Das Herz sagt ja

Während sich meine Stirn beim Suchbegriff der Woche: „kann eine rauhfasertapete übergespachtelt werden“ in tiefe Sorgenfalten legt, verarbeite ich mit der anderen Gehirnhälfte noch den Besuch des Putzexperten, denn wie letzte Woche erwähnt, hat die Firma Laier mir freundlicherweise einen Außendienstmitarbeiter geschickt, der sich das zu sanierende Fassadenobjekt dann besah.

Mich erfüllt dabei mit innerer Wärme, dass ich scheinbar mittlerweile auf einem Level angekommen bin, bei dem Experten nicht mehr die Händer überm Kopf zusammenschlagenund oh-oh-oh schreien. Ich habe dem freundlichen Menschen meinen Plan erläutert und er ist nicht lachend und schreiend ums Haus gelaufen. Meine geplante Vorgehensweise entspricht also tatsächlich ziemlich genau dem Idealzustand, und am Ende des Gesprächs waren wir beide guter Dinge, dass das bestimmt alles gut werden würde. Gleichzeitig war die Unterredung im Hinblick auf einige Detaillösungen und Anregungen hilfreich, die mich zu folgenden, kleinen Planänderungen und -optimierungen veranlasst haben:

So werde ich die Überarbeitung des Sockels auf später verschieben. Erstens braucht man dafür kein Gerüst, und Gerüstzeit kostet bekanntlich Geld, zweitens ist ja irgendwo weit hinten auf meiner 2Do-Liste die Trockenlegung und Drainage der Kellerwände, und bei der Gelegenheit kann man den Sockel dann auch direkt richtig machen. Empfohlen wurde mir dann ein Flexschnitt (sozusagen ein nachträglicher Kellenschnitt) zwischen altem Sockel und neuer Putzfassade, um die beiden Teile voneinander zu entkoppeln. Der vorhandene Putz wird also bis auf das Grundmauerwerk oberhalb des Sockels eingeschnitten.

Es gibt auch noch einen etwas besseren Klebe- und Armierungsmörtel für die Sanierung von Altputzen, der nennt sich Renovierputz mit Fasern, den werde ich dann mal nehmen. Und es reicht auch tatsächlich eine Schicht (Zahnkellenauftrag-Gewebe-Glattspachteln). Als Anschlussprofile für Innenkanten (Also Unterkante zum Sockel, Kanten an Gesimsen, Vorsprüngen und zum Dach hin) nehme ich ein PVC-Abschlussprofil; für Übergänge zu Fenstern eine PVC-Anputzleiste. Wie das alles aussieht und funktioniert, sehe ich dann, wenn das bei mir auf den Hof gekippt wird; irgendwo werde ich die Sachen schon hinkleben?! werde ich natürlich hier gewohnt fachkundig und reich bebildert vorstellen.

Ich frage mich, wann das Gerüst kommt? Wird das alles plötzlich losgehen oder mir vorher angekündigt? Vermutlich komme ich eines Tages von der Arbeit nach Hause und die ganze Bude ist eingerüstet. Dann kommt hektische Panik auf, denn dann muss es ja losgehen! Nebenbei ein ängstlicher Blick aufs Wetter, so hat mir der Fachberater auch schöne Horrorstories erzählt, wenn es bei einem frischen Reibeputz dann richtig anfängt zu regnen, dann läuft der ganze Schlamassel schön die Wand runter und der Dekoputz dekoriert dann allenfalls die Grasnarbe. Und der derzeitige Wetterbericht sagt ja tatsächlich Regenschauer und Schneeregen voraus. Brrrr!

Während es also draußen nicht besonders frühlingshaft ist, widme ich mich solange eben den Holzarbeiten, denn nebenbei müssen ja auch die Fensterläden gemacht werden. Heute habe ich nun schonmal das Holz geholt:

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Muss ich ja nur noch zusammenbauen!

 

Ich erwartete eine unfassbare Menge Spezialleisten und Kubikmeterweise astarmes, nachsortiertes Irgendwas, aber wie immer, wenn man meint, total viel bestellt zu haben, ist die dann sichtbare Menge doch eher enttäuschend. Als ich damals die Sachen für meinen Dachbodenausbau bestellt hatte, befürchtete ich, das die ganze Straße von vorn bis hinten beidseitig vollgestellt wird. Es kam dann – gefühlt – ein Häufchen Bauplatten und ein Sack Spachtel. Aber Arbeit ist es ja trotzdem genug, nur kompakt verpackt!

Apropos Arbeit: Um vorher alle anderen Baustellen schön abhaken zu können, habe ich in der letzten Woche zum Beispiel zwei Türen lackiert (nicht bei mir, sondern bei einer Bekannten), die vorher mit einer Furnier-Folie bezogen waren. Ganz klassisch mit Spachteln, Rollen, Zwischenschleifen, Rollen, Zwischenschleifen und so weiter. Die sind auch wirklich hübsch geworden und ich wünschte, ich hätte meine eigenen damals auch so sorgsam aufgearbeitet. Guckt sich aber weg.

Die zweite Baustelle war das Verputzen von nochmal um die 80 m² Trockenbaudecke mit dem schon oben erwähnten Reibeputz. Und die hätte ich auch schon abgehakt, wenn ich genug Putz bestellt hätte und der letzte Eimer auf den letzten Quadratmetern nicht immer leerer geworden wäre. Also muss ich wohl nochmal hin, wenn die neue Putzbestellung da ist. Habe mich auch extra hübsch gemacht:

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Durchhalten, Putzer!

Was war noch? Neu im Tellerrand ist übrigens der Blog vom Nagelhersteller Bierbach. Neben wissenswertem zu Nägeln, Schrauben und wie es hinter den Kulissen einer Nagelmacherei so zugeht, gibt es auch ein paar Filmchen, wie Nägel hergestellt werden. Interessant und einen Klick wert!

Ach, und soll ich mir nun eine Oberfräse kaufen für das Fensterladenprojekt? Oder doch lieber leihen? Wobei, mal eine selbst zu haben wär schon auch schön. Aber benutzt man sie oft genug, so dass es sich lohnt?

Hmm, mal sehen…mein Kopf sagt nein. Das Konto sagt natürlich auch nein. Meine Frau Mein Herz sagt ja.

Ich hätte gerne Entscheidungshilfen, liebe Leser!

Also dann – bis nächste Woche! Ob mit oder ohne Oberfräse, ich werde hier sein! Salü!

 

6 Gedanken zu „Das Herz sagt ja

  1. Hallo!

    Ich bin ECHT dankbar, für die wöchentliche Gelegenheit, beim Lesen dieses Blogs mal so richtig Schmunzeln zu können! Danke!

    Zum Thema Oberfräse…
    …war bei mir nach der Kappsäge eines der ersten „richtigen“ Holzbearbeitung-Werkzeuge (nach einer Reihe Akku-Geräte, die ich jetzt mal nicht mitzähle).

    Braucht „Mann“ das? „Mann“ schon, „man“ wahrscheinlich auch.

    Natürlich ist die Frage, ob das Gerät auch in Zukunft verwendet wird. Muss ja nicht täglich sein, aber so hin und wieder schon.
    Allerdings denke ich, dass selbst „nur“ für das Fensterladen-Projekt eine eigene Oberfräse hilfreich wäre. Vorausgesetzt, die Ausgabe hält sich in „Grenzen“. Und zumindest zum Abrunden von Kanten kann man eine Oberfräse „ständig“ brauchen…

    …wäre der Frage, WELCHE… und das ist eine Wissenschaft für sich und kann nicht wirklich allgemein gültig beantwortet werden.
    Eine der grünen (!) Bosch Oberfräsen kann durchaus reichen. Alternativ die Blaue Variante mit LED… Festool und Co sind toll, aber vermutlich den Mehrpreis nicht wert.

    Hilfreich bei der Entscheidung kann ein Blick auf den Blog von Heiko Rech und anderen (Mich’s Holzblog) sein, wo diese Themen immer wieder (und meist mit „offenem Ausgang“) diskutiert werden.

    In diesem Sinnen… noch einen schönen Sonntag!

    Dirk.

  2. Wenn’s dir weiter hilft: ich hab eine Oberfräse vom Discounter um 40,- und dazu einen Frästisch von ama*** um 50,- . Hat bis jetzt gereicht.

    Und wenn nicht: Schaum und Silikon ersetzen Präzision. Falls das nicht auch nicht hilft: Wenn da mal Farbe drauf is… 😉

  3. Hab ich dazu schon was geschrieben oder wollte ich das nur? Egal, auch mein Tipp: Kaufen!
    1. Du trägst dich mit dem Gedanken schon länger, irgendwann kaufst du sowieso so ein Ding. Machst du das in 2 Jahren, ärgerst du dich nur weil du die prima für deine Fensterläden hättest gebrauchen können.

    2. Oberfräsen sind so ähnlich wie Autos, hast du nie eine besessen, kommst du super ohne aus. Hast du aber eine und die geht kaputt, muß sofort eine Neue her 😉

    3. Man kann für viel Geld alle möglichen Formteile aus Holz kaufen. Man kann diese aber teils aus billigem Bauholz oder was man im Heimwerkerhaushalt so findet für kleines Geld auch selber schnitzen. Mit Oberfräse sogar schnell und ordentlich. Man kann also bares Geld sparen, das nur als Argument für dich selbst und deine Lieben, um die Investition zu rechtfertigen.

    4. Weil du mit so einer Fräse Dinge machen kannst, die ohne nicht wirklich funktionieren, kommt dir immer öfter der Gedanke, das man das was auch immer auch aus Holz machen könnte. Und so brauchst du die Fräse immer öfter.

    5. Auch hier schließe ich mich meinen Vorrednern an, würde ich nie jemandem zu einer billigen Stichsäge oder einem Akkuschrauber raten, hab ich auch nur so eine Oberfräse vom Discounter – und die tut. Mit einem Frästisch verdoppelst du die Einsatzmöglichkeiten, weil freihändig Fräsen nicht funktioniert. Entweder das Werkstück fixieren, was bei schmalen, dünnen nichts wird, oder eben die Fräse. Man könnte diese jetzt in einen Schraubstock spannen, aber ein Frästisch wäre hier doch das wesentlich bessere Mittel der Wahl.

    6. Wie andere schon geschrieben haben, Oberfräse, Einsatzwerkzeuge und Frästisch ab rund 100,- Euro – da hast du doch schon deutlich mehr für Werkzeuge ausgegeben. Also ein überschaubares Risiko…

    • Hallo,

      ich finde auch, dass die 100 Euro *sehr* niedrig angesetzt sind und tatsächlich nur durch „Discounter-Ware“ möglich ist. Ob das unbedingt die „optimale“ Lösung ist, will ich hier nicht entscheiden 😉

      Ich hatte ja auch nur gesagt, dass es nicht unbedingt das „Premium-Modell“ von Festool (z.B.) sein muss.
      Bei der Herstellung von Fensterläden denke ich aber, dass ein Frästisch unverzichtbar sein wird. Hier gibt es günstige Modelle, die geeignet sein können. Frästische *kann* man auch selbst bauen, aber ob das zeitlich möglich ist, weiss ich natürlich nicht.

      Bosch macht wie gesagt ganz gute und erschwingliche Oberfräsen. Soll es noch einen Tick preiswerter sein, könnte man die Firma PERLES in die engere Wahl ziehen. Auch Makita baut Oberfräsen…

      …beim Frästisch gab es im Werkzeugkompass eine interessante Gegenüberstellung. Als „Premiumlösung“ könnte man den Festool Frästisch (mit Festool Fräse) nehmen, aber da kommt man dann schnell in Preisregionen „jenseits von Gut und Böse“.

      Relativ günstig ist der „Trend CRT“ Frästisch.

      Dirk

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