Was lange währt, wird endlich mäßig

Ich habe hier ja schon des Öfteren von meinem Projekt „Dachfensterleisten“ berichtet. Als unser Dach im Frühjahr letzten Jahres neu gedeckt wurde, sind die Dachfenster durch eine andere Lattung ein Stück höher gekommen. Diese Spalten habe ich ausgeschäumt, das geht natürlich schnell und macht Spaß, und mir dann Leisten besorgt um sie abzudecken. Da es aber beim ersten Fenster schon eine derartige Sch****arbeit war, habe ich dieses Projekt nun monatelang vor mir her geschoben.

Doch heute kann ich voller Stolz vermelden: Es ist vollbracht! Endlich! Als kleine Änderung habe ich die Leisten nun nicht mehr mit Acryl, sondern mit Montagekleber geklebt, und schon war die Trocknungszeit nicht mehr 24 Stunden, sondern zehn Minuten. Dass ich da nicht mal früher drauf gekommen bin? Die Übergänge zur Wand habe ich dann aber mit einer – mal mehr, mal weniger dicken – Acrylfuge „gestaltet“.

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So sieht das aus!

Tatsächlich ist es gar nicht so schlimm geworden. Zwischenzeitlich wollte ich schon aufgeben und die Spalten wie beim Trockenbau mit Gips spachteln. Aber dann? Den Streifen so lassen ist blöd. Reibeputz an Reibeputz, da bekommt man (oder zumindest ich) den Übergang nicht hin: Klebt man die alte Fläche ab, hat man einen harten Übergang; putz man an die alte Fläche dran, wird die alte Struktur verfüllt, sieht genau so unschön aus. So bin ich also bei den Leisten geblieben.

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Joaa, ist okay!

Ich frage mich, wie andere das machen? Ich habe doch nicht die einzigen Dachfenster der Welt, die bei einer Neueindeckung ein Stück höher kommen? Wer was weiß, bitte in die Kommentare!

Außer bei einigen wenigen Anwendungen (wie beim Fenstereinbau) umweht Leisten eigentlich immer der Hauch von Pfusch und Verstecken. Und hier waren es jetzt sogar Leisten plus Acryl, damit es einigermaßen ging. Wahrlich, richtig stolz kann ich nicht drauf sein, aber schlussendlich sieht es ganz okay aus, mir ist keine besser Variante eingefallen und vor Allem: es ist endlich fertig! Schnell zu den Akten und bis nächste Woche!

Pressemitteilung

Während ich noch nicht weiß, ob mich der Suchbegriff der Woche „abgehängte decke bauschaum“ oder die neue ’subtile‘ Art der Werbung, hier mit reichlich Links zu kommentieren, mehr verwundern soll, lasse ich parallel mein letztes Trockenbauprojekt Revue passieren. Dabei gab es noch eine Premiere: Ich habe mir eine neue Silikon-Kartuschenpresse gekauft:

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neues Werkzeug!

Ich habe ja jahrelang eine Baumarktspritze (nicht so schlimm wie die hier, aber auch nichts Besonderes) benutzt, nur zum Ende hin hat sie immer schlechter funktioniert. Nach dem Erwerb des oben zu sehenden Exemplars taten sich neue Welten auf! Ich hätte nicht vermutet, dass der Unterschied so groß sein würde. Ein völlig neues Arbeitsgefühl, elegant und kraftvoll. Oder so.

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Da geht’s los

Ach, und da geht’s auch schon los! Wie im Bild zu sehen, sollte diese formschöne Decke, vorher mit Holzvertäfelung bekleidet, mit Gipskarton abgehängt werden. Das Abhängmaß lag hier so zwischen Direktabhänger und Ösendraht, da habe ich mal beides genommen. Da die Rohdecke nicht besonders gerade war, habe ich dann im höheren Bereich Ösendraht mit Schnellabhängern (hier schonmal gezeigt) eingesetzt.

Interessant sind die im Bild zu sehenden ‚Strohplatten’… falls jemand weiß, wie sie genau heißen, immer her damit! Etwa 4 Zentimeter stark und direkt unter die Betondecke geklebt(?), waren sie vermutlich ursprünglich als Putzträger gedacht. Dübel finden darin natürlich keinen Halt, man muss sie also lang genug wählen, damit sie gut in der darüber liegenden Betondecke halten.

Die Vorgehensweise ist die Bewährte: Rundherum UD-Profil (mit Schaumstoffband zwischen Wand und Profil) montieren, dann die CD-Profile einschieben und an den Direktabhängern bzw. mit den Schnellabhängern ausrichten, alles per Laser, das war also recht flott gemacht. Wegen dem unglücklichen Raummaß von 4,12m musste ich alle CD-Profile mit Profilverbindern um 12 cm verlängern. Aber auch das hat funktioniert.

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Beplankt & verspachtelt

Die Wandanschlüsse habe ich wieder mit Trennfix-Band gemacht, hier wurde dann bis ans Band angespachtelt und nach dem Trocknen eine kleine Acrylfuge gezogen. Sauber!

Für die Fläche gab es insgesamt drei Spachtelgänge mit Zwischenschliff. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:

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mit Farbe drauf!

Die neue Kartuschenpresse konnte ich übrigens direkt bei der Acryl-Abschlussfuge zum Einsatz bringen. Ganz ohne Bauschaum – Voilà!

Die dannwollenwirmal-Muttertagstips

Herzlichen Glückwunsch, liebe Mütter da draußen, heute ist Muttertag – und als lebensnaher Blog mit hohem Praxiswert gebe ich heute vor allem den männlichen Lesern ein paar Tips für die Gestaltung dieses besonderen Tages mit auf den Weg. Für einen gelungenen Ehrentag sollte die Dame des Hauses entlastet, mit kleinen Überraschungen bedacht und rundherum verwöhnt werden.

1. Das Frühstück

Was kann es schöneres geben, als ein Frühstück am Bett, liebevoll kredenzt von den Kindern und dem Göttergatten? Ich würde hier eher ein deftiges Frühstück mit Speck und kleinen Bratwürstchen vorschlagen. Was spricht also dagegen, direkt den Grill im Schlafzimmer aufzustellen? Kann es ein schöneres Geräusch zum Aufwachen geben als verpuffender Grillanzünder? Eine hohe Anfangsflamme schafft Behaglichkeit und eine heimelige Muttertagsatmosphäre. Und wenn dann erst der liebliche Geruch von Fett auf Grillkohle ins Näschen der Liebsten steigt, kann die Jüngste schonmal den Teller mit dem fertigen Grillgut zu Muttis Bett balancieren. Sollte sie dabei stolpern und die heißen Würstchen quer über die Bettdecke rollen, gibt das ein großes Hallo und Mama ist spätestens jetzt garantiert wach. Falls nicht, liegt es am Kohlenmonoxyd, dann vielleicht mal das Fenster öffnen.

2. Das Geschenk des Ehemannes

Auch wenn die Gattin natürlich strenggenommen nicht die eigene Mutter ist, wird ein stellvertretendes Präsent des Gatten gern gesehen, um die Mühen des Mutterdaseins angemessen zu belohnen. Da der Muttertag oft sehr überraschend kommt, bleibt dem vielbeschäftigten Mann nicht immer die Zeit, aufwändige Geschenke zu besorgen. Ebenso muss man von Blumensträußen aller Art zwingend abraten, da die Haltbarkeit oft nicht befriedigend ist und das einstmals formschöne Gebinde schon nach wenigen Tagen aussieht wie ein struppiger Besen. Bei vielen Sträußen habe ich schon beim Kauf gedacht: „Na, wie ich den wohl in die Biotonne kriege!“ Was liegt also näher als ein zeitloses Geschenk aus dem eigenen Bestand? Hier bietet sich zum Beispiel ein Kanister Tiefgrund an. Wer würde sich nicht darüber freuen? Tiefgrund hat eine Haltbarkeit von mehreren Jahren und kann nahezu unbegrenzt eingesetzt werden. Der Kreativität sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt! Für einen romantischen Touch kann an den Kanister mit eine Schleifchen verschönern. Ist keins zur Hand, tut es auch gefaltetes Schleifpapier.

3. Die Geschenke der Kinder

Die Kinder sollten zu Muttertag am Besten was basteln. Allerdings sollte man hier von sentimentalen Staubfängern und krakeligen Bildern absehen; wenn schon basteln, dann was sinnvolles für’s Haus! Mit wenigen, überschaubaren Handgriffen lässt sich beispielsweise ein Carport konstruieren. Acht- bis zehnjährige mit etwas Erfahrung mit Balkenverbindungstechniken und konstruktivem Holzschutz sollten das schon hinbekommen. Ambitionierte Jugendliche könnten sich an einer neuen Hausstromverteilung versuchen oder eine Kellersauna bauen. Wem das zu schwer ist: wie wäre es mit einer hübschen Schornsteinverkleidung? Mutti freut sich sicher auch über kreative Bastelgeschenke: So könnten die lieben kleinen einfach mal alle guten Weingläser anmalen oder aus den Inhalten der Kosmetiksammlung eine neue Wundercreme rühren. Mögen die Kinder kein Basteln, tun es auch praktische Geschenke wie Staubsaugerbeutel oder eine schöne Spülbürste.

4. Entlastung im Haushalt

Die Mutti soll heute natürlich verhöhnt verwöhnt und geschont werden, deshalb übernehmen der Mann und die Kinder die Hausarbeit! Der Grill vom Frühstück kann mitsamt dem Geschirr in die Badewanne verbracht und dort abgekärchert werden. Das schont die Spülmaschine. Diese kann übrigens getuned werden, indem man bei halber Zeit (Schnell-Programm) die Wassermenge verdoppelt. Ist einen Versuch wert! Auch die Wäsche macht heute natürlich der Göttergatte. Man öffnet dazu die Waschmaschine und füllt so viel Wäsche hinein (ggf. zwischendurch mit dem Fuß nachstopfen) bis die Trommel wirklich voll ist. Dann gibt man den Spülmaschinen-Tab in irgendeine Klappe und wählt die Einstellungen Wolle, Pflegeleicht und 95°C.

5. Unternehmungen und Ausflüge

Das Verwöhnprogramm ist nur noch durch einen schönen Ausflug zu toppen. Wie wäre es mit einer Wohlfühloase inmitten von Farben, Eindrücken und schier unendlichen Möglichkeiten? Richtig, die Baustoffhalle drängt sich förmlich auf! Aber ist ja Sonntag. Mögliche Ausflugsziele wären zum Beispiel die Paintball-Arena, eine Bierprobe oder ein schönes Bacon-Wettessen. Auch ein Nachmittag im Fußballstadion kann ganz nett werden! Wenn noch ein paar Kumpels mitkommen, bekommt das ganze eine lockere und zwanglose Atmosphäre. Bierchen?

6. Verwöhn-Abendessen

Am Abend wird die liebste Mami natürlich noch standesgemäß zum Dinner ausgeführt. Man sollte es hier nicht übertreiben: Imbisskost, richtig gemacht, bildet eine ausgewogene Ernährung ohne lange Wartezeiten. Überschaubare Speisekarten (Brat, Curry, Pommes, Ende) machen die Auswahl leicht und ersparen mühseliges Grübeln und Abwägen. Der Hauptgrund der Nahrungsaufnahme ist schließlich, machen wir uns nichts vor: satt werden. Dann kommen eventuell noch geschmackliche Aspekte, dann kommt ganz lange nix, und ganz am Ende noch so Nebensächlichkeiten wie Atmosphäre und Blumenaufmtisch.

Nach diesem schönen Tag hat eine jede Mutter vermutlich Tränen der Freude in den Augen. Die Regeln lassen sich übrigens auch auf Hochzeitstag, Geburtstag oder andere Feste, an die solcherlei Erwartungen an uns Männer gestellt werden, adaptieren. Ich wünsche viel Erfolg und freue mich über Eure Kommentare, ob alles so geklappt hat wie beschrieben.

Prost!

 

Malheur und zehn Lektionen

Sorry, dass ich letzte Woche so kurz angebunden war; ich weiß, viele haben in den Kaffee geweint. Dafür in dieser Woche schnell noch die Geschichte mit dem kleinen Malheur hinterhergeschoben:

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Darum geht’s

Wie im Bild zu sehen, handelt es sich um eine kleine Nische, die wohl früher mal einen Kasten oder sowas beherbergt hat und die nun mittels Gipskarton flächenbündig an das restliche Wandniveau angepasst werden sollte. Kein Problem, Chakka!

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Metall-Unterkonstruktion

Diese schöne Konstruktion habe ich daraufhin fachgerecht eingebracht: Oben und unten ein UD-Profil (wobei ich es unten mit dem Multicutter quasi halbieren musste – kein Platz!), und da hinein CD-Profil gestellt. Die CDs liegen direkt an der Wand an, damit nichts klappert, habe ich diese Stellen mit Dämmband beklebt). Jetzt nur noch beplanken, denkt man sich…

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Oh nein!!

Es ist mir ja wirklich NOCH NIE passiert, aber irgendwann ist scheinbar immer das erste Mal: Mutig habe ich im unteren Bereich nahe der Heizungsrohre durch die Platte geschraubt und dachte noch bei mir, dass so ein Heizungsrohr ja wohl entsprechenden Widerstand leisten würde (es waren noch nicht mal Schrauben mit Bohrkopf!), aber Pustekuchen, das Kupferrohr ist butterweich, die Schraube war in Nullkommanix drin und unter Zischen trat eine kleine, aber merkliche Heizungswasser-Fontäne aus.

Nunja, wenn man die Schraube reindreht, ist es ja fast dicht! Aber auf Dauer wohl nix.

Glücklicherweise gab es einen Heizungsexperten in direktem Zugriff. Ich selber habe leider überhaupt keine Ahnung von Heizungen. Erschreckenderweise wüsste ich bei mir zuhause nicht mal, wo ich das Wasser ablassen sollte, wenn es mal nötig wäre! Der Herbeigeeilte wusste das zum Glück und das Wasser wurde abgelassen; ich habe noch (wieder mit dem Multicutter) das Rohr an der Stelle eingeschnitten und in meiner Abwesenheit wurde dann, vermutlich unter Kopfschütteln und „wie kann man nur!“, mit etwas „das sieht man doch!“ und viel „Jungejungejunge!“ eine Muffe angebracht:

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Muffe!

Am nächsten Tag habe ich dann fix verplankt und gespachtelt; wenn man nichts anbohrt, geht das ja auch alles ganz schnell 🙂 Vor lauter Aufregung habe ich doch glatt vergessen, ein „Nachher“-Bild zu machen. Egal, wieder was gelernt:

1. „Mal eben schnell“ geht meist nach hinten los
2. Kupferrohre sind weich wie Butter
3. von Rohren generell einfach mal viel Abstand mit Schrauben und Bohrern halten!
4. Mal nachschauen, wo man das Heizungswasser entleert und wie das mit dem wieder Auffüllen funktioniert (wie viel muss denn da drauf? Wenn das jemand weiß, bitte kommentieren!)
5. Sowas immer direkt beim Bauherren beichten! Ich hatte wenige Sekunden über Bauschaum und Isolierband nachgedacht 😉
6. Silikon löst nicht alle Probleme
7. Acryl auch nicht. Aber viele!
8. Immer, wenn man sich zu gut und zu selbstsicher fühlt, kriegt man einen vor den Bug
9. Es ist immer gut, jemanden in der Nähe zu haben, der sich mit Wasser auskennt (Elektro hätte ich selber lösen können, aber nein…!)
10. Lieber eine Lektion zu viel als zu wenig.

Bis nächste Woche gelobe ich Besserung, Amen.