Do-it-yourself im Urlaub

Die gestrige Top-Suchanfrage „feuerfester Bauschaum“ hat mich nur kurz irritiert – ich bin maximal entspannt, habe ich doch gerade eine Woche Urlaub(!) hinter mir.

Die ersten vier, fünf Ferientage verbringe ich immer damit, die Ferienwohnung handwerklich genauestens zu analysieren. Ein paar Probebohrungen in den Außenwänden bringen beispielsweise Aufschluss darüber, ob eine Hohlwanddämmung machbar wäre. Einige elektrische Messungen bis hin zum Hausanschluss gewährleisten korrekte Auslösezeiten der Sicherungen und Fehlerstromschutzschalter. Außerdem lernt man viele nette Leute kennen, die sich über den Stromausfall wundern.

Wird das Laminat an einzelnen Stellen hochgenommen, kann man nicht nur die korrekte Montage der Trittschalldämmung, sondern auch den Estrich darunter begutachten und ggf. beim Vermieter bemängeln. In den Raumecken sowie hinter Schränken sollten vorsichtshalber die Tapeten großflächig entfernt werden. Nur so kommt man verstecktem Schimmel auf die Spur.

Ungünstige Raumaufteilungen lassen sich mit einfachen Mitteln beheben. Ein Wanddurchbruch kann mit Hilfe der Familie schnell erstellt werden und der eingemauerte Sturz sollte spätestens gegen Ende der Ferien getrocknet sein. Wer zwei Wochen bleibt, schafft sogar noch den Einbau einer neuen Tür. Vergessen Sie nicht, Quittungen für den Vermieter aufzuheben, um später die Auslagen für Material und Werkzeug zurückzubekommen.

Beim Verdacht von Kalkablagerungen in Heizungs- und Wasserrohren sollte man sich nicht scheuen, diese direkt auszutauschen. Da der Absperrhahn oftmals für den Urlauber nicht zugänglich ist, muss man hier schnell arbeiten, um Wasserschäden höchstens auf zwei bis drei Etagen beschränken zu können.

Der Fernseher steht ungünstig oder es fehlen Steckdosen an praktischen Stellen? Mit einer Doppelschlitzfräse kann unkompliziert nachgeholfen werden. Die beachtliche Stauberzeugung ist hierbei unkritisch, da eine Endreinigung in der Regel im Mietpreis der Ferienwohunng enthalten ist. Auch hierbei lernt man übrigens schnell die Feriennachbarn kennen, spätestens wenn diese in einer Staubwolke auf ihrem Balkon sitzen oder Fragen zum Baulärm nach 23 Uhr haben.

Do-it-yourself im Urlaub hat viele Vorteile. So kommt bei der mitgereisten Familie selten Langeweile auf, weil alle Angehörigen mit Steine schleppen, Stulle schmieren oder Ritzen aussaugen immer auf Trab gehalten werden. Auch die Kinder fallen abends totmüde ins Bett. Lediglich einen Anhänger sollte man zum Transport von den üblichen Werkzeugen (Baustützen, Mauerfräse, Kleinbagger, Fliesenschneider) einplanen.

 

Okay, okay, diesmal habe ich nicht ernst gemacht. Nur zwei Sachen sind mir dort aufgefallen:

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Putzig

Wenn man schon, warum auch immer (aber das ist sicherlich Geschmackssache), eine Tapete mit Baumrinden-Imitat-Muster verklebt, sollte man Ausbesserungsstückchen immer mit der Maserung kleben 🙂

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Praktisch

Das allerdings fand ich praktisch und gebe ich mal als Tip fürs Küchenplanen mit: Eine erhöhte Spülmaschine! Rückenfreundlich war es auf alle Fälle.

So, jetzt hoffe ich nur, es lesen nicht zu viele Vermieter von Ferienwohnungen diesen Blog. Sonst darf ich nächstes Jahr nirgendwo mehr hin…

 

7 Gedanken zu „Do-it-yourself im Urlaub

  1. Der Gedanke an soclch einen Urlauber in der Nachbarwohnung ist schon irgendwie putzig 🙂 Aber ernsthaft, die erhöhte Spülmaschine finde ich klasse! Was beim Backofen was taugt kann bei der Spülmaschine nicht schaden!

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