Ooops…!

Aus der Reihe „Heimwerker-Anekdoten“: Meine näheren Verwandten hatten im Wohnzimmer (abgehängte Decke) drei LED-Einbauspots der ersten Generation, über die man sich schon seit Anbeginn ärgerte (Helligkeitsstufe Glühwürmchen und Lichtfarbe Leichenhaus) und die nun auch gar nicht mehr funktionierten. Ich habe großspurig angeboten, diese auszutauschen. Wir besorgten Neue und durch das Loch des mittleren Spots konnte ich den alten Trafo erreichen. Diesen nam ich heraus und als ich vorsichtig an der Zuleitung zog, hörte ich irgendwann das Geräusch, das entsteht, wenn man einen Stecker aus einer Steckdose zieht. Den Stecker hatte ich in der Hand, die vermeintliche Steckdose befand sich über der abgehängten Decke etwa zwei Meter entfernt in Richtung Raummitte, also unerreichbar für den Anschluss des neuen Trafos. Wie unangenehm! Wie dieses Debakel gelöst werden konnte, erzähle ich nächstes mal (muss ja spannend bleiben 🙂 )

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Na, wird doch!

Aber das nur am Rande, denn: wie die obige Abbildung beweist, habe ich eine Dachseite schon fertig beplankt! Auch die Dachfenster, vor deren Einkleidung ich erst etwas Respekt hatte, erwiesen sich als wenig problematisch.

Ich habe rundherum den selben Winkel gewählt; vom Fenster aus einen rechten Winkel und dann die GK-Platte jeweils 15cm schräg nach außen laufen lassen. Wenn an der Auflagestelle nicht gerade ein Profil war, habe ich dort eine Holzlatte aufgeschraubt. Die zugeschnittenen Platten wurden dann am Fenster in die dafür vorgesehene Nut geschoben (wie beim Saugblaser Heinzelmann) und dann an der Latte verschraubt. Die Teile habe ich etwas länger gelassen als nötig:

Dachfenster GK
Seitenteile, etwas länger als nötig

Dann wurde rundherum die Schräge beplankt, und nachher konnten die Dachfenster-Seitenteile bündig abgesägt werden für einen guten Übergang:

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Angleichen mit der Säge

Ich werde später an den Kanten Putzschienen einarbeiten, habe aber neulich gehört, dass die wahren Profis sowas mit Gipskarton-Falttechnik machen. An der Kante wird eine V-Fräsung vorgenommen und dann die kartonierte Seite über die Kante gefaltet. Ich denke, dazu gehört schon etwas Übung und spezielles Werkzeug.

Anspruchsvoll war übrigens auch das Einpassen der Deckenbalken:

Deckenbalken Gipskarton
Deckenbalken in Gipskarton

Da musste ich schon ein wenig überlegen, welcher Schnitt wie und wo gemacht werden muss, um die Balken in einem Guß einzupassen und nicht stückeln zu müssen.

Gipskarton-Hobel
Gipskarton-Hobel

Eine gute Hilfe war mir neben der Säge übrigens auch der Gipskarton-Hobel. Da kann man mal eine Kante sanft bearbeiten oder auch die Schrägen für die Fugen machen. Denn was ich auch früher nicht wusste: wenn man zwei ’stumpfe Kanten‘, also geschnittene GK-Kanten aneinander stoßen lässt, müssen diese angeschrägt werden, damit der Fugenspachtel vernünftig hält und man eine saubere Verspachtelung hinbekommt. Das lässt sich entweder mit einem Cutter, oder eben auch gut mit einem solchen Hobel machen.

Beim nächsten mal erfolgt dann Teil II der bewegenden Geschichte „Der verschollene Lampenanschluss“. Musste die Decke aufgestemmt werden? Eine Kernbohrung vom Stockwerk drüber? Oder ein Schlitz, der nun mit Efeu kaschiert ist? Bleiben Sie dran und erleben Sie einen packenden Thriller, in der Hauptrolle wie immer Gérard Depardieu als Angela Merkel.

 

 

 

Überraschungspreis

Für einige Irritationen der Leserschaft sorgte das Bild vom letzten mal, dass eine Beplankung mit Gipskarton direkt auf der Isolierung zeigte. Einige Leser meinten, man könne sich die Platten sparen und die Steinwolle direkt weiß streichen bzw. tappziern, einige wunderten sich, dass Isolierung ohne Dampfbremse zu sehen ist:

Rigips Profil

Während ich den ersten Einwand absolut nachvollziehen kann (die Steinwolle macht sich auch akustisch gut! Im Moment ist das ein schalltoter Raum da oben), muss ich zu Letzterem sagen, dass unter bestimmten Voraussetzungen eine Isolationsschicht vor die diffusionshemmende Schicht gebracht werden darf.

Nach DIN 4108-3 gibt es die sogenannte 20%-Regel (oder auch 1/3 zu 2/3), die besagt, dass 20% des Isolierstoffes vor der Dampfbremse liegen dürfen (teilweise wird dieses Verhältnis sogar als optimal eingestuft). Der Grund ist, dass diffundierender Wasserdampf nach 1/3 Diffusionsschicht den Taupunkt erreicht.

Nun, also ehrlich gesagt verstehe ich es auch nicht so richtig. Dass es so ist, beweisen aber u.a. folgende zwei Links, mit denen man sicher auch tiefer in die Materie einsteigen kann:

http://www.ing-büro-junge.de/html/geneigtes_dach.html

http://www.wissenwiki.de/Bauphysik_Sanierungs-Studie#Goldene_Regel_1.2F3_zu_2.2F3

Vielleicht liest ja jemand mit, der es gut erklären kann. Für eine verständliche Erklärung würde ich einen Überraschungspreis aussetzen! Also dann mal los…

 

Einen am Kopp.

Beim Sehtest zum LKW-Führerschein steckt man den Kopf in eine runde Schale, auf die Lichtpunkte projiziert werden (meine Mutter schläft dabei immer ein, stelle ich mir auch lustig vor). Dabei ist bereits vor einiger Zeit herausgekommen, dass mein oberes Gesichtsfeld eingeschränkt ist. Ich sehe dann vieles nicht, was über mir passiert. Das hat wenig Folgen für den Straßenverkehr, aber ich stoße mir ständig irgendwo die Birne. Bei meiner Dachbodenbaustelle hat das noch eine andere Qualität, weil dort scharfkantige Profile sind; und siehe da: nach meiner letzten Blessur hat es mich nun wieder mal getroffen und ich trage eine neue, dekorative Narbe und habe nun beschlossen, immer fast immer meistens regelmäßig mit Helm dort zu arbeiten.

Dachboden Isolation 40mm
Trotz am Kopp: noch ganz dicht.

Währenddessen habe ich die letzte Isolierungsschicht abgeschlossen; zwischen bzw. hinter die Metallprofile an der Decke und den Schrägen gibt es nun noch eine Schicht Steinwolle „Trennwandplatte“ in 40mm Stärke, um auch die letzten Kältbrücken der Sparren abzudecken, im U-Wert noch ’ne Schippe draufzulegen und auch im Winter dort oben zu schwitzen. Ohne Heizung! Die Heizung muss man dank der astronomisch dimensionierten Isolationsschicht nur einschalten, wenn uns ein sibirischer Sturm heimsucht oder das ganze Haus wegen einer Erdplattenverschiebung in Richtung Nordpol abdriftet.

Rigips Profil
Und die ersten Platten sind dran, hurra!

Ich bin froh, dass ich auch die Steinwolle geschafft habe, wobei sie gefühlt etwas „angenehmer“ ist als Glaswolle. Obwohl, eigentlich egal. Pest und Cholera. Hausfrauentip: Nach dem Kontakt mit Glas- bzw. Steinwolle, also wenn alles piekt und juckt, nicht warm duschen, sondern kalt, da sich durch das warme Wasser die Poren der Haut öffnen und die stechenden Teilchen erst recht in die Haut kommen. Dort wandern sie dann umher, bauen Nester, legen Eier und schließlich besteht man fast nur noch aus Glaswolle, ist aber dafür gut isoliert und kommt schön warm über’n Winter.

 

 

Die Wand

Da sich sicherlich viele fragen wie die Geschichte vom letzten mal ausgegangen ist: nach wenigen Minuten erhielt ich einen Rückruf, und am nächsten morgen war ein Leymann-Mitarbeiter bei mir, der mir half, die falschen Profile runter- und die neuen hochzutragen. Das nenne ich Service! Man stelle sich das Ganze an der Baumarkt-Info vor! Nach drei Monaten die falschen Profile reklamieren und dann noch Hilfe anfordern, undenkbar. Also, wieder ein Grund für den Baustoffhändler! Über Qualität und Preise hatten wir ja schon gesprochen…

Trennwand Trockenbau
Die Wand ist da!

Dank der nun richtigen UW-Profile konnte ich munter weitermachen und tatsächlich steht die Trennwand nun und ist auch schon von einer Seite beplankt. Der Sicherungskasten (mittig im Bild) ist ehrlicherweise etwas groß geraten für einen FI und drei Automaten. Aber so kann man mal nachrüsten, vielleicht gibt’s ja mal eine Leuchtreklame oder animierte Weihnachtsbeleuchtungen 🙂

Dichtungsband UW-Profile
Aufkleben des Dichtungsbandes

Die umlaufenden UW-Profile wurden übrigens alle mit Dichtungsband beklebt, um die Trennwand schallmäßig von Boden und Decke (einigermaßen) zu entkoppeln. Am Schornstein wird übrigens nichts befestigt oder reingebohrt, da dieser so heilig ist wie in Indien die Kühe.

Hier noch die Trennwand von der Rückseite:

Trennwand  Trockenbau
Trennwand von der Rückseite

Nachdem die beklebten UW-Profile an Boden und Decke (bzw. Dachschrägen) befestigt sind, werden die „Steher“ (CW-Profile) im Abstand von 60 cm hineingestellt, senkrecht ausgerichtet und mit diesen Schrauben mit den UW-Profilen verschraubt. Alternativ gibt es auch Crimpzangen dafür, oder sie werden mit normalen Trockenbauschrauben durch die GK-Platte hindurch verschraubt. Das Errichten der Wand ging dann auch erstaunlich schnell.

Für die Türöffnung gibt es normalerweise extra-stabile Türprofile anstatt CWs, da ich dafür aber zu geizig da ich diese aber nicht hatte, habe ich die CWs in feinster Handwerkskunst selber stabilisiert (Holz habe ich ja noch genug da oben! Besser verbauen als runtertragen):

Alternative UA-Profil
Alternative zum UA-Profil: Mit Holz ausgesteiftes CW-Profil

Apropos Tür: Den Türsturz kann man aus UW-Profil leicht selber machen. Dazu wird er in der Türbreite eingeschnitten, gekantet und dann an die Steher geschraubt:

Türsturz Trockenbau
Türsturz

Über dem Sturz verleiht ein CW-Profil dem Ganzen zusätzliche Stabilität und dient gleichzeitig zur Aufnahme der GK-Platten.

Trennwand Dachschräge
Detail: Anbindung der Trennwand an die Dachschräge

Spätestens beim Festlegen der Höhe für den Türsturz muss man sich übrigens für den späteren Fußbodenbelag entscheiden. Die Türhöhe ist 2005mm über dem fertigen Fußbodenniveau. Ein Meterriss erleichtert dabei das Festlegen der Höhen für Türöffnungen, Steckdosen, Schalter usw. Ich habe vom jetzigen Rauhspund eine Aufbauhöhe von 26mm eingeplant. Das sind 21mm Holzdielen und 5mm Trittschalldämmung. Ja, damit wird es wohl auf Holzdielen hinauslaufen. Es steckt so viel Mühe und Herzblut in diesem Bau, dass ich dann irgendwann nicht am Fußboden spare und 1,99€-Buchenlaminat verlege. Außerdem haben wir im Erdgeschoss auch Kiefern-Holzdielen und dann ist das auch historisch alles in Ordnung.

Nun werde ich noch die Elektrokabel zuende verlegen (sollte man eigentlich in Leerrohren machen. Ich habe die scharfen Kanten der Profile und Durchführungen dafür mit dem Rest Dichtband entschärft), dann kommt die Isolierung zwischen die Profile und schließlich wird der Rest beplankt. Stay tuned 🙂

 

 

 

Der kleine Unterschied

dannwollenwirmal…sehen, wie kundenorientiert der Baustoffhändler Leymann so ist. Ich wollte nämlich heute mit der Trennwand anfangen und anstatt der dafür benötigten UW-Profile zum Verschrauben an Boden und Decke wurden leider CW-Profile geliefert (außer zwei Stück, die waren richtig, aber die restlichen 16 leider falsch). Der Unterschied ist klein, aber entscheidend:

uwcw
oben: UW, unten: CW

CW-Profile passen nicht in CW-Profile. Jedenfalls nicht ohne basteln und drücken und mit Ausbeulen.

Pikant ist nun, dass ich die beiden 4m langen Bündel weder alleine die Treppe runtertragen noch im Auto transportieren kann (4m durchs Schiebedach ist auch grenzwertig). Ich habe nun angerufen und man kümmert sich-mal sehen was passiert. Die wissen ja nicht, dass ich darüber blogge und der Vorgang nun gespannt von Millionen von Lesern verfolgt wird… 😉