Malheur und zehn Lektionen

Sorry, dass ich letzte Woche so kurz angebunden war; ich weiß, viele haben in den Kaffee geweint. Dafür in dieser Woche schnell noch die Geschichte mit dem kleinen Malheur hinterhergeschoben:

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Darum geht’s

Wie im Bild zu sehen, handelt es sich um eine kleine Nische, die wohl früher mal einen Kasten oder sowas beherbergt hat und die nun mittels Gipskarton flächenbündig an das restliche Wandniveau angepasst werden sollte. Kein Problem, Chakka!

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Metall-Unterkonstruktion

Diese schöne Konstruktion habe ich daraufhin fachgerecht eingebracht: Oben und unten ein UD-Profil (wobei ich es unten mit dem Multicutter quasi halbieren musste – kein Platz!), und da hinein CD-Profil gestellt. Die CDs liegen direkt an der Wand an, damit nichts klappert, habe ich diese Stellen mit Dämmband beklebt). Jetzt nur noch beplanken, denkt man sich…

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Oh nein!!

Es ist mir ja wirklich NOCH NIE passiert, aber irgendwann ist scheinbar immer das erste Mal: Mutig habe ich im unteren Bereich nahe der Heizungsrohre durch die Platte geschraubt und dachte noch bei mir, dass so ein Heizungsrohr ja wohl entsprechenden Widerstand leisten würde (es waren noch nicht mal Schrauben mit Bohrkopf!), aber Pustekuchen, das Kupferrohr ist butterweich, die Schraube war in Nullkommanix drin und unter Zischen trat eine kleine, aber merkliche Heizungswasser-Fontäne aus.

Nunja, wenn man die Schraube reindreht, ist es ja fast dicht! Aber auf Dauer wohl nix.

Glücklicherweise gab es einen Heizungsexperten in direktem Zugriff. Ich selber habe leider überhaupt keine Ahnung von Heizungen. Erschreckenderweise wüsste ich bei mir zuhause nicht mal, wo ich das Wasser ablassen sollte, wenn es mal nötig wäre! Der Herbeigeeilte wusste das zum Glück und das Wasser wurde abgelassen; ich habe noch (wieder mit dem Multicutter) das Rohr an der Stelle eingeschnitten und in meiner Abwesenheit wurde dann, vermutlich unter Kopfschütteln und „wie kann man nur!“, mit etwas „das sieht man doch!“ und viel „Jungejungejunge!“ eine Muffe angebracht:

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Muffe!

Am nächsten Tag habe ich dann fix verplankt und gespachtelt; wenn man nichts anbohrt, geht das ja auch alles ganz schnell 🙂 Vor lauter Aufregung habe ich doch glatt vergessen, ein „Nachher“-Bild zu machen. Egal, wieder was gelernt:

1. „Mal eben schnell“ geht meist nach hinten los
2. Kupferrohre sind weich wie Butter
3. von Rohren generell einfach mal viel Abstand mit Schrauben und Bohrern halten!
4. Mal nachschauen, wo man das Heizungswasser entleert und wie das mit dem wieder Auffüllen funktioniert (wie viel muss denn da drauf? Wenn das jemand weiß, bitte kommentieren!)
5. Sowas immer direkt beim Bauherren beichten! Ich hatte wenige Sekunden über Bauschaum und Isolierband nachgedacht 😉
6. Silikon löst nicht alle Probleme
7. Acryl auch nicht. Aber viele!
8. Immer, wenn man sich zu gut und zu selbstsicher fühlt, kriegt man einen vor den Bug
9. Es ist immer gut, jemanden in der Nähe zu haben, der sich mit Wasser auskennt (Elektro hätte ich selber lösen können, aber nein…!)
10. Lieber eine Lektion zu viel als zu wenig.

Bis nächste Woche gelobe ich Besserung, Amen.

4 Gedanken zu „Malheur und zehn Lektionen

  1. Heizung befüllen:
    Da wo das Wasser rein kommt, sollte irgendwo ein Mannometer sein. Mit etwas Glück ist der richtige Bereich markiert. Falls nicht, in der Regel zwischen ein und zwei Bar – besser dann jemand mit Ahnung fragen 😉

    Vorher mal alle Heizkörper entlüften macht Sinn, machst du das irgendwann nachher, passt der Druck ja wieder nicht mehr.

  2. Wichtig ist, dass man über solche Fehlerchen lachen kann 🙂 Denk immer daran, beim Heim- und Handwerk könnte man sich auch ernsthaft verletzen, sofern man bei der Arbeit nicht aufpasst. Da ist sowas vergleichsweise meiner Ansicht nach weniger schlimm zu sehen. Schön, dass du so offen und ehrlich darüber berichtest. Genrell merkt man, dass du deine Beiträge mit Leidenschaft erstellst. Das ist in der Tat sehr schön zu sehen! Ich freue mich auf weiteren Inhalt, mach auf jeden Fal weiter so.

    LG und einen schönen Sonntag-Abend,

    Phillipp Meier

  3. Ja, ja das kenne ich. Ist mir schon mal mit einer Wasserleitung passiert :-). Zum Glück war das beim Entkernen des Bades. Allerdings war das Rohr noch angeschlossen und so gab es neben dem Schreck eine nette „Erfrischung“. Nachdem das Wasser abgestellt war, konnte ich auch lachen, da ja die Leitung ohnehin ersetzt werden sollte.

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