Patent

Wer kennt es nicht? Da will man eine Decke abhängen, ist da plötzlich eine Dachbodentreppe im Weg. Das neue Deckenniveau ist dann später tiefer als das Klappenniveau. Dachbodentreppenklappenhöhenniveau. Wäre nicht schlecht für Scrabble, passt aber gar nicht auf’s Feld.

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Einfassung

Wie ich die Einfassung drumrum gemacht habe, wurde ja schon in diesem (und diesem) illustren Artikel erklärt. Für die Abdeckung habe ich mir nun etwas wahrlich patentwürdiges einfallen lassen: Eine Kunststoffplatte, die durch Magneten in die Öffnung geclipt wird.

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Kunststoffplattenmuster: HPL und Hartschaum im Vergleich

Zunächst stand die Materialauswahl an, denn die Platte muss zwar stabil sein (Styropor scheidet also aus!), darf aber nicht zu schwer sein, dann man muss sie ja regelmäßig überkopfs abnehmen. Hilfreich war mir hier die Seite Kunststoffplattenonline.de, die Platten in allen möglichen Arten als Zuschnitte online anbietet und mir auch freundlicherweise entsprechende Muster zugeschickt hat.

Neben der bekannten PVC-Platte gibt es auch die sogenannte HPL (=High Pressure Laminate) Platte, hierbei werden Holzfasern und Harz unter Hochdruck zusammengepresst und es entsteht eine widerstandsfähige und harte Platte, die allerdings aufgrund ihres Gewichts (in dieser Größe über zehn Kilo) ausgeschieden ist.

Entschieden habe ich mich dann für eine PVC-Hartschaumplatte. Die ist weniger hart als PVC oder HPL, allerdings federleicht. Nach Eingabe der gewünschten Maße wird die Platte dann zugeschnitten und versandt:

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Gut eingepackt!

Zur Befestigung habe ich herkömmliche Türmagneten benutzt. Die Metallplättchen der Magneten werden mit kurzen Holzschrauben (3×12) auf die Platte geschraubt:

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Aufschrauben der Metallplättchen

Die Stärke der Platte (Hier: 8mm) plus die Aufbauhöhe der Metallplättchen ergibt dann das Maß, auf das die Magnete in die Öffnung geschraubt werden. In diesem Fall 30mm von der Öffnungskante nach oben versetzt, damit die Platte am Ende mit der Decke bündig ist:

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Magnete anbringen

Ich dachte erst, dass ich wohl mit acht Magneten hinkomme, das hielt allerdings nicht richtig, daher habe ich aufgestockt und insgesamt 16 Magnete benutzt:

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Magnete rundherum

An die Platte wird dann noch ein Griff geschraubt, und tatatataaaaa, fertig ist die Abdeckung:

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Fertig!

Also, meine Patentanmeldung läuft! Zumindest im Geiste. Ein gutes Mittel, um so eine Treppenluke aufzuhübschen. Eine feste Verkleidung fällt hier aus, weil beim Aufklappen der Luke im Knick kein Platz wäre. Wenn man die Treppe drei mal täglich benutzt, wäre das mit der Platte sicherlich nervig, aber für einen nur ab und zu genutzten Dachboden sicherlich eine gute Lösung. Nach dem Gang zum Patentamt folgt dann die Anmeldung bei DHDL 😉

Wenn man genau hinschaut, ist die GK-Umrandung nicht hundertprozentig im Winkel, sprich an einer Ecke ist der Spalt zwischen Platte und Decke etwa 5mm breiter als an der anderen. Das ist auch der Grund, warum Revisionsklappen gewöhnlich als fertige Teile mit Rahmen eingebaut werden; die Öffnung kann man ich nicht viel präziser bauen, und immerhin ist es das Premierenmodell, sozusagen der Erstling, da ist das halt so; außerdem guckt es sich weg und vier Wochen merken Sie das gar nicht mehr. Ich hoffe, dass sieht der Kunde auch so 😉

Apropos Premiere: Wir haben schon wieder den Blog-Geburtstag vergessen! Drei Jahre waren es im September.

Seitdem sind 166 Artikel mit 618 Bildern und 449 Kommentaren (9621 im Spamfilter!) entstanden. Und es geht natürlich weiter!

Nächste Woche wird ein Doppelwohnzimmer verreibeputzt, danach startet eine neue Multifunktionsbaustelle und dann ist es ja auch bald schon wieder Weihnachten und dann will ich mal schauen, wo ich Heiligabend noch ne Wand aufstemmen kann. Bis nächste Woche!

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