Die dannwollenwirmal-Produktrundschau

Heute ist es mal wieder so weit: Treue Leser wissen, dass dannwollenwirmal regelmäßig eine kleine Neuigkeiten-Schau präsentiert, in der neue Produkte, Werkzeuge und Hilfsmittel für Heimwerker vorgestellt werden. Bisher habe ich mich dabei vorwiegend auf namhafte Hersteller mit Handwerks-Qualität konzentriert, doch auch auf den Wühltischen der Baumärkte finden sich interessante Produkte, die einen näheren Blick definitiv wert sind. Einige Highlights stelle ich Euch heute vor.

So bietet die Firma C. beispielsweise einen schmucken Fliesenschneider für 19,99 € an. Mit einer beeindruckenden Genauigkeit von +/- 2,5 cm lassen sich diverse Fliesen schneiden, solange sie nicht zu lang, zu breit, zu hart oder zu weich sind. Mit dem jackeligen Schneiderädchen muss zunächst etwa 30 mal auf der gewünschten Schnittkante herumgekratzt werden. Dann wird mit dem Brechhebel die Fliese an dieser Stelle niedergedrückt. Der eigentliche Bruch geschieht dann etwa eine handbreit davon entfernt in angenehm rundem Schnittdesign. Alternativ zu dem Fliesenschneider der Firma C. kann man die Fliese auch einfach auf eine beliebige Kante kloppen und erlangt ein ähnliches Ergebnis. Daumen hoch!

Die Wasserarmatur der Hausmarke O. ist ebenfalls eine absolute Kaufempfehlung. Die zwei formschönen Schraubgriffe für warmes und kaltes Wasser lassen sich gut bedienen und halten mindestens zwei Wochen, bevor sie sich lose auf der jeweiligen Metallstange herumdrehen. Man kann sich aber helfen, indem man den Schraubgriff etwas auf der Stange verkantet und ihn dann dreht. Das Wasser lässt sich damit sogar fast ganz zudrehen! Sind die Drehgriffe irgendwas völlig durchgenudelt, kann man sich eine praktische Rohrzange ans Waschbecken oder in die Dusche legen und die Armatur damit bedienen. Für den findigen Heimwerker gar kein Problem.

Wer sagt denn, dass Deckenschleifer teuer sein müssen? Auch hier gibt es schon Angebot für weit unter hundert Euro, wie das Gerät der Firma D. Zugegeben, es ist mit gefühlten 120kg kein Leichtgewicht, aber notfalls kann man es ja mit mehreren Personen bedienen. Ist das Gerät erstmal hochgewuppt und eingeschaltet, pfeift es wie ein Derwisch die Decke entlang und hinterlässt garantiert ein paar formschöne Dellen und Riefen. Aber die sieht man aufgrund der enormen Staubaufwirbelung sowieso kaum. Ruckartige Bewegungen sollte man übrigens vermeiden, da sonst schnell das Schultergelenk des Bedieners auskugelt. Und durch den Höllenlärm, den die Maschine verursacht, würde niemand die Hilfeschreie hören.

Die günstigen Energiesparleuchten des Baumarktes T. sind auf jeden Fall einen Blick wert. Kaum eingeschaltet, zeigt sich schon nach wenigen Stunden ein erstes, zartes Glimmen und bereits nach etwa einem halben Tag steht dem Leservergnügen nichts mehr im Wege. Interessant auch die LED-Alternativen der Firma A. in den Lichtfarben „Leichenschauhaus“, „Operationssaal“ und „Ich bin’s, der Tod“, die durch ein stetiges Flimmern einen witzigen Stummfilm-Effekt erzeugen und migräneartige Kopfschmerzen schon nach kurzer Zeit vergessen lassen, wozu man das Licht überhaupt angeschaltet hat. Klasse!

Wozu braucht man überhaupt noch Klempner? Beim Rohr-Stecksystem der Firma G. fragt man sich, was die dreijährige Ausbildung zum Installateur in der heutigen Zeit überhaupt soll. Als Baukasten mit verschiedenen Rohren, Verbindungs- und Eckstücken gelingt es hier wirklich jedem Heimwerker, binnen kurzer Zeit eine mittlere Überschwemmung zu erzeugen. Man kann auch ein lustiges Spiel draus machen: „Finde das Leck!“ – Dreht man an einer Stelle die Verbindung ordentlich fest, spritzt es garantiert an einer anderen Ecke heraus. Ein großer Spaß für die ganze Familie!

Apropos Spritzen: Mein absolutes Highlight ist nach wie vor der Klassiker unter den Baumarktprodukten, möglicherweise habe ich ihn hier auch bereits erwähnt: Der Schlauchwagen der Firma C. ist in jeder Hinsicht ein Spitzenprodukt. Es fängt bei den Schlauchverbindungen an: Das Gardena-Imitat-Imitat verbreitet an jeder Verbindungsstelle einen erfrischenden Sprühnebel. Das schafft eine tolle Abkühlung, zum Beispiel wenn man die Achse wieder festschrauben muss, die sich stets nach zwei Metern Wagenrollen von ihren Rädern trennt und auf den Weg kullert. Man könnte auf die Idee kommen, die Radmuttern fester anzuziehen, leider brechen sie dann umgehend mittig durch. Rollt man den Schlauch ab, ohne den Wagen mit zwei weiteren Personen festzuhalten, kippt er sofort, immer und durchgehend um. Vielleicht ist es auch ein Liegewagen?
Der Schlauch selber, gefertigt aus hauchdünnem Material aus der Raumfahrtforschung, knickt bei der kleinsten Biegung ab und staut das Wasser. Auf einer Länge von 25m gibt es in der Regel 50 Knicke. Idealerweise breitet man also den Schlauch vorher aus und legt ihn absolut gerade und ohne Kurven zur gewünschten Entnahmestelle. Oder man nimmt direkt ein langes, dünnes Rohr; dann würde einem aber die Freude des Schlauchwagens entgehen.

Sie sehen also, liebe Leser, es muss nicht immer teure Markenware sein! Augen auf im Baumarkt, und man findet ständig tolle Schnäppchen, die sich lohnen. Hat jemand noch weitere Beispiele? Immer her damit!

Und ich gehe jetzt nochmal die Schrauben am Schlauchwagen nachziehen.

Bis nächste Woche!