Keine Zeit zum Bloggen!

Ich finde es äußerst beängstigend, aber diese Woche hatte ich keine(!) Zeit zum Bauen, und in der Folge habe ich leider auch keine Zeit zum bloggen. Sonst hätte ich ja zum Beispiel die Geschichte mit der Flex erzählen können. Naja, eigentlich habe ich sie ja auch nur erzählt bekommen. Aber wenn man den Einschaltgriff verriegelt und dann den Stecker reinsteckt, saust das Ding wie ein Derwisch durchs Haus! Und allein die Vorstellung, auch wenn ich nicht dabei war, treibt mir die Verzückung ins Gesicht.

Hätte ich Zeit zum bloggen, könnte ich auch ein bißchen jammern. Na was denn! Ich finde, ich habe ziemlich lange nicht gejammert. Aber ich habe es mit dem Deckenabhänger-zurechtdrehen in verkrampfter Hocharmhaltung wohl etwas übertrieben und habe jetzt vielleicht einen Tennisarm? Fühlt sich jedenfalls so an (nicht, dass ich schonmal einen gehabt hätte, aber die Gesundheitsforen im Internet sagen das hier). Hatte jemand der Leserschaft schonmal einen Tennisarm und kann mir Therapietips geben? Bei 69.000 Lesern pro Minute sollte das doch möglich sein!

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Kaum Zeit für’n Bild!

Ich habe leider auch nicht so viel Zeit, zu erzählen, dass meine Frau ja sagt, ich soll damit zum Arzt gehen, aber ich glaube, dass ich da nur 2 Stunden sitze und dann mit einem Voltaren-Verband wiederkomme. Das habe ich mir da schon selber draufgeschmiert. Selbst mit viel Einbildung und Placeboglaube hat es genau -nichts- bewirkt. Ist wahrscheinlich nur transparentes Silikon.

Der Arzt denkt dann vielleicht auch, das kommt vom Sport (heißt ja nicht Profilbiegearm), aber ich habe ja diese lästige Sport-Allergie! Meine letzte sportliche Tätigkeit, abgesehen vom Pflicht-Schulsport, war Handball bei den Minis mit sechs Jahren (davon habe ich übrigens immer noch Rücken). Der Schulsport war für mich eine dreizehnvierzehnjährige Odyssee und als ich ihn ein Jahr vor dem Abi endlich abwählen durfte, habe ich das Formular mit einem goldenen Stift ausgefüllt. In formvollendeter Dreistigkeit bin ich mal bei der Vertretungslehrerin die Aufwärmrunde mitgelaufen und dann in die Kabine abgebogen, um mich dem Rest der Sportstunde erfolgreich zu entziehen.

Ach, und welcher Pädagogik-Legastheniker hat sich eigentlich das wechselseitige Mannschaftswählen ausgedacht? Nicht nur, dass ich mich nicht entsinnen könnte, jemals selber hätte wählen zu dürfen, nein, ich wurde auch grundsätzlich als Letzter oder Vorletzter gewählt und habe dadurch tiefe Narben in meiner sensiblen Psyche davongetragen!
Aber immerhin habe ich es in den Jahren geschafft, Taktiken zu entwickeln, die ein Höchstmaß an Nicht-Anstrengung zur Folge hatten, so beispielsweise immer möglichst dort zu stehen, wo der Ball gerade nicht war oder es mit den Dehnübungen nun auch wirklich nicht zu übertreiben. Einzig das Laufen hat mir immer Spaß gemacht, und das würde ich auch bis heute, vielleicht, möglicherweise noch regelmäßig machen, wenn, ja wenn ich die Zeit hätte.

Ich habe leider auch zu viele Sportlehrer im Verwandten- und Bekanntenkreis, als das ich jetzt hier das Lästern anfangen könnte, beispielsweise, warum denn überhaupt die Begriffe Sport und Lehre bei so etwas in Zusammenhang gebracht werden („Hier habt ihr einen Ball! Zwei Stunden Fußball! Viel Spaß!“) aber ok, ich habe tatsächlich was gelernt beim Schulsport, wenngleich ich das auch an einer Hand abzählen kann:
– die Taktik beim Basketball (15 Minuten an einer Tafel in(!) der Sporthalle
– wie man Rock’n’Roll tanzt (ja, tatsächlich! Das brauche ich auch heute noch mehrmals täglich!)
– wie man pritscht und baggert beim Volleyball
– wie Völkerball geht
– wie Brennball geht.

Das einzige Argument, dass ich für den Schulsport gelten lasse, ist die körperliche „Ertüchtigung“ und die damit verbundenen gesundheitlichen Vorteile. Leider habe ich keine Zeit, mich jetzt noch weiter darüber auszulassen. Vielleicht schreibe ich mal ein Buch. Das ist generell eine gute Idee. Irgendwann kommt mal ein Heimwerkerbuch! Aber dafür braucht man glaube ich auch ganz schön viel Zeit?

Ich kann das jetzt aus Zeitgründen nicht erzählen, aber nächste Woche geht es auch baumäßig wieder weiter! Ein paar Streifen Beton gießen und GK-Decken spachteln und putzen! Danach geht’s dann allmählich vom Trockenbau in Richtung Bad und Küche. Auch gemauert (oder wie Opa gesagt hätte: gemüakert) wird mal wieder! Juchei! Diesmal ein runder Wannenträger und ein Innenwand-WC-Kasten (das habe ich davon, dass ich mich über Vorwandelement-Beplankungen beschwert habe). Außenfensterbänke stehen auch noch auf der Liste. Na, das klingt doch nach einer netten Beschäftigung. Und zwischendurch wird Rock’n’Roll getanzt.

Nicht dass ich Zeit hätte zum Bloggen, aber da ich hier grad sitze, nur so am Rande, fällt mir ein weiterer Vorteil von geölten Holzdielen auf: Immer wenn ich meinen ausgebauten und beholzdielten Dachboden betrete, umweht mich ein kerniger Laminatgeruch samtiger Holzgeruch. Bei lackierten Dielen ist das nicht der Fall, das wäre also noch ein Argument fürs Öl. Gut, vielleicht ist das auch nur am Anfang so, aber die Dielen liegen immerhin schon ein halbes Jahr und es riecht immer noch nach Wald. Moment, was ist das für ein Duftbaum?

Tja, jetzt habe ich mich doch wieder bei Euch verquatscht, hänge hier die ganze Zeit am virtuellen Gartenzaun herum und komme zu nix, weil man ja dann doch „von Höcksken auf Stöcksken“ kommt, wie der Ostwestfale sagt.

Und das mit dem Arm — ist bestimmt noch eine Spätfolge vom Schulsport.

 

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