Trennmittel für’s Abziehwerkzeug), ein Blumenzerstäuber mit Spüli-Wasser-Gemisch (Trennmittel für die Fuge), ein Eisstiel vom Magnum als Abziehwerkzeug und eine alte Plastikkarte für sonstige Modellierungen. Achja, ein Cuttermesser noch. Mehr braucht es hier nicht!

Abriss

Diverse Wanddurchbruchsbohrer und Stemmaufsätze für den Bohrhammer, Spachtel, Kuhfuß/Brecheisen, Handmeißel und Fäustel, Schutzbrille, grobe Schraubendreher, Cuttermesser, Sprengstoff.

Fliesen

Zahntraufel und Zahnspachtel mit verschiedenen Zahnungen, Gummihammer, „Papagei“-Knabberzange, natürlich Fliesenschneider, und zum Löcher schneiden einen Diamantaufsatz für die Flex, das ist tatsächlich das allerbeste was es in der Richtung gibt. Zum Verfugen Kelle, Gummirakel und zum Abwaschen habe ich mir als jüngste Errungenschaft einen Fugen-Boy (Eimer mit zwei Walzen und Schwammbrett etc.) zugelegt. Auch wenn ich nicht mit Fliesenkreuzen arbeite, habe ich einen Eimer mit Zollstock-Stückchen, um hier und da mal was zwischenlegen zu können. Die Diamantscheibe für die Flex ist ebenfalls noch eine Empfehlung.

Trockenbau

Scharfes und gutes Cuttermesser, Rigips Kantenhobel, Gipskartonhobel und eine grobe Säge sollten hier schon drin sein. Zum Spachteln dann eine Gipserkelle und eine Traufel, ich habe auch gern einen mittleren Fassadenspachtel dabei. Zum Anrühren ein kleiner Quirl für den Akkuschrauber, großer Kreuzschraubendreher für das Nachdrehen von Schrauben, und als Bonus noch der Winkel-Akkuschrauber und andere Helferlein wie Laser oder Plattenheber (hier meine Konstruktion).

Elektro

Seitenschneider, Spitzzange, VDE-Schraubendreherset, Kombizange, Abisolierzange, Abmantler, Messgerät, ein Schwung Baustellenfassungen, Lochsäge 68mm für Hohlwanddosen oder Einbauspots.

Zubehör

All das, was man immer gebrauchen kann: Maulschlüssel- und Inbussets, Pflaster bzw. Verbandskasten, Rolle Müllsäcke, Handfeger und Kehrblech, Klebeband, Wasserwaage, Zollstock, Tieflochmarker (z.B. von Pica), Litermaß, Staubschutzmaske und, und, und.

Schrauben

Eine Kiste mit den gängigsten Befestigungssachen fährt auch immer mit: Trockenbauschrauben Grob- und Feingewinde sowie mit Bohrspitze, alles in verschiedenen Längen, Nageldübel 6mm in kurz (mit Kragen) und lang, diverse Dübel sowie meine beiden Standardschrauben 4×40 und 5×60(?) oder so, in den großen Packungen. Naja, und sonst sammelt sich halt hier alles an, was grad so übrig war.

Komplettiert wird das Ganze noch durch eine Leiter, die ich als Anlege- und Stehleiter, aber auch als Treppenhausleiter multifunktional benutzen kann. Außerdem darf der große Stabsauger nicht fehlen, ein paar Arbeitsscheinwerfer, Verlängerungskabel und Mehrfachsteckdosen.

War’s das!? Der Beitrag ist (wie alle!) natürlich offen für Ergänzungen aus der Leserschaft – wer noch einen heißen Tip hat oder bei mir Begehrlichkeiten wecken möchte, schreibe es bitte in die Kommentare. Vielleicht hab‘ ich ja auch noch was vergessen.

So, ich muss sagen, ich vermisse nichts! (*Stand 18.03.2017, 21:55 Uhr) Ich habe alles, was ich brauche und muss praktisch nicht mehr suchen, denn jedes Teil hat seinen festen Platz. Nachdem ich mich bis vor einigen Jahren mit (mit Verlaub) Scheißwerkzeug herumgequält habe, habe ich mittlerweile einen dauerhaften Zustand der Erleuchtung und Glückseligkeit erreicht. Und wenn dieser Zustand unterbrochen werden sollte, weil sich etwa ein neues Werkzeugbedürfnis anschleicht, kann man diesen durch Erwerb des entsprechenden Werkzeugs glücklicherweise schnell wieder herbeiführen. So ein Glück aber auch. Da fällt mir ein, so eine Tischkreissäge, die würde mir schon noch fehlen….