Dreifinger-Willi und Mottek-Klaus

Wie sag ich immer gern? Achja: Wenn erstmal Farbe drauf ist, wird alles gut! Und so ging es diese Woche munter ans lackieren des in der letzten Woche vorgestellten Rednerpultes. MDF-Platte lackieren ist etwas speziell, vor allem die Kanten sind stark saugend und daher musste ich in mehreren Etappen vorgehen. Bevor es jedoch ans lackieren ging, mussten zunächst die Schrauben gespachtelt werden. Die Löcher wurden mit einem Senker gesenkt, so dass die Schraubenköpfe weit genug im Holz verschwunden sind und es noch genug Luft für den Spachtel gibt. Gespachtelt habe ich mit einem 2K-Spachtel, sprich der Grundstoff (eine Komponente) wird mit einem Härter (zweite Komponente) gemischt.

Bohrlöcher säubern

Die zu spachtelnden Teile werden erstmal mit einem Pinsel vom Staub befreit und dann der Spachtel in kleinen Mengen angerührt und mit einem Kunststoffspatel aufgetragen.

Spachtel auftragen

Nach Aushärtung wird das Ganze dann geschliffen. Da der Spachtel ein wenig einfällt, habe ich diese Prozedur drei mal wiederholt, bis auch wirklich alles schön glatt ist.

Schleifen

Am Schluss werden alle  Flächen und Kanten mit einem feinen Papier angeschliffen und sind nun bereit für die erste Lackierung. Man kann hier nicht direkt den Finish-Lack auftragen sondern einen Vorlack, der Füllstoffe enthält und dafür sorgt, dass die Endbeschichtung gut hält und ebenso gut deckt.

Erste Vorlackierung

Den Vorlack habe ich mit der Spritzpistole aufgetragen, die Kanten wurden zusätzlich mit einer schmalen Schaumstoffrolle gerollt.

Nach Trocknung wird das Ganze am nächsten Tag mit feiner Körnung (240) angeschliffen und es folgt die zweite Vorlackierung, die nach Trocknung wieder mit 240er Papier angeschliffen wird. Nach jedem Schleifen muss der Schleifstaub mit Luftkompressor und Lappen entfernt werden.

Als Oberflächenlackierung wurde mir ein 2K-Lack empfohlen. Ähnlich wie zuvor der Spachtel wird dieser mit einem Härter angerührt und dann mit der Spritzpistole aufgetragen. Der Lack ist relativ dünnflüssig und verteilt sich gut. Durch die Dünnflüssigkeit kann man aber auch leicht zu viel aufragen. Hier wird dann mit der Schaumstoffrolle nachgerollt, und wenn man es nicht zu spät macht, verteilt sich das Ganze noch gut und man sieht keine Rollspuren. Ein zusätzlicher Klarlack wird bei diesem Produkt nicht benötigt und ich denke, auch auf eine zweite Lackierung kann ich verzichten, denn das Ergebnis ist wirklich gut geworden:

Fertige Oberfläche

Lackierte Frontblende

Der 2K-Lack ist robust und durch den Härter auch ausreichend Oberflächenhart gegen Stöße und Kratzer. Es sieht tatsächlich aus wie ein glänzendes Möbelstück und fühlt sich auch ebenso gut an. Es werden nun noch Füße unter das Pult gebaut und ein paar Zusatzteile wie Kabeldurchführung und Mikrofonhalter, und fertig ist das Schätzchen!

Apropos Schätzchen: Ich habe ja hier im Blog lange darüber lamentiert, dass meine Blechschere weg ist und hatte auch viele Freunde, Verwandte und Blogleser in Verdacht! Nun ja, ich muss zähneknirschend zugeben: Ich habe sie wiedergefunden. In einem Maurerkübel, unter Gipskartonresten und anderem Unrat, habe ich sie beim Aufräumen entdeckt:

Da isse ja!

Also Leute, ein großes Sorry geht raus an:

Lollo, Toni, Bauschaum-Rolf, den Schmalen, Motteck-Klaus, Kawennzmann, Abfluss-Olli, Jobi, Hübi, Garsti, Forellen-Anton, Dübelklopper-Fred, Ein-Phasen-Ernie, Ratti, Kerli, den Unfassbaren, Dreifinger-Willi, Zwei-Promille-Andi, Schnitzelgerd, Schwitzi, Schweißi, Froschgesicht, Propellerbein, Weißwein-Maddi, Unfall-Ulf, Rohrverstopfungs-Siggi, Erbsengünther, Schorsch, Rapsmeister, Wacholder-Sepp, Kabelhannes, Seppelbumsi, den Ratlosen, Holzbruch-Werner, Malli, Dause und Schaluppke.

Das als Geisel einbehaltene Werkzeug bringe ich die Tage zurück. Und Fredi, das mit Deiner Frau war nicht so gemeint. Wolli, Dein Insulin bekommst Du jetzt auch zurück. Berni, den Anwalt hab ich zurückgepfiffen.

Ich geb dann demnächst mal einen aus…