Unterwegs

Ich bin spät dran heute, liebe Heimwerkerfreunde…ich hoffe, das Frühstücksei hat auch ohne dannwollenwirmal geschmeckt? Oder nutzt ihr den Sonntag sowieso von morgens bis abends zum Bohren und Sägen? Ich finde ja auch, dass die Rüttelplatte ab halb sieben zu einem fröhlichen Sonntagmorgen einfach dazugehört!

Es ist wieder einiges passiert, das ein oder andere kleine Malheur ist auch dabei. Leider bin ich heute beruflich unterwegs und kann daher nicht in gewohntem Unfang berichten. Da wo ich bin, gibt es im Grunde nur Dosentelefon. Würde ich Bilder hochladen, explodiert der örtlicher Sendemast. Wir müssen das also wohl auf nächste Woche vertagen. Diese Zeilen schicke ich gerade per Fax zu einem Vermittler, um Euch überhaupt ein Lebenszeichen senden zu können!

Also, haltet durch, ich bin bad wider da! Nächste Woche geht es bunt und bilderreich weiter! Bis dahin Euch einen schönen Sonntag und einen kernigen 1.Mai!

 

FeWo-Analyse

Da bin ich wieder, gesund heimgekehrt von einer paar Tagen Großfamilienurlaub bei erfrischenden 3°Grad und Schneeregen, was will man mehr! Wie es Tradition ist, wird jede Ferienwohnung handwerklich analysiert und hier ausführlich diskutiert; in der Vergangenheit habe ich ja auch schon einige erfolgreiche Umgestaltungen vorgenommen (hier, und hier auch!). Dieses mal wurde mir leider die Mitnahme von Werkzeug seitens der Gattin strengstens untersagt. Meinen mitgeschmuggelten Akkuschrauber samt neuem Bitsatz hat sie relativ schnell entdeckt; auch den Exzenterschleifer in der Reserveradmulde hat sie gefunden (wobei das Versteck echt gut war…); beim Bohrhammer haben die Kinder mich verpetzt. Ich muss mir dringend was besseres einfallen lassen! Mein Plan für den Sommer ist, meinen gefüllten Werkzeuganhänger bereits am Vortag an die Autobahnraststätte Verden/Aller zu stellen und ihn dann während einer Pinkelpause heimlich anzuhängen. Müsste doch gehen?

Wenn ich also auch nicht werkeln konnte (wobei ich mich im Notfall im örtlichen Baumarkt eingedeckt hätte… „was, sie haben keine Dampframmen?!“), habe ich doch einige inspirierende Bilder geschossen.

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Fassadenverkleidung mit Holz

Diese Baustelle habe ich schon über Ostern gesehen; ein seltener Anblick und für mich interessant, weil man mal hinter die Kulissen einer Holz-Fassadenverkleidung schauen konnte. In diesem Fall wurde auf eine Klinkerwand zunächst eine Grundlattung mit Dämmung dazwischen aufgebracht (geschätzte Stärke 120-140 mm?), darauf dann die im Bild zu sehende diffusionsoffene Unterspannbahn (hier: Würth WÜTOP 2SK) und die Traglattung sowie zu guter Letzt dann die eigentliche Verkleidung. Sehr sauber gearbeitet und ein Gedankenanstoß, dass Dämmung nicht immer Styropor und Putz sein muss. Hier noch ein paar Infos dazu.

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Rollputz „medium“

Apropos Putz: Rollputz ist ja im Grunde das Zeug, das ich auch gerne nehme, allerdings von der Körnung deutlich feiner und eben nicht per Traufel, sondern mit einer Rolle aufzutragen. Das habe ich schon sehr schön gesehen; aber obiges Bild aus der (ansonsten solide neu renovierten!) FeWo zeigt, wie wichtig es ist, auf eine gleichmäßige Struktur zu achten, sowohl beim Auftragen als auch schon vorher beim Aufrühren des Materials.

Die vorliegende Wohnung wurde übrigens 2013 komplett renoviert, und so wie ich es gesehen habe (leider konnte ich ja keine Probebohrungen machen!) wurden alle Wände mit Gipskarton verkleidet, möglicherweise auch innen gedämmt, und dann mit besagtem Rollputz behandelt.

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LED-Beleuchtung, in Bodenfliesen integriert

Dieses kleine Highlight möchte ich Euch nicht vorenthalten: Im Saunabereich gab es eine blaue LED-Bodenbeleuchtung. Sowas hatte ich tatsächlich noch nie gesehen!

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Detail unter dem Elektronenmikroskop

Wie in der 190.000fachen Vergrößerung zu sehen, wurden an den Fliesenecken ein Stück abgeschnitten und die LED in den Fugenmörtel eingelassen. Ich bin mir noch unschlüssig, ob ich das wirklich nachahmenswert finde, aber auf jeden Fall interessant!

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Der Schwerkraft zum Trotz…

Apropos noch-nie-gesehen: im unteren Bad wurde tatsächlich eine Deckenschräge gefliest! Warum Wie macht man denn sowas? Der von mir gern genutzte Kleber Sopro No1 hält ja wirklich gut, aber ob das gegen die Schwerkraft tatsächlich funktioniert? Ich male mir grad aus, wie es wohl ist, wenn man eine Fliese andrückt und die daneben wieder runterknallt. Ich wäre innerhalb kürzester Zeit durchgedreht. Aber vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm oder es gibt Tricks dafür? Wer was weiß, darf das gern unten kommentieren!

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…Decke gefliest

Wobei, machen möchte ich das lieber nicht. Ist schon sehr speziell, wenn auch irgendwie faszinierend…

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Ideen für Fliesen 1…

Da mich die Leute oft nach Fliesen-Ideen fragen und man sich in den seltensten Fällen sofort sicher ist, wie hoch man das Bad denn gern gefliest hätte, ob raumhoch oder nicht oder teilweise, ist hier nochmal eine Idee für den Treppen-Effekt, der die Wandgestaltung etwas auflockert; ebenso kann man Bereiche mit viel ‚Wassereinfluss‘ dann elegant höher fliesen, ohne dass man die ganze Bude zukleben muss.

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Farblich fand ich das hier noch interessant; hier wurden mehrere, zueinander passende Farbtöne im Duschbereich kombiniert.

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Corpus Delikti

Und am Schluss nun noch ein Indiz für Kenner: Unter anderem an diesem kleinen Detail erkennt man, dass das Bad vermutlich nicht vom Profi-Fiesenleger oder Profi-Trockenbauer gemacht wurde: Die linke Fuge zwsichen Fliese und Eckschiene wird nach unten breiter. Dazu die Theorie: Ich schätze, dass die Wandprofile mit den UW’s verschraubt wurden (macht man eigentlich nicht, die werden nur reingestellt). Dadurch schaut der Schraubenkopf etwas raus, weil er da nie ganz anliegt. Die GK-Platte hat also etwas zu viel Abstand zum UW-Profil und macht an der Stelle einen Bogen nach außen. Beim Fliesenlegen mochte man vermutlich ungern so viel ausgleichen und so wurde da etwas ‚vermittelt‘.

Alles nicht schlimm, irgendwie ja auch charmant, es sieht wahrscheinlich nur einer von 50 Leuten, aber ich hab’s gesehen, mir gedacht „Andere kochen auch nur mit Wasser“, zufrieden lächelnd die Augen geschlossen und von besserem Wetter geträumt…

 

Männer-Zalando

Mit großen Plänen ist das ja so wie mit Wein: Manchmal muss man beides nochmal zur Seite legen und etwas reifen lassen. Wobei ich ja voller Tatendrang gestartet bin. Ach, worum es überhaupt geht?!

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Darum!

Letzte Woche hatte ich es ja bereits angedeutet: Es geht um drei Vordächer unseres neuen Firmen-Domizils, die ursprünglich mit Alupaneelen verkleidet waren; diese Paneelen haben aber schon einige Staplerkollissionen mitgemacht und sahen aus, wie Alupaneelen eben nach 30 Jahren aussehen. Das Abreißen ging erwartungsgemäß natürlich auch gut von der Hand! 🙂

Als neue Unterdeckung, wenn man das so nennen will, habe ich Wellbleche bestellt, die längs zu den Trägern laufen und die man schon in den passenden Längen bestellen kann, um wortwörtlich nicht so viel Schererei zu haben. Zum Schneiden habe ich mir dann beim holländischen Verhuur einen Knabber besorgt:

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Knabber

Das ist ein Werkzeug, bei dem sich ein kleiner Stempel schnell auf- und abbewegt und mit dem man dann Bleche ohne Hitzeeinwirkung schneiden kann. Im Gegensatz zum Schneiden „mitte Flex“ bleibt so der Korrosionsschutz erhalten.

An dem Tag fehlte leider der mich körperlich, moralisch und kenntnisreich unterstützende Mitarbeiter, und in einem Anflug von Selbstüberschätzung wollte ich es nun erstmal alleine versuchen. Bereits das erste Blech musste allerdings schon mit dem Knabber an einer Seite schräg zugeschnitten werden.

So viel kann ich verraten: Ich und der Knabber sind an diesem Tag keine Freunde geworden. Dabei hatte ich es mir so schön vorgestellt! Ich dachte, er gleitet durchs Gebleche wie ein warmes Messer durch die Butter, aus den Resten könnte ich mithilfe des Maschinchens vielleicht noch ein paar filigrane Fensterbilder oder einen entzückenden Schwibbogen für die Weihnachtszeit knabbern? Tatsächlich aber verklemmte sich das Teil regelmäßig nach wenigen Zentimetern und knabberte unbeweglich mit Getöse auf der Stelle herum, um sich dann aber auch nicht nach hinten rausziehen zu lassen sondern eins zu werden mit dem Material. Hier biegen, da ziehen, da drücken und vorne stoßen, aha, da geht’s wieder nen Zentimeter weiter, nein doch nicht. Vielleicht mal Schneidöl dran? Schneidöl dran. Geht genau so beschissen, nur öliger. Irgendwann hatte ich es dann geschafft:

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Meine erste Schnittkante

Sieht das nicht super aus? Stimmt, das sieht nicht super aus. Gut, dass die Kante hinter einem umlaufenden Winkel verschwindet. Woran es lag, keine Ahnung, vielleicht an der Wellenform? Wobei ich das Problem auch bei einem geraden Abschnitt hatte. Ist mir jetzt auch egal, später haben wir dann rausgefunden, dass sich diese Blechstärke (0.5mm) auch mühelos mit einer vernünftigen Blechschere schneiden lässt.

Etwas gravierender war dann ein kleiner Denkfehler; ich habe Schauben dazubekommen, um ohne Lattung direkt auf die Stahlkonstruktion montieren zu können) und die gehen wirklich gut:

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Schraube mit Bohrspitze und Kopf in der Farbe des Wellblechs

Leider ist mir dann bei der Montage des ersten Bleches aufgegangen, dass die Welle ja nicht quer, sondern längs mit den Trägern läuft, was dazu führt, dass das Blech zwischen zwei Trägern (etwa ein Meter Abstand) durchhängt und das Ganze dann aussieht, als hätte es ein Vierjähriger montiert. Ein probehalber druntergeschraubtes Brett erwies sich als passend an der einen und zu stark an der anderen Seite. Gleichzeitig wurde der Wind immer stärker und ein durchgehender Nieselregen setzte ein. Ich stand mit der Blechtafel als Segelfläche schwankend auf der Leiter und kämpfte mit Akkuschrauber, Schrauben, Lattung und dem Blechsegel, während mir der stärker werdende Regen ins Gesicht peitschte, bis ich schließlich frustriert den geordneten Rückzug angegangen bin und das Projekt nun bis, sagen wir – Mai, ruht. Bilanz: Zwei nicht richtig passende Latten schief angeschraubt (ging halt nicht besser bei dem Sch****wind!!) und eine Blechkante verhunzt. Super Tag.

Ich musste mir also was Gutes tun, um mich seelisch wieder aufzupäppeln, und was in solchen Situationen bei manchen Damen (Schuhe!) Zalando ist, ist bei den Werkzeugliebhabern werkzeugstore24.de. Allein das Surfen hat mich schon wieder etwas besänftigen können, gekauft habe ich dann, weil mein Bitsatz sich allmählich lichtet, den 4800teiligen Bit- Bohrer- und Sonstwas-Satz Binford B-49638:

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B-49638

Sätze von Holz- Stein- und HSS-Bohrern, zwei Flachfräsbohrer, zwei Bitsätze, ein Satz Stecknüsse, alles im MAKPAC, und auch gar nicht so teuer.Bis

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Detail: Stecknüsse!

Also, danke der Nachfrage, es geht wieder. Der Frust hat sich gelegt, die Freude überwiegt. Die letzten Projekte haben auch alle viel zu gut und viel zu schnell geklappt, da brauchte ich mal wieder einen Schuss vor den Bug 😉

So, jetzt ist erstmal Osterurlaub angesagt, aber keine Sorge, ich kehre pünktlich zurück und werde nächsten Sonntag berichten, wie sich der Fließestrich so in der Ferienwohnung gemacht hat.

Bis dahin – Frohe Ostern, liebe Leser!

Heute ein Faultier

Die Sonne strahlt, die Vögel zwitschern, die Leute rennen scharenweise in die Baumärkte, Heim und Garten wird allerorten auf Vordermann gebracht, allein bei mir hat sich die rechte Motivation noch nicht eingestellt. Irgendwie bin ich gefühlt noch im Winterschlaf. Ich bin noch nicht so weit! Soll es doch nochmal schneien, auch gut! Vielleicht bin ich auch aufgrund des großen Firmenumbaus in einem kleinen handwerklichen Tief. Zu tun wäre freilich genug: Die Verleistung meiner Dachfenster schiebe ich seit Monaten vor mir her. Draußen müsste die Terrasse eine gründliche Reinigung und eine neue Ölung haben. Beim Projekt „Schuppenrückseite“ fehlt immer noch der Schlussanstrich, und beim Kellerfenster bin ich letzten Winter mit irgendwas Sperrigem an der Kante hängengeblieben und habe ein Stück Putz rausgebrochen. Der Zaun hat mittlerweile einen grünlichen Schimmer (naja, nach fast drei Jahren darf er das auch) und müsste gereinigt, vielleicht auch neu gestrichen werden. Blumenbeete sind schon ein paar fertig, das Größte sieht aber noch genau so aus wie vor dem Winter, nur schäbiger. Nicht auszudenken, wenn Schwiegermutter das nächste mal kommt!

Auch extern habe ich noch einige Projekte vor der Brust: So geht es beispielsweise darum, ein völlig entkerntes Loch in eine Badezimmervorbereitung zu verwandeln, und ich glaube, das sollte auch recht bald passieren. Für Anfang Mai habe ich noch eine Trockenbaudecke zugesagt und in der Firma, wo jetzt innen so ziemlich alles fertig ist, geht es ja irgendwann draußen weiter. Nächste Woche werden beispielsweise Wellblechverkleidungen angebracht, das wird sicher spannend und ich werde hier natürlich Bericht erstatten.

Wenn ich das alles so überlege, habe ich ja schon irgendwie Lust! In Gedanken habe ich das Werkzeug schon rausgeholt und baue was, egal was, hauptsache laut und dreckig! Nur heute eben noch nicht. Was kann ich dafür, dass das Sofa so verdammt gemütlich ist? Ein wahres Ärgernis! Hätten wir damals anstatt eines Sofas ein paar Klapptstühle gekauft, wäre die heimische Produktivität sicher merklich gesteigert worden.

Egal, heute mach ich nichts mehr. Nächste Woche wieder! Und Euch rufe ich auch auf zum Müßiggang. Lasst den Hammer liegen! Ist sowieso Sonntag. Und weil’s so schön passt, sende ich Euch als musikalischen Gruß eines meiner Lieblingslieder von Reinhard Mey, und ich wette, danach ist das schlechte Gewissen wie weggeblasen:

Heute häng‘ ich ab, heut‘ cool ich down,
Heut‘ werd‘ ich nicht weiser, heute werd‘ ich braun.
Ich dreh‘ mich zur Sonne, blinzel in die Runde,
Ich rolle mich ein, ich bin wie junge Hunde
Zum Schlafen in der Sonne gemacht.
Hättest Du das jemals von mir gedacht?

Ich will es heut‘ nicht politisch korrekt,
Ich will heut‘ einfach nur, dass es mir schmeckt.
Ich will nicht schlauer werden und auch nicht schicker,
Eventuell ein kleines bisschen dicker.
Ich frag‘ mich nicht, ob man mich liebt,
Ich frag‘ mich nur, ob es hier Nachschlag gibt.

Aber morgen bringe ich die Dinge wieder ins Lot,
Morgen ruder ich euch wieder das Rettungsboot.
Bloss heut‘ freu‘ ich mich einfach nur zu überleben,
Und erlaube mir, mir die volle Breitseite zu geben.

Bitte, mich heut‘ nicht zu belehr‘n,
Bitte, mich heut‘s keinesfalls zu beehr‘n.
Kein Vortrag, keine Ansprache, ich bin Banause,
Völlig anspruchslos, ich mach‘ heut‘ eine Anspruchspause.
Ich will nicht reden und nicht zuhör‘n.
Bitte, mich nicht in diesem Glückszustand stör‘n.

Aber morgen bringe ich die Dinge wieder ins Lot,
Morgen ruder ich euch wieder das Rettungsboot.
Bloss heut‘ freu‘ ich mich einfach nur zu überleben,
Und erlaube mir, mir die volle Breitseite zu geben.

Ich mache nichts, ich atme bloss,
Die Beine hoch, ich lasse los.
Ich muss nichts nehmen, ich muss nichts rauchen,
Ich will nichts wollen, und ich brauch‘ nichts zu brauchen.
Na gut, ein Glas Barolo, wenn es denn stimmt,
Dass es das Zeug ist, das auch Gott in Frankreich nimmt!

Aber morgen bringe ich die Dinge wieder ins Lot,
Morgen ruder ich euch wieder das Rettungsboot.
Morgen mach‘ ich sofort die Welt wieder besser,
Morgen schwimm‘ ich wieder jedem Haifisch ins Messer.
Morgen öle ich euch wieder die Maschine,
Morgen such‘ ich wieder jede einzelne Mine.
Morgen geh‘ ich für euch wieder durch freundliches Feuer,
Aber heute zünde ich erst noch meine ganze Heuer,
Heute freu‘ ich mich einfach nur zu überleben,
Also erlaub‘ ich mir, mir die volle Breitseite zu geben.

Morgen bringe ich die Dinge wieder ins Lot,
Morgen ruder ich euch wieder das Rettungsboot.
Nur heut‘ freu‘ ich mich einfach so zu überleben,
Und erlaube mir, mir die volle Breitseite zu geben.

Schrankwand zu bekommen gewesen gehabt

Im Rahmen der erweiterten Nachbarschaftshilfe hatte ich diese Woche eine Prämiere und habe meine erste Schrankwand nachgebaut! Warum man eine Schrankwand nachbaut? Nun, der ursprünglich zweiteilige Schrank (ein Eckelement und ein gerades Element) sollte getrennt werden, das Eckelement blieb wo es war und der andere Teil wanderte ein Stockwerk höher. Problem nur, dass sich beide Teile eine gemeinsame Wand teilen; so hatte das Eckelement noch eine Seitenwand, während beim anderen Teil nun quasi die linke Wand fehlte.

Zunächst wurde die „alte“ Wand vermessen und ich besorgte mir, wie schon berichtet, einen passenden Zuschnitt im Baumarkt (wobei die Auswahl der Holzsorte hier leicht fiel: in 60 cm Breite gab es genau, nunja, eine Sorte). Bewaffnet mit zwei Böcken und dem dannwollenwirmal-Einsatzanhänger konnte ich nun loslegen und die vorhandene Wand abpauschen.

Etwas sorgen bereitete mir zunächst die Nut für die Schrankwand. Wie sollte ich die da rein bekommen? Oberfräse? Nicht so richtig… Säge? Hmm…alles nicht ideal – in Gedanken war ich schon bei „mit Winkeln irgendwie dranpfuschen“, aber halt, was ist denn das da ganz unten im Makitastapel? Achjaaaa, ich habe ja noch die Flachdübelfräse! Dann kommt die wenigstens mal wieder zum Einsatz 🙂

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Nut fräsen mit der Flachdübelfräse

Dabei habe ich eine millimetergenaue Tiefeneinstellung und einen ebenso gut einstellbaren Seitenanschlag. Eine Person sollte die Platte auf den Böcken fest halten, aber dann kann man mühelos daran entlangfahren und hat eine schöne Nut für die Rückwand:

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Nut für die Rückwand!

Nach der Nut mussten jetzt noch gefühlte 184 Löcher übertragen werden. Dazu habe ich wiederum die Originalplatte vermessen und die Positionen der Löcher notiert, dann auf die neue Wand übertragen und gebohrt:

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Löcher für die Schrankwand übertragen: Dabei darf der Zollstock auch mal fixiert werden

Zu empfehlen ist hier eine Bohrmaschine/Akkubohrer mit Tiefenanschlag, damit man nicht versehentlich durchbohrt. Nach etwa einem Stündchen waren alle Nuten und Löcher übertragen und das Schränkchen konnte aufgebaut werden. Bei einer furnierten Platte hätte man die Vorderkante noch mit einem Kantenumleimer austatten können, das ist ein schmaler Furnierstreifen auf Rolle, der aufgebügelt wird.

Der Schrank wurde dann aufgebaut und, voila, alles hat gepasst wie es sollte. Eine originale Wand wäre beim Hersteller nur für rund 150,- € als Nachproduktion zu bekommen gewesen (ist das so richtig? Gewesen bekommen? Geworden gehabt?!?), ohne Garantie, dass sie überhaupt passt. Also, ein schönes zwischendurch-Bauprojekt, bei dem auch die (bei mir) seltener genutzten Werkzeuge mal wieder zum Einsatz kamen. Und falls jemandem von Euch mal ne Schrankwand fehlt: viel Spaß beim Nachbauen! 🙂