DaWandDa

Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge in Kommentaren, Mails und fernmündlichen Konferenzen zur Ergänzung des Heimwerkerlexikons vom letzten mal. Nach aktuellem Stand muss die Mumpe (oder auch Mompe?) noch etwas genauer definiert werden. Zudem fehlt, gerade mit meinem regionalen Bezug, die ostwestfälische Maßeinheit „Tucken“ („Muss noch so’n Tucken nach links!“). Bitte weiterhin Vorschläge einreichen, ich sammle das und bringe dann bald eine Version 2.0 raus. Damit werde ich dann mal bei Langenscheidt vorstellig 😉

Was ich noch so gemacht habe? Eine Trennwand gebaut. Nicht bei mir zuhause, und auch nicht so riesig groß, dafür aber mit Türöffnung. Für passende Türöffnungsmaße habe ich übrigens diesen schönen Link gefunden, in dem man für die entsprechende Zarge das Bauöffnugsmaß nachschauen kann.

Bisher habe ich hier ja immer viel über Decken geschrieben, hier mal die Schritt-für-Schritt-Vorgehensweise für eine einfache Trennwand:

Zunächst wird die Stärke der Wand festgelegt. Standardmäßig nehme ich 100mm-Profile, die dann, beidsetig mit 12,5mm Platten beplankt, eine 125mm starke Wand ergeben. In diesem Fall sollte das Ganze etwas schmaler geraten, daher gab es ein 75mm-Profil (Gesamtstärke dann 100mm).

An Wänden, Decke und Boden werden die sogenannten UW-Profile angebracht; passend ausrichten per Laser oder Wasserwaage und mit Nageldübeln verankern (bei massiven Wänden; ansonsten je nach Untergrund andere Befestigungen, nein, kein Bauschaum!). Die UW-Profile werden zur Schallentkopplung vorher mit Dämmband beklebt.

IMG_4365
UW-Profile an Wand und Decke

An der Tür-Stelle wird das UW-Profil am Boden natürlich ausgespart, sonst müsste man ja immer drübersteigen. Wobei, gewöhnt man sich vielleicht auch dran.

Die Einfassung der Tür erfolgt mit UA-Profilen, da gibt’s auch praktische Winkel zur Befestigung. Die UA’s sind deutlich dicker und stabiler, um die Belastungen durch knallende Türen und wütende Teenager gut aufnehmen zu können. Ich habe das auch schonmal mit verstärkten UW-Profilen gebaut (siehe hier), dieses mal aber ganz klassisch mit UA’s vom Boden zur Decke.

IMG_4364
UA-Profile mit Befestigungswinkeln

Ein Satz Befestigungswinkel beinhaltet vier Winkel mit jeweils zwei Schrauben und Muttern, man braucht also einen Satz pro Tür. Wenn die Tür steht, werden nun CW-Profile in die UWs gestellt. Der Abstand richtet sich nach den verwendeten Platten. In diesem Fall habe ich Einmannplatten benutzt, weil das Treppenhaus für die großen etwas eng war. Dabei halbiert sich aber auch der Abstand der CW-Profile im Gegensatz zur großen Platte, so dass etwa alle 30cm ein Steher steht:

IMG_4366
CW-Profile

Die CWs werden, anders als ich früher dachte, nicht mit den UWs verschraubt, sondern einfach nur reingestellt. Dann kann man sie beim beplanken noch ausrichten und die Verschraubung erfolgt nachher mit der Platte.

Nun werden die Platten angebracht und mit den CW-Profilen verschraubt. Wenn man bei den UAs angelangt ist, braucht man Trockenbauschrauben mit einer Bohrspitze, um besser in das Metall zu kommen.

IMG_4368
Feiner Unterschied: Links mit Bohrspitze für UA, rechts für UW-Profile.

Wenn eine Seite beplankt ist, wird der Raum zwischen den Stehern mit Steinwolle zur Schalldämmung ausgefüllt. Danach kann die zweite Seite verschlossen werden.

IMG_4369
Beplanken und Dämmen

Nun geht es zum Spachteln. An den Wand- und Deckenanschlüssen klebe ich Trennfix-Band. Später wird bis an dieses Band herangespachtelt, das überstehende Band nach dem Trocknen abgeschnitten und dann eine kleine Acrylfuge gezogen. So sind die Bauteile entkoppelt und man vermeidet unkontrollierte Rissbildung.

Die Plattenstöße und Schraubenköpfe werden nun gespachtelt (Stumpfe Plattenstöße müssen angefast werden), und bei Bedarf mehrfach geschliffen und nachgespachtelt.

Am Ende erfolgt dann der Wandbelag, entweder nur streichen, oder tapezieren (vorher grundieren!), ein Putz oder Fliesen. Das war’s schon 🙂

Man sieht also, eigentlich keine so große Aktion. Inklusive Türeinbau war ich netto etwa einen Tag damit beschäftigt. Mit den Metallprofilen geht es meiner Meinung nach auch deutlich schneller als mit Holz, außerdem verzieht sich nix mehr. Dafür sind sie ein wenig teurer. Die Platten sollte man nach Anwendung wählen: Für einfache Trennwände reicht die hier erwähnte „normale“ Bauplatte (12,5mm sollte sie aber schon haben!), bei Feuchträumen würde man die imprägnierte wählen. Manche schwören auch auf Gipsfaserplatten (Fermacell o.ä.), ich mag die aber nicht so gerne, weil es schwieriger ist, dort wirklich arschglatte Fugen hinzukriegen. Neu ist übrigens die Habito von Rigips, eine massive Wohnraumplatte, an der man beispielsweise Regale mit einer einfachen Schraube (nicht mal Dübel!) befestigen kann. Ich habe sie noch nicht verarbeitet, es klingt aber sehr vielversprechend.

Also, so einfach kann man Trennwände ziehen und damit streitbare Geschwister dividieren oder eine Geheimwand bauen! Nächste Woche zeige ich dann, wie sich mit Druck auf das siebte Buch von rechts die geheime Drehtür öffnen lässt. Simsalabim!