Tu Schaum hinein, wird auch zu Stein

Materialien wie Bauschaum, Silikon, Heißkleber, Draht und Knetgummi umweht seit jeher der Nebel des Pfuschs. Pampe irgendwo reinschmieren ist nach wie vor populär bei Heimwerkern und gestandenen Handwerkern. Aber alle diese Dinge haben auch ihre Berechtigung.

Nehmen wir den Bauschaum, korrekterweise „Montageschaum“. Der ist gedacht zur punktuellen(!) Anwendung bei der Montage von Türzargen oder Fenstern. Weiterhin gibt es 1K- und 2K-Schaum. 2K-Schaum besteht aus zwei Komponenten, die erst direkt vor der Anwendung gemischt werden. Beispielsweise gibt es Sprühdosen, bei denen unten eine Kammer durch Drehung geöffnet werden muss und sich dann die beiden Komponenten mischen.

Beim 1K-Schaum ist die zweite Komponente Wasser, bzw. die Luftfeuchtigkeit. Diese Komponente kann man noch etwas verstärken, wenn man die Bauteile vorher mit Wasser benetzt (Zerstäuber), macht aber ehrlich gesagt kaum einer.

Montageschaum macht viel mit, er hat gute Dämmeigenschaften und ist auch recht resistent gegen Feuchtigkeit. Was er nicht mag, ist UV-Strahlung. Man sollte ihn also nur an Stellen verbauen, an die kein Tageslicht kommt, da er sonst porös wird.

Wie weit bin ich denn? Die Platten sind fertig (endlich), auch der Erker ist ausgekleidet und nun habe ich besagten 1K-Schaum benutzt, um die Ritzen zu verschließen, die noch zwischen den Faserplatten und den Dachsparren sind. Man kann da nicht ganz ohne Spalten arbeiten, und damit auch wirklich keine Feuchtigkeit an die Dämmwolle kommen kann, habe ich alle Lücken ausgeschäumt.

schaum
Schaumvorrat!

Durch ein System mit Schraubkartuschen und separater Sprühpistole kommt das ganze etwas günstiger als bei einzelnen Dosen aus dem Baumarkt.

Dass auch bei mir mal was schief geht, schreibe ich hier natürlich nicht rein gebe ich gerne zu, und so begab es sich, dass der Mechanischmus der Sprühpistole sich verabschiedete, eben als ich eine neue Dose angeschlossen hatte. Der Effekt war, dass die komplette Dose Schaum sich unter Hochdruck entleerte und nicht zu stoppen war. Wirklich filmreif, wie mir der Bauschaum um die Ohren flog! Heute konnte ich dann die defekte Pistole umtauschen und die Schäumerei beenden.

 

iso
Die Zwischensparrendämmung startet

Nun geht es tatsächlich zügig voran: Ist der Grundstock erstmal gelegt (also die Auskleidung mit DWD-Platten), kann man gut drauf aufbauen. Und so habe ich heute schon gut ein Drittel der gesamten Zwischensparrendämmung an einem Tag geschafft.

Glaswolle ist ein fürchterliches Zeug! Ich konnte nur mit Handschuhen und Staubschutzmaske arbeiten, und auch nach der Dusche juckt immer noch alles. Bei einem Neukauf würde ich auf jeden Fall zu Steinwolle anstatt Glaswolle raten. Sie ist feuerfest, hat einen besseren Schallschutz und ist angenehmer beim Verarbeiten. Aber die Glaswolle war nunmal schon da (zur Erinnerung: Der Haus-Vorbesitzer wollte ja seinerzeit schon ausbauen und hat das Material bereits alles auf dem Dachboden gelagert, teilweise sogar schon zugeschnitten), und so nehme ich eben, was da ist.

Der Nachteil bei älterem Klemmfilz (=die Glaswolle, die zwischen die Sparren geklemmt wird), ist, dass sie nicht mehr so gute Klemmeigenschaften hat und daher schnell aus den Sparren herausfällt. Ich habe dann etwas getrickst und mir Folienstreifen zurechtgeschnitten, die ich vor die Isolierbahnen getackert habe (die blauen Streifen oben im Bild). So halten die Glaswolleteile besser und die Streifen können auch drauf bleiben, wenn als nächster Schritt die Dampfbremse kommt.