Von Spinnen, Schwedenbädern, Diamanten und neuen Taten

Seid gegrüßt, liebe Spachtler, Gipser, Schäumer, Säger, Pfuscher, Meister, Dengler und Silikonisierer, was habe ich Euch vermisst; Euch, und den wohligen Geruch von verbranntem Holz der zu schnellen Stichsäge, dem Duft von Bauschaum am Morgen und das wohlige Jucken des Bremsenreinigers am Wadenbein! Ja, spätestens, wenn ich „Fanpost“ kriege, wann denn wohl die Sommerpause vorbei wäre, wird es Zeit, den Stechbeitel zu zücken und weiterzuwerkeln! Müßiggang hat noch keinem gut getan! (Oder doch?) Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass meine Werkstatt-Tür bereits von einem Spinnnennetz bespannt war:

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Hier war wohl länger niemand drin?

 

Was ist in der Zwischenzeit passiert? Bei Euch alles gut? Die bisherigen dannwollenwirmal-Projekte alle brav nochmal nachgebaut? Ich habe viel im Hauptberuf gearbeitet, war aber auch mit der Mishpoke knapp zwei Wochen in Schweden. Und ja, das Ferienhäuschen habe ich natürlich umgebaut und ich konnte den Schweden auch einige wertvolle Tips geben, um ihren, naja, etwas primitiven Standard aufzubessern. Der Waldbewohner weiß es doch aber auch wirklich nicht besser! So kann man durchaus die Außenleiter der Hauszuleitung brücken und hat dann überall hübsche 400 Volt! Meine dort in der ersten Woche installierte Fußbodenheizung war jedenfalls Ruckzuck auf gut 700 Grad, also frieren mussten wir da wirklich nicht. Das mit dem Fernseher wird wohl die Haftpflicht regeln.

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Das schwedische Bad

Was ich allerdings noch kurz schildern muss, ganz ohne Flachs, ist das Badezimmer. Ich weiß nicht, ob das immer so ist, aber dieses Exemplar war gefühlt 0,8 Quadratmeter groß, die Hälfte davon mit Dachschräge. Der Raum war also faktisch ein einziger Drempel. Beleuchtet wurde die Kemenate mit einer Energiesparlampe, die man am Besten schon am Vorabend einschalten sollte, um sich bei der Morgentoilette halbwegs im Dämmerlicht orientieren zu können. Die Rasur vor dem Spiegel erfolgt idealerweise kniend oder mindestens tief gebeugt.

Das Highlight ist aber die Dusche: Duschbrause und Abfluss sind mitten in dem mikroskopischen Raum, der zu diesem Zweck an Wänden und Boden mit einer gummiartigen Beschichtung ausgeschlagen ist. Möchte man also Duschen, entfernt man zunächst alle wasserempfindlichen Gegenstände (Badteppich, Handtücher, Toilettenpapier) aus dem Raum und kann dann die Wasserschlacht starten. Ein Teil des Wassers wird zum Glück durch den kräftigen Lüfter (den habt ihr vielleicht hier gehört) nach draußen geblasen. Auf jeden Fall ein Erlebnis!

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Träumchen: Bosch Multi-Cutter

Apropos Erlebnis: Kaum wieder zuhause angekommen, erwartete mich ein Paket von Bosch, denn ich hatte mich als Tester für den neuen Multi-Cutter im Rahmen der #builtwithBosch-Aktion beworben und wurde tatsächlich ausgewählt. Bei diesem Multi-Cutter handelt es sich um ein Werkzeug, dessen Aufsatz (Sägeblatt, Schleifer, Schneider…) sich unfassbar schnell hin- und herbewegt (also oszilliert) und damit zauberhafte Dinge zu verbringen vermag. Ehrlich gesagt wusste ich vor dieser Aktion nicht einmal, dass es so etwas gibt. Umso mehr geflasht war ich, als ich das Ensemble mit gefühlten vierhundert Zusatzteilen dann auspacken konnte:

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Multifunktional!

Die Aufsätze werde ich in den nächsten Wochen noch vorstellen. Man kann überstehende Dinge (Nägel, Zapfen in Holz, irgendwelche Bolzen) bündig absägen, Fugen von Fliesen auftrennen, verklebten Teppich lösen, es gibt einen Delta-Schleifaufsatz, diamantbesetzte Spezialaufsätze und spezielle Diamantaufsätze! Ich nehme an, dass ich mit einem einzigen Multicutter meine gesamten,  hier seit 2013 gebloggten Projekte innerhalb weniger Tage wieder komplett in kleine Teile cuttern könnte. Aber das wollen wir ja alle nicht.

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separates Zubehör

Nächste Woche werde ich erstmal ein paar Übungen mit dem Gerät machen. Es kommt im Übrigen in einem robusten und großzügigen Systemkoffer, der Platz für alle Teile bietet, ohne dass man Tetris spielen müsste; das Gerät selber liegt gut in der Hand, ein gewisses Gewicht zeugt von Wertigkeit und das Anschlusskabel ist auch lang genug für versteckte Ecken. Besonders praktisch erscheint mir die StarLock – Werkzeugwechselvorrichtung, sozusagen das Spannfutter, das hier den Aufsatzwechsel (z.B. von Diamantscheibe auf Rubinfräser) in Sekundenschnelle möglich macht. Aber das werde ich hier noch nach und nach vorstellen.

Nach der Übungsphase muss ich mir dann ein Projekt für das Gerät suchen, da schwebt mir schon dieser kleine Schandfleck vor:

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Vorne hui, hinten pfui!

Es handelt sich um die Rückseite meiner Werkstatt, da fällt der Kitt aus den Fensterscheiben, und die Ortgangsteine (wow, da hab ich ja mal wieder ein Fachwort eingebaut, das seinesgleichen sucht!) werden nur noch von Luft und Liebe am Platz gehalten. Die kann ich bestimmt gefühlvoll wegcutten, den alten Kitt rauscutten, und was es halt sonst noch so zu cutten gibt. Auf jeden Fall hat das Auspacken schonmal Lust auf mehr gemacht, und der kleine blaue Freund wird uns hier mal schön die nächsten Wochen begleiten. Danke an Bosch für das Bereitstellen des Testwerkzeugs!

Da ich ja regelmäßig solche Sachen zum Testen bekomme – man denke nur an den Hobel, die Farbpistole, den Exzenterschleifer oder die leicht bekleideten Damen  – muss ich das rein rechtlich irgendwie kenntlich machen, daher gibt es jetzt den Zusatz „dannwollenwirmal kann Werbung enthalten“ oben rechts. Es gibt nicht mehr oder weniger Werbung als bisher, nur jetzt steht’s halt dran.

Also, viele neue Projekte scharren schon mit den Hufen! Ich werde den Werkzeuggürtel direkt mal umschnallen! (Oh, ich habe ihn ja noch seit gestern um?!) Erstmal zum Binford-Laden und was teures kaufen! Ja, Schatz, natürlich brauchen wir das! Was hast Du gesagt? Der Motor ist so laut! Vorsicht mit den Spänen! Und da nicht reinfassen, der Schaum ist noch feucht! Hossa, dann wollen wir mal!

 

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Knusper, knasper! – wie zwei Mäuse…

Regelmäßig erhalte ich ja irgendwelche Anfragen zur Kooperation dieses Blogs mit irgendwelchen Firmen und Marketing-Agenturen. Meist ist es das Angebot, vorgefertigte (Werbe)texte hier zu veröffentlichen und Geld dafür zu bekommen. Solche Anfragen strafe ich natürlich mit Ignoranz und Verachtung. Ab und zu bekommt man aber auch nützliche Sachen, manchmal auch Werkzeuge zum Testen; und während ich bei Spaltaxt, Gartenhandschuhen und Hundenapf meistens dankend ablehne, weil es thematisch ja auch nur so halb passt, lasse ich mich manchmal auch breitschlagen und so erhielt ich zu Testzwecken dieses hübsche Gerät, einen Westfalia TwistMeister:

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Bild: heimwerker.de

Es handelt sich dabei um einen Akkuschrauber mit zwei Gelenken. Hersteller müssen sich ja von Zeit zu Zeit Neuigkeiten und Innovationen einfallen lassen, und wenn ich mich auch ehrlicherweise nicht mehr konkret erinnern kann, wann ich mir das letzte mal einen knickbaren Akkuschrauber gewünscht habe, ist es doch irgendwie eine interessante Idee und wenn man regelmäßig kleine Kisten baut oder in engen Löchern herumschrauben muss, will man das Gerät sicherlich bald nicht mehr missen wollen.

Das Gehäuse macht zunächst einen soliden Eindruck, die beiden Gelenke lassen sich per Knopfdruck in alle möglichen Richtungen biegen und sogar ein kleines Lämpchen ist eingebaut. Der Kopf ist um 360° drehbar und der Griff ist nur rund sechs Zentimeter hoch und so kommt man wirklich in so ziemlich jeden Winkel damit. Einzig die Drehzahl reißt mich jetzt nicht vom Hocker; vergleicht man meinen Makita-Schrauber mit diesem Gerät, ist das in etwa ein Unterschied wie zwischen einem IronMan-Sieger und, äh, mir. Also, wenn ich jetzt beim Ironman teilnehmen würde. Wär vielleicht nicht so gut.

Andererseits ist der Twistmeister ja auch nicht dazu gedacht, große Holzterrassen fertigzuschrauben oder tausende von Trockenbauschrauben einzudrehen. Es ist schon ein Spezialwerkzeug für windige Ecken und winklige Winkel. Dabei wirkt er durchaus stabil und das Getriebe ist auch kräftig genug. Von daher, meine Kaufempfehlung, zumal ich für Werkzeugtests stets eine fünfstellige Summe erhalte, da kann man ja auch nicht meckern.

Übrigends gibt’s bei den Kollegen von heimwerker.de ein Gewinnspiel, bei dem man noch bis zum 17.5. (oh, das ist ja heute!) einen TwistMeister abgreifen kann. Viel Glück!

Apropos zuhause im Glück: Die Gipskartondecken vom letzten mal habe ich mittlerweile gespachtelt und bin dabei auf eine Zeit von knapp sechs Minuten pro m² gekomen, Rigips gibt in seinem Kalkulationsprogramm 6,6 Minuten an, von daher, alles gut. Die Wandanschlüsse habe ich dieses mal mit Trennfix gemacht, das ist ein wasserfestes Band mit selbstklebendem Streifen. Zur Wand hin wird dann etwa 5mm Fuge gelassen und dann beim Spachteln gegen das Trennband gespachtelt. Nach dem Trocknen schneidet man das Band bündig ab und füllt ggf. den kleinen Spalt mit Acryl auf.

Nachdem dann geschliffen und grundiert wurde, ging es im ersten Raum los mit Dekorputz, und da brauche ich mittlerweile knapp sieben Minuten pro m², inklusiv aufziehen, abreiben und anhübschen, und so war der größte Raum nach knapp drei Stunden fertig. Leider ist das immer eine große Sauerei und auch wenn ich behaupte, dass mir vergleichsweise wenig runterfällt, sieht man am Ende des Tages aus wie ein Schneemann. Aber Schwund ist ja bekanntlich immer und die Decke ist wirklich schick geworden. Leider konnte ich kein Foto machen, da ich immer noch in einer Hülle aus Gipsputz stecke und mich nur langsam befreien kann. Da kommt mir der Twistmeister wieder zugute, mit dem ich mich langsam, aber sicher aus der Putzkruste herausfräse.

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Heimwerker nach Deckenputzarbeiten
(Bild: Wikipedia)

Wenn ich das bis nächste Woche geschafft habe (das Gerät ist ja nicht so schnell), gibt’s auch wieder Fotos! Ich bin guter Dinge und ein kleines Loch habe ich auch schon geschafft. Wenn mir jemand die Tage mal was zu Trinken vorbeibringen könnte? Mit Strohhalm, bitte.

Prost!