Spaltenschluss mit Wärmebild

Nun ist es fast ein Jahr her, dass unser Dach neu gedeckt wurde, und seitdem liegen die Dachfenster etwa zwei Zentimeter höher: vorher lagen die Dachziegel auf einer Einfachlattung, dank neuer Bauvorschriften musste nun mit einer Konterlattung gedeckt werden. Dementsprechend rutschen die Dachfenster höher und es ist ein Spalt zwischen der Laibung und dem Fenster entstanden:

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Spalt zwischen Laibung und Fenster

Aufmerksame Leser werden auch wissen, dass ich das Schließen dieser Spalten auch seit knapp einem Jahr vor mir her schiebe. Jetzt bin ich endlich mal drangegangen und es ist gar nicht mal so schön…

Die Unterspannbahn ist tadellos angeschlossen und es ist jetzt nicht so, dass es durch den Spalt hindurchpfeifen würde – die Spaltschließung hat also eher optische Gründe. Für’s gute Gefühl habe ich die Spalten dennoch schön ausgeschäumt. (Endlich mal wieder Bauschaum, und noch nicht mal zum Pfuschen!). Drumherum alles schön abgeklebt und unten drunter einen alten Stoff gelegt, damit mir nichts kleckert. Eine Bauschaumwurst auf meinen schönen Holzdielen hätte meine Laune ja dann doch etwas getrübt.

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Spalt-Schäumung

Nach dem Aushärten wurde der überstehende Schaum dann mit einem langen Messer abgeschnitten. Nun, dieses war der einfache Teil; es folgt das Abdecken mit Leisten. Diese habe ich online bestellt; einfache weiße PVC-Leisten, die sich beispielsweise mit einer Blechschere (oder wahrscheinlich auch mit jeder anderen stabilen Schere) schneiden lassen.

Ich habe die Leisten dann mit Acryl aufgeklebt. Das hat sich leider als relativ mühsam herausgestellt, da die Leisten natürlich nicht da bleiben, wo sie sollen, sondern wieder runterklatschen, sich Stück für Stück lösen, schmieren und glitschen und das Aushärten von Acryl gefühlte zwei Jahre dauert.

Mir fiel dann ein, dass ich noch Zargenspanner in der Werkstatt habe und benutzte dann diese, um die Leisten zu fixieren:

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Fixieren der Leisten

Damit klappt es tatsächlich einigermaßen, aber durch die lange Trocknungszeit dauert das Projekt jetzt dementsprechend…geplant war eigentlich „Mal eben schnell“ ?! Immerhin sind dann irgendwann alle Spalten dicht und auch die Wärmedämmung nicht unterbrochen.

Apropos Wärmedämmung: Vor gut drei Jahren habe ich hier mal über meine Experimente mit der Wärmebildkamera berichtet. Die TEAG (Thüringen Energie) bietet im Moment einen Thermografie-Check an, bei dem sechs Außenaufnahmen vom betreffenden Haus gemacht werden; weiterhin erhält man einen schriftlichen Bericht mit Tipps zur Behebung von Schwachstellen sowie Hinweisen für Gebäudeeigentümer zur neuen Energieeinsparverordnung. Der ThermografieCheck kann online bestellt werden und kostet 109 Euro, was ich nicht zu teuer finde (beim einschlägigen Maschinenvermieter kostet allein die Kamera schon 170,- am Tag) . Bis zum 10.02.2017 kann sich jeder Kunde einen Gutschein sichern und spart noch weitere 10 Euro mit dem Gutscheincode: Thermo16CH10.

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Fenster kacke, Dame dennoch erfreut: Thermografie-Aufnahme vom Wohnhaus

Auch wenn ich dem Dämmwahn bei Außenwänden ja eher kritisch gegenüber stehe, liefern solche Wärmebildaufnahmen interessante Anhaltspunkte. So stellte sich bei mir damals heraus, dass ein Teil des Daches noch ungedämmt war (das war mir zwar bewusst, aber man hat es schon sehr deutlich gesehen), die Haustür-Dichtung nicht richtig schloss und es auch an den Fenstern Schwachpunkte gab.

Infos, Downloads und einen Film zu der Aktion gibt es hier auf der Seite der TEAG. Unter anderem lässt sich dort auch dieses PDF finden, das zusätzliche Hilfe bei der Interpretation solcher Aufnahmen gibt und in dem Infos und Tipps zur Dämmung, typischen Schwachstellen und geeigneten Maßnahmen und Baumaterialien gesammelt sind. Am Ende werden noch verschiedene Dämm-Möglichkeiten für Dach, Fassade und Rolladenkästen vorgestellt.

Während ich also dort geschmökert habe, hält die erste Leiste; die Fugen zur Laibung werden nun noch mit Acryl dünn verschlossen:

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Fugen verschließen

Es ist wirklich eine Geduldsprobe, und hätte ich das vorher gewusst, hätte ich dieses Projekt sicher noch ein weiteres Jahr vor mir hergeschoben. Egal, dafür habe ich bald die dichtesten Dachfensteranschlüsse südlich des Mittellandkanals! Sollen sie doch kommen mit ihrer Wärmebildkamera! Ich bin bereit! Tätärääää!

 

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6 Gedanken zu „Spaltenschluss mit Wärmebild

  1. Guten Morgen mein kleiner Pfuscher! :o)

    Acrylat zum Versiegeln nehmen ist ja das eine… Aber zum Kleben von Kunststoffleisten… Da fällt automatisch der vom berühmten Hans-Herbert Hansen geprägte Satz „Kannste so machen, aber dann isses halt kacke…“.

    Steh sofort auf vom Lümmel-Chesselon und sieh zumindest zu, dasde das Fugenacryl mit dem Fensterlack übertünchen tust, damit das weder gelb anläuft, noch die ersten Sporen der weltkleinsten Dachfenster-Schimmel-Champignonszucht sich in der Kunststofffuge niederlassen…

    Oder haste multiresistentes Schmocken-Acrylat auf antibiotischer Basis vom Heilpraktiker-Schamanen betanzen lassen…?

    Na, wenn das soooo ist, habbich nix gessagt…

    VG Rudi

    P. S.: Hättest die Leisten nicht mit dem Bauschaum anflanschen können? Oder mit dem Standard-Hilfsmittel „Montagekleber für 1,99 Euro“?

    • Mit Acryl als Kleber habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht (im Gegensatz zu mancher Klebstoffpampe). Alle meine Fußleisten im Obergeschoss sind mit Acryl geklebt, und es ist eine wahre Freude. Das getanzte sollte man allerdings schon nehmen! Und den „Pfuscher“ nimmmst Du aber bitte ganz schnell zurück 😉

  2. Ich weiß auch nicht, was mich im Überschwang der sonntäglichen Aufsteh-Zeremonie geritten hat, diese eloquente Art der Zusammenführung von Material zu Untergrund auf deine Person zu übertragen. Mea culpa! Wenn es für dich funktioniert, isses klasse.

    Der Pfuscher ist hiermit selbstverständlich zurückgezogen.

    • Dachfenster? Öffnen? Wozu soll das denn gut sein?

      Also, ich sach mal so, manchmal muss man sich schon entscheiden, entweder alles schick und so, eben mit Leisten drin, ODER öffnen. Beides geht halt nicht.

      Zum Öffnen könnte man die Stützen wieder rausnehmen, aber dann fallen auch die Leisten wieder runter. Geht also nicht. Der Connaisseur nennt das »Sprossenfenster«.

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