Zähne putzen, Pipi machen.

Huch, ich bin spät dran heute. Umso schöner, lieber Leser, dass wenigstens Sie halbwegs pünktlich hier sind. Dann legen Sie doch mal die Füße hoch und rühren den Sonntagskaffe nochmal um.

Ich wollte ja schon letzte Woche von der Holzbalkendecke erzählen. Diese bis in die 60er Jahre durchaus übliche Form der Decke begegnet einem regelmäßig in der Altbausanierung, und viele Menschen haben – unnötigerweise – eine Abschau dagegen. Spätestens wenn sie, aus welchem Grund auch immer, den Putz an einer Stelle entfernen und dann die Schilfrohrmatte herausschaut, hört man panische Schreie: „Herrgott, hier ist ja noch Stroh drunter! Die Decke muss ja Jahrhunderte alt sein! Schnell, alles rausreißen!“

Doch eins nach dem anderen. Zum Aufbau einer solchen Decke habe ich ein Bild gemalt, und wie es treue Leser gewohnt sind, natürlich mit der Buntstiftsammlung eines ausgewählten Kindes, heute meiner Tochter (4):

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Aufbau einer Holzbalkendecke

Die Balkenlage ist fest mit dem Haus verbunden, liegt also auf den Außenwänden und tragenden Innenwänden auf. Daher lohnt sich vor dem Entfernen einer Innenwand stets der Blick auf die Balkenlage. Wenn diese quer zu der betreffenden Wand verläuft, ist diese aller Wahrscheinlichkeit nach tragend. Unter die Balkenlage sind grobe Bretter genagelt, der sogenannte Blindboden, eben weil man ihn nicht sieht. Hat man eine sehr alte Decke, dienen möglicherweise bereits diese Bretter (in grob und ungehobelt) als Putzträger. Später hat man dann allerdings einen Putzträger, meist aus Schilfrohrmatten, aufgebracht. Darauf wurde dann geputzt.

Eine Abwandlung davon ist die Gipsplatte, so einen Fall habe ich gerade, dazu später mehr. Hier wurde dann aus Rationalitätsgründen nur noch etwa alle 70-80 cm ein Brett unter die Balken genagelt und daran dann Gipsplatten befestigt. Das geht schneller als mit den vielen Brettern und man braucht nicht Verputzen. Will man daran allerdings irgendwas befestigen, muss man schon die Hilfsbretter suchen.

Die Zwischenräume der Balken sind mit einer Schüttung ausgefüllt, die einerseits ein wenig Schallschutz gewährleisten sollte, vor allem aber die Schwingung der Balken dämpft. Hier wurde meistens Schlacke benutzt, denn die ist durch die Hitzebehandlung entsprechend keimfrei, nicht dass irgendwann das Unkraut aus dem Fußboden wächst.

Auf den Balken wurde klassisch, und wir sprechen hier erstmal über die klassische Decke, ein Dielenboden verlegt. Meist handelt es sich hier um einfachen Rauspund, auf den dann später der eigentliche Bodenbelag aufgebracht wird.

Dieser Dielenboden ist nach meinem Dafürhalten der ideale Bestandteil einer Holzbalkendecke. Speziell ab der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts ist man davon abgerückt und hat große Spanplatten oder Gipsplatten draufgelegt, weil das schneller geht und billiger ist. Bei meinen Eltern im Haus wurde in den 70ern eine Holzbalkendecke eingebaut, die mit großen Spanplatten (ich schätze 2,60 x 70 oder so, in rund 40 mm Stärke, ohne jetzt nachgemessen zu haben) belegt wurde. Das ganze Ding knackt, knarzt und ächzt bei jedem Schritt. Beim Ausbau meines damaligen Jugendzimmers hat der Tischler dann diesen Raum, wegen des Knackens, vollflächig mit ESB-Platte quer ausgelegt und verschraubt. Ergebnis: es knackt noch genau so wie vorher.

Zum Vergleich: Bei meinem Dachbodenausbau haben wir den vorhandenen Rauspundboden genau so drin gelassen und quer dazu Holzdielen verlegt. Um hier ein Knacken wahrzunehmen, muss man schon gewaltig die Ohren spitzen. Der Fußboden federt nicht und gibt nicht nach (auch ein Problem von großformatigen Platten) und ist absolut geräuscharm.

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Estrich auf Holzbalkendecke

Immer wieder begegnet einem eine mit Beton bzw. Estrich ausgefüllte Decke. Auch bei unserem Bad im Obergeschoss ist ein Teil vom Vorbesitzer mit Estrich ausgegossen worden. Vorab: Wenn er einmal drin ist und vielleicht auch seit Jahrzehnten hält, gibt es keinen Grund, ihn zu entfernen. Konstruktiv passt er aber nicht schlüssig zum System Holzbalkendecke. Wenn ich meinen Hof neu pflastern will, mache ich das ja auch nicht mit Glasplatten. Geht bestimmt irgendwie, passt aber konstruktiv nicht. Die Holzbalkendecke neigt immer zum Durchbiegen, der Estrich mag das nicht so gerne. Kein Estrichleger der Welt wird eine Gewährleistung dafür übernehmen wollen. Und wenn es (zurecht) kein Profi machen möchte, fangen die Leute an, selbst damit rumzuschmieren. Oben im Bild sieht man dann das Ergebnis in Form von diversen Rissen. Naja, da sieht man wenigstens, wo die Balken laufen.

Nicht ganz außer Acht zu lassen ist übrigens auch der Gewichtsaspekt. Denn zusätzlich zu den normalen Verkehrslasten und dem Gewicht der sich ohnehin schon in der Decke befindlichen Schlacke kommt nun auch noch der Estrich dazu, bzw. wird ja meist sogar der Dielenboden entfernt und der Beton zwischen die Balken geschüttet, mit allen Höhenausgleichen kann da schonmal eine Stärke von 10 cm entstehen, das bringt dann locker 200-250 kg pro m² auf die Waage. Was wohl der Statiker dazu sagt?

Zusammengefasst würde ich also immer zum Dielenboden raten. Trockenestrich (Rigidur & Co.) ist hier und da eine gangbare Alternative, schmiegt sich aber nicht so schön ins Konstrukt ein wie einzeln verschraubte Dielenbretter. Ich bin großer Freund davon, bei der Altbausanierung behutsam vorzugehen, nicht alles Alte zu verteufeln, abzureißen und zu verkleiden und traditionelle Bauweisen auch traditionell zu belassen bzw. diesen Zustand wiederherzustellen.

Das als Wort zum Sonntag.

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Neues Werkzeug!

Ab und zu werde ich und mein Blog von lieben Menschen gesponsort, in diesem Fall von der Seite trockenbauspezialist.de, die mir dieses schöne Stanley-Messer geschickt haben, obendrein gab’s noch einen Spachtel, der passt nicht nur von der Breite genau über eine Variofuge, sondern hat an der Rückseite auch noch einen Kreuzschraubendreher, um den ‚Klassiker‘, die nicht weit genug eingedrehte Schraube, an der man beim Spachteln hängenbleibt, nachzudrehen. Das Teil hat gute Chancen, meinen heißgeliebten, aber mittlerweile auch etwas in die Jahre gekommenen alten Spachtel abzulösen.

Das Stanley-Messer ist, glaube ich, tatsächlich das offizielle Trockenbaumesser. Im Griff sind Ersatzklingen untergebracht, der Klingenwechsel geht quasi per Knopfdruck ohne Geschraube, und es liegt schon sehr gut in der Hand.

Die Website lädt definitv zum Stöbern ein und ist eine schicke Zusammenstellung von den richtigen Werkzeugen (irgendwelche Werkzeuge kann man ja überall kaufen), hat nur einen Nachteil: Sie weckt Begehrlichkeiten! Dies ist noch schön, und das ist ja praktisch, und sowas wollte ich ja schon immer mal…

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Direktbefestiger an Holzbalkendecke

Zum Schluss noch der Stand der Dinge auf der aktuellen Baustelle: Die Bereits bei der Gruseldecke benutzten Direktbefestiger „Click-Fix“ habe ich hier an einer Holzbalkendecke mit besagter Gipsplatte anstatt Blindboden eingesetzt. Hat man die Hilfsbretter gefunden, kann man die Befestiger auch gut befestigen. In einem anderen Raum habe ich die vorhandene Lattung genutzt und dort dann nur CD-Profile angebracht:

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CD-Profile auf Lattung

In Raum drei musste der Aufbau noch flacher sein als mit Metallprofilen möglich, da habe ich dann die klassischen Schalungsbretter in 20mm Stärke benutzt:

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Schalungsbretter als Unterkonstruktion

Im Moment habe ich etwa 1,7 von 3 Räumen fertig beplankt, und nächste Woche erfolgt dann wohl der Rest. Mit dem neuen Messer geht das ja alles fast wie von selbst. Und aufs Spachteln freue ich mich ja erst! Das wird ein Spaß!

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Raum eins, in fertig beplankt.

Eigentlich wollte ich noch dies und das erzählen, aber nun ist das Internet schon wieder voll. So ein Ärger! Dann muss das wohl bis nächste Woche warten. Ich geh jetzt mal die Buntstifte wieder einräumen, nicht dass ich noch Ärger vom Prinzesschen kriege. Cheerio!

 

 

 

 

Astrein!

Eigentlich wäre heute die Holzbalkendecke drangekommen. Und warum da eigentlich Nass-Estrich nichts drin zu suchen hat. Gerade, wo ich da neulich bein Bierchen drüber diskutiert habe. Erstmal stellt man sich – oder ich mich – ja dann selbst in Frage. Ist das wirklich Gang und Gäbe? Habe ich da jetzt eine falsche Einstellung? Dazu später mehr. Gedanklich bin ich seit einigen Tagen in meinen Fensterläden versunken.

Nun, der Dachdecker war da, und wir haben alles besprochen; Anfang März soll es losgehen, wenn dann hier kein Schneetreiben herrscht. Nur bringt es ja so viel mit sich! Ich kann ja nicht die Dachdecker da oben malochen lassen und gleichzeitig hier faul rumsitzen. Also mache ich gleichzeitig die Fassade. Armierungsmörtel, Armierung,  noch ne Schicht, dann Reibeputz (das kann ich ja mittlerweile), vorher alles abkärchern (auch ein schönes Verb), ausbessern, grundieren und so weiter. Also geistig bin ich eigentlich schon fertig. Und dann sollen vorne Fensterläden dran.

Ich habe ja bereits Michas Holzblog verschlungen, nur hat der werte Kollege Maschinen im Wert von zwei Einfamilienhäusern rumstehen und fräst gefühlt jede Leiste aus einem mannsdicken Baumstamm heraus, um sie dann abzufasen, anzuglätten, beizukanten und heimzudübeln. Allein wenn ich sehe, wie dieser Mensch einen Holzflicken macht, versinke ich in tiefstem Respekt, daher an dieser Stelle mal der Hinweis auf Micha und die vielen anderen holzwerkelnden Kollegen in meiner Tellerrand-Sammlung. Stattet denen mal einen Besuch ab, die können wirklich viel und schreiben tolle Blogs.

Nun habe ich mir beim Holzhändler das Holz für die Fensterläden anbieten lassen, und der Spaß kostet in „Kiefer astrein“ knapp 1500 Flocken. Holladiewaldfee, Baby! Holz muss doch nicht unbedingt astfrei sein! Muss das astfrei sein? Sind Fensterläden immer astfrei? Ehrlichweise habe ich da noch nie drauf geachtet. Es gibt auch noch die Variante „astarm“, das ist dann nicht ganz so astrei wie „astrein“, aber immer noch astreiner als astvoll. Oder so. Ich habe mir das dann vor Ort angeschaut und zumindest für die Rahmenteile schon eine schöne Alternative aus Konstruktionsholz gefunden. Da sind noch nicht mal Löcher drin, nur in der Maserung sieht man einzelne aufeinandertreffende Linien, die auf einen Ast hindeuten. So what? Davon abgesehen wird das Ganze ja sowieso lackiert (warte mal, wenn erstmal Farbe drauf ist! Hier also auch.) Allerdings, die Leisten für die Lamellen, das wird tatsächlich schwierig. Achja, so soll das Ganze aussehen:

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Planung ist alles!

 

Die Rahmenteile sind irgendwas bei 40×80, oder eben 20×80 doppelt, und die Lamellenn haben so 10×70, und letzteres ist wirklich selten, meistens astfrei, und dann auch ziemlich teuer. Man kann auch ein dickeres Holz auftrennen. Aber mit meiner Kappsäge wird das doch nichts. Oder mit der Stichsäge, hoho. Die Fensterläden sehen nachher aus wie beim Hundertwasser-Haus, nur ungewollt.

Und dann die Holzverbindungen. Ich brauche eine Flachdübelfräse. Und für die Rahmenverbindungen am Besten eine Dominofräse! Oder ich muss eine Verzapfung herausarbeiten. Für die ganzen Kanten und den konstruktiven Holzschutz brauche ich eine Oberfräse. Das habe ich alles nicht, weil Holz eigentlich nie mein Lieblingswerkstoff war.

Vor etwa zehn Jahren, vielleicht ist es auch noch länger her, haben wir eine Küche von Ikea gekauft, und das Eckregal, designmäßig ein absolut elementarer Teil, war nicht lieferbar. Also habe ich bei einer kleinen Möbeltischlerei im Nachbarort angefragt, ob die mir nicht so ein Regal bauen können. Und die haben gesagt: „Bau dir das doch selber“. Und so durfte ich dort hinfahren, und ein paar Tage lang in der Werkstatt dieses Regal bauen. Man hat mir gezeigt, wie das geht mit dem Fasen und Hobeln und Raspeln und Feilen, ich durfte die Werkzeuge und Maschinen benutzen, habe das Ding dreimal lackiert oder so, und später wurde es dann tatsächlich ein traumhaftes Eckregal, sieht 1:1 aus wie der Rest der Küche, und es hängt heute noch da. Eine Geschichte, die zu Tränen rührt, oder? Und an eben diese Tischlerei musste ich nun wieder denken,  ich habe denen mal gemailt, ob sie Lust haben auf einen Praktikanten. Das wäre ja auch was Schönes für diesen Blog, gell?

Achja, Till T. aus H. war so lieb, mir ein Nachher-Bild zu schicken, von der Decke von letzter Woche, man erinnere sich, da war ich zu schwach für das Nachher-Bild, als ich weinend und zitternd vom Hof gekrochen bin. Hier ist es aber nun, tatata-taaa:

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Nachher-Nachtrag

 

Da kann man nur sagen, wow! Der Maler hat das Ganze mit einem Vlies gespachtelt, das muss dann wohl SOWAS in der Art sein. Sorgt wohl von sich aus für richtig glatte Oberflächen, ohne hundertmal zu schleifen und nachzuspachteln. Das Vlies wird in breiten Bahnen auf- und übergespachtelt. Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Noch was in eigener Sache: Im oberen Bereich der Blogseite gibt es jetzt die Seite „Projekte“. Hier habe ich mal alle, oder sagen wir viele der Projekte zusammengefasst, die ich bisher so vorgestellt habe. Mittlerweile wird es sonst nämlich etwas unübersichtlich hier, immerhin sind schon rund 125 Beiträge zusammengekommen, und Unterhaltung ist ja eine Sache, aber wenn man was Brauchbares sucht, ist man bei den Projekten schon ganz gut aufgehoben. Letztendlich sind es aber nur Sammlungen bestehender Artikel.

Achja, wenn ich die Zeit hätte, und nicht so fest im Berufsleben verankert wäre, würde ich mal ein Jahr lang Praktika machen. Jeweils vier Wochen beim Verputzer, beim Maurer, beim Maler, Dachdecker, vielleicht noch Zimmermann, Estrichleger sowieso, Tischler, wie gesagt, hmm… naja und zwischendurch immer vier Wochen Urlaub. Die Erholung darf man da ja auch nicht vernachlässigen. Ich glaube, da würde ich wohl einiges lernen.

Also, der Fahrplan: Trockenbaudecke beim Kollegen fertigmachen. Hier über Holzbalkendecken und Estrich philosophieren. Danach Fensterläden bauen, mit Tischlerei oder ohne. Dann schnitz ich sie mir halt aus Bauschaum. Dann ist ja schon bald März und die Dachdecker kommen! Nebenbei die Fassade machen. Wahrscheinlich nachts mit Flutlicht. Und irgendwann im April soll das alles fertig sein? Kann ich mir noch nicht vorstellen. Noch liegt hier Schnee, die Decke ist noch gar nicht beplankt, die Fensterläden existieren nur im Computer und der Fassadenputz bröckelt vor sich hin. Und noch kein Wort zur Holzbalkendecke hier!

Ach, da dreh ich mich doch nochmal um und drücke SNOOZE, die Heimwerker-Schlummertaste. Nur noch ein kleines Momentchen einkuscheln in der eigenen Wohlfühlzone und alles nochmal überlegen (überlegen kommt ja auch von liegen) und gründlich planen. Vielleicht kommt ja jemand vorbei, der das alles macht und kann und wenn ich dann im Frühjahr wieder aus meinem Winterschlaf erwache, ist alles fertig.

Was für eine Schreckensvorstellung! Nee, nee, da rühr ich doch lieber schonmal irgendeinen Mörtel an.

 

 

Die Decke des Grauens

Kinder, Kinder, ich bin ja nun auch nicht mehr der Jüngste! Das letzte Projekt hat mich dann doch ganz schön geplättet, und ich habe mir mindestens zehn Minuten geschworen, niemals wieder… ach, es geht ja schon wieder. Im Grunde habe ich mich einfach nur ein wenig verschätzt. Man sollte sich Baustellen doch immer vorher anschauen. Doch eins nach dem anderen.

Es ging um die Erstellung einer Gipskarton-Decke unter eine vorhandene Rohdecke. Als Besonderheit durfte der Aufbau nicht besonders hoch sein, da direkt ans zu beplankende Wohnzimmer ein Treppenaufgang anschloss, und wenn man nun also die Decke tief abgehängt hätte, wäre dieser Aufgang allenfalls noch für Zwergpygmäen zu benutzen gewesen, wobei ich an dieser Stelle keine Pygmäen diffamieren möchte.

Die niedrigste Aufbauhölhe, die sich realistischerweise mit Gpipskarton vernünftig machen lässt, sind 39,5 mm. Die CD-Deckenprofile (und auch das Wandanschlussprofil) haben 27mm, dazu dann noch die Platte von 12,5mm, sind 39,5mm in einer perfekten Welt. Alles andere ist Gebastel: entweder mit irgendwelchen Holzleisten, die flacher sind als 27 mm, oder mit den dünnen Gipskartonplatten in 9,5mm, die aber meiner Meinung nach an einer Decke mit normalen Stützweiten der Unterkonstruktion nichts verloren haben und besser im Baumarkt liegen bleiben. Da kann man bestimmt mit Schaum was nettes draus Basteln.

Für den gemeinen Direktbhänger ist die Decke schon wieder zu flach, denn der macht nur Sinn wenn zumindest ein klitzekleines Bißchen abgehängt wird. So weit oben hat der gar keine Löcher. Also habe ich zum ersten mal mit sogenannten Direktbefestigern gearbeitet, in diesem Fall System Klick-Fix von Rigips.

Das eigentliche Problem waren auch gar nicht die Befestiger, sondern die Rohdecke, nämlich massiver Stahlbeton der 70er Jahre. Damals hatte man noch Angst vor dem Russen! Selbst zu meiner Bundeswehrzeit (1999) wurden Manöver noch gegen Rotland geführt. Im Grunde war der Kalte Krieg also Anfang der 90er zuende, bei der Bundeswehr dauerte das etwas länger. Aber das nur am Rande. In der Decke also gefühlte acht Tonnen Armierungsstahl verbaut:

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Uff! Hallo.

Für die Vorgängerdecke im Gelsenkirchener Barock hatte man wohlweislich Holzstücke einbetoniert und die Unterkonstruktion daran befestigt. Aber erstens passten da meine Achsabstände nicht und zweitens, bis ich das verstanden hatte, war auch schon die Hälfte dran.

Ich habe also insgesamt etwa 100 von diesem Direktbefestigern in den Bunkerbeton getrieben:

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Klick ja –  fix, mal sehn.

Gut, dass es den Bohrhammer gibt! Mit einer normalen Bohrmaschine hätte ich noch das übernächste Weihnachtsfest bohrend verbracht! Und es hat tatsächlich einige Bohrer erledigt. Und das, wo ich bisher der festen Ansicht war, die Zerstörung von Bohrern zeugt von handwerklichem Unvermögen. Aber selbst wenn man sofort zurückzuckt, sobald man auf Stahl trifft, spätestens beim nächsten oder übernächsten Versuch ist das Ding platt. Und so habe ich tatsächlich drei ganze Bohrer zerstört.
Na ok, vier.
Also höchstens fünf!

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Die Leichen

Am ersten Tag wollte ich eigentlich mal mit der Beplankung fertig sein, oder zumindest angefangen haben. Am Ende von Tag eins war dann allerdings ’nur‘ der Großteil der UK fertig:

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Ende Tag 1

Das System ist eigentlich gar nicht so schlecht, eignet sich aber ehrlichweise nur für bereits nivellierte Decken, also zum Beispiel das Beplanken einer fertigen Putzdecke oder Paneelendecke. Die Bunkerdecke war nun eigentlich nicht so 100%ig gerade. Ich musste also hier und da mit dem Hämmerchen Schalungsnasen entfernen und auch die Position der Klickfixe so wählen, dass sie nicht auf einer Erhebung oder Senke der Rohdecke sitzen. Am zweiten Tag habe ich dann mal den Laser drangehalten, es war tatsächlich besser als befürchtet. Hier und da ein bißchen mit dem Montiereisen nachbiegen, aber wenn man ehrlich ist, lassen sich die Direktbefestiger nicht justieren und ausrichten. Sind halt für die direkte Befestigung, wie der Name schon sagt. Laut Laser gibt es auch etwa einen Zentimeter Differenz von einer Raumecke zur anderen. Aber da die beiden Ecken acht Meter voneinander entfernt sind, kann man damit wohl leben.

Zum Klicken des Klickfix braucht es etwas Übung, vor allem wenn die Decke nicht babypopoglatt ist. Der ein oder andere Justierschlag mit dem Hämmerchen überredet dann aber doch jede Verbindung zum Einrasten. Nachdem alle CD-Profile angebracht waren, wurde dann noch beplankt und gespachtelt, und summa summarum zog sich die ganze Aktion dann an Tag zwei bis 23 Uhr hin, und ich wollte und musste fertig werden, da am nächsten Tag der Maler kommen und deswegen keine Verzögerungen entstehen sollten.

Am Ende taten mir dann alle Gräten weh und ich war sogar zu schwach, um noch ein Nachher-Bild zu machen. Ächzend robbte ich mich in die Dusche und dann ins Bett, und während der 10 Minuten vor der Tiefschlafphase schwor ich mir tatsächlich, nie wieder – – – aber eigentlich war es ja doch ganz schön. Am Ende sah es schon ganz gut aus und der Maler war wohl auch sehr zufrieden.

Und nun stellte sich heraus: Ich habe auch überhaupt gar nicht zu lange gebraucht! Woher ich das weiß? Die Firma Rigips bietet kostenlos das RiKs-Kalkulationstool an, mit dem auch ich meine Trockenbau-Baustellen vorkalkuliere. Anhand des ausgewählten Systems und der Eingabe der Fläche errechnet die Online-Software den Materialbedarf (praktisch für die Bestellung) und eben auch den Zeitbedarf:

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Zeitbedarf pro m²: 0,5 Stunden

Die Materialmengen passen ganz gut, nur bei den Metallprofilen spuckt mir das Programm immer zu viel aus (man kann die Menge pro m² auch ändern, aber die ideale Einstellung habe ich noch nicht gefunden. Ich hatte ja die Hoffnung, dass mir Rigips da die ideale Einstellung einfach vorgibt!). Als Zeitbedarf wird 0,5h pro qm angegeben, es waren 34,85 qm, also:

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17,425 Stunden!

Anstatt 17,425 habe ich 20 gebraucht. Aber auch mit Rohdecke beklöppeln, Wandanschluss in hübsch mit Trennfix, Material rein- und rausschleppen, saubermachen und schlau rumlabern. Also alles im grünen Bereich. Das ist im Nachhinein schon wieder beruhigend. Und auch die Knochen haben sich langsam erhohlt, und ich hab schon wieder Bock 🙂 Direkt als nächstes geht’s dann weiter beim Kollegen im Obergeschoss. Auch da werde ich die Direktbefestiger einsetzen, allerdings an einer schon nivellierten Decke und vor allem an einer Holzdecke! Das dürfte doch dann wohl schneller gehen! Ich werde hier davon berichten, sofern ich mich danach noch bewegen kann.

Krawehl, Krawehl, oweh, bis nächste Woche!

 

Rebellion!

Vielen Dank, liebste Leser, für die große Resonanz auf den Müllbeitrag von letzter Woche! Kaum schreibe ich mal nicht über Staub und Dreck, werden alle wieder wach! Viele Leute teilten mir in reichlichen Zuschriften ihre persönlichen Mülltonnengrößen mit, hier im Blog wird noch eifrig über Katzenstreu diskutiert (Danke für den Hinweis, Tommy, wir haben es probiert aber es stinkt leider alles doppelt so schlimm wie ohne Bio 😉  ) und man kann sagen, das Ganze erregt die Gemüter. Mein Fazit ist, dass unsere Tonnen tendenziell eher klein sind und ich nötigenfalls auf eine Nummer größer umsteigen könnte, ohne eklatante Gewissensbisse haben zu müssen.

In dieser Woche wollte ich eigentlich ein wenig in den Januar dümpeln und nochmal über Mülltrennung nachdenken, da erreichte mich der Notruf meiner Herrschaften Eltern, die ein Zimmer renovieren lassen und in dem sich nach dem Ablösen der Tapete einige beängstigende deutliche Risse in den Wänden gezeigt haben. Ich habe dort ja schonmal eine Wandsanierung gemacht, dieses mal sind die Risse allerdings erstens in einer anderen, weiter entfernten Wand und zweitens noch deutlich größer.

Ich habe mal in Schwiegervaters Maurerbuch von einer Methode gelesen, mit der Risse mit einer Mörtelschlämme gefüllt werden können. Diese Risse waren nämlich zu breit für die Anwendung von Strukturacryl bzw. ‚einfach Mörtel reinschmieren‘ vom letzten mal.

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hier gerissen…

Es ist alles ein bißchen ambivalent, denn es handelt sich schon um eine Außenwand, also irgendwo auch eine tragende Wand. Nun steht immerhin kein Geschoss obendrauf, letztendlich trägt die Wand also „nur“ die Fußpfette (heißt das so, liebe Zimmerleute?) des Dachstuhls. Bin ich also befugt, sowas zu richten? Natürlich nicht, eigentlich. Aber erstens ist es besser als gar nichts zu machen und zweitens gab es im gleichen Haus mal einen Fall von vor einigen Jahren, bei dem ein Maurerbetrieb eine rissige Wand abgetragen und neu aufgemauert hat. Ergebnis: Die gleichen Risse wie vorher, nur doppelt so groß. Soviel dazu. Außerdem habe ich hier ja einen freien, privaten und rebellischen Blog, von daher,liebe Leser: Flickt doch Eure Risse wie ihr mögt! Das schlimmste, was passieren kann, ist, dass die ganze Hütte zusammenbricht. (War das jetzt beruhigend?)

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…und da oben…

Der Plan ist der folgende: Die Risse im Inneren werden mit der Mörtelschlämme-Methode gefüllt. Sobald der Boden draußen nicht mehr vereist und zugeschneit ist, wird neben der Mauer ausgeschachtet, bis unter die Fundamentsohle, und dort das Fundament ertüchtigt (vermutlich so ähnlich wie bei dem besagten Projekt vom letzten Jahr). Und dann heißt es: ‚wir beobachten das mal‘. Wenn wieder neue Risse entstehen, muss doch mal einer vom Fach gucken, aber die kochen ja auch nur mit Wasser.

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…setzt sich auch außen fort!

Achja, Ursachenforschung! Jede Wand in dem Haus hat eigentlich ein anderes Baujahr, von 1832 (tatsächlich!) über die 50er, 70er, letzte Wände aus den 80er Jahren. Es wurde viel selber gemacht, und das Fundament-Thema hatte jetzt, sagen wir mal, nicht Top-Priorität. Auch hier ist es scheinbar ein Streifenfundament (hier war es ja auch so: Sparfundament auf Bauschutt!), und an eben dieser rissigen Stelle war im letzten Jahr die Dachrinne kaputt, da gab es einige kräftige Regengüsse, so dass ich denke, dass das Fundament an der Stelle unterspült und abgesackt ist. Und entweder sackt es jetzt immer weiter oder es ist zur Ruhe gekommen, aber in jedem Fall muss draußen ausgeschachtet und großflächig Beton drumrumgegossen werden, je nachdem wie es aussieht auch wieder mit ein paar Ankern.

Meine Schwiergermutter hat mir nun Fotos aus dem besagten Maurerbuch per WhatsApp geschickt, so dass ich meine Erinnerung auffrischen und die Arbeiten fachgerecht durchführen konnte:

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Bild aus dem Buch!

Der Riss wird also verklebt und durch einen Trichter wird oberhalb Mörtel eingefüllt, der entsprechend dünn angerührt ist, so dass er durch den Trichter passt. Er sollte allerdings auch nicht zu dünn angerührt werden, weil er sonst beim Trocknen schwindet. Bei längeren Rissen (> 1m) wird zusätzlich abgestützt:

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Abstützung bei längeren Rissen

(Ob ich wohl Ärger wegen der Bildrechte kriege? Ich würde ja beim Verlag nachfragen, aber ich weiß gerade nicht mal wie das Buch nochmal heißt? Ach egal, rebellischer Blog, hatten wir ja festgestellt.)

Auf der Zeichnung sieht das immer akkurat aus, in real habe ich dann den Riss mit Gaffa Spezialklebeband abgeklebt und mit einzelnen Holzlatten abgestützt, das war ein wenig bastelig, weil der Riss ja nicht so schön gerade wie im Buch verläuft:

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Abstützung

Mit dem Klebeband muss man sich schon Mühe geben, sonst quillt die Pampe an allen Ecken und Enden raus (nicht, dass mir das passiert wäre!). Ein weiteres Problemchen ist natürlich der Trichter, denn im unteren Bereich ist alles gut, nur weiter oben ist dann irgendwann die Decke im Weg, und man kann den Trichter nicht mehr hochkippen. Eine alte Gebäckspritze aus dem Fundus meiner Mutter hat mir dann dabei geholfen.

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Oberer Bereich

Dann sollte man mal am Klebeband fühlen, und wenn das Ganze so halb trocken ist, vorsichtig das Tape entfernen. So kann man die Oberfläche noch etwas nacharbeiten und glätten. Übrigens trocknet der Mörtel, obwohl er so feucht gemischt ist, nicht viele länger als sonst und wer es eilig hat, kann am nächsten Tag tapezieren (vorher grundieren!).

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Klebeband entfernt: Sieht doch ganz gut aus!

Möglicherweise sind nach dem Entfernen des Klebebandes noch einige Lücken vorhanden, die werden dann konventionell mit Mörtel verfüllt (Mörtel auf die Traufel und mit einer schmalen Fugenkelle in den Riss gedrückt).

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Besser als vorher!

Ohne eine weitere Fundamentsanierung wäre das natürlich eher dem Pfusch zuzuordnen, und es besteht auch die Gefahr der neuen Rissbildung, wenn wir mit dem Fundament zu lange warten. Jetzt, im Winter, ist es natürlich etwas ungünstig. da was aufzuhacken. Aber: Beobachten wir das mal.

Es gibt übrigens auch, habe ich gelesen, Riss-Sanierung mit Harzen, für Bodenflächen (Estriche) ist das ja schon lange Thema, aber auch für Wände gibt’s da mittlerweile Systeme. Vorteil ist die höhere Zugfestigkeit, denn Beton ohne Bewehrung ist zwar gut bei Druck, aber Zug mag der eigentlich nicht so.

Also, unverhofft kommt oft, Zack, mal eben die Wand saniert, also zumindet der erste Teil.

Was war noch? Nächste Woche kommt noch eine spontane Gipskartondecke, da probiere ich mal die Klickfix-Direktbefestiger aus. Und ach, dann ist ja auch bald der Termin mit dem Dachdecker! Irgendwer aus der Leserschaft hatte sich doch damals angeboten zum Dachziegel hochwerfen? Muss ich wohl mal im Archiv wühlen, wer das denn nochmal war 🙂

Also, bleibt gesund, beobachtet Eure Risse, und seid rebellisch! Ich bin’s auch!

 

 

Also, zumindest so’n bißchen.

 

Für die Tonne!

Jessas-maria-und-josef, ist denn jetzt wirklich diese Mülltonne schon wieder fast voll? Mache ich was falsch? Bin ich irgendwie unnormal? Nur ganz kurz, bevor ich über das aktuelle Bauprojekt berichte, ist es denn wohl in den Kommunen der werten Leserschaft auch so, dass der blöde Restmüll nur alle vier Wochen, also nur ALLE 28 TAGE geleert wird? Und Papier übrigens auch! Nur die Biotonne wird gefühlt täglich zweimal geleert. Oh, alter Apfel drin, zack, Ausleeren. Und das andere muss ich quetschen und drücken!

Neulich bin ich in die Papiertonne reingeklettert. Das darf aber wirklich keiner wissen. Es ist übrigens auch nicht erlaubt. Wenn man den Müll selbst vorkomprimiert, erschleicht man eine Leistung, für die man nicht bezahlt hat. Oder so. Dabei ist es gar nicht so einfach, eine Papiertonne zu erklimmen und dann reinzusteigen, ohne sich zu verletzen oder mit dem ganzen Schlamassel umzukippen. Ich bin ja nun auch keine 18 mehr! Unter einigen rhytmischen Bewegungen habe ich das Papiervolumen tatsächlich auf etwa zwei Drittel reduzieren können.

Dabei habe ich mich allerdings ins eigene Fleisch geschnitten: Die untere Papierhälfte habe ich so dichtgetrampelt, dass daraus ein papierender Pfropf geworden ist, der eine feste Verbindung mit der Tonne eingegangen und deshalb auch beim Ausleerungsvorgang einfach drin sitzen geblieben ist. Was für ein Debakel! Nun hatte ich ja noch weniger Platz für meinen Papiermüll zur Verfügung!

Vielleicht habe ich zu viel Müll? Ich will das nur kurz mal darlegen, bevor es wieder um Bauthemen geht. Es ist ja nicht so, dass wir nicht sortieren würden. Jedes Fitzelchen wird sortiert. Der gelbe Sack, haha, dessen Kapazität ist ja quasi unbegrenzt, wenn man genug Sackrollen hat. Eine Rolle gelbe Säcke bekommt man ganz einfach im Bürgerbüro der Stadtverwaltung nach Ausfüllen eines dreiseitigen Formulars, kurzer Befragung zur Dringlichkeit, Vorlage von Impfausweis, Reisepass und Wäschebon, nicht zu vergessen der umfangreichen Wartezeit, aber eben auch jeder nur EINE ROLLE! Die gelben Säcke sind dabei so dünn, dass man schon beim abreißen von der Rolle höchste Vorsicht walten lassen muss und man jeden scharfkantigen Joghurtbecher vorher etwas rundschleifen sollte. Wäre der Sack noch dünner, könnte man den Müll auch einfach so an sie Straße kippen und gelb ansprühen.

(ok, der war geklaut, aber einfach gut 🙂 )

Interessanterweise ist das Aufkommen von Kunststoffmüll seit Einführung des dualen Systems gestiegen. Kein Wunder: Man fühlt sich gut, wenn man eine Kunststoffverpackung in den gelben Sack tut. Ich habe dann das Bild vor Augen, dass der Sack von einer Art Trümmerfrau geöffnet und jedes Teil sorgfältig im Sonnenlicht hin- und hergedreht wird. Ach, dieses ist ja nett, das machen wir ein bißchen sauber, dann geht das wieder. Und aus dem hier können wir was neues schmelzen! Sprich, man tut jedes mal was Gutes, wenn man Plastik vergelbsackt! In der Realität wird das Zeug wohl genau so verbrannt wie der Restmüll.

In den Restmüll mag ich nicht reinklettern! (War ja sowieso ne doofe Idee) Ich habe ja auch schon größere Tonnen bestellt. Der Vorbesitzer hatte 80l-Tonnen für Papier und Restmüll, da habe ich vorletztes Jahr Papier und letztes Jahr Restmüll auf 120l gewechselt. Aber erstens ist das Wechseln nicht so einfach; man bekommt einen Wechseltermin, an dem die leere Tonne an der Straße zu stehen hat, das heißt der Müll muss bis dahin anderweitig zwischengelagert werden. Nunja, das kriegt man irgendwie hin, nur beim Biomüll wäre es doof, aber der wird ja stündlich geleert.

Davon abgesehen finde ich es auch nicht richtig, noch größere Tonnen zu besorgen! Ich will nicht ungewöhnlich viel Müll produzieren!
Vermeiden? Mal überlegen…Papier: eine Tageszeitung und eine Wochenzeitung, das macht schon viel voll, allein die ganzen Werbeprospekte der Tageszeitung. Und wehe, es sind mal größere Kartons da, oder wie jetzt, die Papier- und Verpackungsflut nach Weihnachten. Da muss dann mal eine Extratour zur Deponie (wo Papier immerhin kostenlos ist) eingeschoben werden.

Biomüll könnte ich vermeiden! Wir haben ja einen Komposthaufen. Aber Biomüll ist ja nicht das Problem. Restmüllvermeidung? Da ist auch mehr geworden, seit wir eine Katze haben. Ab und zu mal Reste vom Werkeln (wollte ich nicht auch irgendwas vom Werkeln erzählen? Mal überlegen…)

Also, ich muss wohl irgendwie damit leben. Ab und zu fahre ich zum örtlichen Abfallentsorger und bringe einen Anhänger vorbei. Wobei die Anhänger-Pauschale satte 25 Euro beträgt. Wenn allerdings der Anhänger so wenig beladen ist, dass das, was da drin ist, auch in einen PKW passen würde, kann man einige Anträge ausfüllen und kommt mit der Hälfte davon. Achja, und es gibt auch noch ne Rolle gelbe Säcke (bei Dringlichkeit und Beibringung eines Bürgen, der den Bedarf bestätigt).

Ich denke jetzt über Müll-Transferierung nach. Nach meinen Recherchen darf nämlich Papier, das nicht Hochglanzpapier ist (also zum Beispiel Zeitungspapier) in die Biotonne. Also vielleicht nicht paketeweise, aber ab und zu ein bißchen. Und auch unbehandeltes Holz, vom Basteln (wollte ich nicht auch noch irgendwas übers basteln…? was war das denn nochmal…?) darf da schonmal rein. Damit könnte ich also die anderen beiden Tonnen zumindest ein wenig entlasten. Dann brauche ich wohl bald eine größere Biotonne!

So nun aber zum Basteln. Umrandung für die Mülltonne vielleicht, oder ein hübsches Dach?

Aber das schaffen wir heute nicht mehr. Wir haben uns ja wieder völlig festgequatscht!

Ich gehe jetzt nochmal runter, wie jeden Abend, in den Tonnen rumspringen.

Wohlsein!