…und Tschüss!

Liebste Leser, das waren nun fünf Jahre dannwollenwirmal – der Heimwerkerblog. Am 17. September 2013 erschien der erste Beitrag, und fast auf den Tag genau fünf Jahre später fällt nun hier, wie angekündigt, der sprichwörtliche Hammer.

Was haben wir nicht alles zusammen erlebt, liebste Leser! Vier Bäder haben wir renoviert, etliche Zimmerdecken abgehängt, Türen eingebaut, Zäune errichtet, Gartenhäuschen umgedreht, Fensterläden gebaut, Wände, Decken und Fassaden verputzt, Türstürze eingemauert (ja, sie halten alle noch!), Dachfenster ausgetauscht, Terrassen gebaut, sogar mehrere, Holzdielen verlegt, Tresen gebaut, Prinzessinenlampen gebastelt, Werkzeugkisten gemacht und Treppenhäuser auf links gezogen.

Und was haben wir nicht alles für nette Leute kennengelernt! Wer erinnert sich nicht an Mario und Felicitas in Szenen aus dem Leben, oder an Wolfgang Kottmüller aus Lehrte, der durch eine Ausschreibung versehentlich 34 Ein- bis Zweifamilienhäuser in Eigenregie bauen musste? Außerdem haben wir regelmäßig Baumarkt-KundenBaumarkt- Mitarbeiter und sowieso Baumärkte unter die Lupe genommen, ohne auch nur ein gutes Haar daran zu lassen.

Ich hoffe, ich konnte nützliche Ratschläge in der Rubrik „Leser fragen – dannwollenwirmal antwortet“ verteilen. Auch Sport- Bastel- und Campingtipps waren reichlich dabei. Und wenn ihr mal wieder mit Bauschaum rumschmiert und mit Rödeldraht pfuscht: ihr habt das nicht von mir!!

Seit September 2013 gab es ungefähr jeden Sonntag einen Beitrag, insgesamt waren das 262 Artikel, die immerhin 361.332 Besucher angelockt und 589.756 Aufrufe erzeugt haben. Kommentiert wurde 813 mal, Spam nicht mitgezählt. Der zugriffreichste Monat war der Januar 2017 (im Januar gab es immer die meisten Klicks, weil die Leute wahrscheinlich gute Renovierungsvorsätze haben), kurioserweise wurde dieser Spitzenwert dann im Fabruar 2017 fast halbiert und seitdem auch nie wieder erreicht. Vielleicht hat Google in dem Monat seinen Algorithmus  verändert, keine Ahnung.

Aber um Klicks geht es ohnehin nicht, ich habe ja noch nie geschrieben, um Lesern zu gefallen, sondern auch gern mal Unerwartetes, Überraschendes und Kurioses. Ich glaube, und auch die vielen Rückmeldungen untermauern es, dass es keinen Blog gibt, der die ganze bierernste Heimwerkerei so sehr auf die Schippe genommen hat wie dieser. Ich behaupte mal, der Spagat zwischen Unterhaltung und Information ist rückblickend ganz gut gelungen, vielleicht mit einem kleinen Überhang in Richtung Unterhaltung 😉

Also, liebe Leser, ich mache jetzt hier die Werkzeugkiste zu, mit einem lachenden und einem weinenden Auge; ich werde Euch vermissen, aber freue mich jetzt auch auf andere Kreativitätsausbrüche, denn irgendwo müssen sie ja immer hin, die ganzen wirren Ideen. Ach, und sollte das mit dem dannwollenwirmal-Buch klappen, erfahrt ihr es auch hier. Liveprogramm und Kinofilm natürlich auch, ist klar!

So, durchgefegt habe ich, in der Ecke liegt noch die übliche leere Silikon-Kartusche, und die Wand da, die müsste eigentlich halten. Was das für ein langer Riss ist? Keine Ahnung, ich muss jetzt auch weg!

 

Rückenwind

So, allmählich wollen wir mal aufräumen hier. Was? Ich weiß, ich weiß, fünf Jahre ist schon ganz schön lang für ne Baustelle. Aber ich hatte ja auch mit einigen Problemen zu kämpfen. Damals, die falsch gemischte Farbe? Oder die Sache mit der Bauschaumdose? Na, also.

Das da hinten? Jaaaa, ist halt nicht ganz fertig geworden. Und das Loch da auch nicht. Und hier vorn wollte ich ja eigentlich auch noch… ich denke man gewöhnt sich daran. Man kann ja auch ne Blume davor stellen. An die Wand da über das Dings hängen wir einfach ein Bild. Und soooo schief ist das hier vorne ja nun auch wieder nicht.

Das Werkzeug räum ich schon mal in den Anhänger. Bitte? Klar werkel ich weiter. Nein, wird nix verkauft. Die nächsten Projekte kommen bestimmt. Nur nicht hier. Hier ist ja fast alles fertig. Okay, wenig Substanz, jaja. Alles nur Bits und Bytes. Hoffentlich löscht das keiner, dann bleibt ja gar nichts mehr! Nochmal von vorne geht nicht.

Ob das noch tropft dahinten? Nein, kann eigentlich nicht… obwohl doch, ein wenig. Ja, gucke ich nochmal, jaja. Und da hinten spachtel ich noch mal nach, ist ja gut.

Hier hab ich noch ein paar Reste, die kann ich ja hier lassen? Nee, okay, nehm ich mit. Ja, auch hier, das sperrige Ding. Wenigstens den alten Heizkörper? Ach, schade. Vielleicht vergesse ich ja was.

Hier, das ist die Liste mit den Sachen, die nicht fertig geworden sind. Ja, ganz schön viele Seiten. Aber die Fertig-Liste ist noch länger! Na, also!

Ich komme nächste Woche noch mal wieder und fege durch. Gucke noch mal die Ecken durch und sammle meine Reste ein. Muss ja alles sauber und besenrein hinterlassen werden. Und alles was fertig ist, kannst du natürlich behalten. Die andere Liste nehm ich mit, ein Stück, in meinem Windschatten.

Daenske laeskedrik

Willkommen zurück, liebste Leser! Hoffentlich habt ihr die Sommerpause entspannt verbracht. Ich hatte urlaubsmäßig auf jeden Fall viel Entspannung in einem schwedischen Holzhaus. Da es dieses mal ein handyfreier Urlaub war, gibt es hier nicht, wie sonst üblich, die Unzulänglichkeiten der Ferienwohnung als Bildershow zu bestaunen, es bleibt also beim Text. Wobei es eigentlich kaum Unzulänglichkeiten gab, außer, dass das ganze Häuschen keine einzige Tür hatte. Aber elterliche Privatsphäre wird ja sowieso überbewertet. Klar, ich hätte natürlich einfach Zargenschaum mitnehmen und ein paar Türen einbauen können, aber der hat einfach nicht mehr in den Anhänger gepasst. So ein Minibagger ist wirklich verdammt sperrig!

Interessant war übrigens noch die Wasserversorgung: Durch den trockenen Sommer war die Quelle, die das Häuschen gewöhnlich versorgt, versiegt und das Wasser wurde aus zwei IBC-Containern in die Leitung gepumpt. Erkenntnis: Eine vierköpfige Familie verbraucht etwa 1500 Liter in 10 Tagen.

Damit sich Ruhe und Entspannung nicht zu sehr durchsetzen, gab es auf der Rückfahrt dann das Kontrastprogramm: Zwei Tage Legoland in Dänemark mit Achterbahn und Nervenkitzel. Und da wollte ich mal schlau sein: Im empfehlenswerten Podcast Lückenhaft & Pietätlos habe ich gehört, dass das Essen im Legoland so teuer sein soll. Angeblich kostet ein Essen für vier Personen dort an die hundert Euro. Nix da! Da essen wir doch abends schön bei uns im Hotel und zahlen lediglich…hmm….124 Euro. Na Dankeschön.

Ohnehin, ich und Dänemark werden wohl in diesem Leben keine Freunde mehr. Im Jahr 2013-oderso waren wir dort mal im Urlaub. Hauptsächlich erinnere ich mich an einen Wind von konstanten 100 km/h. An den Strand hätte man durchaus ein paar rostige Metallteile zum Sandstrahlen mitnehmen können. Das Häuschen war nett, aber landschaftlich fand ich es etwa so reizvoll wie die A 42 bei Bottrop. Sicher, es gibt da bestimmt auch schöne Ecken! Die liebe Verwandtschaft fährt regelmäßig dorthin und postet schicke Bilder in die Familien-WhatsApp-Gruppe.

Auch dieses mal hatte ich wieder ein dänisches Erlebnis der besonderen Art: Im Urlaubs-end-Sparwahn bin ich los, um ein paar Getränke im Supermarkt zu holen, auch hier wieder, um die Legolandpreise zu umgehen. Das Töchterchen wünschte sich Apfelschorle, also gut, kann ja nicht so schwer sein. Scheinbar ist dieses Getränk in Dänemark aber völlig unbekannt und nach einer Nachfrage war ich irgendwann von drei Verkäuferinnen umringt („Really, with APPLE?“) die sehr bemüht waren und mir das Getränkeprogramm geduldig erklärten. Aus diesen Erklärungen entnahm ich, dass dieses Produkt dem gewünschten wohl am nächsten kam:


Der Tod in Flaschen!

„Laeskedrik“ heißt laut Übersetzer-App einfach Limonade, und von außen sieht das Zeug ja auch aus wie Apfelschorle. Die Verkäuferin sagte was von „Mix with water“, aha, ein Mix mit Wasser also. Na passt doch.

Tatsächlich erwies sich das Ganze dann als Holundersirup. Selbst als Mix mit viiiiel Wasser ist das Zeug keinesfalls erträglich! Es ist wie mit Öl: Bereits ein Tropfen kontaminiert hunderte von Litern Wasser. Ich habe dann eine halbe Flasche davon irgendwie hinuntergewürgt. Der Rest der Familie verweigerte das Gebräu komplett. Ich habe immer noch eine Flasche davon zuhause stehen, also falls jemand Interesse hat? Sonst nehme ich sie zum Türen abbeizen oder Farbe verdünnen, das müsste auch gehen.

Ich komme jetzt erstmal wieder an und lade gleich mal das Werkzeug aus dem Anhänger. Bis nächste Woche!

Sommerpause V: Der Mähroboter

Einiges Pech hatte die Familie P. mit dem neu erworbenen Mähroboter. Aber lesen sie selbst:

Der Mähroboter

01.07.2018

Familie P., bestehend aus Jürgen, Gundula sowie dem Großvater Heinrich P., hat sich einen Mähroboter angeschafft. Um das knappe Familienbudget nicht zu sprengen, fiel die Wahl auf ein eher günstiges Modell der Marke „Chuang Zay“ für 79 Euro. Direkt nach der Lieferung macht sich Jürgen P. daran, die Induktionsschleife in die Rasenfläche zu verlegen. Kaum eingeschaltet, beginnt der Roboter mit seiner Arbeit und schnurrt den Hain entlang.

02.07.2018

Am nächsten morgen zeigt sich, dass der Mähroboter exakt entlang der verlegten Induktionsschleife mäht, allerdings auch nirgendwo anders. Der Rasen ist entlang der Schleife mittlerweile vollständig abgeschält, da der Roboter seit etwa 14 Stunden diese Spur nicht verlassen hat. Ein Anruf bei der Hotline in Nanjing ergibt unter Zuhilfenahme eines Mandarin-Wörterbuchs, dass in diesem Fall ein zweiminütiger Druck auf die Reset-Taste wahre Wunder vollbringt.

03.07.2018

Gute Nachricht: Der Mähroboter hat die Induktionsschleife verlassen. Unglücklicherweise hat er auch den Garten verlassen und begibt sich in den folgenden Stunden auf eine Tour in die nächstgelegenen Ortschaften. So wurde der Roboter sowohl in Hagenbüttel, Welfingen, Bömmelhagen und Kappelhausen, aber auch in Dübelsbingen, Flanzdorf und Bimmsbach gesichtet. Gegen 23 Uhr findet Jürgen P. das Gerät in einem Hühnerstall nahe Stuttgart. Die Hennen sind bereits sehr aufgebracht, bewundern allerdings die Akkuleistung. Ein Anruf bei der Hotline ergibt, dass in diesem Fall ein längerer Druck auf die Reset-Taste künftige Probleme verhindern sollte.

04.07.2018

Der Mähroboter verursacht einen 14 km langen Stau auf der A7 in Höhe Kassel. Auch dort scheint es eine Induktionsschleife zu geben, die mit ähnlichen Frequenzen arbeitet. Durch Ausweichmanöver verschiedener Fahrzeuge kam es zu einer nicht unerheblichen Massenkarambolage mit darauf folgender Staubildung. Die Fahrbahn kann erst gegen Abend wieder freigegeben werden. Die Hotline ist derzeit nicht erreichbar.

05.07.2018

Familie P. erwirbt das Erweiterungsset, dass den Mähroboter mit einem Verbrennungsmotor ausstattet. Dadurch wird der Akku geschont und die Leistung deutlich erhöht. Der Mähvorgang findet nun mit durchschnittlich 65 km/h statt, was das Mähergebnis zwar nicht unbedingt verbessert, aber doch deutlich beschleunigt. Das Gerät muss mehrmals täglich mit Schiffsdiesel betankt werden. Der Vogel- und Insektenbestand im Garten der Familie P. nimmt rapide ab.

06.07.2018

Der Mähroboter dringt versehentlich in das Atomkraftwerk Neckarwestheim 2 ein. Die daraufhin automatisch erzeugte Störmeldung veranlasst eine Evakuierung des umliegenden Landstriches im Radius von 50 Kilometern sowie einen nicht unerheblichen Feuerwehreinsatz. Rund 30.000 Personen müssen in Notunterkünften untergebracht werden, drei Krankenhäuser und 17 Altenheime werden geräumt. Das rote Kreuz verteilt lecker Süppchen aus der Gulaschkanone. In den frühen Morgenstunden wird der Mähroboter sichergestellt und die Bewohner können nach einer langen Nacht zurück in ihre Häuser. Die mittlerweile nur noch schwer erreichbare Hotline empfiehlt, sich noch einmal mit der Reset-Taste zu beschäftigen.

07.07.2018

Der Entschluss ist gefallen: Der Mähroboter verursacht zu viel Ärger und Familie P. wird ihn zurück schicken. Da allerdings die Aus-Taste konstruktiv ausgespart wurde, muss man warten, bis die aktuelle Tankfüllung aufgebraucht ist und das Gerät von allein liegenbleibt. Leider hat es zum wiederholten Male den heimischen Garten verlassen und befindet sich nun entlang der Bundesstraße 71 in Richtung Bagelshausen. Familienvater Jürgen P. fährt neben dem Roboter her und hat Mühe, beim zügigen Tempo mitzuhalten, insbesondere in Ortschaften, Spielstraßen und bei roten Ampeln. Kurz vor Eggelsbach biegt das Gerät dann rechts in ein Getreidefeld ein und die Familie muss die Verfolgung zu Fuß weiterführen. In Höhe Rappelshofen werfen sich Jürgen, Gundula und Heinrich P. dann gemeinschaftlich auf das Gerät. Der Motor läuft noch knapp 90 Minuten weiter, ehe er stotternd den Dienst versagt. Was für ein Showdown! Ein Anruf bei der Hotline ergibt leider, dass eine Rücksendung nicht mehr möglich ist. Allerdings ließen sich durch einen Druck auf die Reset-Taste nahezu alle Probleme kurzfristig beheben.

Sommerpause IV: Bin also doch Autoexperte!

Der vorletzte Sommerpausen-Beitrag von dannwollenwirmal entführt uns heute in die Welt der Autoaufbereitung:

Bin also doch Autoexperte!

Liebste Leser, die Sonne brennt, der Schweiß rinnt, und im Grunde könnte ich mir nichts schöneres vorstellen als auf einem stickigen Dachboden oberkörperfrei Glaswolle zwischen die Sparren zu proppen. Geht aber grad nicht, der Dachboden ist ja bekanntlich schon fertig und Glaswolle ist auch grad nicht zur Hand. Es ist auch eigentlich zu warm für jegliche handwerklichen Tätigkeiten, außer in einer abgedunkelten Kellerwerkstatt. Ich nehme an, der Kollege von Kellerwerker hobelt und rapselt, dasss die Späne fliegen! Und ich so? Okay, ich habe ein Auto gespachtelt und lackiert! Zum Glück nicht mein eigenes! Der Firmen-Sprinter war ja schon kurz vorm Autofriedhof, doch wir dachten uns, eine Saison muss er (mindestens!) noch, aber diese Rostflecken, da müsste man schon irgendwas tun…

Dieses Projekt hätte ich hier auch ausführlich vorgestellt, wenn das Endergebnis, sagen wir mal, den hohen Qualitätsansprüchen von dannwollenwirmal genügt hätte. Nicht falsch verstehen: es ist nicht direkt schlecht geworden, aber eben auch nicht direkt gut. Ich führte mir ein Youtube-Tutorial zu Gemüte, welches mich über die einzelnen Arbeitsschritte ausführlich aufklärte: Zunächst die Rostflecken großzügig schleifen, dann den Schleifstaub mit Silikonentferner entfernen; dann Rostumwandler auftragen, acht Jahre trocknen und einwirken lassen, dann kommt der Grobspachtel, zwölf Jahre trocknen lassen, Schleifen mit Körnung 300, 200, 400.000 und 2,5 Millionen, Silikon entfernen mit Schleifstaubentferner, ach, bei großen Löchern die Reparaturbox mit Glasgewebevlies einarbeiten, braucht leider eine Trocknungszeit bis Ostern, Schleifen, entfernen, dann Feinspachtel, Schleifen, Entfernen, SchleifenSchleifenSchleifen, Körnung 0815 und 4711, Schleifen, entfernen, ganz wichtig, entfernen, irgendwas muss immer entfernt werden. Dann kommt Filler! Oder Füller oder Völler, der muss mit 22 verschiedenen Körnungen geschliffen und entfernt werden. Nach einer Trocknungszeit bis zum Rentenalter kommt dann der Lack. Die Farbnummer findet man im Inneren des Auspuffrohrs. Dieses muss bei Neumond in einer sternenklaren Nacht, wenn der Ochse im Zenit des Merkur steht, von einem Wahrsager aus dem Rohr ausgelesen werden. Für ein korrektes Ergebnis muss ein Schalmeienspieler dazu den Ententanz in Fis-Moll spielen. Mit einer Dechriffiermaschine aus dem zweiten Weltkrieg kann man dann die korrekte Farbnummer aus der achtzigstelligen Geheimcode herausinterpretieren.

Trotz des Schalmeienspielers erwies sich der ausgewählte Lack als etwas zu hell und leuchtend. Vielleicht, weil der Sprinter schon einige Jährchen auf dem Buckel hat, selten gewaschen wird und daher die Grundlackierung nicht wirklich „Arktis-weiß“ ist, sondern mittlerweile eher „Nikotin-Rauhfasertapete“. Und eine Sprühdose bleibt eben auch eine Sprühdose. Mit Kompressor und Spritzpistole hätte man da sicherlich, naja, hätte hätte hätte.

Auch die Spachtelei habe ich angesichts des Zeitfensters etwas reduziert. Die Karre braucht nun wirklich keinen Feinspachtel und Filler. Das wäre ja so, als würde man in der Ruinenstadt Pompeji das tapezieren anfangen. Die 22 Jahre Trocknungs- Schleif- und Entfernzeit für Filler hatte ich außerdem einfach nicht. Also gab es normalen Spachtel, Schliff, Silikonreiniger und dann eben den Sprühdosenlack. Darauf kommt dann ein Klarlack und (tatsächlich ohne Trocknungszeit) darauf ein Beispritzlack, damit man die Übergänge zwischen alter und neuer Lackierung nicht sieht. Das Ergebnis ist verblüffend: Die Übergänge sieht man tatsächlich ganz ausgezeichnet.

Naja, es ist schon okay – Ziel war schlieißlich, den Rost einzudämmen, und das Fahrzeug sieht nun schon etwas gepflegter aus als vorher. Das kommt aber auch daher, dass alles eine Verbesserung ist, selbst wenn ich Laminat draufgeschraubt hätte. Vielleicht gleicht sich neuer und alter Lack irgendwann etwas an, sei es durch Wäsche, anhaltende Verstaubung oder eine Gerölllawine.

Alles wird gut. Und wenn der Rost wieder durchkommt, schraube ich wirklich Laminat drauf. Da gibt’s ja auch ganz moderne und flotte Designs mittlerweile. Prost!

Sommerpause III: Verkaufsanzeige

Hat noch jemand Interesse? Das Objekt ist noch zu haben!

Verkaufsanzeige

Wir verkaufen unser Einfamilienhaus in der Neubausiedlung Weserwerft.  Es handelt sich um 220 qm Wohnfläche und 380 qm Grundstück. Das Haus wurde von uns als Rohbau vom Generalunternehmer Hofservice Bramöller übernommen und wir haben es seit 2012 komplett in Eigenleistung fertiggestellt.

Über einige kleinere Unzulänglichkeiten und Schönheitsfehler möchten wir den zukünftigen Besitzer bereits im Vorfeld informieren. So läuft das gesamte Stromnetz durch einen Anschlussfehler in der Elektrik auf 400 Volt. Das ist allerdings kein Problem für Heizaggregate, die meisten Kreissägen und Industrieautomaten. Den Anschluss kleinerer Geräte sollte man allerdings vermeiden. Auch die Steckdose in der Garage würden wir nach dem Schwelbrand nicht mehr benutzen.

Die Wasserversorgung im Haus beruht auf einem Unterputz-Gardena-System mit einer Vielzahl von Anschlussmöglichkeiten. Es gibt eine kleine Undichtigkeit in der Küche, hier muss man etwas aufpassen, weil der Fußboden aus Gipskarton ist und Feuchtigkeit nicht gut verträgt. Zur Warmwassergewinnung befindet sich ein 50m-Gartenschlauch auf dem Dach, der dort schleifenförmig auf der Südseite verlegt ist.

Apropos Dach: Die Dacheindeckung mit OSB-Platten hat sich im Nachhinein nicht als komplett regenresistent erwiesen. Erfahrene Bastler können hier jedoch problemlos mit Folie und Tacker Abhilfe schaffen. Die Stellen, auf die man dort wegen Einbruchgefahr nicht treten sollte, haben wir mit „X“ markiert. Jedenfalls die meisten.

Das Haus ist leider nur teilfundamentiert, sprich das Fundament hat sich im Laufe der Zeit geteilt und daher gibt es in einigen Außenwänden etwa handbreite Risse. Da diese Risse immer etwas in Bewegung sind, müsste etwa alle ein bis zwei Jahre im Wohnzimmer, Flur und Schlafzimmer neu tapeziert werden. Dann sieht man sie auch nicht mehr.

Die Zimmerbeleuchtung erfolgt wegen der überall anliegenden erhöhten Spannung mit Metalldampflampen, die man von Flutlichtanlagen kennt. Die brauchen zwar etwa zehn Minuten, bis sie ihre vollständige Helligkeit erreicht haben, sind dann aber stark wie ein Leuchtturm.

Geheizt wird das Haus mit Fernwärme, sprich die Wärme ist fern, also irgendwo anders, nur eben nicht hier. Gute Erfahrungen haben wir gemacht mit Backofenklappe-auflassen und Toaster-im-Dauerbetrieb sowie mit dem Verbrennen förmlicher Schreiben des örtlichen Bauamtes.

Durch eine Fehlbestellung haben sämtliche Fenster die Griffe außen. Aber man gewöhnt sich daran. Als Dachfenster sind ebenfalls normale Fenster verbaut, allerdings mit Griff innen. Der Flügel wird dann einfach geöffnet und auf die Dachfläche gekippt. Auf der Südseite gibt es ein Panorama-Fenster. Also, im Grunde ist es eine Tür. Ja, es ist eine Tür.

Das Haus verfügt über einen Wellnessbereich mit Pool. Dieser befindet sich im Keller, in dem zuverlässig ein Grundwasserspiegel von etwa 1,70m steht. Hier kann man täglich seine Bahnen ziehen und auch die Wasserratten, die gelegentlich auftauchen, sind eigentlich possierliche Tierchen, die selten beißen. Sie verstehen sich auch gut mit der Marderfamilie in der Zwischendecke.

Als Preis haben wir uns 450.000 € Euro vorgestellt, selbstverständlich provisionsfrei. Das Haus könnte nach Unterzeichnung des Kaufvertrages innerhalb von zwei bis drei Wochen freigestellt werden. Wir bauen uns nämlich ein neues, direkt nebenan!

Sommerpause II: Sport für Heimwerker

Der Sport sollte auch in der warmen Jahreszeit nicht zu kurz kommen. Im dannwollenwirmal-Sommerpause-BestOf hier ein Beitrag aus dem März:

 

Sport für Heimwerker

Gerade in der winterlichen Jahreszeit neigt der Heimwerker dazu, sein natürliches Bewegungshabitat wie Werkstatt, Garage oder Garten wegen teils arktischer Temperaturen zu meiden und findet sich vorwiegend im Couchmöbel wieder. Schon hat man den Salat: Die Gattin ist genervt, und der Heimwerker setzt an. Also an Gewicht. Wenig Bewegung, kaum Aktivitäten, und bevor man nun versehentlich noch die Ernährung umstellt und das Mettbrötchen gegen einen Pastinakensmoothie tauscht, sollte man sich eventuell doch überlegen, ob Sport hier nicht eine Lösung sein kann. Damit es nicht in zu großer Anstrengung ausartet und auch noch genügend Spaß dabei bleibt, habe ich ein paar schöne Aktivitäten für Euch zusammengestellt.

– Bowling

Der große Vorteil von Bowling ist, dass man zwar eine gewisse Sportlichkeit vorgaukeln kann, man die Tätigkeit, je nach Gruppengröße, dann aber doch wieder vorwiegend mit Sitzen und Biertrinken verbringt. Wie praktisch! Ich empfehle das Spiel mit einer Gruppenstärke von etwa 20 Mann und nur einer Bahn, dann ist man ungefähr zwei mal in der Stunde dran, man muss sich also nicht so auspowern. Das Equipment kann mit wenigen Handgriffen individuell auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. So kann man eine Bowlingkugel mit einem handelsüblichen Forstnerbohrer bearbeiten, wenn die Löcher für die Wurstfinger zu klein sind. Bleibt der sportliche Erfolgt aus, ist aller Wahrscheinlichkeit nach die Bahn schief. Mit einem Exzenterschleifer kann man hier nachbessern. Anschließend versiegeln nicht vergessen!

– Wandern

Wandern in der Natur ist immer gut! Es macht das Herz weit und die Lunge frei. Für interessierte habe ich ein paar Wanderstrecken in meiner Gegend zusammengestellt, die ihr bei mir gegen eine Schutzgebühr von zwei Sack Zement bestellen könnt:
„Die schönsten Baumärkte Ostwestfalens als Tagestour“
„Natur pur – Sägewerke an der Bundesstraße 482“
„Die Perlenschnur der Baustoffhändler – 280 km durch die norddeutsche Tiefebene (davon 278 km mit Auto)“
„Auf den Spuren deutscher Dichter – Wanderung zur Silikonherstellung bei Meier in Kruchtrup“

– Minigolf

Ähnlich wie beim Bowling kann man es sich hier auch gemütlich machen und, wenn man es geschickt anstellt, die meiste Zeit untätig in der Gegend herumstehen. Kommt man dann doch mal zum Zuge und die Bahn ist zu trickreich, kann man sie mit einfachen Werkzeugen wie Bohrhammer oder Betonfräse in wenigen Hangriffen gefügig und leicht spielbar machen. Anstatt mit einem Schläger spiele ich persönlich ohnehin seit Jahren mit einem Laubbläser. Man kann den Ball einfach in jede gewünschte Richtung pusten und erspart sich das mühevolle und lächerliche Hantieren mit Schlageisen. Für ausreichende Leistung empfehle ich hier ein Modell mit kräftigem Verbrennermotor, dann haben auch alle was davon. Gut Schuss!

– Kampfsport

Ein dynamischer und actionreicher Sport, der viele praktische Seiten hat. Verfügt man nicht über ein Trainingsstudio, kann man Alltagssituationen zu Übung nutzen:
– Kampf um das letzte Paket Fliesen im Baumarkt
– Kampf mit der Frau um das neue Werkzeugschnöppchen („Doch, das brauchen wir!“)
– Kampf mit Billigwerkzeug und Baumarktholz
und, und, und. Man sieht: der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt!

– Heimwerker-Zehnkampf

Durchaus ambitioniert und nicht für Einsteiger geeignet ist der Heimwerker-Zehnkampf, bestehend aus den Disziplinen:

  • Extremtapezieren
  • Verkäufer fangen im Baumarkt
  • 100m Fundament ausheben
  • Aufsitzmäher-Rennen
  • Zementsack-Staffellauf
  • Heizkörper-Weitwurf
  • Leistungs-Laminatlegen
  • Wand umwemmsen
  • Bauschaum am Geschmack erkennen
  • Silikon-Wettpfuschen

Anmeldungen zum Turnier der deutschen Meisterschaft nehme ich ebenfalls gerne entgegen.

 

Na, wenn das nicht schon mal ein paar tolle Anregungen sind! Auf geht’s, liebe Heimwerkerfreunde! Bewegung ist angesagt!

Ich persönlich bin jetzt allerdings schon vom Aufschreiben ganz aus der Puste, werde also dieses mal nicht mitmachen. Aber ich feuere Euch an! Hey! Hey! Hey!

Sommerpause I: Kochen ist Werken

Es ist mal wieder so weit – wie jede Jahr geht dannwollenwirmal in die traditionelle Sommerpause. Bis dahin, wie im Fernsehen: Wiederholung der schönsten Folgen 🙂 Am 2. September geht es hier weiter. Euch allen eine schöne Sommerzeit! Und falls ihr zwischendurch mal was zu Essen machen möchtet, wären hier ein paar Tipps:

 

Kochen ist Werken

Wenn ich mal nichts zu werken habe, also kein Projekt, das ansteht, nichts wegzustemmen oder zuzuschmieren, verlagere ich meine Handwerkslust auch ganz gerne mal auf die Küche. Zwischen Kochen und Werken gibt es nämlich erschreckend viele Parallelen; allein wenn man sich den Markt für Werkzeug und Kochwerkzeug mal vergleichend anschaut: Für das eine oder andere kann man viel Geld ausgeben und es gibt bei beiden nützliche und weniger nützliche Dinge.

Am liebsten koche ich mit viel Action und Tamtam. Drei Töpfe und eine Bratpfanne auf dem Herd und noch vier Sachen im Ofen ist der Idealzustand. Überall abwechselnd drin rumrühren und wenden, alles beaufsichtigen, die Abzugshaube auf Vollgas und trotzdem in Dampfschwaden stehen, überall zischende und brodelnde Geräusche – ist es die Küche oder ein Chemielabor ? – herrlich! Leider habe ich keinen Gasherd. Wenn zwischendurch noch ein paar Flammen züngeln würden, wäre es nämlich perfekt.

Das Pfannenwenden ohne Pfannenwender, also einfach locker-lässig am Griff rütteln, den Inhalt leicht hochwerfen und geschickt wieder auffangen, habe ich mit den Jahren perfektioniert und es sieht schon recht beeindruckend aus. Und erst das Ablöschen! Welch Gottesgeschenk! Wenn es zischt und dampft und das Kochgut zornig brodelt. Schnell noch den Abzug auf höchste Stufe! Ach, ist ja schon.

Dabei habe ich ein Faible für die, sagen wir, traditionelle Küche. Mein Liebstes ist das Dr. Oetker-Grundkochbuch aus den frühen 80er Jahren, von meiner Mutter übernommen und schon zigmal geklebt. Nichts darin könnte man, auch mit viel Phantasie, als sonderlich gesund oder entschlackend bezeichnen. Selbst für einfache Gemüserezepte benötigt man immer eine Messerspitze Butter, nur eben von einem sehr, sehr, großen Messer. Aber wie schmeckt denn der Rosenkohl wohl besser? So, wie man ihn in den bundesrepublikanischen 50er Jahren gemacht hat oder so wie im Fit&Fun-Kochbuch von 2017?

Linsensalat, Ingwer-Risotto, Guacamole oder Basmatihuhn? Nein, danke. Aber Kohlrouladen, gefüllte Paprika, Dampfkartoffeln oder Sonntagsbraten – gern! Wobei es nicht nur die ganz alte Küche sein muss. Ich habe zwei Lafer-Kochbücher, denen ich schon ganz zauberhafte Dinge wie selbstgemachte Gnocchi, Zucchini- und Auberginenspieße oder Basilikumschaumsuppe entlockt habe.

Sicherlich geht auch mal was schief. So habe ich ein ganz ausgezeichnetes Soßen-Kochbuch („Saucen: Die Quintessenz der feinen Küche“ von der Koryphäe Michel Roux), aus dem ich genau einmal etwas gekocht habe, nämlich eine Sauce Hollandaise. Das Ergebnis nach stundenlanger Arbeit war eine ölige, urinartige Plörre, die ich unter gleichmäßigem Rühren dem örtlichen Abwassersystem zugeführt habe. Und just letzte Woche habe ich mich an einer Tonno Tonnato versucht, eine Thunfischsoße, deren Geschmack so abartig war, dass ich zwei Tafeln Schokolade brauchte, um ihn wieder loszuwerden. Auch diese Kreation habe ich dann nicht serviert. Glücklicherweise waren das die beiden einzigen Ausreißer, alles andere ist eigentlich immer gut gelungen und ich sammle regelmäßig Komplimente.

In letzter Zeit allerdings regt sich leise, interfamiliäre Kritik. Gut, die Kinder mögen sowieso vieles nicht, aber es muss eben immer wenigstens probiert werden, und dann geben sie zähneknirschend zu, dass es wohl doch ganz lecker ist. Die bessere Hälfte jedoch ist, wie Frauen eben so sind, stets besorgt um die Linie und regte neulich an, ob ich nicht doch vielleicht mal etwas weniger Butter nehmen könnte und dass es ja doch auch tolle Leicht-Rezepte geben würde. Das sei ja auch viel gesünder. Wobei mir meine Gesundheit ja beim letzten hausärztlichen Check-Up von 1997 als tadellos bescheinigt wurde.

Butter, Sahne und Öl sind im Gegensatz zu Wasser, Tee und Selleriesud Geschmacksträger! Und auch eine ordentliche Bullette ist schwerlich durch irgend was zu ersetzen, dessen Bezeichnung mit „Grünkern“ beginnt. Aber gut, vielleicht werde ich mich der Kritik beugen und schaue mir nochmal dieses Ingwer-Risotto an. Vielleicht mit ein paar minimalen Veränderungen. Ich könnte ja den Reis gegen Kartoffeln ersetzen und den Ingwer gegen Grünkohl.  Ha, und wenn dann erst ordentlich Butter dran ist, wird’s schon schmecken!

Die dannwollenwirmal-Produktrundschau

Heute ist es mal wieder so weit: Treue Leser wissen, dass dannwollenwirmal regelmäßig eine kleine Neuigkeiten-Schau präsentiert, in der neue Produkte, Werkzeuge und Hilfsmittel für Heimwerker vorgestellt werden. Bisher habe ich mich dabei vorwiegend auf namhafte Hersteller mit Handwerks-Qualität konzentriert, doch auch auf den Wühltischen der Baumärkte finden sich interessante Produkte, die einen näheren Blick definitiv wert sind. Einige Highlights stelle ich Euch heute vor.

So bietet die Firma C. beispielsweise einen schmucken Fliesenschneider für 19,99 € an. Mit einer beeindruckenden Genauigkeit von +/- 2,5 cm lassen sich diverse Fliesen schneiden, solange sie nicht zu lang, zu breit, zu hart oder zu weich sind. Mit dem jackeligen Schneiderädchen muss zunächst etwa 30 mal auf der gewünschten Schnittkante herumgekratzt werden. Dann wird mit dem Brechhebel die Fliese an dieser Stelle niedergedrückt. Der eigentliche Bruch geschieht dann etwa eine handbreit davon entfernt in angenehm rundem Schnittdesign. Alternativ zu dem Fliesenschneider der Firma C. kann man die Fliese auch einfach auf eine beliebige Kante kloppen und erlangt ein ähnliches Ergebnis. Daumen hoch!

Die Wasserarmatur der Hausmarke O. ist ebenfalls eine absolute Kaufempfehlung. Die zwei formschönen Schraubgriffe für warmes und kaltes Wasser lassen sich gut bedienen und halten mindestens zwei Wochen, bevor sie sich lose auf der jeweiligen Metallstange herumdrehen. Man kann sich aber helfen, indem man den Schraubgriff etwas auf der Stange verkantet und ihn dann dreht. Das Wasser lässt sich damit sogar fast ganz zudrehen! Sind die Drehgriffe irgendwas völlig durchgenudelt, kann man sich eine praktische Rohrzange ans Waschbecken oder in die Dusche legen und die Armatur damit bedienen. Für den findigen Heimwerker gar kein Problem.

Wer sagt denn, dass Deckenschleifer teuer sein müssen? Auch hier gibt es schon Angebot für weit unter hundert Euro, wie das Gerät der Firma D. Zugegeben, es ist mit gefühlten 120kg kein Leichtgewicht, aber notfalls kann man es ja mit mehreren Personen bedienen. Ist das Gerät erstmal hochgewuppt und eingeschaltet, pfeift es wie ein Derwisch die Decke entlang und hinterlässt garantiert ein paar formschöne Dellen und Riefen. Aber die sieht man aufgrund der enormen Staubaufwirbelung sowieso kaum. Ruckartige Bewegungen sollte man übrigens vermeiden, da sonst schnell das Schultergelenk des Bedieners auskugelt. Und durch den Höllenlärm, den die Maschine verursacht, würde niemand die Hilfeschreie hören.

Die günstigen Energiesparleuchten des Baumarktes T. sind auf jeden Fall einen Blick wert. Kaum eingeschaltet, zeigt sich schon nach wenigen Stunden ein erstes, zartes Glimmen und bereits nach etwa einem halben Tag steht dem Leservergnügen nichts mehr im Wege. Interessant auch die LED-Alternativen der Firma A. in den Lichtfarben „Leichenschauhaus“, „Operationssaal“ und „Ich bin’s, der Tod“, die durch ein stetiges Flimmern einen witzigen Stummfilm-Effekt erzeugen und migräneartige Kopfschmerzen schon nach kurzer Zeit vergessen lassen, wozu man das Licht überhaupt angeschaltet hat. Klasse!

Wozu braucht man überhaupt noch Klempner? Beim Rohr-Stecksystem der Firma G. fragt man sich, was die dreijährige Ausbildung zum Installateur in der heutigen Zeit überhaupt soll. Als Baukasten mit verschiedenen Rohren, Verbindungs- und Eckstücken gelingt es hier wirklich jedem Heimwerker, binnen kurzer Zeit eine mittlere Überschwemmung zu erzeugen. Man kann auch ein lustiges Spiel draus machen: „Finde das Leck!“ – Dreht man an einer Stelle die Verbindung ordentlich fest, spritzt es garantiert an einer anderen Ecke heraus. Ein großer Spaß für die ganze Familie!

Apropos Spritzen: Mein absolutes Highlight ist nach wie vor der Klassiker unter den Baumarktprodukten, möglicherweise habe ich ihn hier auch bereits erwähnt: Der Schlauchwagen der Firma C. ist in jeder Hinsicht ein Spitzenprodukt. Es fängt bei den Schlauchverbindungen an: Das Gardena-Imitat-Imitat verbreitet an jeder Verbindungsstelle einen erfrischenden Sprühnebel. Das schafft eine tolle Abkühlung, zum Beispiel wenn man die Achse wieder festschrauben muss, die sich stets nach zwei Metern Wagenrollen von ihren Rädern trennt und auf den Weg kullert. Man könnte auf die Idee kommen, die Radmuttern fester anzuziehen, leider brechen sie dann umgehend mittig durch. Rollt man den Schlauch ab, ohne den Wagen mit zwei weiteren Personen festzuhalten, kippt er sofort, immer und durchgehend um. Vielleicht ist es auch ein Liegewagen?
Der Schlauch selber, gefertigt aus hauchdünnem Material aus der Raumfahrtforschung, knickt bei der kleinsten Biegung ab und staut das Wasser. Auf einer Länge von 25m gibt es in der Regel 50 Knicke. Idealerweise breitet man also den Schlauch vorher aus und legt ihn absolut gerade und ohne Kurven zur gewünschten Entnahmestelle. Oder man nimmt direkt ein langes, dünnes Rohr; dann würde einem aber die Freude des Schlauchwagens entgehen.

Sie sehen also, liebe Leser, es muss nicht immer teure Markenware sein! Augen auf im Baumarkt, und man findet ständig tolle Schnäppchen, die sich lohnen. Hat jemand noch weitere Beispiele? Immer her damit!

Und ich gehe jetzt nochmal die Schrauben am Schlauchwagen nachziehen.

Bis nächste Woche!

 

Begehbarer Werkzeugschrank

Schön, dass ihr Euch alle so über die Geschichte vom Mähroboter gefreut habt. Das ist aber auch ein kleiner Schlingel! Familie P. hat ihn mittlerweile auf einem Kleinanzeigenportal veräußert, dem neuen Besitzer ist er allerdings auch schon wieder abgehauen und befindet sich jetzt auf dem Weg nach Weißrussland.

Apropos weise: Wer sich regalmäßig nicht immer nur die Ikea-Standards ins Haus stellen möchte, dem sei an dieser Stelle die Seite regalraum.com ans Herz gelegt. Hier gibt es schicke Lösungen für Wandregale und freistehende Varianten (das eine oder andere Bild ist auch eine Inspiration zum selber machen 😉 und selbst konfigurierbare Systeme für begehbare Kleiderschränke. Und wer keinen begehbaren Kleiderschrank braucht, kann ja einen begehbaren Werkzeugschrank daraus machen. Die übliche Kleidung bekommt man locker auf 1-2 Klappstühlen unter, während das Werkzeug hochglanzpoliert im 24 m²-Werkzeugraum mit regalraum-Ausstattung aufgereiht ist. Aber tatsächlich ist auch was für Heimwerker dabei: Das Werkzeugwand-System von Regalraum macht auf jeden Fall einen guten Eindruck!

Viel mehr habe ich heute gar nicht zu berichten. Die Sonne scheint, das Wetter ist herrlich, also weg mit Euch vom Computer und raus an die frische Luft! Vielleicht was Schönes im Garten basteln? Man kann zum Beispiel, wo wir bei Mähroboter waren, ein Schaf aus Bauschaum modellieren, weiß anmalen, Augen aufkleben und auf den Roboter setzen. Dann sieht es aus, als würde ein Schaf auf der Wiese grasen. Nicht meine Idee, aber bekloppt genug, um von mir sein zu können. Irgendwo habe ich doch noch…? Ach, leider habe ich keinen Mähroboter. Könnte ich mir ja mal kaufen, im Kleinanzeigenportal habe ich da was Günstiges entdeckt…