Camping bei Heimwerkers

Tatsächlich hat mich die liebe Familie breitgeschlagen, das Pfingstwochenende im Zelt(!) auf einen Campingplatz im Wendland zu verbringen. Das Wendland, sonst hauptsächlich bekannt durch Castor-Transporte, ist aber auch landschaftlich durchaus reizvoll, der Campingplatz naturbelassen und gemütlich und nach einigen wenigen Modifikationen habe ich mich auch mit dem Zelten recht gut arrangieren können.

Natürlich bin ich einige Tage früher angereist, um mein Werkzeug und die allernötigsten Baumaterialien anzuliefern. Der dieselbetriebene Erdbohrer P-2000 erleichterte mir das Erstellen der Punktfundamente zur Verankerung der Zelte. Insgesamt mussten 94 Punktfundamente für die Zelte gefertigt werden. Damit man nicht unbequem auf einem Steinchen liegen muss, habe ich alle Grundflächen der Zelte ausgekoffert und Beton-Bodenplatten gegossen. Der Fließspachtel FS-15 von Sopro, von dem zwei Paletten von Baustoffhändler direkt zum 250 km entfernten Campingplatz geliefert wurden, sorgte für eine aalglatte Oberfläche und theoretisch hätte ich schon nach wenigen Stunden fliesen können, wenn meine Frau das nicht übertrieben gefunden hätte. 

Zur Stromversorgung habe ich glücklicherweise einen Hauptkasten im Waschhaus gefunden, dessen Plombe ich gut lösen konnte und an den ich dann 100m Erdkabel 5x4mm2 anschließen und per Mininbagger verlegen konnte. Praktischerweise konnte ich in den gleichen Schacht die Leitung für die Fußbodenheizung einbringen, die ich schleifenförmig in die Betonplatten eingebracht habe. 

Nach Aufbau und Verankerung der Zelte habe ich die Zeltwände wegen der kalten Nächte von innen mit Glaswolle ausgekleidet. Angenehme Nachttemperaturen lassen den permanenten Juckreiz schon nach wenigen Tagen vergessen. Leider habe ich das montieren einer Dampfbremse zeitlich nicht mehr geschafft, da das Aufrichten der Masten für die Flutlichtanlage doch anspruchsvoller war als ursprünglich gedacht. Ein Autokran war zu Pfingsten nirgendwo mehr zu bekommen! Die Familie verweigerte die Hilfe, jedoch konnte ich mit einem improvisierten Seil aus Schlafsäcken und meiner Anhängerkupplung schließlich gegen Mitternacht erste Erfolge vermelden.

Leider hatte die Firma für den Pool Lieferschwierigkeiten, so dass das Becken wohl erst in zwei Wochen dort eintrifft und ich sowohl den Bodenaushub als auch die Chloranlage nun quasi umsonst vorbereitet habe. Zuverlässiger war dagegen der Brennholzlieferant, der die acht Raummeter Holz in Gitterboxen pünktlich anlieferte.

Damit ich nicht den ganzen Urlaub werkele, habe ich mich entschlossen, das Gewerk Blockbohlensauna komplett abzugeben. Ohnehin hatte ich genug damit zu tun, die Fahrspuren der Lastwagen und Kleinbagger wieder aufzufüllen und für den Rollrasen vorzubereiten.

Unglücklicherweise wurden wir mittlerweile wegen der umfangreichen Bauarbeiten und des damit verbundenen Lärms und Gestanks des Platzes verwiesen und haben durch das nun auferlegte deutschlandweite Campingplatzverbot auch keine Ahnung, wo wir hin sollen. 

Also, wenn einer der Leser eventuell einen Unterschlupf (Gartenlaube, Holzhütte oder sowas…notfalls könnte ich auch ein wenig umbauen?) im Bereich Wendland für uns hätte, bitte ich um kurze Nachricht! 

Ich geh mich jetzt nur noch kurz um die Planierraupe kümmern, die in der Einfahrtsschranke feststeckt! Also, frohe Pfingsten!

4 Gedanken zu „Camping bei Heimwerkers

  1. Pfusch am Zeltplatz lässt grüßen….
    Du hast zwar die Zeltwände mit Glaswolle verkleidet, aber die Bodenplatte nicht Isoliert… ein schwerer Mangel und für die Hämorrhoiden gar nicht gut…

    🙂

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